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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1937
- Strukturtyp
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- 1937-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1937
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- Deutsch
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Lehrlinge sogar aus kleinen und recht unbedeutenden Orten infolge eigenen Bemühens und dank der Neichsschule ein gutes Wissen in unserm Beruf vorweisen konnten. Auch einige schriftliche Arbeiten konnten als besonders gut bezeichnet werden. Ein gemütliches Beisammensein in echt kameradschaftlicher Weise vereinigte am zweiten Prllfungstag die Prüfenden wie die »Schwer geprüften« bei einem kleinen Imbiß. Unser Gauobmann Pg. B ö h l e, der auch bei den Prüfungen zugegen war, gab in kameradschaftlicher Weise den jungen Menschen für ihre nun einseyenden Wanderjahre beherzigende Worte mit auf den Weg. Den Leipziger Platz verglich er mit einem Hafen, und die Reichsschule zusammen mit der Prüfung als die Schleuse, durch die unser buchhändlerischer Nachwuchs gehen müsse, zur Fahrt in das Dritte Reich. Er sagte ihnen, daß sie Kultur träger seien und werden müßten, denn ihnen sei das geistige Gut unseres Volkes anvertraut. Als er auf die Kameradschaft zu sprechen kam, da sah man, wie alle Augen leuchteten in Erinnerung an den kameradschaftlichen Geist der Reichsschule, den alle als schönste Er innerung mit nach Hause genommen hatten. Ter Leiter des Prüfungsausschusses: Kegel. Gau Kurheffen Die Prüfung fand in den Räumen der Buchhandlung Earl Victor statt. Für das freundliche Entgegenkommen der Firma und ihre Unter stützung entrichtet der Prüfungsausschuß seinen besonderen Dank. Es hatten sich fünf männliche und zehn weibliche Lehrlinge ge meldet. Die Ergebnisse der Prüfung waren größtenteils erfreulich, ein männlicher und vier weibliche Lehrlinge konnten auf Grund ihrer guten Leistungen durch die Überreichung eines Fachbuches ausgezeichnet wer den. — Ein männlicher Lehrling hat die Prüfung nicht bestanden, er hat die Möglichkeit, sich in einem halben Jahre nochmals zu melden. Sein Versagen ist größtenteils auf die Lehrfirma zurückzuführen. Der Prüfungsausschuß wird entsprechende Schritte bei dem Lehrherrn unter nehmen. In zwei weiteren Fällen haben die Lehrfirmen ebenfalls die erwünschte Sorgfalt in der Ausbildung der Lehrlinge fehlen lassen. Nach Beendigung der Prüfung versammelten sich die neuen Ge hilfen und der Prüfungsausschuß zur Verkündigung der Ergebnisse in den Räumen des Stadtparks. Der stellvertretende Landesleiter der Neichsschrifttumskammer, Herr Kaltwasser, richtete hier einige Worte an die jungen Berufskameraden und wies besonders auf die Kraft quellen hin, die jeder in unserm Beruf finden kann und die er zum Nutzen der Allgemeinheit gebrauchen soll. Die Erfahrungen im Verlauf der Prüfung decken sich ziemlich mit den Berichten aus andern Gauen. Die weltanschauliche Schulung und die Anteilnahme an den Tagesereignissen lassen bei den meisten Lehr lingen noch viel zu wünschen übrig. Die geschichtliche Entwicklung der Verlage und die Kenntnisse ihrer Hauptwerke scheint ein ganz schwaches Kapitel zu sein. Hans Michaelis-Braun. Gau Mecklenburg-Lübeck Die Osterprllfung fand am 28. Februar vor der Prüfungskom mission unter Vorsitz von Herrn Bormann i. Fa. Gebr. Grundgeyer- Nostock in Rostock statt. Von den neun Prüflingen, die sich gemeldet hatten, bestanden acht. Ein Prüfling mußte auf Grund der mangel haften schriftlichen Arbeit zurückgewiesen werden. Ein Prüfling lieferte eine recht gute schriftliche Arbeit und es zeigte sich, daß er auch in der mündlichen Prüfung Überdurchschnittliches leistete. Bei drei Prüf lingen konnte ein »Bestanden« noch eben ausgesprochen werden. Die in der Prüfung zutage getretenen Mängel und Lücken werden vom Gau noch in einem besonderen Bericht, der den Firmen im Gaugebiet zu gehen wird, zusammengestellt. Die Kollegen werden gebeten, diesem Bericht eingehende Beachtung zu schenken, damit in Zukunft das durchschnittliche Ergebnis verbessert wird. Besonders ist noch darauf hinzuweisen, daß die Form der abzuliefernden schriftlichen Arbeit ver bessert werden muß. Gau Lachsen II Zum Abschluß der Frühjahrs-Gehilfenprllfung hatte der Gau obmann vr. Walther Klinkhardt die Lehrlinge am 25. März, mittags 12 Uhr in den kleinen Saal des Buchhändlerhauses zur Ent gegennahme der Zeugnisse geladen. Nach Worten herzlicher Begrüßung sprach er den jungen Ge hilfen und Gehilfinnen den Glückwunsch zu dem nun erreichten Ab schnitt ihres Berufslebens aus. Er bat sie, ihren hohen und wich tigen Beruf im Geiste und in der Zielsetzung des neuen Reiches verantwortungsbewußt und freudig auszuüben. Im gleichen Maße wie er hoffe, daß alle Wünsche des einzelnen in Erfüllung gehen mögen, solle der junge Buchhändler eingedenk sein, daß auch der Stand des deutschen Buchhändlers Gesinnung und Leistung von allen seinen Mitgliedern erwarte. Seine wichtigen Aufgaben können nur von Menschen gelöst werden, die vom Gegenwartsgeist erfüllt seien. Von den dreiundachtzig Prüflingen hatten siebenundsiebzig die Prüfung bestanden: im Verlag siebenundzwanzig, im Sortiment sechzehn und im Zwischenbuchhandel vierundbreißig. Die Vorsitzenden der Prüfungskommission waren mit anwesend. Durchweg wurde von ihnen betont, daß bei den Prüfungen dieses Jahres eine Steigerung der Leistungen festgestellt werden konnte. Gau Weser-Ems Am Sonntag, dem 28. Februar, wurden in den freundlichst zur Verfügung gestellten Räumen der Buchhandlung Johannes Storm in Bremen achtzehn Lehrlinge aus dem Gau geprüft, zehn männliche und acht weibliche. Sämtliche Lehrlinge bestanden, wenn auch zwei nur noch so eben durchgelassen werden konnten. Zwei weiblichen und einem männ lichen Lehrling konnte das Zeugnis »mit Auszeichnung« gegeben werden. Deutlich sichtbar wurde der ganz vorzügliche Einfluß, den die »Reichs schule« auf die Lehrlinge ausübt. Tie Prüfung lag in den Händen der Herren B. Hanckel und F. Beuth. Tie feierliche Einreihung der Prüf linge in den Stand wurde vom Gauobmann Alfons Salow in den Räumen der Liebfrauen-Gaststätte vorgenommen. Der allergrößte Teil der Prüflinge blieb mit den Prüfern in froher Geselligkeit lange beisammen. Zweihundert Jahre Gsellius Die Gsellius'scheBuch-,Antiquar-undGloben- handlung wurde im Jahre 1737 in Celle von Georg Conrad Gsellius gegründet und ist seitdem im Besitz seiner Nachkommen geblieben. Georg Conrad Gsellius wurde am 16. September 1707 geboren und entstammte der thüringischen Handwerkerfamilie Gesell. Entsprechend den Gepflogenheiten der damaligen Zeit gab er seiner engen Beziehung zum geistigen Leben durch Latinisierung seines Namens Ausdruck. Er erlernte den Buchhandel in der Förster'schen Buchhandlung zu Hannover. 1736 heiratete er die Nichte seines Lehr herrn, Elisabeth Bielcke, 1737 ließ er sich in der damaligen Residenz stadt Celle als Buchhändler nieder. Bald wurde er auch der Ver leger seiner Käufer, der Geistlichen, Juristen und Schulmänner in Celle und im übrigen hannoverschen Lande. Am 10. April 1770 starb Georg Conrad Gsellius und hinterließ das Geschäft seinem einzigen Sohn, dem 1738 geborenen Johann Felix Carl Gsellius. Dessen zweiter, im Jahre 1773 geborener Sohn Friedrich Anton Gsellius wandte sich 1803 nach Berlin, wo er ein Antiquariat betrieb und mit einem Kreis treuer Stammkunden die Grundlage für die günstige Weiterentwicklung des Geschäfts legte. Als 1830 seine älteste Tochter, Caroline Emilie Gsellius, den am 13. Juni 1804 geborenen Johann Friedrich Linde heiratete, übergab Friedrich Anton Gsellius (gest. 1832) das Geschäft seinem Schwieger sohn. Johann Friedrich Linde gliederte dem Antiquariat bald das Sortiment an. Vor seinem frühen Tode, 1842, gab er das Geschäft in die Hände seines bei ihm als Gehilfe tätigen erst fllnfundzwanzig- jährigen Bruders Friedrich Wilhelm. Dieser heiratete 1843 die Witwe seines Bruders und wurde der Inhaber des Geschäfts. Die Firmen bezeichnung lautete damals I. F. W. Linde, Gsellius'sche Buch- und Antiquarhandlung. Aus Anzeigen in Adreßbüchern und aus zahl reichen Zeitungsinseraten geht hervor, daß das Sortiment immer mehr in den Vordergrund trat, trotzdem wies das Antiquariat im Jahre 1857 schon einen Lagerbestand von etwa 100 000 Bänden auf. 1872, zwei Jahre vor seinem Tode, verkaufte Linde die Hand lung an seinen Mitarbeiter Enno Schumann und seinen Schwieger sohn Heinrich Scheringer, der 1857 als Lehrling bei Gsellius einge treten war. Schumann und Scheringer führten das Geschäft in der einge schlagenen Richtung weiter. Der steigende Umsatz und das immer größer werdende Antiquariatslager ließen die Räume in der Kur straße bald zu eng werden: 1887 erfolgte die Verlegung in die heuti gen Räume in der Mohrenstraße 52. Nachdem Enno Schumann sich 1890 zurückgezogen hatte, wurde Heinrich Scheringer alleiniger In haber. Er starb 1905 und hinterließ die Buchhandlung seinen Söhnen Martin und Julius, die ihrem Vater schon jahrelang zur Seite ge standen hatten. Es gelang den beiden Brüdern, die alte Handlung zu einer der ersten Berlins zu machen. Durch die Vollständigkeit des Lagers und durch ihren persönlichen Einsatz zogen sie immer mehr die am Buch interessierten Kreise als Kunden heran. Nach dem Austritt seines Bruders Julius im Jahre 1913 führte Martin Scheringer das Ge schäft trotz seines schweren Gehörleidens mit großer Energie durch Krieg und Inflation. Er nahm zu seiner Unterstützung 1917 Heinz Grundler und 1919 Wilhelm Moosdorf, beide bewährte Mitarbeiter, als Teilhaber auf. 1929 trat sein Sohn vr. jur. Martin Kuno Sche- Nr. 85 Donnerstag, den 15. April 1937 335
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