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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1937
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- 1937-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1937
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unheimlich. Russischerseits soll man angesichts dieser Lage eine Garantierung des derzeitigen Preises für wenigstens sechzig Tage gewünscht haben. Daß das amerikanische Schatzamt diese Garantie ablchnte, hat angeblich die erwähnten Gerüchte verursacht, die so große Unruhe hervorriefen. Was sie wert sind, kann dahingestellt bleiben. Auf jeden Fall sind sie symptomatisch für die Unsicherheit der internationalen Währungslage, mehr noch dafür, daß durch Währungsexperimente und -Manipulationen eine Lösung, die Dauer verspricht, überhaupt nicht zu erreichen ist. Auch eine bloße Lockerung der Handelshemmnisse ist unzulänglich. Das hat schon im Herbst vorigen Jahres vr. Schacht in seiner Antwort auf die Anregung, Deutschland sollte sich der damaligen »Anpassung- anschlicßen, her- vorgehobcn. Mit Recht unterstrich er, daß nur die restlose Bereini gung der internationalen Verschuldung und die Regelung der Roh stofsverteilung wahrhaft Besserung versprächen. Im Zusammenhang damit meldete er die deutsche Kolonialforderung erneut an. Damals wurde aber auch daraus hingewiesen, daß es darauf ankäme, den großen Zukunstsmarkt Asien zu erschließen, da weder Europa noch Amerika sich auch als Großraumwirtschaftcn selbst zu genügen in der Lage wären. Die damals erwähnte Voraussetzung der Währungs stabilisierung in China ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Alle von vr. Schacht entwickelten Gedanken haben unverändert noch heute ihre Berechtigung. Van Zeeland verdient zweifelsohne Vertrauen. Wird er den rechten Weg finden? Im neuesten Heft von »Wirtschaft und Statistik- sind eben die Angaben über den Zuschußbedarf der Gemeinden und Ge meindeverbände für das Rechnungsjahr 1935/38 veröffentlicht worden. Daraus sind besonders die Angaben über die Auf wendungen für das Bildungswesen für den Buchhandel von Inter esse, sind doch darin auch die Etats enthalten, aus denen ihm Einnahmen zuflossen. Sie zeigen eine erfreuliche Aufbesserung, die insgesamt gegen 1934/35 2,2"/», gegen 1932/33 sogar 6,5"/° aus macht. Der Zuschutzbedarf (Ausgaben über eigene Einnahmen hinaus) betrug (in Will. RM) für: 1934/35 1935/36 Volks- und Fortbildungsschulen . . 462,7 465,8 Mittlere und höhere Schulen . . . 137,7 140,8 Fach- und sonstige Schulen . . . . 39,8 38,5 Wissenschaft, Kunst und Kirche . . 89,8 100,1 Der Anteil des Zuschußbedarss für das Bildungswasen am Gesamtzuschußbedarf der Gemeinden und Gemeindeverbände ist in den Jahren seit der Machtübernahme ständig gestiegen. Er betrug 1932/33 16,8°/°, 1933/34 17,3°/«, 1934/35 18,3°/° und 1935/36 19°/«. Nach den Gemeindegrößen zeigt dieser Durchschnittssatz für 1935/36 von 19"/« natürlich eine unterschiedliche Abstufung. In Gemeinden mit mehr als 100 VOO Einwohnern sind es 20,9°/«, in solchen mit 50—100 000 20,1°/», mit 25-50 000 22,2°/°, mit 10—25000 24°/», mit bis zu 10 000 24,6°/», während die Kreis verbände nur einen Anteil von 2,4"/« und die Provinzialverbände 6,8°/» angeben. Relativ spielt das Bildungswesen also in den Etats der kleineren Orte die größere Rolle. Absolut genommen stehen da gegen natürlich die Großstädte an der Spitze. Es betrug in Will. RM der Zuschußbedarf für das Bildungswesen 1935/36 in Gemeinden mit mehr als 100 000 Einwohnern 358,0 50—100 000 „ 56,1 25—50000 „ 59,0 10—25 000 „ 60,4 bis zu 10 000 „ 200,7 in den Kreisverbänden 10,7 in den Provinzialverbänden 14,6 zusammen: 760,5 gegen 1932/33 -i- 4,6°/° ->- 4,8°/° -t- 3,2°/° -I- 1,7°/» 4- 10,5 °/° 4- 22,7 »/» -I- 17,9 °/» -i- 6,5°/» Die Aufbesserung ist also am stärksten in den kleinen Gemeinden erfolgt. Der von vr. Popitz vor einigen Tagen vorgelegte preußische Staatshaushaltsplan für das Jahr 1937/38 läßt erkennen, daß die erfreuliche Entwicklung auf diesem Gebiet auch weiter anhält. Wie er hervorhob, konnten überall die erforderlichen Beträge bereit- gestellt werden, um die Aufbauarbeit des nationalsozialistischen Staates auf den vom Lande zu betreuenden wichtigen Gebieten, ins besondere auf dem der Wissenschaft, allgemeinen und inneren Ver waltung, aber auch in Wahrung der allgemein-wirtschaftlichen Inter essen der öffentlichen Hand erfolgreich fortzuführcn. Besondere Er wähnung verdienen in dieser Hinsicht die notwendigen Maßnahmen für den Ausbau der Universitäten und Technischen Hochschulen, der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten und der Hochschulen für Lehrerbildung, die vermehrten Bedürfnisse der Landeskultur- und der Kulturbauverwllltung, für die Unterhaltung der staatlichen Häfen und Brücken und aus Anlaß der Verbesserung der Gewerbeaussicht im Zusammenhang mit dem zweiten Vierjahresplan, die vermehrten Ausgaben der allgemeinen und inneren Verwaltung infolge der Wchrhaftmachung, der weitere Ausbau der Gesundheitsämter, die Bereitstellung erhöhter Mittel für Hauptinstandsetzungen der Staats gebäude und anderes mehr. Auch der soeben von dem Präsidenten des Reichs-Justiz prüfungsamtes in der »Deutschen Justiz« veröffentlichte Jahres bericht für 1936 dürste für den Buchhandel Interesse haben. Danach haben sich im vergangenen Jahr 3163 Referendare der großen Staatsprüfung unterzogen. Bestanden haben die Prüfung 2841 Refe rendare, davon zwei mit »ausgezeichnet-, 102 mit »lobenswert«, 545 mit »gut«, 955 mit »befriedigend« und 1237 mit »ausreichend«. Unter der Gesamtzahl befanden sich 62 Frauen. Rund 51 Prozent der Referendare kamen von den Gymnasien, rund 31 Prozent von den Realgymnasien. »Die Anzahl der im Berichtsjahr geprüften Referendare hat gegenüber 1935 um 623, also um 16,46 Prozent abgenommen. Berücksichtigt man, daß in Preußen — Verglcichs- zahlen für das ganze Reich liegen aus der damaligen Zeit nicht vor — im Jahre 1935 im ganzen 12,79 Prozent Referendare weniger geprüft worden sind als im Jahre 1934, und daß die Prüfungen im Reich im Jahre 1935 gleichfalls entsprechend ab genommen haben, jo ergibt sich, daß sich die Prüfungen gegenüber dem Höchststände im Jahre 1934 um rund 25 Prozent verringert haben werden. Sie werden mit Bestimmtheit auch weiterhin ab nehmen; das zeigen die in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres erfolgten Zulassungen zur großen Staatsprüfung mit aller Deutlichkeit. Eine solche weitere Abnahme ist dringend erwünscht; denn am 1. Januar 1937 gab es im Reiche noch immer 11 292 Re ferendare gegenüber 12083 am 1. Januar 1936, und das ist eine Anzahl, die nur schwer Verwendung finden kann. Da das Reichs justizministerium jährlich einen Bedarf an 430 Assessoren hat, da ungefähr die gleiche Anzahl als Rechtsanwalt benötigt wird, bei einer dreijährigen Vorbereitungszeit aber jährlich etwa 3760 Refe rendare (11 292:3) ein Unterkommen suchen, stellen die rund 2860 Assessoren, die nach Abzug der 900 in der eigentlichen Justiz benötigten Volljuristen jährlich verbleiben, noch immer eine überaus große Zahl dar, für die es selbst unter Berücksichtigung der vielen Möglichkeiten, die sich einem Juristen in den verschiedensten Zweigen der Verwaltung, in der Industrie, im Handel und Gewerbe, bei der Partei bieten, schwer sein wird, einen ihrer Vorbildung entsprechen den Beruf zu finden. Das Ergebnis der Prüfungen ist mit 10,18 Prozent solcher Referendare, die in den Vorbereitungsdienst zurückgewiesen werden mußten, etwa das gleiche wie im Jahre 1935, in dem dieser Prozentsatz 9,72 betragen hat. Diese 10,18 Prozent stellen den Durchschnitt dar, der sich insgesamt bei den sechs Prü fungsstellen Berlin, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart ergeben hat. Sie sind aber auch mit nur geringen Ab weichungen die Ergebnisse der einzelnen Prüfungsstellen, ein er freuliches Zeichen dafür, daß die Justizausbildungsordnung im gan zen Reich einheitlich gehandhabt wird.« Die von der Deutschen Arbeitsfront angeregte Einführung eines freien Wochenendes für die Angestellten des Einzelhandels hat eine lebhafte Aussprache in Gang gebracht, zu der eine Einsendung an die »Deutschen Briese« einen Beitrag liefert, in dem auch aus den Buch handel hingewiesen wurde. Es hieß dort: »Sieht man die Dinge vom Standpunkte des kaufenden Publikums an, so scheint der Schwer punkt der Frage in folgendem zu liegen: Die Verkaufszeiten des Einzelhandels sind schon jetzt etwas allzu reichlich identisch mit den Bürozeiten öffentlicher und privater Betriebe. Beamte und An gestellte, die an Bürostunden gebunden sind, haben schon heute keine rechte Zeit mehr zu Einkäufen, die nicht so ganz im Borübergehen gemacht werden können, wie etwa die Erwerbung einer Schachtel Zigaretten. Die Mittagsstunden zwischen Dienst und wieder Dienst sind psychologisch sehr ungeeignet. Morgens hat man es meist eilig, 3»S Nr. 85 Donnerstag, den 16. April 1937
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