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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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DB. mit Unterstützung des Börsenvereinz nach Ostsachsen,Schlesien und der Tschechoslowakei unternommen wurden, haben für die Ver vollständigung der Sammlung gute Erfolge gezeitigt. Die Bestände umfassen am Ende des Rechnungsjahres 1348 058 Bände. Sie sind im Berichtsjahr um 85 755 (1935: 68 571) Bände gewachsen; hiervon sind 39 624 (35 727) Erschei nungen des Buchhandels und 46 131 (32 844) Erscheinungen außer halb des BuchhaÄ>els. Die Zahl der laufend eingehenden periodischen Schriften beträgt 44485 (45 367); von diesen sind 18 090 Zeit schriften im engeren Sinne, 16 249 jährliche Erscheinungen und 10146 Serien. Die Kartensammlung enthält 32 000 Karten, die Sammlung der künstlerischen Drucke 18 000 Druckschriften. An den laufenden bibliographischen Arbeiten der DB. hat sich im Berichtsjahr nichts Wesentliches geändert. Neu hin zugetreten sind im Januar die »Leipziger Z e tteldr uck e«, das sind gedruckte Katalogkarten sämtlicher Titel und Verweisungen der »Deutschen Nationalbibliographie«. Sie erscheinen, wie die Nationalbibliographie selbst, im Verlag des Birsenvereins. Das erstmalig von der DB. bearbeitete »Jahresverzeichnis der deutschen Ho ch s chuls ch ri ft en« für 1936 wird im Sommer 1937 ebenfalls im Verlag des Börsenvereins erscheinen. Die Auskunftsstelle der DB. wurde weiterhin stark in Anspruch genommen. Mit Wirkung vom 1. Juli 1936 ist für die einfacheren Auskünfte, die bisher kostenlos erteilt wurden, eine Ge bühr eingcführt worden; sie beträgt 10 Rpf. je Titel. Größere Nach forschungen und Literaturzusammenstellungen werden wie bisher nach der ausgewendeten Zeit berechnet. Da die Anstalt, wie bereits erwähnt, unter Personalknappheit leidet, sei auch an dieser Stelle dem Buchhandel gegenüber die Bitte wiederholt, bibliographische Feststellungen, die durch Nachschlagen in den gedruckten buchhänd lerischen Hilfsmitteln gewonnen werden können, selbst vorzunehmen < und die Auskunftstelle nur für solche Fälle zu beanspruchen, in denen die eigenen Hilfsmittel versagen. Die Benutzung der Bestände ist, wie allgemein bei den Bibliotheken beobachtet, ein wenig zurückgegangen. Die Zahl der Benutzer betrug 209 283 (277 031), die Zahl der Büchevbestellungen 189 561 (203 519). Die Öffnungszeiten der Lesesäle <8 bis 22 Uhr) sind unverändert geblieben. Im Laufe des Jahres wurden von der DB. verschiedene Ausstellungen veranstaltet, u. a. »Das deutsche Buch als Kulturträger« (aus Anlaß des Besuches ausländischer Teilnehmer an den Olympischen Spielen), »Das Volk lebt im Buch« (aus An laß der Rassenpolitischen Woche der Kreisleitung Leipzig). Das zweite Jahr der Reichs schule des Deutschen Buchhandels hat keine wesentlichen Änderungen gebracht. Es galt vornehmlich dem Ausbau auf den Grundlagen, die im ersten Jahre gewonnen wurden. Drei Hauptaufgaben verfolgte die Schulleitung: erstens stellte sie die Arbeit, die vorher nach dem »Vorläufigen Schulungsplane« erfolgte, auf einen endgültigen Ausbildungsplan; zweitens galt es, dem Schulleben nach den Er fahrungen des ersten Jahres nunmehr feste und endgültige For men zu geben; drittens schließlich sollten die Methoden zur Be urteilung unseres Nachwuchses weiter vervollkommnet und zweck mäßig für die eigene Arbeit wie für die gesamte berufliche Aus bildung nutzbar gemacht werden. Inhaltlich ging die Reichsschule mit Entschiedenheit der Parole nach, die I>. Goebbels mit den Worten ausgesprochen hat: »Das Buch gehört dem Volk«. Mit aller Deutlichkeit ist den jungen Buchhändlern klargemacht worden, daß der Buchhandel als ein politischer Berus im engen und weiten Sinne geübt sein will. In diesem Zusammenhang wurde der positiven Schri'fttumspslege und der Abwehr des Minderwertigen eine erhöhte Sorgfalt gewidmet und die Aufmerksamkeit der Jungbuchhändler auf jene Volksteile gewandt, die bisher mit dem Buche noch nicht verbunden waren. Die Wirksamkeit der Reichsschule wurde freilich dadurch ein geschränkt, daß ihr ausgetragen war, eine außergewöhnlich große Menge, nämlich rund 840 Jungbuchhändler vor der Gehilfen prüfung zu erfassen. Mit der alten Kursusdauer und Besucherzahl war das nicht zu erreichen. So entschloß sich trotz großer Bedenken die Schulleitung, ab Juni 1936 ausnahmsweise Drei-Wochen- Kurse mit je etwa siebzig Schülern durchzusühren. Wenn gleich wohl noch ausreichende Ergebnisse festzustellen sind, so kann das als ein Beweis für die soliden Grundlagen der Schule und für die besondere Leistung ihrer Kräfte angesehen werden. Lehrkörper. Im Berichtsjahre gehörten der Schule an Oberstudiendirektor Dr. Hoher, Studienrat Schönfelder, die Fachlehrer vr. Eherth und Dr. Maier, Studienassessor Wolf. An Stelle des mit dem 30. September 1936 freiwillig ausscheidenden vr. Eberth wurde vr. L. Darnedde gewonnen. Unterkünfte. Da sich der Bau eines eigenen Hauses für die Reichsschule hinausgezögert hat, bewohnte sie weiterhin ihre alten Räume im Buchhändlerhaus. Der Zwang, die Schüler in mehreren, zum Teil entlegenen Quartieren unterzubringen, ward als ungünstig empfunden und nötigte die Schulleitung, die Ein richtung eines eigenen Heimes zu betreiben. Im August 1936 wurden die zweckmäßigen Räume eines großen Geschosses Roß platz 14 / Königstraße 1 bezogen. S ch ü ler b ew e gu n g. Im Berichtsjahre wurden elf Kurse mit insgesamt 769 Schülern abgehalten. Das sind 56"/« mehr als im Vorjahre. Vier Ausländer besuchten die Reichsschule freiwillig: zwei Dänen, ein Norweger, ein Österreicher. Ein deut scher Jungbuchhändler war aus Rio de Janeiro gekommen. Die Kurse setzten sich folgendermaßen zusammen: Nach dem Geschlecht: männliche Lehrlinge 427 -- 55)4 "/», weibliche Lehrlinge ' 342 — 44)4"/«. Nach der Ausbildungssparte: Sortimentslehrlinge 592 — 76 "/«, Vcrlagslehrlinge 122-- 16 °/°, aus anderen Betrieben 55 — 8 "/«. Nach der Vorbildung mit Volksschulbildung 87-- 11)4 "/«, mit Mittelschulreife 439--- 57 "/«, mit Abitur oder Hochschulstudium 243--- 31)4 "/«. Nach dem Alter: bis 17 Jahre alte Lehrlinge 77 --10 °/°, 18 bis 20 Jahre alte Lehrlinge 269 --35 "/«, 21 bis 25 Jahre alte Lehrlinge 357--- 46)4 "/«. über 25 Jahre alte Lehrlinge 66- 8)4 °/°. Beihilfen, zumeist aus der Stiftung der Fachschaft Ver lag, konnten in Höhe von insgesamt 1062 RM gewährt werden. Ausbildungsplan. Der endgültige »Ausbildungsplan«, der noch veröffentlicht wird, weist gegen früher keine bedeutenden Veränderungen auf. Die Aufgaben der Reichsschule sind in ihm jetzt folgendermaßen gefaßt: »Die Reichsschule des Deutschen Buchhandels gibt in vier wöchigen Kursen allen jungen Buchhändlern vor Abschluß ihrer Lehrzeit einen Überblick über das Ganze -des Buchhandels und erzieht sie zu einer verantwortungsbewußten Berufsgesinnung im Geiste der nationalsozialistischen Weltanschauung. Die Schule soll die Teilkenntnisse, die der Lehrling durch seine praktische Ausbildung im Betriebe erworben hat, erweitern zu einem Gesamtbild der Berufsarbeit. Sie soll ihn mit wich tigen Gebieten der deutschen Wissenschaft und Dichtung vertraut machen und ihn in seinem persönlichen Verhältnis zum Schrift tum, im besonderen aber zum nationalsozialistischen Schrifttum fördern. Dabei hat sie zu erreichen, daß der Lehrling den Zu sammenhang seines Berufes mit dem Leben der Nation und die daraus folgenden Pflichten erkennt. Er soll von dem Willen erfüllt werden, ein deutscher Buchhändler im Sinne des Reichs kulturkammergesetzes zu fein. Die Ausbildung des Jungbuchhändlers erschöpft sich also nicht in bloßer Wissensvermittlung und in der Anregung und Anleitung zur selbständigen Weiterbildung, sondern sie läßt ihn den Buchhandel als einen volkspolitischen Beruf erleben und als wichtigen Träger und Vermittler nationalsozialistischen Ideengutes erkennen.« Kameradschaftsleben. Nachdem die Kurse dis aus fünsundsiebzig Mann gestiegen waren, machte sich eine straffe Lagerordnung und -führung notwendig. Sie wurde einmal dadurch erreicht, daß für alle Angelegenheiten des Kameradschaftslebens eine Lehrkraft als verantwortlicher Kameradschaftsführer eingesetzt Nr. 87 Sonnabend, den 17. April 1937 345
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