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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1937
- Strukturtyp
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- 1937-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1937
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- Deutsch
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Kunst- und Musikalienhändler, der Stiftung des Sächsischen Wirt schaft,ninistcriums, des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und der Jubiläumsstiftung des Rates der Stadt Leipzig für eine Studienreise zum Besuche des Deutschen Museums in München wurden insgesamt einundvierzig Schüler unterstützt. Auszeich nungen in Gestalt von Büchern erhielten für gute Leistun gen und für Verdienste um das Schulleben dreißig Schüler. Füns Besucher der Lehranstalt wurden von der Deutschen Steno- graphenschäst für gute Leistungen beim »Kurzschriftlichen Schüler- Leistungsschreibcn 1937- ausgezeichnet. Beim Deutschen Jugend fest 1838 erhielten acht Schüler Siegernadeln für Leistungen in Einzeltämpfen. Unterrichtsarbeit. Die Zahl der erteilten Wochen stunden betrug insgesamt 244. Davon waren 218 Pflichtstunden und 26 Wahlsachstunden. Die wöchentliche Pflichtstundenzahl der Höheren Kurse wurde, da wiederholt über Überlastung geklagt worden war, von sechsund dreißig auf dreiunddreißig Stunden herabgesetzt. Versuchsweise erteilte der Leiter der Anstalt in einem berufs vorbereitenden Höheren Fachkurs einen Teil des Unterrichts in der Literaturgeschichte als Bücherkunde. Der Versuch hat sich bewährt und soll zu einer allgemeinen Einführung des Faches Bücher kunde benutzt werden. Als Wahlfächer wurden gegeben: zwei Kurse in Französisch, zwei Kurse in Englisch, ein Kursus in Latein, drei Kurse mit Ma schineschreiben, drei Kurse in Kurzschrift, zwei Kurse in Plakat- schrist. Besondere Erwähnung verdient noch die Veranstaltung einer Bevölkerungspolitischen Woche mit Buch- und Bild ausstellung. Ebenso nahm die Lehranstalt die Anregung des Reichsstatthalters in Sachsen zum sogenannten Hsimatwerk Sachsen auf. Durch Unterricht und Ausstellungen machte sie mit Sachsen, seiner Bevölkerung, seiner Arbeit, seiner wirtschaftlichen Bedeutung, sei ner landschaftlichen Schönheit, seinen Kulturdenkmälern usw. vertraut. Im Zusammenhang mit der allgemeinen Fachbuchwer bung der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung führte die Lehranstalt eine besondere Werbung für das buchhänd lerische Fachbuch durch. Für Übungen in Schaufenster-Gestaltung wurden in den Höheren Kursen je drei Arbeitstage aufgewandt und eine Anzahl wirkungsvoller Fenster gestellt. Einen weiteren Teil des Unterrichts nahmen die Besichti gungen der verschiedenartigen buchhändlerischen und buchgewerb lichen Betriebe und der einmaligen Einrichtungen des Platzes Leipzig ein. Es wurden besucht: Zehn buchgewerbliche Betriebe in sechzehn Besichtigungen, dreiundzwanzig buchhändlerische Betriebe in acht- unddreißig Besichtigungen, fünf Büchereien in zwölf und sieben Museen oder Ausstellungen in achtzehn Besichtigungen; insgesamt vierundachtzig Besichtigungen in fünfundvierzig Betrieben. Einer unmittelbaren Begegnung mit der Berufspraxis dienten auch eine Reihe von Kursen und Vorträgen, die von Ver tretern des Berufs selbst gehalten wurden über das Sortiment, das Antiquariat, das Verlags-Lektorat, den Musikalienhandel, die Bibliographie. Weiter hörte die Schülerschaft den Vortrag von Ministerial rat 4>r. Wismann über »Das deutsche Schrifttum der Gegen wart». Vertreter der Lehranstalt wirkten ihrerseits mehrfach an be rufspraktischen Veranstaltungen mit. Lehrer der Anstalt bereiteten die Aufgaben für den Reichs- berusswettkamps der jungen Buchhändler vor. Bei der Leip ziger Gehilfenprüfung im Oktober 1936 und März 1937 waren in allen Gruppen der Prüfungskommission Lehrer der Lehr anstalt vertreten. Als ein weiteres Zeichen der wechselseitigen Durchdringung von Schule und Praxis ist anzusehen, daß im Monat März 1937 ein zwei wöchiger Verlags Herstellerkursus unter der Leitung von Studiendirektor vr. Nhlig zur größten Zufriedenheit der siebzehn Teilnehmer durchgeführt wurde. Schließlich muß noch erwähnt werden, daß sich die Lehranstalt mit allen Mitteln auch um das Weiterkommen ihrer Schüler be mühte. Zahlreichen Abgehenden sind gute Lehr- und Gehil fe n st e l l e n mit Erlaubnis des Arbeitsamtes vermittelt worden. Schuleinrichtungen. Ostern 1936 wurden fast sämt liche Räume der Lehranstalt neu hergerichtet und damit auch für Schönheit des S ch ul-A rb e! ts p la tz e s gesorgt. Im Boden des Schulgebäudes wurde ein besonderer Raum für Schaufenster-Übungen hergerichtet. Als eine der wichtigsten organisatorischen Aufgaben war die Neueinrichtung der Seminar- und Ausleihbücherei anzusehen. Die in zwei Räumen untergebrachte Seminarbücherei wurde einer gründlichen Sichtung unterzogen. Der verbleibende Bestand, vermehrt um eine Anzahl dringender Neuanschaffungen, umfaßt jetzt 3120 Bände. Diese wurden vollständig katalogisiert und nach einer neuen Systematik signiert und aufgestellt. Ein alphabetischer und systematischer Zettelkatalog ermöglicht die sach gemäße Benutzung. Dieser Grundbestand soll in Zukunft plan mäßig für die Zwecke einer buchhändlerischen Ausbildung auf gefüllt werden. Gleichzeitig wurde in der Seminar-Bücherei eine sorgfältige Auswahl von fünfundvierzig verschiedenen Zeit schriften zur Auslage gelbracht. Auch die Ausleihbücherei mußte einer radikalen Sichtung unterworfen werden. Der kleinere Teil des Bestandes, rund dreihun dertfünfzig Bände wurden neu katalogisiert und ausleihfertig hcrge- richtet. Durch Neuanschaffungen ist der Bestand auf etwa rund neun hundert Bände angewachsen. Die Ausleihbücherei wurde von den Schülern stark in Anspruch genommen. Im Lause des letzten Halb jahres sind rund eintausendzweihundert Bände ausgegeben worden. Schulleben. Die Ausbildung in einem Berufe von der kulturpolitischen und politischen Bedeutung des Buchhandels kann nicht durch Unterrichtung allein erfolgen, sondern verlangt persön liche Beeinflussung. Hierzu ist das Bestehen eines Schullebens, das die Schüler in einem gemeinsamen Geiste vereint, unerläßlich. Die Schulleitung bemühte sich, alles zu unternehmen, was einem solchen Schullebcn dienlich ist und es konnte auch festgestellt wer den, daß sowohl innerhalb der Klassen als auch zwischen den ver schiedenartigen Klassen ein guter kameradschaftlicher Zusammen halt entstand. Zahlreiche Feiern beging die gesamte Lehrer- und Schüler schaft gemeinsam, so z. ,B. den Geburtstag des Führers, die Feier für Julius Schreck, den Gemeinschaftsempfang der Führcrrcde auf dem Parteitag in Nürnberg, das Erntedankfest, die Eröffnungsfeier zur Woche des Buches mit der Übertragung der Rede von vr. Goebbels, das Sportfest der Fachschulschaft, die Gedenkfeier am 9. November 1936, einen Hausmusikabend, den Gemeinschafts empfang der Reichstagsrede des Führers vom 30. Januar 1937. Besonders auch wurde die Schulgemeinschast gefördert durch einige Kameradschaftsabende, die erstmalig alle Klassen der Lehranstalt zusammenführten. Ferner nahm die Schülerschaft an zahlreichen Dichter- Borlesungen innerhalb und außerhalb der Lehranstalt teil. Schließlich dienten insgesamt zwanzig mehrtägige Stu dien führten, die mit acht Klassen unternommen wurden, nicht nur der Besichtigung von Betrieben, sondern führten beim Wandern durch die Landschaft und bei dem Erlebnis von Künst elnd Kulturdenkmälern Lehrer und Schüler zu persönlicher Be kanntschaft zusammen. Am Schlüsse dieser Übersicht darf festgestellt werden, daß die »Deutsche Buchhändler-Lehranstalt« unentwegt darnach getrachtet hat, unsere jungen Buchhändler theoretisch und praktisch in allen Arbeitsgebieten des Berufs sorgfältig auszubilden, zugleich aber auch bemüht war, die Schüler zu einer einheitlichen Haltung zu erziehen und auf eine nationalsozialistische Berufsauffassung zu verpflichten. So schließt die Anstalt ihr vierundachtzigstes Jahr mit der Gewiß heit ab, daß sie an der Bildung eines Nachwuchses schasst, der den Anforderungen der Reichsschrifttumskammer gerecht werden wird. Die Vorlesungen und Übungen über Buchhandels betriebslehre an der Handels-Hochschule zu Leipzig sind in der bisherigen Weise durch Prof. vr. Menz fort geführt worden. Im Sommersemester 1936 betraf die Vorlesung den Nr. 87 Sonnabend, den 17. April 1937 347
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