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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1937
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- Deutsch
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halte sich beispielsweise die Verteilung der Betriebe auf die Ilmsatz- größenllassen, wie sie die nachstehende Darstellung zeigt, vor Augen. Nur ein verhältnismäßig geringer Hundertsatz aller Buch- Handelsbetriebe erreicht darnach Umsätze über SV 000 RM. Weit aus der größte Teil bleibt darunter. Nur im Verlag ist dieser Anteil etwas größer. Aber auch die Zahl der Vcrlagsbetriebe, die sich mit weniger Umsatz als SO 000 RM begnügen müssen, ist noch groß genug. Diese Zusammensetzung des Buchhandels macht eine Verkehrsregelung höchster Rationalisierung und die Ausschließung aller ruinösen Wettbewerbsübertreibungen zur unerläßlichen Not wendigkeit. Der Zwang dazu hat schon von ältester Zeit an im Buch handel Vorgelegen. Er hat ja zur Entwicklung aller der Einrich tungen geführt, die mit dem Börsenverein verknüpft und in ihm verkörpert sind. Dazu kommt noch ein weiteres. Bon den rund 10 000 Betrieben, die in der ersten Abteilung des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels aufgeführt sind, entfallen auf solche, die nicht vorwiegend eine einzige Sparte pflegen, über 40"/°. Es stehen also insbesondere auf der Vertriebsseite den 2800 reinen Sorti mentsbuchhandlungen gut 4000 Betriebe gegenüber, die sich für alle Gegenstände des Buchhandels verwenden müssen, um den er forderlichen Umsatz, von dem sie bestehen sollen, zu erreichen. Sie können sich ebensowenig dem Buch im engeren Sinn allein wid men, wie das in weitestem Umfang beim Buchhandel außerhalb der Reichsgrenzen der Fall ist. Musikalien, Kunstblätter, Zeitschriften, Lehrmittel bilden deshalb von je zusammen mit Büchern eine Einheit. Aus Gründen der Rationalisierung des Verkehrs und der Sparsamkeit in den Betrieben macht sich infolgedessen auch erforderlich, daß das Verkehrs- und Verkaufsrecht, so weit es irgend möglich ist, einheit lich gehalten und gleichmäßig fortentwickelt wird. Aus dieser Not wendigkeit der Zusammenarbeit folgt aber ebenso zwangsläufig, beispielsweise auch in den Ausbildungs- und Schulungsfragen, so weit irgend zulässig, gemeinsame Wege zu gehen und aus Gründen der Wirtschaftlichkeit gemeinsame Einrichtungen zu benutzen. Dar aus ergeben sich naturgemäß Aufgaben, die der Börsenverein nie mals aus den Augen verlieren darf und denen er sich deshalb auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder mit aller Kraft gewid met hat. Die Besserung des Umsatzes, die sich aus den statistischen Er hebungen des Börsenvereins ergibt, wird auch durch die uns zuge gangenen Berichte der einzelnen Fachzweige bestätigt. Aus ihnen sei in kurzer Zusammenfassung folgendes mitgeteilt: Für die Entwicklung des Zeitschristen-Verlags- wesens war die Verordnung des Präsidenten der Reichspresse- kammer vom 30. April 1830 über die Wahrung der Unabhängig keit des Zeitschriftenverlagswesens von entscheidender Bedeutung. Die Zeitschriftenverlage wurden danach den Zeitungsverlagen hin sichtlich der Voraussetzung und Bedingung gleichgestellt. Die Be reinigung des Zeitschriftenverlagswesens ist damit zum Abschluß geführt worden. In der wirtschaftlichen Lage ist eine weitere Festigung und Besserung festzustellen. So z. B. stiegen im gesamten Zeitschriftenwesen Deutschlands nach den Feststellungen des Werberats die Anzeigeneinnahmen um 13°/». Diesem Gesamt durchschnitt entspricht naturgemäß bei den einzelnen Zeitschriften typen eine auch zeitlich schwankende Streuung, da die Anzeigen- cntwicklung von den Werbegewohnheiten der Wirtschaft abhängt. Die Preise sind im Zeitschriftenvcrlag im Gesamtdurchschnitt ge halten worden, obwohl die Kostenentwicklung nicht einheitlich war. Der Ausgleich konnte größtenteils in einer geringen Umfang beschränkung gefunden werden, der sich auch der Papierversorgung anpaßte. Die Lage im werbenden Zeitschriftenhandel stand im Zeichen langsamer Besserung. Die Auswirkung der Auf baumaßnahmen der Reichsregierung hat den Vertriebsfirmen die Aufrechterhaltung ihrer Fortsetzungen ermöglicht. Die nach dem Jahr 1928 noch bestehende Sprungziffer ist auf ein normales Maß zurückgeführt. Weite Volkskreise, die bisher auf die Bestellung einer Zeitschrift oder Zeitung verzichten mußten, tonnten nach Wiedergewinnung der Arbeitsmöglichkeit als Bezieher neu ge wonnen werden. Dadurch ist insbesondere dem Vertrieb der aktuel len Presse, hauptsächlich der aktuellen Wochenschriften der partei amtlichen Verlage neuer Lebens- und Wirkungsraum erwachsen. Ferner ist durch Umstellung des Vertriebsapparates aus die Erfor dernisse der Zustellung aktueller Zeitungen ein weiteres Moment für eine günstige Entwicklungsmöglichkeit für den werbenden Zeit schriftenhandel gewonnen worden. Das gilt insbesondere für die jenigen Firmen, die sich des Vertriebes deutscher Fachzeitschriften besonders angenommen haben. Auch dem Z ei ts chr i f t en e i n zelh and el ist es in zu nehmendem Maße gelungen, sich einen festen Kundenstamm zu sichern und diesen zu erweitern. Die Besserung und der Zugang an neuen Verlagserscheinun gen hat sich auf die Geschäftslage beim Zeitschristengroß handel günstig ausgewirkt. Im Bahnhofsbuchhandel ist die Umsatzsteigerung stärker bei Büchern als bei Zeitungen und Zeitschriften. Die Neuproduktion von Musikalien hat gegenüber dem Vorjahr eine nicht unerhebliche Zunahme erfahren, und zwar so wohl in bezug auf die Neuerscheinungen wie auch auf die Be arbeitung früher erschienener Werke. Die Wirtschaftslage der mitt leren und kleinen Musikverlage bleibt jedoch nach wie vor schwierig, zumal diesen Firmen für die unbedingt nötige Heraus gabe neuer Verlagswerke das erforderliche Kapital fehlt. Die Bach-Händel-Schütz-Feiern haben zur Erhöhung des Notenum satzes augenscheinlich deutlich beigetragen. Ferner hat auch der »Tag der deutschen Hausmusik» in einigen Gebieten den Musika lienhandel gefördert. Besonders vorteilhaft entwickelte sich der Ab satz in Handharmonika- und Blockflötenliteratur. Aus die Förderung des Absatzes wird der Ausbau des Musikunterrichts von größtem Ein fluß sein. In dieser Hinsicht ist beachtlich, daß eine Umfrage des Leiters der Arbeitsgemeinschaft für Hausmusik in der Reichsmusikkammer für Ostern 1930 gegenüber 1834 eine durchschnittliche Zunahme der Schülerzahl um rund 40°/» feststellen konnte. Sie betrug im einzelnen beim Klavier 34.9"/«, bei den Streichinstrumenten 2S.9"/», bei den Bolksmusikinstrumenten 126.5"/« und bei den übri gen Fächern 58.8"/». Im Tätigkeitsbericht der Reichsmusikkammer für das Haushaltjahr 193S/36 konnte nachgewiesen werden, daß rund 614 000 RM aus Reichsmitteln für die Unterstützung von Unternehmungen ihres Bereichs Verwendung fanden. Das ist ebenfalls ein erfreuliches Zeichen dafür, daß das völkische Musik leben eine Förderung erfährt, die auf weite Sicht auch dem Musi kalienverlag und -Handel von Vorteil werden muß. Im Kunstverlag und K u nst bla t tha n d el kann der Tiefstand, wie er in wirtschaftlicher Beziehung um 1934/35 er reicht war, als überwunden gelten. Seitens der Reichskammer der bildenden Künste, in der die früher rechtlich selbständigen Bünde der Kunstverleger sowie der Kunst- und Antiquitätenhändler als Fachgruppe zusammengefaßt sind, wurden verschiedene Werbe- maßnahmen, so z. B. durch Ausstellungen und durch Herausgabe von Katalogen, durchgeführt oder eingeleitet. Einen breiten Raum 338 Nr. 87 Sonnabend, den 17. April 1937
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