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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1937
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- 1937-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1937
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- Deutsch
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Soweit also heute noch — sicher nur für kurze Zeit — sür eine Reihe von Gebieten Einzeldarstellungen fehlen, geben einige Sammelwerke befriedigende Auskunft. So vor allem das große dreibändige von Kjellsn noch begründete Werk »Macht und Erde» (Teubner, Leipzig), das K. Haushofer herausgegeben hat. Ferner: »Die Welt in Gärung», herausgegcben von K. Haushofer und G. Fochler-Hauke (Breitkopf L Härtel, Leipzig) und »Bausteine zur Geopolitik» (Vowinckel, Heidelberg, mit einer theoretischen Ein leitung). Besonders dienen aber hier einige Buchreihen, in denen in leichtverständlicher, außenpolitisch erzieherischer Form Fach leute über Spezialgebiete berichten: die Reihe »Macht und Erde» (Teubner, Leipzig), die »Beihefte zur Zeitschrift für Geopolitik» (Vowinckel, Heidelberg), die »Schriften zur Geopolitik- (Vowinckel, Heidelberg) und die Reihe »«Weltgeschehen« (Goldmann, Leipzig). Auch die Reihen des Stilke-Verlages, Berlin (Bei hefte zu den Preußischen Jahrbüchern) und die wehrgeopolitischcn und wehrwissenschastlichen Reihen von Boggenreitec, Potsdam, und der Hanseatischen Verlagsanstalt, Hamburg, gehören hierher. Für alle Gebiete zusammen, Theorie der Geopolitik, Sammel berichte und Darstellungen einzelner Räume und besonderer aktueller Fragen bringt als führende Zeitschrift die »Zeitschrift für Geopolitik» (Vowinckel, Heidelberg), eine der meistgelesenen poli tischen Zeitschriften Deutschlands, sehr reiches Material, von vielen klarten unterstützt, wie überhaupt die politische Karte eins der maßgeblichsten Hilfsmittel der Geopolitik geworden ist und des halb dauernde Verbesserungen erfährt. Gerade die »Zeitschrift für Geopolitik» zeigt, daß wir heute schon von einer einwandfreien Gestaltung der geopolitischen Karte sprechen können. Die Kartenfrage leitet zu den theoretischen Handbüchern über, die nun keineswegs trockene Methodenlehre und Begrissslehre geben, sondern an Hand zahlreicher, meist aktueller Beispiele geopolitische Probleme erörtern. Wir nennen hier: ein Standard werk K. Haushofers »Grenzen in ihrer geographischen und politi schen Bedeutung» (Vowinckel, Heidelberg), Haushofers »Wehr geopolitik» (Junker L Dünnhaupt, Berlin), E. Fels, »Der Mensch als Gestalter der Erde» (Bibliographisches Institut, Leip zig), H- Hassinger, »«Geographische Grundlagen der Geschichte» (Herder, Freiburg), R. v. Schumacher, »Der Raum als Waffe» (Runge, Berlin) — vom gleichen Autor wird die seit langem er wartete »Einführung in die Geopolitik» nächstens im Vowinckel- verlag erscheinen. Gerade auf dem theoretischen Gebiet sind aller dings eine Reihe von kleineren Büchern erschienen, die sich zwar als geopolitisch bezeichnen, jedoch politisch-geographischen Charakter tragen: dieser Unterschied ist vielfach noch nicht erkannt worden, daß nämlich die politische Geographie nur schildernd politische Tat bestände der Geographie festlegt, daß aber die Geopolitik — z. T. auf diesem Material aufbauend — die Dynamik aller raumpoliti schen Entwicklung zeigen will und sich mit der Darstellung von Zuständen nicht befaßt. Das ist es auch, was das geopolitische Schrifttum so wesentlich sür alle politisch Interessierten, also heute das ganze deutsche Volk, gemacht hat. Außenpolitische Kenntnisse und Gefühl für außenpolitische Entwicklungen vermittelt heute das geopolitische Schrifttum in hohem Maße. Es ist geeignet, dem deutschen Volk die fehlende außenpolitische und Ausländserfahrung weitreichend zu ersetzen, es an Problemen zu interessieren, die heute vielleicht noch als unwichtig erscheinen, morgen aber schon hohe Bedeutung haben können. Dann gewappnet zu sein, ist die erzieherische Aufgabe, die sich die Geopolitik gestellt hat und die bereits von führenden Per sönlichkeiten als überaus wichtig erkannt ist. Hier bietet sich nun dem Buchhändler die reizvolle Aufgabe, Fürsprech einer Erzie hungsarbeit zu sein, sich einzusctzen sür die Verbreitung außen politischen und geopolitischen Schrifttums, das jeden Deutschen an die brennenden Probleme der Weltpolitik heranführen kann und soll. Solange es einen Buchhandel gibt, hat er sich nie vor neuen Aufgaben gescheut, immer ist er in erster Linie der Vermittler neuen Gedankengutes der Nation gewesen — so kann er auch hier einer großen Aufgabe zur guten Vollendung helfen, kann am Aus bau einer gemeinsamen weltpolitischen Ausrichtung des Volkes Mitarbeiten, ohne eine Eignungsprüfung seiner Kunden machen zu müssen. Denn Geopolitik ist nicht trockene Wissenschaft, sie ist leben dige Praxis für die Schulung eines Volkes, das nach langen Jahren innenpolitischer Konflikte den Blick sür die großen Pro bleme der Welt wieder bekommen muß, um Krisen der Welt politik mit sicherer Haltung zu bestehen. HansHummel. Die Reichsausstellung „Schaffendes Volk" in Düffeldorf Am 8. Mai wird in Düsseldorf die große Neichsausstellung »Schaffendes Volk« eröffnet, auf der das Buch in der ihm zu kommenden Weise vertreten sein wird ff. den Aufruf in Nr. 86). Die Bedeutung dieser Ausstellung geht nicht nur daraus hervor, daß die maßgeblichen Stellen des Neichswirtschaftsministeriums und des Werberates, der Behörden und der Partei sich eingehend mit den Ausstellungsplänen befaßt und sie gefördert haben, sondern der Ministerpräsident Generaloberst Göring hat selbst die Schirm herrschaft übernommen. Das Amt des Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan betreut die Werkstoffschau, die in der auf der Ausstellung »Schaffendes Volk« gezeigten Vollständigkeit bisher noch nirgendwo zu sehen war. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den brennendsten Tagesfragen des nationalsozialistischen Deutschland: Mit unserer Noh- und Werkstoffzukunft und den Fragen der Neuordnung unseres Lebensraumes, des Siedelns und Wohnens. In glücklicher Verbindung von Industrie-, Garten- und Städtebauausstellung wird sic ein großartiges, abgerundetes Bild des schaffenden Deutschland Adolf Hitlers geben. »Schaffendes Volk« ist ein Querschnitt durch die gesamte deutsche Arbeit, ist die Darstellung deutschen Fleißes und die Betonung des zähen deutschen Lebenswillens. »Schaffendes Volk« steht am Anfang einer neuen wirtschaftlichen Epoche, die einen Umschwung und ein Umlernen in der Werkstoffrage einleitet. Das ganze Ausstellungsgelände ist 780 000 qm groß und bleibt ausstellung 1937 zurück. Anderthalb Kilometer lang wird die Aus- stcllungsfront sich im Norden Düsseldorfs an den Ufern des Rheins hinziehen. Die Ausstellung gliedert sich in drei Hauptabschnitte. Im Mittel punkt der ganzen Ausstellung steht die umfassende Jndustrie- und Werkstoffschau. In Anlehnung an die Rohstoffe Kohle, Holz, Erze, Tone und Erden, die von Ministerpräsident Göring als die Grundstoffe des Vierjahresplans bezeichnet worden sind, gibt die Werkstoffschau eine Übersicht über die neuen deutschen Heim stoffe, die aus diesem deutschen Rohmaterial hergestellt werden und teure ausländische Stoffe ersetzen. Vor allem handelt es sich um die synthetische Herstellung von Benzin und Buna — zwei Stoffe, die für die deutsche Industrie und Verkehrswirtschaft von aller größter Bedeutung sind. Ebenso wird die Herstellung der Zellwolle aus Fichtenholz anschaulich vorgeführt und ihre Bedeutung für die deutsche Textilwirtschaft hervorgehoben. Als vierter wichtiger Werk stoff treten die Kunstharzprodukte auf, die oft an die Stelle von Metallen treten können und daher eine große Entlastung der deut schen Einfuhr darstellen. In der Jndustrieschau zeigen deutsche Firmen von Weltruf ihre hochwertigen Erzeugnisse und liefern den Beweis dafür, daß die deutsche Industrie mit an der Spitze der Weltindustrie marschiert. Als zweiter Teil der Neichsausstellung »Schaffendes Volk« wird eine große Städtebau-Ausstellung gezeigt. Nicht in toten Zahlen und nicht nur in Modellen wird der neue Wohnstil der Zukunft gezeigt, sondern an 110 Musterhäuschen, die in einer Ausstellungsstadt der niederrheinischen Landschaft angepaßt sind, kann man die moderne Wohnkultur studieren. In die Ausstellungsstadt ist eine Künstler siedlung einbezogen, deren Häuser in der Innenausstattung den Arbeitsbedingungen von Malern und Bildhauern gerecht werden. Die große Garten sch au, die allein 280000 qm umfaßt, nimmt den dritten Teil der Ausstellung ein. In großen Sondergärten wird die hochstehende deutsche Gartenkultur gezeigt. Denn der schöne Garten gehört genau so zur Wohnung und zur Arbeitsstätte, wie die Erholung zur Erhaltung der Arbeitskraft und der Lebensfreude nötig ist. Nr. 89 Dienstag, den 20. April 1037 35?
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