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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1937
- Strukturtyp
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- 1937-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1937
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- Deutsch
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seinen zartesten seelischen Übergängen vor dem Hörer auszubreiten und zugleich die zwingende künstlerische Folgerichtigkeit dieser scheinbar unbekümmert schweifenden Tonphantasie zum Erlebnis zu machen. Hermann Abendroth sicherte durch seine Kunst, den Klang durch zuformen und abzustufen und die rhythmische Bewegung zu Gesühls- steigerungen zu verdichten, der Symphonie ihren Eigenstil. Unter seinen kraftvoll zupackenden und doch auch empfindlichen Händen wuchs aus dem dämonischen Dunkel hintergründiger D-moll-Stim- mungen mit hinreißender Ausdrucksgewalt eine tondichterische Welt auf, deren magisches Schweben zwischen Dämmerung und Tag im sonnenhellen Jubel des Schlußsatzes sieghaft ausklang« ... »In einer Mozart-Arie und einigen Liedern von Hugo Wolf, die Abendroth mit dem Orchester zart und schmiegsam begleitete, entfaltete Kammer sängerin Irma Beilke ihr große reife, auch dem feinsten lyri schen Ton geöffnete Gestaltungskunst. Wie sie etwa bei dem Elfen lied ihren silberhellen Sopran führte, war in Klang und Stim mung vollendeter Konzertstil.« Jn der »Neuen Leipziger Zeitung« heißt es im Verlaus einer längeren Besprechung von Hermann Beyer: »Leuchtende, be kenntnishafte C-Dur-Stimmung zu Anfang und Ende des Abends, hier kämpferisch und sieghaft aufstrahlend in Beethovens großer Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, dort mit machtvoller Breite dahin fließend in Wagners ,Meistersingervorspiel'. Die Klangwelt der deutschen Romantik wurde heraüfbeschworen in Robert Schu manns Sinfonie D-Moll op. 120 (vier Sätze, die ineinander pau senlos übergehen), in der formalen Gestrafftheit, Lebendigkeit und dem starken Spannungsgehalt einer zuweilen an dämonische Tie fen rührenden Ausdruckskraft sicherlich der höchste sinfonische Wurf des großen Romantikers; dazu als Eröffnung des zweiten Teiles der Vortragsfolge Otto Nicolais fast neunzigjährige und immer noch unverwüstlich jugendfrische Ouvertüre zur Oper,Die lustigen Weiber von Windsor', — kein Wunder, daß die Wogen des Bei falls hoch aufbrandeten für Professor Hermann Abendroth und die treffliche Müsiziergemeinschast des Stadt- und Gewandhaus orchesters. Als gefeierte Solistin des Abends erschien Irma Beilke mit einer Konzertarie von Mozart und einigen Mörike-Liedern von Hugo Wolf. Der bestrickende Wohllaut der Stimme, die be zaubernde Art der Vortragskunst bezwangen und begeisterten die Hörer, die sich die ihnen zustehende obligate Zugabe erklatschten.» Kameradschastsabcnde Die Gauobmänner, die Fachschaftsberater, die Vertreter der Auslandvereine und die engeren Mitarbeiter des Leiters der Gruppe Buchhandel fanden sich mit Herrn Baur zu einem Ka meradschaftsabend zusammen. Hier war Gelegenheit, Be kanntschaften zu machen, sich menschlich einander näherzukom men und das Band der Kameradschaft, unter der jede Arbeit am> besten gedeiht, um den Kreis der ehrenamtlichen Mitarbeiter zu knüpfen. Auch das zur Tradition gewordene Treffen am Abend des Kantate-Sonntags im Buchhändlerhaus — diesmal in allen drei Sälen — diente diesen Zwecken. Weit über achthundert Buch händler und Buchhändlerinnen — selbständige und angestellte — sowie Gäste des Börsenvereins aus Partei, Staat und Stadt konnte Hauptamtsleiter RL. Wilhelm Baurim Namen des eben falls anwesenden Präsidenten der Reichsschrifttumskammer und des Börsenvereins begrüßen. Er verlas bei dieser Gelegenheit das am Morgen von der Kundgebung an den Führer gesandte Tele gramm und die Antwort des Führers. Im Namen der Gäste sprach Bürgermeister Haake und brachte von neuem die Verbundenheit der Stadt Leipzig mit dem Buchhandel zum Ausdruck. Für die Sammlung des Unterstützungs vereins trat Herr L a n g en s ch e i d t-Berlin ein. Mit Fest gaben hatten sich die Spamer Druckerei und Binderei (in Leder gebundener Notizblock), das Bibliographische Institut mit ihrem »Kleinen beruflichen Lexikon«, der Verlag Junker und Dünnhaupt mit einem Band aus seiner Sammlung »Die Lebenden« (I. M. Wehner: Mein Leben), der Ludwig Voggenreiter Verlag mit der lustigen Sammlung »Der Kilometerstein» und der Börsenverein mit seiner soeben erschienenen Schrift: »Der deutsche Buchhandel in Zahlen« eingesunden. * Die traditionelle Kantate-Feier der Leipziger Buchhandels angestellten fand als Kameradschastsabend-am Sonntag wieder im Krystallpalast statt. Dem Buchhandlungs-Gehilsen-Verein zu Leipzig, der diese Feier bisher veranstaltet hat, war von der Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel die Ausgestaltung dieses Abends übertragen werden. Der 1. Vorsteher Otto Richter konnte über neunhundert Teilnehmer begrüßen, vr. G. Haupt überbrachte Grüße von Staatsrat Hanns Johst und H. Fritsch jun. sprach im Auftrag des Leiters des Deutschen Buchhandels Wilhelm Baur. — Zur Unterhaltung der Teil nehmer waren wieder ausgezeichnete Kräfte gewonnen worden. Als Festgabe wurde das Taschenbuch für den Buchhandel überreicht. Palm-Ausstellung Die Bibliothek des Börsenvereins hat aus den eigenen Beständen sowie aus Leihgaben einige kostbare Dokumente von und über Johann Philipp Palm in ihren Räumen in zwei Schaukästen ausgestellt. Es befinden sich darunter, außer der Schrift »Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung« und der als Maueranschlag von der französischen Militärkommission heraus gegebenen Urteilsverkündung, mehrere Briefe von Palm, Bildnisse, Bilder von Palm-Gedenkstätten usw. — Die Schau ist noch bis Freitag zu besichtigen. Verein Erholungsheim für Deutsche Buchhändler e. V. Aus Anlaß der Zweihundert-Jahrfeier der Gsellius'schen Buch handlung (F. W. Linde) in Berlin übergab uns Herr Martin ScheringerRM 100 0.— (Eintausend Mark). Wir danken herzlich für diese Zuwendung und die Unterstützung unserer Arbeit, weniger bemittelten Berufsangehörigen billige Er holungsmöglichkeit zu schaffen. Berlin, den 15. April 1937 Der Vorstand Buchkunst aus vierzig Jahren Der Kun st verein in Jena, dessen Leitung in den bewährten Händen von vr. Werner Meinhof liegt, zeigt gegenwärtig eine inter essante Ausstellung, die einen höchst anschaulichen Längsschnitt durch die buchkünstlerische Entwicklung der letzten Jahrzehnte gibt. Von der Zeit des sogenannten Jugendstils um die Jahrhundertwende bis zum sachlichen Symbolismus unserer Tage werden charakteristische Original zeichnungen von Buchkünstlern wie E. N. Weiß, Rudolf Koch, F. H. Ehmcke und Max Thalmann gezeigt, um nur einige Namen zu nennen. Neben der rein graphischen Gestaltung wurde auch die illustrative Buchkunst weitgehend berücksichtigt und hier überraschen vor allem die zarten Zeichnungen von Hans Thoma und die Holzschnitte von Josua Leander Gampp, die eine in dieser Technik bislang unerreichte Fein fühligkeit verraten. Welche seelische Ausdruckskraft dem Holzschnitt auch heute noch zukvmmt, das zeigen die phantasievollen Illustrationen eines Hans Pape, der nebenbei über einen ganz köstlichen Humvr ver fügt. Das Material für die Ausstellung stellte der Verlag Eugen Diederichs aus seinen reichen Archivbeständen zur Verfügung. „Mein Kampf" als Geschenk für Arbeitsjubilare Der Reichsverkehrsminister hat verfügt, daß mit Wirkung vom 1. Januar 1937 an Arbeitsjubilare, die fünfundzwanzig Jahre im Betrieb tätig waren, zusammen mit einer Dienstprämic die Volks ausgabe des Buches. »Mein Kampf« als Erinnerungsgabe erhalten. Ist der Jubilar bereits im Besitz des Werkes, wird ein anderes Buch aus dem nationalsozialistischen Schrifttum ausgehändigt. Hanptschrtftleitcr: vr. Hellmuth Langend u cher, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftlcitcrs: Franz Wagner, Leipzig. — Vcrantw. Anzclgenleitcr: Walter Hersurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Bö rsen v e re i n s der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschlietzfach 274/75. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig 0 1. Hospitalstrabe 11a—13. — DA. 7950/III. Davon 6530 durchschnittlich mit Angcbotene und Gesuchte Bücher. — *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 378 Nr. 95 Dienstag, den 27. April 1937 «
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