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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1937
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- Deutsch
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öemeinsame Tagung der Neiclislclirifttumskammer tZruppe öucliliandel und des Körlenvereins Vcr Präsident der NeiclislcliristtumskÄMlner entliüllt die Vüstc Pli. Palms Die Gemeinsame Tagung der Reicksschrifttumskammer Gruppe Buchhandel und des Börsenvereins, die am Sonnabend- Nachmittag im Anschluß an die Hauptversammlung des Börsenver eins im Festsaal und einem dazugenommenen kleinen Saal des Buchhändlekhauses stattfand, war durch den Besuch des Präsi denten der Reichsschrifttumskammer Staatsrat Hanns Jo Hst ausgezeichnet. Der Leiter des Deutschen Buchhandels Wilhelm Baur erinnerte, nachdem er den Präsidenten herzlich begrüßt hatte, am Beginn seines großangelegten Rechenschaftsberichtes über das vergangene Jahr an die neuen Wirkungsmöglichkeiten des Buches, die durch die zahlreichen Maßnahmen der Reichsregie rung zur Förderung des Buches gegeben sind. Der Dank dafür gebührt dem Präsidenten der Reichskulturkammer Reichsminister vr. Goebbels und ebenso dem Präsidenten der Reichsschrift tumskammer Staatsrat Hanns Johst dafür, daß er dem Buch handel Vertrauen geschenkt hat und sich ihn selbst verwalten läßt. Der persönliche Austausch und die Ausrichtung auf die vom Dritten Reich gestellten Aufgaben bestimmen die Arbeit der Kantate-Veranstaltungen und geben der alten Tradition den heu tigen Sinn. Es ist vieles besser geworden in den letzten Jahren, aber wir wollen dennoch die kritischsten Betrachter unserer Arbeit sein. Wir müssen uns davor hüten, wirtschaftliche Forderungen in Gegensatz zu kulturellen zu bringen. Dadurch wird an der Forde rung zu sorgsamster Wirtschaftsführung nicht gerüttelt, vielmehr schädigt derjenige, der diese vernachlässigt, auch die zu erfüllende kulturpolitische Aufgabe. Vom deutschen Buchhändler wird heute mehr als bisher ein sicheres Urteil und eigene Initiative verlangt. Wichtig ist die enge Verbindung zwischen Führung und Mitglied und deshalb kommt der Tätigkeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter besondere Bedeutung zu. Dem Sichkennenlernen und der Vor bereitung für ihre schwere Aufgabe dienten die Schulungswochen der Gauobmänner in Oberstdorf. Für die Wetterführung der be- rufskundlichen Arbeitswochen ist die Gruppe Buchhandel dem Präsidenten der Reichsschrifttumskammer zu großem Dank ver pflichtet. Auch für reifere Buchhändler sind Arbeitswochen geplant. Daß alle Maßnahmen der öffentlichen Buchwerbung dem einzelnen den persönlichen Einsatz nicht ersparen und noch viel weniger ihn ihm abnehmen wollen, zeigen die mit steigendem Erfolg sich wiederholenden Buchwochen ebenso wie die Fachbuchwerbung, die den Buchhandel vor ganz neue Aufgaben stellt. Die in Weimar gefaßte Entschließung gegen das Hetzschrifttum wird hoffentlich bis zur nächsten Buchwoche zu einer internationalen Vereinbarung ausgebaut werden können, obgleich sich gezeigt hat, daß man nicht überall zu der gleichen Haltung fähig ist. — Diesen hier nur ganz auszugsweise erwähnten und knapp gestreiften Punkten seines Rechenschafts- und Arbeitsberichtes ließ-Herr Baur einen Über blick über die Tätigkeit der einzelnen Fachschaften und Fachgrup pen sowie das Leben in den Gauen folgen. Auch hierbei schenkte er den mit unserem Nachwuchs und der beruflichen Weiterbildung zu sammenhängenden Fragen besondere Aufmerksamkeit. Nach einem Hinweis auf einige in naher Zukunft in Angriff zu nehmende Aus gaben, zu denen der Aufbau einer >»Palin-Stiftung« zur Unter stützung in Not geratener Berufskameraden gehört, schloß Pg. Baur seinen Bericht mit der Mahnung, bereit zu sein, im Sinne des Führers und mit dem Führer zu wirken, daraus wird uns die Kraft zur Bewältigung unserer Aufgabe erwachsen. (Der voll ständige Bericht erscheint in den nächsten Tagen im Börsenblatt.) Nach dem Leiter des Deutschen Buchhandels nahm der Präsident der Reichsschrifttumskammer Staatsrat Hanns Johst das Wort. Seine mit der Begeisterung des Dichters vorgetragenen Worte suchen immer wieder dem Buchhändler seine Aufgabe und tiefe Verantwortung vor Augen zu führen und ihm seinen Platz im Geistesleben unserer Nation zuzuweisen. Mahnmal in unserem Wollen und Tun soll uns das Schicksal Johann Philipp Palms sein, ein Mann, ebenbürtig allen jenen Männern, die den Namen Deutschlands hinausgetragen haben. Sein Ver mächtnis lautet: Treu dem Volk und Vaterland, treu den Pflich ten des Berufs. Mit diesen Worten enthüllte der Präsident der Reichsschristtumskammer die Marmorbüste Johann Philipp Palms und übergab sie Pg. W. Baur in Obhut. — Wir lassen die An sprache von Hanns Johst nachstehend im Wortlaut folgen: /^nspi-sclie des Präsi0eiiten vcr Neiclissclirifttumvkrimmci- Staatsnat Sanno Holist in vcr öemeinlamen pabung der Si-uppe tZucklignSel und des öörlenvei-ems Deutsche Buchhändler! Soeben haben Sie gehört, daß es, im ganzen gesehen, Im deut schen Buchhandel, und zwar in all seinen Gliederungen, im letzten Arbeitsjahr vorwärts gegangen ist. Dieser wirtschaftliche Aufschwung ist aber, wie bereits festgestellt wurde, nicht eine Folge dessen, daß aus diesem oder jenem Grunde in Deutschland die Öffentlichkeit mehr Möglichkeit hat, sich mit dem Schrifttum in größerem Maße als früher zu befassen, sondern ausschließlich eine Folge der politischen charakterlichen Haltung, die in Deutschland in den letzten Jahren herbeigeführt wurde. Der Nationalsozialismus hat es vermocht, daß das alte Schlagwort »Wirtschaft Horatio» nicht mehr als das All heilmittel angesehen wird, sondern daß sich heute alles dem Kernstück unserer Staatsidee unterordnet, das darin fußt: »Alles für das deutsche Volk!« Ehe ich in dieser Stunde, dis dem Gedächtnis und dem lebendigen Erinnern an Johann Philipp Palm gehört, auf sein Leben und Sterben, auf seine Sendung und sein Gleichnis eingehe, mögen Sie dulden, daß ich einige Sätze und Grundsätze voranstelle, die den Sinn dieser Feierstunde im Prinzipiellen andeuten und deuten möchten. Meine deutschen Buchhändler! Eine Handlung am Buch ist im Wesen etwas anderes als ein wirtschaftlicher Handel mit dem Buch! Ich habe als Präsident der Reichsschristtumskammer aus der Hand unseres Ministers, Or. Goebbels, die Verpflichtung auf mich ge nommen, mit scipionischer Gewissenhaftigkeit und Hartnäckigkeit dieses cstorum csnseo unserer Revolution, ihrer Energie und Zielsetzung in die einzelnen Disziplinen meiner Kammer zu tragen. Und ich stehe und falle mit der Reinheit und der Totalität dieser Forderung und dieses Anspruchs. Eins Handlung am Buch — so sagte ich — ist etwas grund sätzlich anderes als ein Handel mit dem Buch. Eine Handlung am Buch charakterisiert einen geistigen, sacralen Einsatz für das Buch. Das Buch in jeder seiner Erscheinungsformen wird als persönliche Verantwortung vorausgesetzt. Das Buch ist — sei es noch so nüchtern und sachlich, sei es noch so phantastisch und unwirklich — repräsen tativer Ausdruck unseres Deutschlands. Es ist nun menschlich, allzu menschlich und entspricht einer alten Erfahrung, daß man der Materie, der man sich und sein Leben ver schwor, mit den Jahren kühler, ja skeptischer gegenübersteht; — daß der Alltag die eigene Lebensarbeit der ideellen Schau des Anbeginnes entrückt und die derbe Wirklichkeit, die Praxis und die Routine ihre Gefahren in den Weg stellen. Mehrere meiner Freunde waren Chirurgen. Ich gebe es offen zu, sie standen dem Leben anders gegenüber, als sie nach vier Kriegs jahren ihre Instrumente aus der Hand legten, als damals, wo sie sie, »74 Nr. SS Dienstag, den 27. April 1937
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