Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19370508
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193705085
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19370508
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-08
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Von besonderem Umfang ist die Arbeit aus dem Gebiete des Verlages. Er hat gezeigt, daß er sich seiner kulturpoli tischen Verpflichtungen bewußt ist. Das ist statistisch schon daraus zu ersehen, daß der Ladenpreis des einzelnen Buches, wie ich schon anfangs sagte, im Durchschnitt weiter gesunken ist von RM 4.01 aus RM 3.97. Ec hält sich daher schon seit zwei Jahren unter dem Vorkriegspreis von 1913 mit RM 4.07, nachdem er schon im ersten Jahre der nationalsozialistischen Revo lution von RM 5.08 aus RM 4.23 gesunken war. Der deutsche Verlag war vom 7. bis 12. Juni 1936 in Lon don ans dem 11. Internationalen Verlegerkongreß durch eine Abordnung vertreten und hat inzwischen schon die Vor arbeiten für den 12. Internationalen Verlegerkongreß, der 1938 a Leipzig stattfinden soll, begonnen. Ich möchte schon jetzt die deutschen Verleger ausfordern, diese einzigartige Gelegenheit, auf deutschem Boden mit zahlreichen bedeutenden Verlegern des Aus landes zusammenzukommen, zu ergreifen, um auch auf diese Weise eine verständnisvolle Zusammenarbeit zu fördern. Es wurde ferner von der Fachschast Verlag eine enge Ver bindung zur Wirtschastsgruppe Druck und Papierverarbeitung her gestellt, die ich sehr begrüße. Gegen übersteigerte Rabatte wurde von seiten des Verlages a den »Vertraulichen Mitteilungen« Stellung genommen. Damit soll- len vor allem die tatsächlich ungesund hohen Rabatte, die manche Ver leger für Unterhaltungsschrifttum den Grossisten und Leihbüchereien gewähren, getroffen werden. In Auswirkung dieser Bekanntmachung hat die Arbeitsgemeinschaft der Verleger von Unterhaltungsschrifttum eine Vereinbarung mit der Fachgruppe Großbuchhandel und Groß- > ntiquariat getroffen, die die Unterstützung der Reichsschristtums- tammer finden wird. Der wissenfchaftlicheVerlaghat leider trotz Umsatz steigerung aus vielen Gebieten bisher noch nicht in dem Maße an der Erholung der deutschen Wirtschaft teilnehmen können, wie es anderen Sparten des Verlages beschieden gewesen ist. Einer wirklich durchgreifenden Besserung seiner Jnlandsumsätze stehen noch immer die stark begrenzten Mittel seiner Abnehmerkreise, insbesondere der Institute und Bibliotheken, der Dozentenschaft, des akademischen Nachwuchses und der Beamtenschaft im Wege, deren Ausbesserung bisher vor dringlicheren Aufgaben noch zurückstehen mußte. Trotzdem können wir erfreulicherweise im allgemeinen von einer zunehmenden Initiative im wissenschaftlichen Verlag sprechen. Ich möchte deshalb auch im Interesse der Wissenschaft und des wissenschaftlichen Ver- vsfentlichungswesens daraus Hinweisen, daß eine Aufbesserung der Kulturetats wenigstens als Anfangsmaßnahme sehr wertvoll wäre. Im schöngeistigen Verlage war während des letzten Jahtes die Entwicklung weiterhin in vielen Fällen sehr günstig. Er ist im besonderen Maße von der Entwicklung der Gesamtwirtschast abhängig, und da diese im abgelaufenen Jahr in Deutschland einen erfreulichen Aufschwung nahm, so blieb die Wirkung auch hier nicht ms. Interessant ist es, hier festzustellen, daß, abgesehen von der allgemeinen Auswirkung der Buchwoche, die zum Teil ganz neue Leserschichten an das Buch herangebracht hat, hier in erster Linie die geistigen Anstrengungen des Buchhandels selber genannt werden können. Die Veranstaltung von Dichterabenden ist überall auf lebhaften Widerhall gestoßen und trug in manchen Orten zu einer deutlich spürbaren Belebung des Buchmarktes bei. Auch die privaten Leihbüchereien gewinnen in dem Maße an Bedeutung für den schöngeistigen Verlag, als sie sich von dem Prinzip abkchren, nur ganz bestimmte Literatur zu führen. Hier liegen die Ausgaben, die von der Fachschast Leihbücherei schon in Angriff genommen wurden. Die Arbeitsgemeinschaft der Verleger von IIn t er hal t u ngss chr if ttu m hat sich durch tatkräftigen Einsatz verschiedener Fragen angenommen, deren Lösung für eine weitere gesunde Entwicklung des Unterhaltungsschrifttums unbedingt not- i Endig war. Der Kamps dieser Arbeitsgemeinschaft galt vor allem dem Unfug der Rabattübersteigerung, dem durch die Vereinbarung über eine Höchstrabattgrenze in der Belieferung der Grossisten Einhalt geboten wurde. Es ist bedauerlich, daß es noch Verleger gibt, die gerade durch außergewöhnliche Rabattierung versuchen, ein Schrift tum unterzubringen, das durchaus nicht im Sinne der nationalsozia listischen Kulturpolitik liegt. Wir werden hier mit aller Energie Vor gehen. Der Export an gutem Nnterhaltungsschrifttum hat erfreu licherweise wesentlich zugenommen. Die der Arbeitsgemeinschaft an geschlossene Beratungsstelle hat sich auch im letzten Jahr bewährt, sodaß in kurzer Zeit ein weiterer wesentlicher Fortschritt zur Hebung des Niveaus unseres Unterhaltungsschrifttums erreicht worden ist. In der neuen Form der --B e r at u n g s st e ll e V e r l a g« in der Reichsschrifttumskammer, die eine Zusammenfassung aller Be ratungsstellen darstellt, wird auch das Unterhaltungsschrifttum wie bisher ersolgreich betreut werden können. Der Reisebuchhandel war im abgelaufenen Arbeitsjahr durch Maßnahmen amtlicher und halbamtlicher Stellen in seinen ihm eigentümlichen Vertriebsmcthodcn — wie Sammelbestellungen in den Betrieben usw. — empfindlich getroffen, und es steht zu hoffen, daß auch der Reisebuchhandel bald wieder mit voller Kraft sich seiner Arbeit annehmen kann. Wesentlich hierzu beitragen werden die Maß nahmen der Fachschaft Buchvertreter und der Fachgruppe Reise- und Versandbuchhandel über die Einstellung und Schulung neuer Ver treter. Auch die Beratungsstelle für den Reisebuchhandel, die sich haupt sächlich gegen das Erscheinen sogenannter »Prachtwerke« wendet, ist mit der »Beratungsstelle Verlag« vereinigt. Aus den Berichten der Fachgruppe Ingen tihuchverlag ist erfreulicherweise zu entnehmen, daß sich das Sortiment in steigen dem Maße für das Bilderbuch verwendet hat. Ich bin davon über zeugt, daß diese Entwicklung dem Gesamtbuchhandel nur von Nutzen ist, denn jode wirtschaftliche Stärkung des Sortiments trägt zur Unterstützung der Einsatzbereitschaft und Schlagkraft bei. Im Vorder grund der Arbeit der Fachgruppe Jugendbuchverlag steht die Frage eines Normalvertrages für den Jugendbuchverlag, der in der Kammer beraten wird. Die Arbeit der Fachgruppe Fachbuchverlag hat sich im letzten Berichtsjahr besonders erfolgreich ausgewirkt. Wichtig ist das Abkommen mit der Reichsgruppe Industrie, das sich darum bemüht, Werbeschriften gegen Fachbücher abzugrcnzen. Darüber hinaus wurde ein Arbeitsausschuß gebildet, in dem die Reichsgruppe Industrie, der Werberat der deutschen Wirtschaft und die »Beratungsstelle Verlag« vertreten sind. Hier werden die einzelnen Fälle geklärt, sodaß auf diesem Wege der Zusammenarbeit allmählich eine Säuberung des Fachschrifttums von der fachlichen Werbeliteratur der Industrie er folgt. Der Hauptteil der Arbeit entfiel auf die Erfassung und Glie derung des gesamten Fachschristtums, um die Unterlagen für die Fachbuchwerbung zu verbessern. Die Zusammenstellung der Fachbuch listen, ihre Einteilung und die Prüfung der Bücher machten zahl reiche Verhandlungen notwendig. Es ist aber zu hoffen, daß die bessere Organisation dieser Werbung unter verstärktem Einsatz des gesamten Buchhandels im Gegensatz zum Vorjahre zu merkbaren Erfolgen führen wird. Selbst das Gebiet des Fachbuchverlages ist wiederum so stark gegliedert, daß es Schwierigkeiten macht, geeignete Ber- legerpersönlichkeiten zur ehrenamtlichen Mitarbeit heranzuziehen. Ich möchte deshalb bei dieser Gelegenheit darauf Hinweisen, daß selbstverständlich jedes buchhändlerische Mitglied der Kammer die Pflicht hat, ein ihm angebotenes Ehrenamt anzunehmcn, wenn nicht triftige Gründe es von einer Annahme des Amtes entbinden. Die Arbeitsgemeinschaft der Schulbuchver legerhatin Zusammenarbeit mit der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung eine umfassende Werbung für das Schulbuch unter dem Stichwort »Das Schulbuch — das erste Fachbuch« eingeleitet, die hoffentlich den Schulbuchabsatz beleben wird. Auch hieraus wird wiederum deutlich, wie sehr durch die nationalsozialistische Kulturpolitik und die Arbeit einer sinnvoll auf gebauten Werbung alles für den Buchhandel getan wird, um ihm seinen Einsatz zu erleichtern. Auf dem Gebiete des Lehrmittel Verlages machte sich auch im letzten Jahre erstmalig eine, wenn auch langsame, aber stetige Steigerung des Umsatzes in allgemeinen Lehrmitteln bemerkbar, wäh rend Lehrmittel für bestimmte besonders geförderte Unterrichtsgebiete eine starke Belebung erfuhren. Die Maßnahmen der Reichsregicrung haben sowohl im Hinblick auf die notwendige Neuanschaffung zahl reicher neuer Lehrmittel als auch durch die Förderung des Lehr- mittelexportcs dem deutschen Lehrmittelverlag neuen Auftrieb ge geben. Im besonderen beschäftigte sich die Arbeitsgemeinschaft im 408 Nr. 103 Sonnabend, den 8. Mai 1S37
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder