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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1937
- Strukturtyp
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- 1937-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1937
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- Deutsch
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Regierungsbibliothekars El Sadaty »Schiller und mein Besuch in Deutschland« bildete. Aus begeisterter Anschauung wußte er von der deutschen Gastfreundschaft zu erzählen, dem Besuch eines Arbeits lagers, fröhlichem Zusammensein mit der HI., von den Olympischen Spielen und dem Parteitag zu Nürnberg. Mit sichtlicher Freude wurden diese Ausführungen, und zwar besonders von seinen ägypti schen Landsleuten ausgenommen. Im zweiten Teil der Vortragsfolge wurden aus den verschiedensten Dichtungen Schillers seine Gedanken über die Arbeit, Ordnung, Sitte, Familie, Staat, Volk deutlich ge macht. Das besondere Sprachtalent der Ägypter, von denen die meisten Mitwirkenden ihre Kenntnisse nur in Sprachkursen erworben hatten, Ihre Fähigkeit, sich in das Erfaßte schnell einzufühlen und es aus dem Gedächtnis zu sprechen, offenbarte sich besonders bei den Dich tungen »Das verschleierte Bild zu Sais«, der »Rütli-Schwur«, »Hoff nung«, »Die Ideale«. Mit stürmischem Beifall aber wurde das von sechzig Ägyptern als Sprech-Chor aufgeführte Lied »An die Freude«, und zwar die von Beethoven in seiner neunten Sinfonie gefeierten Strophen ausgenommen. In einem Schlußwort würdigte vr. Franck noch die Verdienste der ägyptischen Gelehrten. Seine Rede klang aus in ein Heil auf Ägypten und Deutschland, auf König Faruk und den Führer und Reichskanzler. Auch in der ägyptischen Presse fand die Feier allge meine Anerkennung. Uber den Verlauf der vorjährigen Buchwoche in Südafrika erhalten wir einen Bericht von Herrn Ferdinand Stich, dem Inhaber der Deutschen Buchhandlung Ferdinand Stich in Johannesburg, Kap stadt und Swakopmund. Sämtliche Buchausstellungen in Verbindung mit der Buchwoche in Südafrika sind von seiner Firma veranstaltet bzw. beschickt worden. Zum erstenmal war der Versuch gemacht worden, auch das platte Land, besonders die zahlreichen deutschen Ansiedlun gen in Natal und Transvaal in den Kreis der Ausstellungen ein zubeziehen. Wenn man dabei erfährt, daß der Veranstalter vier Wochen mit dem Auto unterwegs war, um, angefangen in East London im Süden bis nach Tzaneen im Norden, sechzehn Ausstellungen ab zuhalten, und daß diese nahezu fünftausend Kilometer lange Strecke zum Teil in der schlimmsten Regenzeit bei übelster Wegebeschaffen- hcit zurückgelegt worden ist, wird man ahnen können, mit welchen Anstrengungen und auch Unkosten diese Pionierarbeit am deutschen Buch verbunden war. Tatkräftige Unterstützung erfuhr die Buchwoche in den größeren Orten durch die Deutsche Gesandtschaft in Pretoria, die Ortsgruppen der Partei, die Schulleiter u. a., die Räume aus schmückten, Hilfskräfte zur Verfügung stellten und die Ausgestaltung der Feiern übernahmen. An den kleineren Plätzen halfen meist die Pfarrer und Lehrer so gut sie konnten. Dabei wurde die Erfahrung gemacht, daß eine Buchausstellung allein nicht zugkräftig genug war, um die oft weit auseinanderwohnenden Deutschen anzulocken. Um den Besuch einigermaßen sicherzustellen, mußte irgendeine andere Veran staltung (Filmvorführung, Lichtbilder-Vortrag oder ähnliches) damit verbunden werden. Wenn im Anschluß daran die Besucher dann durch die Buchausstellung geführt wurden, auf der gleichzeitig ein Verkauf stattfand, war es oft nicht schwer, die Kauflust zu wecken. Auf diese Weise wurden besonders in den kleineren Orten viele, die wohl schon jahrelang kein Buch mehr gekauft hatten, wieder zum deutschen Schrift tum hingeführt. . Begonnen wurde am 12. September mit der Ausstellung in Swakopmund, die in Verbindung mit entsprechenden Buchwoche- Veranstaltungen im Rathaussaal fünf Tage lang gezeigt wurde. Darauf folgte am 22. Oktober eine zweitägige Ausstellung in der Afrikanischen Universität in Stellenbosch. In Kapstadt wur den die Bücher vom 27.—29. Oktober im Deutschen Verein gezeigt, umrahmt von Festveranstaltungen, Vorträgen und Ansprachen. In Vlakte fanden die »Feier des Deutschey Buches« und die Aus stellung am 31. Oktober in der Halle des Deutschen Ordens statt, und am 5. November in P a a r l in der Deutschen Schule. Die Buchwoche in Pretoria dauerte vom 3. bis 5. November. Sie wurde gleich zeitig mit der Ausstellung in den Räumen des Deutschen Vereins vom Deutschen Gesandten eröffnet, einige Tonfilme wurden gezeigt, Vorträge gehalten und Bücherpreise verteilt. In Johannes burg fanden die Festlichkeiten vom 11. bis 13. November in den Räumen des Deutschen Klubs statt. Der Deutsche Gesandte hielt die Eröffnungsansprache, die von Liedern und musikalischen Vorträgen umrahmt war. Die deutsche Schule veranstaltete am zweiten Tag eine Feierstunde, abends wurde ein deutscher Tonfilm gezeigt und Herr Ferdinand Such sprach über neuere deutsche Literatur. Der letzte Tag schloß mit einem Vortrag des südafrikanischen Dichters Martin Jaeckel über deutsches Schrifttum in Siidafrika. Den Aus stellungen in Bloemfontein (20. bis 21. November) und Port Elizabeth (24. bis 25. November) folgte die eingangs erwähnte Ausstellungsreise durch das Land, die vom 27. November bis 19. De zember folgende Plätze berührte: East London, Durban, Neu-Deutsch- land, Wartburg, Neu-Hannover, Hermannsburg, Pietermaritzburg, Empangweni/Moorleigh, Glencoe/Uelzen, Glückstadt, Scheepersnek, Lüneburg, Piet Nettes, Middelburg, Tzaneen, Kroondal. Insgesamt hat anläßlich der Buchwoche 1936 die Deutsche Buchhandlung Ferdi nand Stich an achtunddreißig Ausstellungstagen und fünfundzwanzig Plätzen neuestes deutsches Unterhaltungs-, wissenschaftliches und po litisches Schrifttum gezeigt. über die Kenntnis der deutschen Sprache in Japan äußert sich Prof. Hans Ueberschaar-Leipzig in einem Aussatz »Die deutsch-japani schen Kulturbeziehungen der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart« im Aprilheft der »Mitteilungen der Deutschen Akademie« wie folgt: »Das Verständnis Japans für Deutschland ist bei der Schicht seiner Gebildeten zweifellos größer als das der betreffenden deutschen Ge bildeten Japan gegenüber. Das erklärt sich nicht zum wenigsten aus der Bedeutung der deutschen Sprache auf den höheren japanischen Schulen und den Universitäten. Auf den japanischen Obergymnasien ist das Deutsche nach dem Englischen unbestritten die zweite Fremd sprache. Ist auch das Englische die linxuu kranca des ganzen Ostens geblieben, so nimmt das Deutsche mehr die Stellung der gelehrten Fremdsprache ein . . . Jedenfalls nimmt die deutsche Sprache sowohl im Unterricht als auch im gelehrten Schrifttum, das in fremdsprach lichen Lehr- und Handbüchern beim Universitätsstudium und der Forschung zur Verwendung kommt, unbestritten die zweite Stelle ein. Berücksichtigt man sämtliche Universitäten, Obergymnasien, ähnliche Lehranstalten und Fachschulen, an denen Deutsch in irgendeiner Form gelehrt wird, so beträgt ihre Zahl ungefähr 125. Demnach ist leicht einzusehen, daß das Bild Deutschlands, welches den Schülern und Studierenden durch eine so große Anzahl von Unterrichtsanstalten vermittelt wird, im Bewußtsein der Gebildetenschicht ein besseres und vollständigeres ist als dasjenige der entsprechenden deutschen Schicht, die ja nur in Ausnahmen an die japanischen Quellen herangeführt werden kann«. Adolf Hitlers „Mein Kampf" als Hochzeitsgeschenk Am 10. April 1936 forderte der Reichs- und preußische Minister des Innern alle deutschen Standesbeamten und die Gemeinden durch Runderlaß auf, bei jeder Eheschließung dem getrauten Paar, soweit es die finanzielle Lage der Gemeinden zuläßt, das Buch des Führers »Mein Kampf« als Ehrengeschenk in einer Sonderausgabe zu über reichen. Aus Anlaß des ersten Jahrestags der Durchführung dieses Er lasses veröffentlicht »Die nationalsozialistische Gemeinde« in Heft 10 unter der Überschrift »Die deutschen Gemeinden und das Aufbau werk des Führers« eine Übersicht, aus der zu ersehen ist, wie weit die Gemeinden in den einzelnen Ländern und Provinzen dieser An regung bisher nachgekommcn sind. Es ergibt sich, daß insgesamt an nähernd 12 000 Gemeinden das Buch des Führers in der Sonder ausgabe den Neuvermählten überreichen und damit auch auf diese Weise an der Aufgabe der inneren Vertiefung des nationalsozialisti schen Menschen Mitwirken. Es befinden sich darunter die Großstädte Aachen, Bielefeld, Dortmund, Hannover, Harburg-Wilhelmsburg, Kassel, Kiel, Königsberg, Krefeld, Ludwigshafen/Nh., Magdeburg, München, Münster und Stuttgart, ferner über zwanzig Städte mit über 50 000 Einwohnern und etwa dreißig vollständige Bezirke und Kreise. Der Prozentsatz der Gemeinden, die diese Ehrengabe ver teilen, ist in den einzelnen Ländern und Provinzen folgender- Hessen 50"/», Oldenburg 36"/», Hessen-Nassau 34"/», Hannover 32°/», Thüringen 31"/», Württemberg 30,5"/», Brandenburg 27"/», West falen 27°/», Baden 23"/», Provinz und Land Sachsen 23"/», Ober schlesien 20°/», Mecklenburg-Schwerin 18"/», Pommern 18"/», Schles wig-Holstein 14,5"/», Bayern 14"/», Ostpreußen 12,5"/», Nhein- provinz 8,5°/», Niederschlesien 5°/», Grenzmark Posen-West- preußen 2,4"/». Personalnachrichten Am 21. Mai verschied plötzlich und unerwartet Fräulein Jo hanna Haller, seit kurzem Besitzerin des Carlebachschen Anti quariats in Heidelberg. Sie mar Inhaberin des Ehrenzeichens des deutschen Buchhandels. Hauptschriftlcitcr: vr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg. — Stellvertreter des HauptschristlciterS: Franz Wagner, Leipzig. — Vcrantw. Anzcigcnlciter: Walter Herfurth, Leipzig. Verlag: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. - Anschrift der Schriftlcitung und Expe dition: Leipzig L 1, Gerichtsweg 26, Postschliestfach 274/75. — Druck: Ernst Hcdrich Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstrastc 11a—lg. — DA. 8028/1V. Davon 6441 durchschnittlich mit Angebotene und Gesuchte Bücher. — *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 464 Nr. 118 Donnerstag, den 27. Mai 1987
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