„Ein erlebnisstarkes und tief aufwühlendes Buch." Breslauer Zeitung über Gerhart ^)ohl Roman. 29? Setten. 3n Leinen M 4-80 Der Roman gehört zu den stärksten Eindrücken, die junge Dichter unserer Zeit zu formen verstanden. Er ist für unsere Bergheimat von besonderer Bedeutung, well er den Geist der Landschaft atmet, die sich Gerhart Pohl zu seiner Heimat wählte. Man kann dem Buche einen reichen Erfolg Voraussagen. Der Roman fesselt von der ersten bis zur letzten Zeile. Dlese beiden Brüder Wagemann sind echter schlesischer Edelwuchs, von verhaltener Tiefe und mit glühenden Seelen, ein jeder auf seine Weise. Außerordentlich aktuell muten jene Kapitel an, die die Borkriegswandervogelbewegung und ihre damals noch unklaren, wenn auch hohen Ziele schildern. Hier lebt schon der Keim zum großen Umbruch, der den heutigen deutschen Menschen prägen soll. Diesem Roman kommt insofern besondere Bedeutung zu, als er ein Stück Lebensschicksal der Jugend, die gegen das vorige Jahrhundert zum ersten Male rebellierte und in der Wandervogelbewegung ihren ersten sichtbaren Ausdruck fand, einfängt. Mit beherrschter sprachlicher Führung entwickelt Pohl das Reifen zweier Brüder. Er hat es verstanden, die Probleme von allzu großer Gefühlsweichheit abzurücken und die Konflikte zu einer männlichen Losung vorzutreiben. Damit hat er sich als ein bemerkenswerter Romangestalter erwiesen, der sich mit einem Schlage einen beachtenswerten Platz im Raume des deutschen Schrifttums erobert hat. Pohls Fähigkeit, die Dinge bis in ihre Einzelheiten zu durchleuchten und sie in aller Nüchternheit auszusagen, macht das Buch zu einem Zeitdokument ersten Ranges,- die Art jedoch, wie er so außergewöhnliche Schicksale zu verdichten weiß und die Eindringlichkeit, mit der er sie in den Raum der schlesischen Landschaft stellt, erhebt den Roman überdies auf die Höhe einer bedeutenden Dichtung. Mit seinem neuen Roman „Die Brüder Wagemann" legt der Schlesier Gerhart Pohl nach Jahren der Suche sein bisher reifstes Werk vor. Er zieht hier die geistige Bilanz einer Jugend, die als „Generation ohne Gnade" in demselben Chaos und den großen Umwälzungen der heutigen Zelt ihren Weg suchen mußte und ihre Reife in einer „tätigen Gestaltung der Zelt" fand. AE/lr« 0kU75Cttk Vkkl.äOL-ätt57äI-7 57U770äk7 2442 Nr. 121 Montag, den 31. Mai 1N37