Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1937
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- 1937-06-10
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- 10.06.1937
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Vorbild gewesen ist, uns auch diesen letzten gemeinsamen, schweren Gang mit diesem strahlenden Tag erleichtern wollte! Ernst Mansch ist von uns gegangen. Er, der uns allen immer Freund und treuer Berater gewesen ist. Er, der — so wie er zu Kantate ln Leipzig bis in sein hohes Alter einen großen Kreis von Kollegen und Freunden alljährlich im »Kasfeebaum« zum Besten der Buchhändler-Unterstützungskasse um sich versammelte — in den langen Jahren seines buchhändlerlschen Wirkens in Hamburg bei keiner wich tigen Veranstaltung des Buchhandels fehlte und uns Hamburgern in schweren Zeiten immer wieder mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Ernst Mansch gehörte nicht zu denen, die sich durch die Wahr nehmung hoher Ämter einen besonderen Namen in unserem Beruss- stand geschassen haben. Er war eher einer der Stillen, der aber immer das Wort ergrifs, wenn es schier nicht mehr möglich erschien, die Probleme zu lösen und nur der Rat eines Erfahrenen den rechten Weg zu weisen vermochte. Dies gilt insbesondere sür die Zeit nach dem Kriege. In seiner Person verkörperte sich die gute alte Tradition des Hamburger Buchhandels. Bis in sein hohes Alter hinaus war er stets jungen Herzens und kämpferischen Geistes. Deshalb sand er auch in der großen Stunde der Entscheidung für unser Volk den Weg zu unserem Führer, in der Erkenntnis: »Alles für unser Vaterland!-- Durch mehr als sechzig Jahre hat Ernst Mansch seinem Stande eine Treue und Liebe erwiesen, wie wohl selten einer je zuvor. Schon als junger Gehilfe und später als Leiter seiner angesehenen Fach buchhandlung hat er das wahre Wesen des Buchhandels erkannt, und in dieser Erkenntnis verankerte sich seine Liebe zu unserem Stande. Sein Leben gibt Zeugnis davon, wie sehr jeder Stand und jeder einzelne verbunden ist mit dem Schicksal seines Volkes. Nach der Gründung des zweiten Reiches war es ihm beschicken, den großen Aufstieg des deutschen Buchhandels, der bis zum Weltkrieg anhielt, mitzuerleben. In diesem Kriege brachte er das größte Opser, das ein Vater und eine Mutter dem Vaterland bringen können: er schickte vier Söhne in den Krieg und davon blieb einer draußen im Felde. Und als nach dem Kriege sür uns das Ringen um die neue und echte Gestalt des Buchhandels begann, da stand er auch hierbei seinen Mann, und sein Rat und seine Mahnungen wurden gehört und befolgt, oft nicht nur im Hamburger Buchhandel, sondern auch in der Leitung des gesamten deutschen Buchhandels. So ist es gekommen, daß er in unserem Kreise zum Vorbild und zu einer Persönlichkeit geworben ist, deren Name in der Geschichte des deutschen und insbesondere des Hamburger Buchhandels unaus- löschbar sein wirb. Gautschfest im Bibliographischen Institut Das Gautschen, ein alter Brauch aus früherer Zeit, der aus Buchdrucker- und Setzerlehrlingen Gehilfen machte, ist auch im Biblio graphischen Institut zu Leipzig zu neuem Leben erwacht und zur stän digen Einrichtung geworden. Im Zeichen der Betriebsgemeinschaft bleibt jedoch dieser »Taufakt« nicht mehr auf auslernende Setzer und Drucker beschränkt, sondern es müssen alle daran glauben, die keinen »Gautschbrief« vorweisen können, auch die Neulinge aus den anderen Abteilungen, die Buchbinder, die Buchhändler, die Buchhalter und die Schriftleiter. Es waren diesmal an die vierzig Kandidaten, die an einem heißen Sonnabendnachmittag gegautscht wurden, d. h. ein unfreiwilliges, dafür sehr gründliches Bad im Hof des Biblio graphischen Instituts nehmen mußten. Zuvor hatte der Gautschmeister — ebenso wie die ihm zur Seite stehenden Zunftmeister und Herolde in bunte mittelalterliche Tracht gekleidet — den feierlichen Gautsch spruch verlesen, in dem den zu Gautschenden die Wichtigkeit der Hand lung klargemacht wurde. Nach der Namensaufrufung durch die ein zelnen Zunftmeister und dem Nus »Packer, packt zu!« wurden die jungen und alten »Täuflinge« von kräftigen Armen gepackt und trotz meist heftiger Gegenwehr in die bereitstehenden Wassertröge befördert. Zu dem Bad kamen noch zahlreiche Güsse aus Eimern und, als ob es damit noch nicht genug wäre, ein frischer Strahl aus einem Garten schlauch, wenn sich die Pudelnassen bereits wieder in Sicherheit glaubten. Mit einer besonderen »Erschwerung« war das Gautschen der Buch binder verbunden. Sie mußten, ebenfalls unter Gewaltanwendung und reichlichem Naß, durch eine auf beiden Seiten offene Tonne'kriechen und machten außerdem noch mit dem Kleisterpinsel nahe Bekanntschaft. Das alles spielte sich vor den Augen der an 900 Köpfe zählenden Gefolgschaft ab, die mit ermunternden Zurufen und lautem Jubel nicht zurückhielt. — Ein zünftiger Schmaus und Trunk — der bis in die Nacht hinein währte — schloß sich diesem zweiten Gautschfest des Bibliographischen Instituts an. Seminar für Buchhandelsbetriebslehre an der Handelshochschule Leipzig Am letzten Sonntag unternahm Prof. vr. Menz mit einem Teil seines Seminars für Buchhandelsbetriebslehre eine Fahrt nach Berlin zur Besichtigung der Ausstellung »Gebt mir vier Jahre Zeit«. Das besondere Interesse galt den Teilen der Ausstellung, die sich auf das Verlagswesen und die graphischen Industrien beziehen. Personalnachrichten Am 4. Juni fand Berthold Dill aus Weiöenhahn im Wester wald, ein besonders hoffnungsvoller Jungbuchhändler, durch Unfall im Alter von dreiundzwanzig Jahren einen tragischen Tod. Er kam zu mir mit reichen Gaben eines empfänglichen Geistes und mit lebendigem Interesse für die Ideale unseres Standes. Mehr aber noch machten ihn liebenswert und fesselten seine menschlichen Eigenschaften: Charakter festigkeit, Ehrgefühl, unbedingte Kameradschaft und stete Hilfsbereit schaft. Mit den Angehörigen und mir werden wohl zahlreiche Jung buchhändler, mit denen Berthold Dill auf der Reichsschule und in den Arbeitswochen zusammen war, seinen allzu frühen Tob aufs schmerz lichste bedauern. Wtttlich. GeorgFischer. Für die buchhändlerische Fachbibliothek Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließ- fach 274/75 zu richten. Vorhergehende Liste s. 1937, Nr. 122 Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. Druck und Papicrvcrarbeitung. Nr. ^21. Aus dem Inhalt: Einhaltung der Richtpreise. Hammer. Nr. 822. Aus dem Inhalt: G. Hildebrant: Adolf Bartels, der Literarhistoriker und Dichter. ^ kistampe. 1. Uar^o 1937. 8 8. 8° Die Literatur. H. 9. Aus dem Inhalt: Zeitlupe. — L. F. Barthel: Rede vom inneren Vaterland. — W. Deubel: Sinn und Geheimnis des Reifens. — F. Arens: Sprachgeist und Sprachkampf in Neu- Hellas. — W. Kunze: Otto Gmelin. — O. Urbach: Zur Ehren rettung des Monologs. — H. Feilner: Rupert Brooke. Proben und Stücke aus neuen deutschen Büchern von I. Ponten, L. Diehl, ^ E. Herrmann, W. Pleyer, Th. Bohner. kanälüng Oustav koek 6. m. b. U. 1258 krn. 40 8. gr. 8° Vogel, Lerlin: Keue küober. klar 1937. 27 8. eins. beclr. 8" Der Vertrieb. Nr. 22. Aus dem Inhalt: F. Elsner: Sind Orts agenten sozialversicherungspflichtig? Wochenblatt für Papierfabrikation. Nr. 22. Aus dem Inhalt: Die Lage der deutschen Papierindustrie. Zeitungs-Verlag. Nr. 22. Aus dem Inhalt: G. A. Bischofs: Verleger werbung unter der Lupe. — Die Besteuerung der Anzeigenverträge nach dem Urkundensteuergesetz. sForts.) Antiquariatskataloge Le^vr L 8obn, ?. 8., keiprig 6 1, Oittriekrin^ 16: lüste 85: Original- Orapkilc cles 19. -n. 20. 3abrk. 4 8. 4° 1o§ue 14: kivres cl'Oooasion. 1114 krn. 36 8. Kipsius L Useber, kiel, kalokstr. 9: Katalog 147: veutseke kite- ratur nebst ÖbersetTUngen. 377 krn. 16 8. IHueller, kekarck, Halle a. 8., KniversitätsrinZ 6a: Kiste dir. 221. 291 krn. 6 8. 4° — kr. 222: keibesübunAen. 97 krn. 2 8. 4° 8eliulre, ferner, Lerlin 11, Kernburger 8tr. 13: Lüekerliste 49. 550 Kim. 16 8. clenbergstr. 13: 8oncler1Lste 35: ^reliitelct-ur. 203 krn. 14 8. 4" — Kiste über ^Verlre mit kupfern. 18 krn. 2 8. 4° Walter Hcrfurth, Leipzig. — Verlag: Berlag des Börsen Vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Ansl^ri^t der Schriftlcitung und Expe dition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/76. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig Ö 1, Hospitalstraße 11a—18. — DA. 8000/V. Davon 6455 durchschnittlich mit Angevotcnc und Gesuchte Bücher. — *j Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 504 Nr. 180 Donnerstag, den 10. Juni 1987
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