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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1937
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 130 <R.8A) Leipzig. Donnerstag den 10. Juni 1937 104. Jahrgang Der 33. Deutsche Bibliothekartag Von Bibliothekar Dr. Lans Praesent Die diesjährige Versammlung des Vereins Deutscher Biblio thekare fand vom 18. bis 22. Mai inKöln statt. Me erfreulich hohe Teilnehmerzahl der vorjährigen Tagung in Dresden wurde dies mal noch übertroffen, da über 200 Fachgenojsen aus allen Gauen des Reiches, darunter auch fünf aus Österreich, nach der alten Hansestadt am Rhgin gekommen waren und am Begrüßungsabend im Gürzenich von dem Vorsitzenden des Vereins, Leyh - Tübin gen, und dem Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vr. Corsten willkommen geheißen werden konnten. Die Tagung war von vr. Corsten und seinen Mitarbeitern gut vorbereitet, und wie immer soll an dieser Stelle ohne kritische Bemerkungen über Vorträge und Ereignisse nur insoweit berichtet werden, als der Buchhandel daran Interesse haben dürfte. Wiederum begann der erste Verhandlungstag mit einer all gemeinen Veranstaltung in der festlich geschmückten Aula des neuen, am Grüngürtel Kölns gelegenen Universitätsgebäudes. Nachdem Leyh - Tübingen die Gäste begrüßt und der Prorektor der Universität sowie ein Vertreter der Stadt der Tagung ihre Wünsche ausgesprochen hatten, hielt Pros. Or. Kallen den Fest vortrag über den »Jnvestiturstreit als Kampf zwischen romani schem und germanischem Denken». Erst der nächste Vortrag führte in die eigentliche bibliothekarische Arbeit ein, in dem Corsten- Köln über das Werden und die Gestaltung seiner Bibliothek sprach, die ihre Entstehung dev Wiedererrichtung der Kölner Universität im Jahre 1919 verdankt. Sie wurde aus den vorhandenen Kölner Bibliotheken der Handelshochschule, der Bibliothek für praktische Medizin und der Stadtbibliothek zusammengelegt. So waren zu nächst große Schwierigkeiten zu überwinden, die noch durch dis räumliche Trennung der einzelnen Abteilungen untereinander und von der Universität vergrößert wurden. Ihre Vereinigung im Neubau der Universität hat wohl die größten Hemmnisse behoben, jedoch waren in den ersten Jahren große organisatorische Maß nahmen nötig, die sich hauptsächlich auf die Kataloge, den Zeit- schriftenbezug, die Anschaffung der Fortsetzungswerke und auf den Ausbau der Lesesaalbibliothek erstreckten. Diese Reformen sind jetzt zum großen Teil abgeschlossen. Vorgesehen ist noch eine syste matische Lückenergänzung, mit deren Hilfe die bisher schwachen Abteilungen in den nächsten Jahren auf einen normalen Stand gebracht werden sollen. Am Nachmittag fand dann eine eingehende Besichtigung der neuen sehr zweckmäßigen Bibliotheksräume statt, der die Eröffnung einer kleinen Ausstellung von alte st en Kölner Drucken voranging. In diese gab v. Rath-Bonn in vortrefflicher Weise eine Einführung, in der er, aus der Fülle seiner Kenntnisse auf diesem Gebiete schöpfend, Buchdruck und Buchillustrakion des 15. und 16. Jahrhunderts in Köln anschau lich machte. Der zweite Verhandlungstag begann mit einem Vortrag von D i e s ch - Königsberg über «K a ta lo g s r a g en». Gegenüber gewissen Neuerungsbestrebungen stellte er die seit langem erprob ten und notwendigen Formen der Hauptkataloge einer wissen schaftlichen Bibliothek klar heraus, beschrieb eindeutig ihren Zweck als ein praktisches Arbeitsinstrument der Bibliothek und lehnte eine »philosophisch und weltanschaulich zu begründende Katalogwissenschast» ab. — Über die wichtige Zusammen arbeit der Universitäts- und Jnstitutsbiblio- theken und den Kölner Versuch ihrer Verwirklichung berichtete sodann Kricker-Köln und stellte aus eigenen Erfahrungen Richtlinien für eine solche Gemeinschaftsarbeit auf, die sich im Ver kehr der medizinischen Jnstitutsbibliothekon mit der Universitäts bibliothek in Köln ergeben hatten und sich aus den Aufbau und die Vermehrung der Bücherbestände, die Verwaltung der verfüg baren Mittel und die Ordnung der Benutzung beziehen. — Von wesentlichem Interesse für den Buchhandel war ferner das Referat von Prinzhorn-Danzig über Ausbau und Organi sation der deutschen Bibliographien und Rese- ratblätter und ihre Zusammenarbeit mit den Bibliotheken, über die auf Grund einer Rundfrage des Fachnormenausschusses eine Reihe von Leitsätzen ausgestellt wurden. 1. Die allgemeine Anwendung der für das Gebiet des Bibliothek?-, Buch- und Zeit schristenwesens aufgestellten Normen ist für jede Art von sinn gemäßer Zusammenarbeit eine Notwendigkeit. Insbesondere müssen Bibliographien und Reseratblätter die genormten Kurz titelformen der Zeitschriften rnführen und die festgelegten Zitier vorschriften befolgen. 2. Einheitliche Richtlinien für die Bearbeiter und Referenten der Bibliographien und Reseratblätter müssen auf gestellt werden. 3. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den Herausgebern von Bibliographien und Referatblättern und den öffentlichen Bibliotheken muß herbeigesührt werden. 4. Die Auf stellung von Fachzeitschriften-Verzeichnissen mit den Besitzver merken der Bibliotheken muß beschleunigt durchgeführt werden. Drböi sind die Gebiete vordringlich zu behandeln, für die sich Verlage bereit erklärt haben, die Herausgabe zu übernehmen. 5. Alle Herausgeber von Bibliographien und Reseratblättern, die dazu in der Lage sind, müssen veranlaßt werden, das von ihnen bearbeitete Zettelmaterial nicht fortzuwerfen, sondern für den Ausbau von Nachweiskarteien zu benutzen oder öffentlich zugäng lichen Stellen zur Verfügung zu stellen. 6. Um den Stand der Dokumentation aus den einzelnen Fachgebieten in Deutschland festzustellen, sind Fachleute der einzelnen Gebiete (Herausgeber von Referatblättern und Bibliothekare) mit der Aufgabe zu be trauen, nachzuforschen, welche Nachweismittel — das sind laufende Bibliographien, laufende Reseratblätter, versteckte Bibliographien, Spezialbibliographien engster Art — auf ihren Gebieten existie ren. 7. Die Tatsache, daß Schrifttumskarteien in verhältnismäßig geringer Zahl angelegt werden, ist auch daraus zurückzuführen, daß an den Universitäten und Hochschulen viel zu wenig aus die Bedeutung dieser Fragen hingewiesen wird und es vielfach an der genügenden Ausbildung der Studierenden in der Technik der geistigen Arbeit fehlt. Am letzten Verhandlungstage sprach zunächst Sander- Wiesbaden über «Die L and es b ib lio t h e k e n u n d ihre Ausgaben--, wie sie sich nach dem Neubau des Reiches ergeben haben. Neben ihrer archivalischen Aufgabe, das im Lande verlegte oder gedruckte, das auf das Land bezügliche und das von den Landeskindern ausgehende Schrifttum zu erfassen, tritt die Frage nach den wissenschaftlichen Gehalten, nach den weltanschaulichen und Bildungswerten jetzt stärker hervor. — Der letzte Vortrag, den Sattle"r - Berlin über «Ausstellungen als biblio thekarische Aufgabe» hielt, dürfte mit den -von ihm vor getragenen Leitsätzen auch den Buchhandel besonders interessieren, der Bücherschauen als ein Werbemittel zu würdigen weiß. Aus stellungen haben dadurch eine große Bedeutung innerhalb der bibliothekarischen Arbeit erlangt, daß sie dem Verlangen nach Veranschaulichung unserer Erkenntnismittel entgegenkommen und geeignet sind, auf einen weiteren Kreis von Besuchern einzuwirken, der hinsichtlich der Aufnahme einzelner Stücke und Beschriftung andere Ansprüche als der Kreis fachlich vorgebildeter Benutzer stellt. Allgemeine Richtlinien und eine theoretische Behandlung aller Fragen, die Ausstellungen aufwersen, sind deshalb nötig, weil mit den überkommenen wissenschaftlichen und bibliothekari- Nr. 130 Donnerstag, den 10. Juni 1937 497
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