Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1937
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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werte von 3,8 Mill. RM und an Holzmasse und Zellstoff 1,57 Mill. ckr im Werte von 18,2 Mill. RM (gegen 1,44 Ir lm Werte von 15,8 Mill. RM i. V.>. An der Einfuhr von Papier und Pappe nehmen Finnland mit 4g,8 Proz. und Schweden mit 34,8 Proz., diese beiden Länder zusammen also mit 84,4 Proz. teil, während Papierwaren hauptsächlich aus Belgien-Luxemburg, Großbritannien und der Schweiz nach Deutschland eingesührt wurden; der Anteil dieser Herstellungsländer an der Gesamteinsuhr von Papierwaren betrug 60,4 Proz. — Holzmasse und Zellstoff wurden tm Jahre 1S38 insgesamt 1,8 Mill. ck- im Werte von 18,18 Mill. NM gegen 1,4 Mill. ckr im Werte von 15,8 Mill. RM eingesührt und zwar aus Schweden 53,8 Proz. (52,1 Proz. i. V.>, Finnland 22,5 Proz. <25,1 Proz. t. V.>, aus der Tschechoslowakei 8,7 Proz. (8,7 Proz. l. V.) und aus Norwegen 7,7 Proz. <10,0 Proz. i. V.).*> Der Aufschwung des Papierverbrauchs hat die Frage der Roh st o s f b e s ch a f f u n g in den Vordergrund wirtschaftspolitischer Erwägungen gerückt. Außer dem eingangs erwähnten Altmaterial wird für die Papierherstellung bekanntlich der Zellstoff des Fichten holzes bevorzugt. »Damit erklärt sich die Dringlichkeit der Markte bewirtschaft»»!! auf dem Gebiete der Holzversorgnng,! in erster Linie der Versorgung mit Fichtenholz. ... Die Einfuhr, namentlich von Fichtenholz aus den nordischen Ländern und Rußland, hat erheblich geschwankt. Für die letzten Jahre ergaben sich folgende Ausland zufuhren an Holz zur Papier- und Zellstofferzeugung: 1838 2,24 Mill. Tonnen im Werte von 49,7 Mill. RM; 1885 2,82 Mill. Tonnen im Werte von 68,5 Mill. RM; 1834 8,02 Mill. Tonnen im Werte von 82,3 Mill. NM"). Der Bedarf an Devisen, den die Beschaffung an ausländischem Papierholz erforderte, hat hiernach erfreulicherweise eine sinkende Tendenz. Diese Erscheinung ist um so beachtenswerter, als die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie nach den Feststellungen in dem soeben veröffentlichten Rechenschaftsbericht der Zellstossabrik Wald- hos A.-G. in Mannheim für 1988 im letzten Jahre die bisher höchsten Erzeugungs- und Absatzziffern von 1928 erheblich überschritten hat, zumal diese Branche nicht zu den unmittelbar durch öffentliche Maßnahmen geförderten Wirtschaftszweigen zählt. Die Nachfrage der papiererzeugenden Industrie nach Zellstoff ist in Deutschland im ver flossenen Jahr wesentlich gestiegen. Besonders stark aber hat sich die Nachfrage nach Kunstsaserzellstoss entwickelt. Das Programm der Reichsregierung für den Ausbau der heimischen Rohstoffgrundlage hat aus dem Teilgebiet der Faserstoffversorgung rasch steigende Anforde rungen nach geeigneten Spezialzellstossen mit sich gebracht. Die ge nannte Zellstossabrik Waldhos liefert etwa 8V Proz. der in Deutschland hergestellten Kunstfaserzellftosse. Der Bedarf an diesen Erzeugnissen dürste sich in 1937 voraussichtlich weiter erhöhen. Aus diesen Ent wicklungstendenzen heraus ergab sich für das genannte Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr eine Mengenzunahme des Absatzes von Zellstoff und Papier um etwa 11 Proz. Im großen und ganzen hat der Jnlandbebarf für Zellstoff aller Art sich stärker entwickelt als die im Vorjahr durchführbare Erhöhung der Erzeugungsfähigkeit. — Der Roh stoffbedarf der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie wird von vr. F. Kinnebrock in der »Papierzeitung« (Heft 17) aus rund siins Millionen Tonnen je Jahr berechnet. Im einzelnen kommen in Betracht 4990 999 Tonnen Holz (89°/»), 699 999 Tonnen Altpapier >12°/»), 259 999 Tonnen Stroh (5°/«) und 159 99 Tonnen Lumpen (3°/»). Der Anteil des Roh stoffes Lumpen ist sehr gering; er kommt wegen seines Preises nur für allerfeinfte Papiersorten in Frage. Da die rohstofsmätzige Wieder verwendung von Altpapier zu gering sei, wird eine intensivere Sammlung von Altpapier vorgeschlagen, namentlich eine strengere Erfassung des in den Haushaltungen ansallenden Altpapiers. Die Rohstoffbilanz sei durch den starken Anteil des Rohstoffes Holz in hohem Maße einsuhrabhängig. In den Jahren 1933 bis 1985 seien 79«/» des in Deutschland zur Verarbeitung kommenden Papierholzes vom Ausland eingeführt worden. Diese Tatsache erkläre sich daraus, daß es sich beim Papierholz fast ausschließlich um Fichtenholz handle; von der deutschen Waldsläche entfielen jedoch nur 25°/» auf den Kichtenbestand. Auch dem Rohstoff Stroh müsse mehr Beachtung ge schenkt werden, zumal sich Stroh für die Herstellung aller Papier sorten verwenden lasse. Aus einer Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Sachsen der Wtrtschastsgruppe Druck und Papierverarbeitnng wurde durch Geheimrat Thurmann auch die Papiersrage behandelt, der ein leitend betonte, daß die Papierfrage nur unter dem Gesichtspunkt *> Die Zahlen sind der Statistik: Herstellungs- n. Bestimmungs länder im deutschen Papieraußenhandel in »Der Papterfabrikant« Hest 18 u. 19/1937 entnommen. **> Zellstoffindustrie.und Holzversorgung in »Die Deutsche Volks- wirtschast« 1837, März-Hest. der staatspolitischen Notwendigkeiten betrachtet werben könne und dürfe. Nicht nur die Papierindustrie hätte ein Interesse an der Exportsteigerung, sondern auch der Staat, der auf diese Quelle der Devisenbeschaffung nicht verzichten könne. Das Papier, das man für den Export der Papierwaren verwende, dürfe unter keinen Um ständen in der Qualität verschlechtert werden. Kein graphischer und kein Papier verarbeitender Betrieb dürfe sich der Aussuhrfrage gegen über gleichgültig verhalten, zumal der Export der Papier verarbeiten den Industrie außerordentlich lohnintensiv sei. Rohstossbeschafsung und Exportsteigerung haben naturgemäß auch die einzelnen Unternehmungen der Papier erzeugenden Industrie vor neue Ausgaben gestellt. Hier sind es namentlich zwei Erscheinungen, von denen die betriebswirtschaftliche Entwicklung beeinflußt wurde: die Preisbildung und die Anpassung der Betriebe an die bestehenden erzeugungstechnischen Verhältnisse. Nach den letztjährigen Berichten berAkttenbetriebe der P ap i e r e r z e u gu n g, einschließ lich der Zellstossherstellung, die laut Konzernstatistik Ende 1935 ins gesamt über ein Nominalkapital von 219,4 Mill. NM*) verfügten, gehen die Auffassungen über die preislichen Maßnahmen in der Praxis auseinander. Während die Thode'sche Papierfabrik A.-G. in Heinsberg in ihrem letzten Geschäftsbericht hervorhebt, daß die be stehende Marktordnung preisregelnd gewirkt und dazu beigetragen habe, »auch die devffcnschafsende Ausfuhr noch weiter zu steigern«, sodatz sie zur Zeit etwa 27 Proz. — bei dem genannten Betriebe — des Gesamtumsatzes umfasse, berichtet die Leipziger Chromo- und Kunstdruck-Papierfabrik vorm. Gustav Najork A.-G. in ihrem Geschäfts berichte für das Jahr 1938, daß der Absatz ihrer Erzeugnisse aus ver schiedenen Auslandmärkten nur unter preislichen Opfern ermöglicht werden konnte. Im Jnlande habe die Papierpreislage durch die be stehenden festen Preise zwar eine stabile Tendenz erhalten, doch sei dies nach den Berichten der führenden Unternehmungen der Papierindustrie den betriebswirtschaftlichen Interessen nicht immer förderlich gewesen. Jedenfalls faßt die Papierfabrik zu Penig gelegentlich ihres letzten Jahresabschlusses ihre Erfahrungen dahin zusammen, daß sür die Mehrheit der Unternehmungen mit angeschloffener Zellstosserzeu- gnng »die Erzielung eines angemessenen Überschusses unmöglich war, ein Zeichen dafür, daß die durch verschiedene Preisvereinigungen — in erster Linie durch die Vereinigung Holzhaltig/Holzsrei — unter Aussicht der Regierung ssstgelegten Verkaufspreise auch für voll- beschäftigte Werke unzureichend sind. Aus die Dauer ist dies ein Zustand, der schon mit Rücksicht auf die Notwendigkeit technischer Verbesserungen nach Jahren ausgezwungener Zurückhaltung nicht tragbar ist.« Unter diesem Gesichtspunkte betrachtet hat sich die Betriebswirt- schastlichkeit bei den einzelnen Aktienbetrieben der Papierindustrie nach den Erfolgsrechnungen im Berichtsjahr 1938 nicht gleichmäßig entwickelt. Beeinflußt wurde dieselbe durch verschiedene Umstände, wie Erhöhung der Rohstofskosten, Steigerung der Frachtsätze, nachteilige Veränderungen der Bezugsquellen von Rohstoffen, erhöhte Aufwendungen der Trans portkosten beim Rohstoffbezuge u. a. m. Einzelne Betriebe sind infolge dessen bestrebt gewesen, ihre Wirtschaftlichkeit durch technische Verbesse rungen und Ausnutzung neuer Betriebseinrichtungen zu fördern. »Wir haben« — so berichtet die Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn — »in unserer Strohzellulofe-Kabrik mit Anfang des Jahres 1938 die Er zeugung mit einer neuzeitlichen Anlage wieder ausgenommen. Deren Einrichtung hat erhebliche Mittel erfordert, die wir aber glaubten, im Zuge der durch die Gesamtwirtschastslage bedingten stärkeren Ver wendung von Jnlandsrohstofsen aufwenden zu müssen. Darüber hinaus sind wir im Begriff, zur Verwertung der bei der Zellstoffabrikation an- sallenben Ablauge zur Spritfabrikation eine Anlage zu schassen, deren Finanzierung und Absatz uns in befriedigender Weise gesichert er scheint.« Andere Betriebe haben Einrichtungen zur Gewinnung von Alkohol getroffen, um die Papiererzeugung wirtschastlicher zu gestalten. Betrachtet man die Entwicklung der Bilanzen und Ersolgsrech- nungen der Aktienbetriebe der Papierindustrie unter dem Gesichtspunkte der Betriebswirtschaftlichkeit, so zeigt sich im allgemeinen ein beständiges Bild. Abgesehen von Veränderungen bei den einzelnen Unternehmungen durch betriebliche Neueinrichtungen usw. ist die Durchschnittslinie der Erträgnisse eher nach oben gerichtet; konnte aus dem Rcincrträgnis doch ein durchschnittlicher Dividendensatz von 3 Proz. gegen 2,1 Proz. im Vorjahre verteilt werden. Auch die Kapitalanlage und Zahlungsbereit schaft (Betriebsliquidität) der Aktienbetriebe lassen nicht nur aus eine vorsichtige Geschästspoiitik, sondern auch aus gesunde innere Verhält nisse der Betriebswirtschaft der Papiererzeugung schließen, die auch sernerhin neuen aus der Gesamtwirtschastslage sich ergebenden Auf gaben gewachsen sein werden. Berechtigt doch auch die Vermögenslage der Unternehmungen nach wie vor zu weiteren Leistungssteigerungen und zuversichtlichen Aussichten in der Papierwirtschast. R. *) Wochenblatt sür Papierfabrikatlon Nr. 13/1937. soo Nr. 130 Donnerstag, den 10. Juni 1937
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