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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1937
- Strukturtyp
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- Band
- 1937-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1937
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- Deutsch
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Fünfundsiebzig Jahre Oscar Brandstetter in Leipzig Aus Anlaß ihres sllnsundsiebzigjährigen Bestehens (s. Nr. 91) hat die Firma Oscar Brandstetter in Leipzig eine umfangreiche, von Heinz Böttcher künstlerisch gestaltete und von vr. Walter Lange. Kustos am Stadtgeschichtlichen Museum zu Leipzig versaßte Festschrist »Der harfende Greis. Dreiviertel Jahrhundert im Dienst der Schwarzen Kunst- (4°, in Seide gebunden) herausgegeben. Zahlreiche ein- und mehrsarbige Bilder ergänzen den Text und zeugen von der Leistungssähigkeit der graphischen Betriebe. Im ersten Teil wird auf 92 Seiten in fünf Kapiteln das Werden und Wirken der Firma geschildert, wobei die seweiligen Inhaber und die heutigen Direktoren durch kurze Lebensbeschreibungen und Kenn zeichnung ihrer Tätigkeit und Bedeutung für den Betrieb dem Leser in Verbindung mit ihrem Bild nahegebracht werden. Im zweiten Teil der Festschrift begleiten wir den Photographen durch die einzelnen Ab teilungen. Vorzügliche Tiesdruckbilder geben mit kurzen Erläuterungen einen Einblick in die vielseitigen graphischen Betriebe mit ihren Ma schinen, Apparaten und technischen Einrichtungen. Zum Schluß gibt eine bildliche Zusammenstellung von hergestellten Büchern, Zeitschristen, Katalogen, Plakaten, Noten usw. nochmals eine Übersicht über die Arbeitsgebiete des graphischen Großbetriebes. Entwicklung des Schreibunterrichts Während die deutsche und die lateinische (Antiqua-) Druckschrist — abgesehen von den Zierschristen — seit säst zweihundert Jahren nur unwesentlichen Veränderungen unterworfen gewesen ist, war die Schreibschrift noch vor wenigen Jahrzehnten der Gegenstand starker Meinungsverschiedenheiten der für den Schreibunterricht in den Schulen verantwortlichen Stellen. Aus einer Darstellung der Ent wicklung des Schreibunterrichts, die Wilhelm Thies im Amts blatt des Reichs- und Preußischen Ministeriums sür Wissenschaft, Er ziehung und Volksbildung (»Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung- Heft 10) gibt, geht hervor, daß erst im Jahre 1877 die Mindener Regierung Lehrbeispiele an der Wandtafel anordnete und so den Schreibunterricht zum Klassenunterricht machte. Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts entbrannte unter den Pädagogen der Streit darüber, ob man die schräge Kursivschrift nicht durch eine gerade mit runden Formen ersetzen solle. Daneben gingen Bestrebun gen, die den Ersatz der deutschen Schreibschrift durch die lateinische verlangten. Während noch im Reichstag lebhaft über die Zulassung der Altschrift (Antiqua) als alleinige Schreibschrift verhandelt wurde, begannen unter der Leitung des Lehrers und Kunstmalers Ludwig Slltterlin die ersten Reformversuche, die 1914 Eingang in die Volksschule fanden und später zu einer Neugestaltung des Schretb- unterrichts führten. Am IS. Juni 1918 ordnete der Preußische Minister der geistlichen usw. Angelegenheiten an, daß die seit 1911 laufenden Versuche im Schreiben nach der Methode Slltterlins noch einige Jahre fortgesetzt werden müßten, bevor Uber die allgemeine Einführung dieser Ausgangsschrift entschieden werden könne. Die neuen Richtlinien für den Unterricht in den vier unteren Jahrgängen der Volksschulen vom 10. April 19S7, die sür das Reich einheitliche Vorschriften für die Aufstellung von Lehrplänen bringen, ändern die unter Zifs. 8 des Runberlasses vom 7. September 19S4 gegebene Anordnung ab. Danach ist vom dritten Schuljahr an auch die lateinische Schrift zu üben. Neben den methodischen Bestrebungen gingen fortgesetzt auch Be mühungen her, die auf eine Verbesserung der technischen Hilfsmittel gerichtet waren. Im Jahre 1808 erfand der Lehrer Bürgers in Königsberg die Stahlfeder, 1832 ließ sich Perry in Birmingham die Stahlfeder patentieren. Etwa seit 1840 wurde die Stahlfeder in Deutschland allgemein verbreitet, und die schnell aufblühende Feder- sabrikation hat den Schreibunterricht nicht unwesentlich beeinflußt. Die Lineaturen der Hefte waren Im Laufe der Zeit wiederholt Ver änderungen unterworfen. Anfangs bediente man sich im Erstunter richt einer Linie, später waren es zeitweilig acht und schließlich vier. Zusammenfassenb hebt W. Thies hervor: 1. An einer allgemeinen Bewährung der Sütterlin-Schreibweise ist nicht mehr zu zweifeln. 2. Eine zu enge Bindung an die Ausgangsformen steht dem Ziel Sütterlins entgegen. — 8. Um eine einheitliche Ansgangsschrift zu wahren, dürfen Abänderungen der Richtformen nur mit Genehmigung des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vorgenommen werden. — 4. Weil in den ersten vier Schuljahren noch keine ausgeschriebene Handschrift erreicht werden kann, muß in den oberen Jahrgängen der Volksschule und den ent sprechenden Klassen aller übrigen Schulen der Weiterentwicklung der Handschrift ernste Beachtung geschenkt werben. Reichsschrifttumskammer: Ausschlüffe und Rtchtaufnahmen Vom Präsidenten der Reichsschrifttumskammer sind aus der Reichsschristtumskammer ausgeschlossen worden: Siegfried Eber hardt, Berltn-Grunewalb, Bangenheimstr. 41; Eugen Anton Ennenbach, Bochum-Altenbochum, Frielinghausstr. 14; Karl Hexges (Pater Gregor), Düsseldorf, Oftstr. 84; Ferdinand Mario Kr ammer, Berlin-Charlottenburg 9, Sensburger Allee 28; Max Krell, Berlin-Wilmersdorf, Livländische Str. 24; Paul Ludwig Lanbsberg, Bonn/Rhein, Friedrich-Wilhelm-Str. 4; Julia Vir ginia Laengsdorsf, Franksurt/Main, Leerbachstr. 71; vr. Alfred Mann, Breslau 18, Tiergartenstr. 88/88; Max Preutenborbeck, Essen, Alsredstr. 112; vr. Joses R o s s a i n t, Düsseldors, Oststr. 40; Matthäus Schreck, Aichstetten; Eduard Ephraim Schlesinger, Hamburg, Eilbecker Weg 216; vr. jur. Wilhelm Heinrich Skalka, Hamburg 11, Getreidebörse 24; Raymond Werner Thanes, Berlin- Zehlenborf-Weft, Hermannstr. 7/9. Die Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer ist durch den Prä sidenten der Reichsschristtumskammer versagt worden: Henri Jo hn n n s e n, Berlin W 30, Hohenstausenstr. 84; Walter Katt, Krö bern b. Leipzig, Post Gaschwitz, Bornaifche Str. 4; Ernst Neumann, Berlin-Pankow, Prenzlauer Promenade 121; vr. Nikolaus Peters, Merztg/Saar, Thielstr. 1, Villa Thiel; Lilli Rüdiger, Berlin- Wilmersdorf, Spessartstr. 9/1; Alfred Schöbe!, Leipzig C 1, Naun dörfchen 14; Kurt A. Szepull, Rähnitz-Hellerau, Dorffrieden Nr. 10. Sämtliche Genannten haben damit die Berechtigung verloren, sich aus irgendeinem zur Zuständigkeit der Reichsschristtumskammer ge hörenden Gebiet zu betätigen sowie Decknamen zu führen. Biicherspende des Hamburger Buchhandels für die verwundeten Matrosen des Panzerschiffes „Deutschland" Die LanbeSleitung Hamburg der Reichsschristtumskammer, Gruppe Buchhandel hat sür die bei dem verbrecherischen Überfall aus bas Panzerschiff »Deutschland- verwundeten Matrosen unter ihren Mitgliedern eine Bllchersammlung veranstaltet. Das Ergebnis ist sehr erfreulich. Mögen die gestifteten Bücher unseren verwundeten Ma trosen einige angenehme Stunden bereiten! Grundliste für Schülerbüchereien der Volksschulen Im Amtsblatt des Reichs- und Preußischen Ministers sür Wissen schaft, Erziehung und Volksbildung »Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung- Nr. 11 wird bekanntgegeben, baß bas als Nr. 50 in der Liste (s. Börsenblatt Nr. 78) enthaltene Buch: »Jan Murr, der Admiral« aus besonderer Veranlassung von der Liste gestrichen wird. „Hoher Preis für ein Flugblatt Dietrich Eckarts" Zu dieser in Nr. 124 des Börsenblattes in den Mitteilungen »Aus dem Antiquariat- erschienenen, einer englischen Quelle entstam menden Notiz wird uns vom Hauptarchiv der NSDAP, in München mitgeteilt, baß das Hauptarchiv von dem erwähnten Flugblatt 8 Stück besitzt. Der von dem englischen Antiquariat geforderte Preis für das Flugblatt Dietrich Eckarts muß deshalb als völlig ungerechtfertigt bezeichnet werden. Zwei Betriebe flogen Ein origineller Kameradschafts-Nachmittag führte Gefolgschaft und Betriebsleiter der Firmen ErnstGlobig und PaulBette N a ch f. in B er l i n mit ihren Angehörigen am 5. Juni im Tempel- hoser Flughafen zusammen, um an dem Erlebnis eines Rundfluges über der Reichshanptstadt tetlzunehmen. Die Kosten dafür hatten Be- triebssllhrung und Gefolgschaft gemeinsam aufgebracht. Die Rund flüge wurden bei herrlichstem Wetter mit einer dreimotorigen Ju- Maschine durchgesllhrt. Nach den Flügen vereinigte eine Kafseetasel Betriebsleiter und Gefolgschaft mit ihren Angehörigen noch für einige fröhliche Stunden. Personalnachrichten Am 12. Juni ist Fräulein ElseBauer fünfundzwanzig Jahre als Buchhandlungsgehilsin in Firma Hermann Mayer, Buchhandlung und Antiquariat inStuttgart tätig. In Treue und nie ermüden dem Eifer hat sie an der Weiterentwicklung des jetzt fünfzig Jahre alten Geschäftes teilgenommen. Fräulein Helene Seidel, Mitarbeiterin der Verlagsbuch handlung Duncker L Humblot InMllnchen, kann am 15. Juni aus ihre vierzigjährige Zugehörigkeit zur Firma zurllckbltcken. Lange Jahre wirkte sie als Privatsekretärin des 1911 verstorbenen Inhabers der Firma, vr. Carl Getbel. In dieser Tätigkeit kam sie mit zahlreichen bedeutenden Männern des deutschen Geisteslebens in Berührung. 1914 wurde ihr Prokura erteilt. durchschnittlich mit Angeboten- uni Gesuchte Bücher. — »> Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! Nr. 132 Sonnabend, den 12. Juni 1937
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