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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1937
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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planes benötigten Mittel reibungslos vom Kapital- und Geldmarkt aufgebracht werden. Spannungserfcheinungen seien an keiner Stelle des Marktes aufgetreten, die Flüssigkeit habe sich sogar noch verstärkt. Diese überaus hohe Aufnahmefähigkeit der Kreditmärkte sei zunächst die Folge des gesamten Wirtschaftsverlauss, Mit der Durchführung der Investitionen entstehen die Einkommen, die bet der gegebenen Struktur des Verbrauchs erhebliche Überschüsse für die Kapitalbildung ermöglichen. In den letzten Monaten hat sich die Kapi- talbildung i» dem Maste verstärkt, wie sich Beschäftigung und Über schüsse in Erwerbs- und Berbrauchswirtschaft noch weiter erhöht haben. Die Wechselform der Finanzierung verhilft markttechnisch dazu, daß die Zunahme von Verbrauch und Lebenshaltung die Geldflllssig- keit nicht beeinträchtigt. Mit der Wandlung der wirtschaftlichen Auf gaben hat sich zum Teil auch die Form der Finanzierung gewandelt. Für die Kreditmärkte bedeutet der Vterjahresplan, daß die Durch führung zur Finanzierung z, T, auf die private Wirtschaft und damit aus die der privaten Wirtschaft eigentümlichen Kreditformen liber gegangen ist. Die 227 Mill, industriellen Emissionen sind erste Er scheinungsformen dieses Wandels, Die Annahme, dast auch der Debi- torenkrcdit der Banke» nunmehr größere Bedeutung für die Finanzie rung erlangen würde, hat sich bis Ende April noch nicht bestätigt. Die Eigenmittel der Industrie reichen vorläufig nicht aus, Beibehaltung von Jnvestitionsverboten und knappe Lagerhaltung hemmen weiterhin ein Ansteigen der Debitoren, Der Ertrag der Reichs st enernnndZölle erreichte 1938/37 knapp 11,5 <9,7j Mdn,, hat also seit dem Tiefstand von 1932/33 um annähernd 4,9 Mdn, zugenommen. Einschließlich der Stenern der Länder und Gemeinden sind die Erträge um rd. 2,2 ans 15,4 Mdn, gewachsen, damit wurde der bisherige Höchststand von 1928/30 um mehr als eine Milliarde übertrofsen, — Die Entwicklung der Preise und Löhne war im wesentlichen stabil. Bei im ganzen unveränderten Tarifsätzen dürsten im Frühjahr 1937 die tatsächlichen Stundenver- dtenste um durchschnittlich 8—7"/», die Wochenverdienste um durch schnittlich 15°/» höher sein als 1933, Da die Preise — gemessen an der Indexziffer der Lebenshaltungskosten — von 1933—1838 um etwa 6,5°/» gestiegen sind, hat sich die reale Kaufkraft der durch schnittlichen Stundenverdienste gegenüber 1933 leicht gehoben, die Wochenverbienste liegen in ihrem realen Wert um fast 10°/» höher. Gegenüber dem Hochstand vor der Wirtschaftskrise ist die Indexziffer der Tariflöhne um rd. 20°/» zurückgegangen! auch die Indexziffer der Lebenshaltungskosten ist in ähnlichem Ausmaß gesunken, Zahlen über die jüngste Einkommensbildung zeigen einen gleichmäßigen Fortgang und sogar eine leichte Verstärkung der Answärtsbewegung, Die Krisenfolgen sind demnach auch auf dem Ge biet des Einkommens in liier Jahren beseitigt worden. Die große Be ständigkeit der Einkommensentwicklnng der letzten Jahre — von 1935 bis zum Frühjahr 1937 erbrachte jedes Vierteljahr einen Zuwachs von 1—111 Mdn, gegenüber der Vorjahrszeit — läßt zusammen mit der günstigen Beschäftigungslage eine wettere Steigerung des Volks einkommens im laufenden Jahr erwarten. Die steigende Tendenz des Verbrauchs hat sich in erhöhtem Grade fortgesetzt. Die Einzelhandels umsätze haben sich im ersten Vierteljahr 1937 noch weiter erhöht. Auch der Absatz an Gütern des elastischen Bedarfs hat sich beträchtlich aus gebreitet, z, T, da mit dem Schwinden der Arbeitslosigkeit die Ver brauchs- und Sparkrast nicht nur in demselben Maße wie die Ein kommenssumme, sondern etwas mehr als diese wächst. Aus die Spar tätigkeit hat sich dies anscheinend nicht ausgewirkt, denn die Zunahme der Spareinlagen und Versicherungsprämien hat sich eher noch leicht abgeschwächt und bleibt jedenfalls feit 1935 hinter der Einkommens steigerung etwas zurück. Die Bemühungen um Ausfuhrhebung haben trotz schwerer Hemmungen Ersolg gehabt, in den ersten vier Monaten liegt die Aus fuhr wiederum um 18,3°/» über Vorjahrsstand, Infolgedessen konnte die Handelsbilanz beträchtlich aktiviert werden. Der Überschuß erhöhte sich auch in den ersten vier Monaten 1937 weiter auf 208,5 <85,8> Mill, Trotzdem ist es zu keiner völligen Entspannung der Devisenlage ge kommen, da nur ein Fünftel der Ausfuhr Devisen ergibt, von denen ein erheblicher Teil für die Abtragung von Warenschulden, Zinstrans fer, Reiseverkehr usw, beansprucht wird. Auch die Preissteigerung in der Welt bringe den Nachteil, daß in den ersten vier Monaten die ein- gesührten Waren um fast 100 Mill, RM teurer bezahlt werden mußten, als es im Vorjahr nötig gewesen wäre. Die Knappheit an Devisen zwinge Deutschland auch sonst zu möglichst straffer Ausrichtung der Einfuhr nach den Belangen des Ganzen. Die Entwicklung im Buchhandel schließt sich dieser allgemei nen Lage an. Die Produitionsfreudigkeit hat sich in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres ungesähr auf der Höhe des Vor jahres gehalten. An erstmalig im Börsenblatt angekündigten Neuigkeiten wurden gezählt: 1936 1937 Januar 681 543 Februar 677 779 März 940 795 April 747 897 Mai 805 757 zusammen 3859 3771 Der Unterschied beträgt also nur 79 Titel, Der Durchschnitts ladenpreis liegt mit 5,56 RM bisher gegen 6,IS RM um rund 9 °/° niedriger. Die Gssamtentwicklung in den letzten Jahren spie gelt sich sehr anschaulich in dem nachstehenden Kurvenbild, das auf Grund der vom Börsenverein durchgeführten Konjuniturbericht- erstattung entworfen ist. Erfaßt ist jeweils von Vierteljahr zu Vierteljahr der prozentuale Anteil der Firmen, die gedrosselte oder eingestellte Produktion meldeten. Es zeigt sich überall deutlich, wie der Anteil der ungünstig liegenden Firmen ständig — der Gesamttendenz nach — zurück ging, wie sich die Lage also auf den Durchschnitt gesehen besserte. In den einzelnen Verlagssparten zeigen die Kurven natürlich charakteristische Abweichungen, Die Konjunkturempfindlichkeit ist ja nicht überall gleich groß. Je flacher die Kurve, desto stabiler die Lage. Je größer die Ausschläge, desto empfindlicher ist der Ber- lagszweig. Die Besserungstendenz aber hat sich im Durchschnitt überall durchgesetzt. 50« Nr. 182 Sonnabend, den 12. Juni 1937
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