Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1937
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- 1937-06-12
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- 12.06.1937
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Zur Lage ruf dem Papiermarkt, und zwar dem Weltpapier- markt, liegt ein interessanter Bericht der Norwegischen Handels und Schiffckhrtszeitung aus London vor, aus dem zu ersehen ist, daß in Großbritannien gegenwärtig der weiteren Gestaltung der Preise für Holz, Zellstoff und Papier besondere Aufmerksamkeit zugewendet wird. Die Beaverbrook-Presse hat eigene Vertreter nach Schweden und Norwegen geschickt, die die Verhältnisse an Ort und Stelle studieren sollen. Nach einem bereits vorliegenden Be richt eines dieser Vertreter besteht zur Zeit keine Gefahr für eine übertriebene Preissteigerung mehr. In Fachkreisen wird indessen damit gerechnet, daß die hohen Preise bestehen bleiben. Die Lage wird insofern als -gekünstelt- angesehen, als die starke Nachfrage nach Holz usw. auf der unsicheren Grundlage der Aufrüstung be ruhe. Weiter wird in Fachkreisen betont, daß in den nächsten Jah ren überhaupt die Holzpreise eher zur Steigerung neigen dürften infolge der in manchen Ländern betriebenen, wenig rationellen Abholzungsmethoden. Dies sei besonders in Kanada und U.S.A. der Fall. In Kanada müßten die Verarbeitungsbetriebe den Roh stoff aus immer entfernter gelegenen Gebieten herantransportie ren, was eine fortgesetzte Verteuerung der Erzeugung bedeutet. Eine Ausbeutung der sibirischen Holzvorräte ist vorerst nicht loh nend, aus der anderen Seite steigt der Bedarf Sowjetrußlands selbst in so starkem Maße, daß die Erzeugung immer mehr für den inländischen Markt herangezogen werden muß. Auch die sowjet- russische Papiererzeugung befindet sich in anhaltender Erhöhung, ohne jedoch auch nur annähernd den Bedarf des Landes zu decken. Was schließlich die skandinavischen Länder angeht, so seien sie durchaus noch in der Lage, aus Jahre hinaus den Bedarf zu decken. Würde indessen eine weitere Steigerung in der Erzeugung von Holz, Zellstoff und Papier vorgenommen werden, so müßte dies gleichfalls zu einem übermäßigen Einschlag von Holz führen. In Deutschland ist soeben eine neue Beschränkung der Verarbeitung von gebleichtem Sulfttzellstofs bekanntgegeben worden. Durch eine Anordnung der Überwachungsstelle für Papier*) wird die Verarbei tung vor allem bei der Herstellung holzfreier Schreib- und Druck papiere und holzfreier Kartons begrenzt. Dadurch soll eine spar same Verwendung gebleichten Sulfitzellstosfs erreicht werden, da dieser in erhöhtem Maße für andere Verwendungszwecke benötigt wird. Die Beschränkungen der Anordnung finden für Ausfuhr lieserungen keine Anwendung. Außerdem kann die überwachungs stelle für Papier bei einzelnen Papier- und Kartonarten Aus nahmen zulassen. Die Anordnung tritt am 21. Juni in Kraft. Im einzelnen wird bestimmt, daß alle holzfreien Schreib- und Druck papiere mit einem Gewicht von 4V Gramm je Quadratmeter und darüber sowie alle holzfreien Kartons mit einem Anteil von min destens 40 Prozent ungebleichten Sulfitzellstosfs, gerechnet auf den Gesamtzellstofsgehalt, herzustellen sind. Soweit für den Anteil gebleichten Zellstoffs Strohzellstoff zur Herstellung verwandt wird, kann der Anteil ungebleichten Sulsitzellstosss bis aus 30°/° ermäßigt werden. Für die Beurteilung der Betriebsvevhältnisse des Sorti mentsbuchhandels liefert eine neue Veröffentlichung in «Wirt schaft und Statistik- weiteres Vergleichsmaterial. Nachdem wir neulich ähnliche Zahlen schon wisdergegeben haben, lassen wir heute auch diese Angaben folgen. Sie beziehen sich auf den Einzel handel mit Nahrungs- und Genußmitleln. Es heißt in dem Bericht: Bei den Betrieben in gemieteten Räumen übersteigen die Lager vorräte in Kolonialwaren- und Keinkosthandel, bet den Reform häusern und den Schoko ladenhänblern 50 v. H. des Gesamtkapitals. Der Anteil der Forderungen ist bei den Betrieben in gemieteten Räu men vor allem im Wild- und Gesliigelhandel, im Milchhandel und im Weinhanöel beträchtlich. Im Weinhandel steigt er in der höchsten Um satzgrößenklasse bis aus 38 v. H. des Gesamtkapitals. Setzt man das Gesamtkapital zu der Zahl der im Betrieb tätigen Personen in Be ziehung, so ergeben sich die höchsten Beträge je Kopf im Einzelhandel mit Weinen und Spirituosen <tn der Ümsatzgrößenklasfe 58 888 bis 1l>V 000 RM: 12 040 RM bet den Betrieben mit eigenem Grundstück, 7388 RM bei den Betrieben in gemieteten Räumen), die niedrigsten im Milchhandel j4888 NM und 1570 RM». Die Finanzierung der Be triebe weist im Nahrungs- und Genußmittelhanbcl ebenfalls Unter schiebe auf, die sich weitgehend aus der unterschiedlichen Vermögens struktur ergeben. Das Eigenkapital liegt — wenn man zunächst wieder die Betriebe mit eigenem Grundstück betrachtet — im allgemeinen in der Größenordnung von 50 v. H. des Gesamtkapitals. In der Regel steigt es mit zunehmender Betriebsgröße, so im Kolonialwarenhanbel von 45,5 v. H. aus 88,7 v. H. des Gesamtkapitals. Bei den Reform häusern, den Milchgeschäften, den Butter-, Eier- und Käsehandlungen und den Fischspezialgeschäften geht der Anteil des Eigenkapitals mit zunehmender Betriebsgröße dagegen etwas zurück. Unter den Schulden nehmen die Hypotheken und Grundschulben die wichtigste Stelle ein. Sonstige Dauerschuldcn sz. B. langfristige Bankkredite) kommen im allgemeinen nur in geringem Umfange vor. Bet den Weinhändlern erreichen sie in den oberen Umsatzgrößenklassen immerhin 18 bis 12 v. H. der gesamten arbeitenden Mittel. Stärker fallen die Lieferan tenschulden ins Gewicht. Im allgemeinen steigt ihr Anteil am Ge- samtkapital mit zunehmender Betriebsgröße, bet den Feinkostgeschäften z. B. von 9,1 auf 13,8 v. H., bet den Reformhäusern von 9,2 aus 11,7 v. H., im Milchhanbel von 3,4 auf 14,8 v. H. des Gesamtkapitals. Nur im Kolonialwaren-, Schokoladen- und Weinhandel geht er in den obersten Umsatzgrößenklassen wieder etwas zurück. Bei den Betrieben in gemieteten Räumen bietet die Passivseite der Bilanz ein wesentlich anderes Bild als bei den Betrieben mit eigenem Grundstück. Das Eigenkapital liegt hier bei den Resormhäusern, den Butter-, Eier- und Käsehanblungen, den Wild- und Geflllgelhandlungen sowie bei den Kischhandlungen zum Teil erheblich unter 58 v. H. des Gesamtkapttals. Die Lieferantenschulden sind im Fischhanbel mit 45,5 bis 37,4 v. H. des Gesamtkapttals am höchsten, aber auch in allen anderen unter suchten Zweigen des Nahrungs- und Genußmitteihanbels erreichen sie 38 v. H. des Gesamtkapttals und mehr. Bestehen auch zwischen 'den hier gekennzeichneten Handels zweigen und dem Sortimentsbuchhandel ein beträchtlicher Abstand und größere sachliche Unterschiede, so werden doch wohl auch die hier mitgeteilten Zahlen manche Anregung geben können. Soldat und Buch Von Martin Friedrich Cordes, Referent im Reichskriegsministerium Die Beziehung -Soldat und Buch- ist ein Stück Leben und braucht nicht konstruiert zu werden. Es soll darum auch hier nicht behauptet werden, daß es eine Beziehung zwischen Soldat und Buch gibt, sondern es soll berichtet werden, welche Beziehung zwischen beiden besteht. Es ist klar, daß der Soldat kein Schöngeist ist. Er hat das ge sunde ablehnende Verhältnis jedes natürlichen Menschen zu allen ästhetisierenden kulturellen Erscheinungen. Er ist Feind alles in sich Ruhenden — damit also sowohl des Ästheten wie des Bürgers. Der Soldat ist aber auch kein Handwerker, der nichts außer seinem Fach kennt, kennen will oder kennen soll. Damit ist klarge *) Deutscher Reichsanzetger vom 7. Juni 1937. stellt, daß sich das Thema »Soldat und Buch- nicht bloß aus Dienstvorschriften, Unterrichtsbücher und kriegswissenschaftliche Untersuchungen bezieht. Der geborene- Soldat, der den Kern jeder Wehrmacht aus macht, ist aufgeschlossen für alles Geistige, das eine Tat fordert; das Geschichte schaffen läßt; das somit dynamische Kraft ist. Ein Wort des Reichskriegsministers Generalfeldmarschall von Blomberg lautet: «Wichtiger als die Waffe ist der Geist — zur Waffe gehört das Buch-. Dieses Wort unterstreicht die Be ziehung des Soldaten zum Geistigen. Der Mann wird nicht schon durch die Waffe zum Soldaten, sondern erst durch den Geist. Da Geist und Buch insbesondere im 18. und 20. Jahrhundert auch für den Soldaten in eine nahe Beziehung getreten sind, sagt der Reichskriegsminister im Nachsatz zu seinem Wort: »Zur Masse gehört das Buch-. SV?
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