Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1937
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- 1937-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1937
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
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Im übrigen muß es und wird es mit der Zeit wieder dahin kommen, daß jeder Student und Gelehrte, jeder Lehrer und Politiker usw. seine eigene Bibliothek haben wird. Darüber hin aus wird er in unseren großen Bibliotheken das an Büchern fin den, was er aus eigenen Kräften nicht erstehen kann. Die Enge und Einseitigkeit der beruflichen Bücher in diesen Kreisen ist auch nur zu sprengen durch die Mittel, die oben gezeigt wurden. Die Erkenntnis unserer eigenen Tätigkeit als ein kleiner Teil aus dem Gefamtleben unseres Volkes wird zur Ausweitung des Blick feldes führen, und dann werden auch in bezug auf Bücher die Werke stärker als bisher verlangt werden, die zu den letzten Er kenntnissen menschlichen Wissens führen. Und nun zur Frage des Einsatzes des Sortimenters bei dem Vertrieb der Bücher. Soll das Buch im Volk eine Stellung ein nehmen, wie sie geschildert worden ist, dann ist auf die Ausbildung der jungen Sortimenter der allergrößte Wert zu legen. Das Wissen vom Buch muß noch mehr als bisher in den Vorder grund rücken. Das bedeutet aber, daß der Sortimenter wirtschaft lich freier und unabhängiger gestellt werden muß. Eine llber- prüfung der heutigen Wirtschaftslage eines Durchschnittssoctimen- ters wird zeigen, daß die Wirtschaftsfragen in einem unnatürlichen Ausmaß seine eigentliche Aufgabe beeinflussen. Diese Tatsache ist einfach nicht zu übergehen. Es ist auch eine graue Theorie, wenn an genommen wird, der Sortimenter müsse eine ganz andere Vertriebs form als bisher annehmen; er müsse heraus aus seinem Betrieb und er müsse überhaupt neue Wege suchen. Die Tatsache zeigt jedem, der nur einigermaßen die Verhältnisse übersehen kann, daß in einer echten Sortimentsbuchhandlung außerordentlich fleißig und mit ganz modernen Mitteln gearbeitet wird. Kartotheken, Schreib maschinen und Adressiermaschinen sind fast in jedem gutgeführten Geschäft zu finden. Laden und Auslagen in den Fenstern sehen wesentlich anders aus als in früheren Jahren. Ein reger Sorti menter hält auch durch persönliche Besuche stets Fühlung mit seiner Kundschaft, und durch seine Gefolgschaft wird er es ver stehen, die Fühlung zu erweitern. Buchausstellungen werden von ihm allein oder durch die Gemeinschaftsarbeit mit anderen Sorti menten oder in Verbindung mit irgend welchen Verbänden fort laufend durchgeführt. Sein Hauptarbeitsplatz ist und bleibt aber sein Laden und das gilt auch für seine Mitarbeiter. Wer soll denn das Publikum im Laden beim Kauf beraten, wenn Betriebs führer und Gefolgschaft unterwegs sind? Alle Werbung des Sor timenters hat nicht zuletzt den Sinn, die Volksgenossen in seinen Laden hineinzuführen, denn hier in seinem Geschäft kann er die Fülle seiner Schätze jedem zeigen und hier kann er, wenn er ein echter Buchhändler ist, richtig beraten und verkaufen. Auch nur hier können die persönlichen Beziehungen angeknüpft und ge pflegt werden. Diese Tätigkeit im Laden kann durch keine Reise tätigkeit und durch keine Besuche beim Publikum ersetzt werden. Auch keine Ansichtssendungen und keine Prospektversendungen können das aufwiegen, was die persönliche und persönlichste Arbeit un Geschäft selbst ermöglicht. Der Sortimenter gehört in seinen Laden und muß an seinen Bücherregalen stehen, denn hier liegt das eigentliche Feld seiner Betätigung. Auch nur unter diesen Voraussetzungen können in den Straßen unserer Klein- und Großstädte die Buchhandlungen mit ihren Auslagen das Bild zeigen, das in kulturpolitischer Beziehung verlangt werden kann und muß. Man soll von einem Sortimenter nur das verlangen, was er erfüllen kann. Ihn von seiner eigentlichen Arbeit abzuziehen, bedeutet weiter nichts als eine Verflachung seiner Ausgabe. Die Tätigkeit einer Reisebuchhandlung liegt aus einem ganz anderen Gebiet der Verbreitung von Büchern, und zwar liegt die Aufgabe dabei in der Beschränkung aus die für den Reisebuchhandel von vornherein gegebenen größeren Werke. Die Tätigkeit des Sortimenters muß sich auch wieder auf die natürlichen Voraussetzungen stützen, d. h. seine Arbeit beginnt mit dem Verkauf des Bilderbuches, der Jugendschrift, geht über das Schul- und Fachbuch (im weitesten Sinne) zum wissenschaft lichen Buch über. Als besondere Aufgabe hat er das schöngeistige Buch zu pflegen. Daß sich in den Großstädten Spezialsortimente herausbilden, liegt in den großstädtischen Verhältnissen bedingt und ändert an dem Prinzip nichts. — Unter diesen Voraussetzun gen muß die Arbeit des Sortimenters aber auch geschützt werden. Der Schutz bedeutet schließlich nichts weiter als die Anerkennung seiner Arbeit. Der Schutz besteht besonders darin, daß es unterbleibt, ihm von allen möglichen Seiten her seine Arbeitsmöglichkeit zu be schneiden z. B. dadurch, daß durch Organisationen und Verbände seine Bücher vertrieben werden. Bestehen unter bestimmten Vor aussetzungen solche Notwendigkeiten, dann sollten diese Stellen gehalten sein, den Bezug der erforderlichen Bücher durch das Sortiment zu leiten. Dadurch entstände neben dem Schutz eine Förderung der Arbeit des Sortimenters und diese ist besonders in wirtschaftlicher Hinsicht notwendig. Steht der Sortimenter wirtschaftlich gesund da, dann können in kulturpolitischer Bezie hung auch immer größere Forderungen an ihn gestellt werden. Es kann dann auch verlangt werden, daß der junge Buchhändler eine Ausbildung erfährt, die ihn zu einem wirklichen Berater beim Kauf von Büchern heranbildet. „Das deutsche Buch Beobachtungen und Erfahrungen auf der Länger als einen Monat steht nun in Berlin schon die Aus stellung -Gebt mir vier Jahre Zeit». Noch in diesem Monat wird sie ihre Pforten schließen, etwas anderes wird an ihre Stelle treten. Viele Hunderttausende sahen die stolze Lei stungsschau des Dritten Reiches und staunten vor dem unerhörten Aufbauwerk, das hier seine Darstellung erfuhr. Das Börsenblatt hat verschiedentlich Gelegenheit genommen, über einzelne Ausschnitte daraus zu berichten, die das Interesse des Buchhandels und des Verlages besonders verdienen (siehe Nr. 103 und l28). Es wurde darin zum Ausdruck gebracht, wie das Buch und alles, was mit ihm zusammenhängt, nicht mehr in der früher üblichen Weise zur Darstellung kam, sondern daß es gleich berechtigt neben alle anderen Schaffensgebiete getreten ist, daß es herausgenommen wurde aus einem unverschuldeten -Dornrös chenschlaf» und nun berufen ist, zu wirken, so wie es ihm zukommt. So fanden wir die Gemeinschaftsdarstellungen des Schrifttums in mitten anderer Darstellungen politischer und wirtschaftlicher Lei stungen. Neben diesen schon besprochenen Gebieten beteiligten sich zahlreiche einzelne Verlags- und Buchhandelsfirmen mit eigenen Ausstellungen. Es ist hier nicht der Ort, diese namentlich aufzu- ist gut und schön!" Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit"' führen und etwa einen überblick zu geben über das Ausstellungs gut, über Anordnung und Ausbau, über Lage und Zweckmäßigkeit des Standes. Auch die Aufzählung -von Büchern und Zeitschriften erübrigt sich, denn sie sind dem Buchhändler und dem. Verleger bekannt genug. Aus diesem Grunde sehen wir von solchen Aus zählungen ab. Hinzu kommt noch, daß eine Buchausstellung nie Überraschungen bringen wird in dem, was gezeigt wird; hier gibt es keine »Neukonstruktionen», keine neuen »Modelle-, Neuheiten überhaupt nicht in dem Sinn, wie sic andere Wirtschaftszweige aus Ausstellungen immer zu bieten haben. Wir haben uns aus solchen Überlegungen heraus mit den Ausstellern unterhalten, die am ehesten einen Einblick in ihre auf der Schau »Gebt mir vier Jahre Zeit» gemachten Erfahrungen und Beobachtungen geben konnten. Da finden wir zunächst als eine Art Übergang von einer großen Ausstellungshalle zur anderen einen Rundbau, den ein Berliner Großverlag (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften) sich gesichert hat. Er zeigt auf langem Tisch seine wichtigsten Verlagswerke; Photomontagen und Großpholos geben einen überblick über die Zeitungs- und Zeitschriftenarbeit. »Sehen Sie sich die Bücher an»; sagt der Betreuer dieses Standes zu mir, Nr. 136 Donnerstag, den 17. Juni 1987 SIS
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