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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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11202 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^IL 247, 23. Oktober 1913. mit Unterstützung des Buchhandels, würden das gesteckte Ziel erreichen können. Keinesfalls brauchte ein Konkurrenzunternehmen des Dürerbundes zu fürchten zu sein. Denn mit uns hätte der Dllrerbund viel er reichen können, ohne uns wird er nichts zuwege brin gen, dieses Resultat der Kämpfe der letzten Monate dürfte wohl auch Herrn vr. Avenarius restlos klar geworden sein. Ich komme jetzt zu der Frage nach den Kosten eines solchen Katalogs und dessen Verteilung. (Redner gibt ausführliche Berechnungen über Satz, Druck, Papier, Buchbinderarbeit usw. des Katalogs bei einer Auflage von vorerst einer halben Million.) Die Verteilung der Kosten könnte folgende sein: Der Ver leger zahlt seinen Beitrag für jeden aufgenommenen Titel, wech selnd je nach der Höhe der Auflage. Der Sortimenter zahlt pro Tausend des Katalogs eine bestimmte Summe, mit andern Wor ten, er kauft den Katalog. Plakatierung und Inserate übernimmt das Sortiment, am besten die vereinigten Sortimenter einer jeden Stadt, die Kosten für Kritiken usw. zahlen die Verleger. Ein her auszuwirtschaftender Überschuß würde für die geringen Bedürf nisse der Redaktion bzw. Geschäftsstelle bereitgestellt werden müssen. Nach der gegebenen Kalkulation des Katalogs bei einer Auf lage von einer halben Million würden sich die Kosten etwa fol gendermaßen verteilen: Der Jnsertionspreis würde pro Titel mit angefügter Kritik 20 ^ betragen, der Katalogpreis für das Sortiment wäre pro Tausend mit 5 zu bemessen. (Redner gibt wiederum eine Übersicht über die somit sich er gebenden Gesamtbeträge und Überschüsse für die Geschäftsstelle.) Sie werden zugeben, daß bei der Riesenauflage von einer halben Million diese Preise als äußerst mäßige zu bezeichnen sind. Bei einer Auflage von 1 Million würden die Preise für das Sortiment die gleichen bleiben, der Verleger würde naturgemäß eine entsprechend höhere Titelgebühr zu zahlen haben. Mit dem Katalog, der nur den Anfang bilden soll, wären natürlich die Vertriebsmöglichkeiten der Gesellschaft bei weitem nicht erschöpft. Schön gezeichnete Schaufensterplakate, Säulen anschläge usw., die nur den Mitgliedern zugängig sein würden, gesetzlich geschützte, auffällige Auslageständer u. a. m. kämen als Propagandamittel in Betracht. Es erscheint mir nicht ratsam, in einem Vortrag in so großem Kreise, in einem Referat, das ge- druckt zur Kenntnis des Buchhandels und auch anderer Kreise kommt, alle Vertriebs- und unter Umständen auch Kampfmittel vorzeitig bekanntzugeben, das wird in einem kleineren Kreise zur Ausführung des Planes entschlossener Kollegen möglich sein. Es sei mir aber gestattet, auf die bekannte Duplizität der Er eignisse und Gedanken hinzuweisen. Denn eben kündigt Kollege Dietrich, München, einen Sammelkatalog von Jugendschriften an, dessen Auflage von 50 000 Exemplaren in ein paar Tagen vergrif fen war. Ist dieser Katalog nun auch ganz anderer Art als der von mir geplante, so beweist sein Erscheinen und sein Anklang doch die Notwendigkeit eines solchen Vertriebsmittels mit genü gender Deutlichkeit. Ich fasse kurz nochmal alles zusammen, was der Buchhandel erreichen will: 1. die gute Jugendschrift zu verbreiten, den Ramsch und die Fabrikware zu verdrängen, 2. den Warenhausbuchhandel einzuschränken und den Listen der Lehrervereine ein Seitenstück zu schaffen, 3. das Vertrauen des Publikums zum Buchhandel zu befesti gen durch die Unbestechlichkeit des Urteils und der Empfeh lung in den Vertriebsmitteln. Mein Plan, der in kleinem Kreise von Verlegern und Sorti mentern ausgearbeitet und sicher vielfach erweitert und verbessert werden kann, hat den Vorzug, nicht mit unerschwinglichen Kosten verbunden zu sein. Ein Dutzend unternehmender Jugendschrif- tenverleger und ein paar Dutzend leistungsfähiger Sortimenter, die nicht auf die gebratenen Tauben warten, mögen den Anfang machen, andere werden schon in großer Zahl Nachkommen. Den Jugendschriftenvertrieb wieder in die Hände des Sor timents zu bringen, dem Grosso- und Ramschbuche Abbruch zu tun, den seriösen Verleger gegenüber dem Bücherfabrikanten zu stützen, das sind die Ziele, die wir alle, Verleger, Sortimenter und gewiß auch das Publikum begrüßen können und mit Energie verfolgen sollten. Der Vorsitzende spricht dem Referenten den Dank der Versammlung aus. Herr Rudolf Scholz, Mainz, begrüßt lebhaft die Vor schläge des Referenten und glaubt, daß mit ihrer Ausführung Erfolg sicher zu erzielen sein werde. Der Versuch, einen der artigen Katalog zu schaffen, müsse unter allen Umständen ge macht werden, besonders da die Kosten für Verleger und Sorti menter erschwingliche seien. Redner macht darauf aufmerksam, daß sich in Berlin bereits ein Verband von Männern der Wissen schaft und Buchhändlern gebildet habe, der aufrichtig wünsche, daß sich ihm eine möglichst stattliche Zahl von Verlegern und Sor timentern anschließe. Es sei wünschenswert, daß sich der Referent mit dem Vorsitzenden dieser Vereinigung zur weiteren Bespre chung der Angelegenheit in Verbindung setze. Was den Vorstand des Dürerbundes betreffe, so handle es sich eigentlich gar nicht um eine größere Anzahl von Personen, sondern lediglich um I)r. Avenarius, der Alleinherrscher sei und den Beinamen »der Papst ton Blasewitz« nicht umsonst führe. Ein Herr des sogenannten Vorstandes des Dürerbundes habe einmal erklärt, er wisse gar nicht, daß er Mitglied dieses Vor standes sei, entsinne sich aber dunkel, vor langen Jahren einmal hineingewählt worden zu sein. Redner verbreitet sich dann in weiteren Ausführungen und Verlesungen über den Geschäftsbetrieb des Dürerbundes und stellt fest, daß vr. Avenarius als Vormund des Buchhandels so ungeeignet wie nur möglich sei. Herr GeorgKreyenberg, Berlin, erwidert auf die Äuße rung d> s Referenten, daß Avenarius Idealist sei, nach seiner An sicht sei Avenarius in erster Linie ein ausgezeichneter Geschäfts mann. Der Buchhandel könne mit dem Dürerbund unter Lei tung des Herrn Avenarius unter keinen Umständen paktieren. Red ner verweist auf die Broschüre, die der Börsenverein soeben ver sende und die die Angriffe des vr. Avenarius zurückweise. Er bittet die Versammlung, dieser Broschüre die weiteste Verbrei tung zu geben. Herr Otto Meißner, Hamburg, dem die Vorschläge des Herrn Nitschmann sehr synrpathisch sind, verliest einen Teil des Jahresberichts des Kreises Norden, der ähnliche Vorschläge wie der Referent macht. Er legt bei dem Unternehmen eines solchen Katalogs vor allem Wert auf die Mithilfe des Buchhandels, ins besondere des Sortiments. Redner macht dann noch eine Reihe von Vorschlägen für die Ausgestaltung des Katalogs und glaubt, daß durch dessen Verbreitung ein guter Erfolg für Verlag und Sortiment erzielt werden könne. Herr Wilhelm Müller, Wien, steht der Sache noch skeptisch gegenüber, da die Zahl der Verleger, die in den Katalog hineinwollen werden, sehr groß sein dürfte und der Katalog in folgedessen mit 32 Seiten nicht auskommen könne. Es möge von vornherein entweder ein größerer Katalog geplant werden oder man solle erwägen, ob nicht die bestehenden Weihnachtskataloge nach den Ausführungen des Referenten bearbeitet werden könn ten. Eventuell solle man nur die Erscheinungen der letzten Jahre aufnehmen. Herr Heinrich Boysen, Hamburg, berichtigt, daß die Geschäfte der Haus- und Küchengeräte sich gegen den Dürerbund erklärt haben. Herr Georg Dietrich, München, gibt ausführliche Er klärungen über den von ihm herauszugebenden Sammelkatalog guter Jugendliteratur. Es könne nicht die Absicht bestehen, ledig lich die allerbilligste oder schlecht rabattierte Literatur im Kata log zu bringen, da Verleger und Sortimenter vom Verdienst leben müssen. Redner hält es für wichtig, daß der Katalog illu striert sei, er werde dadurch allerdings, da Kunstdruckpapier ver wendet werden müsse, teuer. Redner ersucht die Jugendschriften verleger, sich endlich zu gemeinsamer Arbeit zu vereinigen. Der Verlegerverein solle da helfen. Skeptisch stehe er allerdings der vom Referenten gewünschten Kritik der Lehrer gegenüber.
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