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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1937
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- Deutsch
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weise mit großer Leidenschaft behandelt, ohne daß eine Vermitt lung der widerstreitenden Meinungen oder gar eine praktische Förderung der Angelegenheit erreicht worden wäre. Letzteres erfolgte mit dem l. Januar l93l durch die Umge staltung des »Wöchentlichen Verzeichnisses» zur »Deutschen Na tionalbibliographie». Alle wesentlichen Wünsche, die bis dahin be züglich der Gestaltung der Titelaufnahmen geäußert worden waren, wurden hierdurch mit einem Schlage erfüllt: Berücksich tigung der außerhalb des Buchhandels erscheinenden Schriften, Anpassung der Aufnahmen an die inzwischen allgemein eingeführ ten »Instruktionen für die Alphabetischen Kataloge», größerer Schriftgrad, einheitlicher Antiquasatz, Verwendung einer für Kata- logzwccke besonders geeigneten Type (Plantin-Borgis), ein ein facheres, verbessertes System der Ordnung der Titel, endlich der weitgehende Ausbau der Register, und zwar für die wöchentlich erscheinende Reche L: Wochen-, Monats- und Vierteljahrsregister und für die halbmonatlich erscheinende Reche L: Monats-, Viertel jahrs- und Jahresregister. Gleichzeitig wurde für jene Biblio theken, die rascher über die Titelaufnahmen zu verfügen wünsch ten, als die wöchentlich erscheinende Nationalbibliographie sie bietet, eine Bibliotheksausgabe des »Täglichen Verzeichnisses» ge schaffen. Das »Tägliche Verzeichnis» wurde aus dem Textteil des Börsenblattes herausgenommen und zu einer losen Beilage des selben gestaltet; »Tägliches Verzeichnis» uNd Reihe L verwenden seitdem den gleichen Satz der Titel. Die so gestalteten Bibliotheksausgaben der »Deutschen Na tionalbibliographie» und des »Täglichen Verzeichnisses» gewannen rasch an Boden und schlugen im Bibliothekswesen immer stärker Wurzel. Eine brauchbare Grundlage für die bibliothekarische Ver wendung der Titel war damit geschaffen, die in der Folge weiter ausgcbaut wurde. Zu den später vorgenommenen Verbesserungen gehören: die Hervorhebung der bibliothekarischen Ordnungswörter durch Zahlenexponenten (1. März 1936), der Druck von Abschluß titeln (ebenfalls l. März 1936) und vor allem der Druck der bibliothekarischen Verweisungen, die seit dem 1. April 1936 der Bibliotheksausgabe in Form einer Beilage beigegeben werden. Als letzter Schritt erfolgte dann mit Beginn des nächsten Jahres die Herstellung der »Zetteldrucke». Damit entsprach man den Wün schen der österreichischen und einiger anderer Bibliotheken, die sich mit dem Ausschneiden und Aufkleben der Titelstreifen nicht an freunden konnten und die fertig gedruckte Katalogkarten, die etwas teurer sind und deren Verwendung mehr Zeit beansprucht, dem Klebeversahren vorziehen. Die Herstellung der Zetteldrucke geschieht auf Rechnung des Börsenvereins in den Räumen der Deutschen Bücherei. Diese Regelung war notwendig, damit der Druck besser überwacht und etwaige sich als erforderlich herausstellende kleine Änderungen gleich an Ort und Stelle durchgeführt werden konnten. Der Satz der Nationalbibliographie wird in eigens zu diesem Zweck gebau ten Kästen aus der Druckerei der Nationalbibliographie in die Hausdruckerei der Deutschen Bücherei gebracht. Die Zetteldrucke werden, soweit nicht die Lieferung ganzer Reihen oder geschlossener Fach- oder Schrifttumsgruppen, sondern ein Auswahlbezug — was die Regel ist — in Betracht kommt, durch besondere Vordrucke bestellt, in denen die Nummern der ge wünschten Titel und Verweisungen sowie die Zahl der jedesmal gewünschten Exemplare angegeben werden. Die ausgefüllten Vor drucke müssen am zehnten Tage nach dem aufgedruckten Ausgabe termin des betreffenden Heftes an die Deutsche Bücherei zurück gesandt sein. Nach Ablauf der Frist wird die Zahl der von den einzelnen Titeln bestellten Stücke aus eine in Zettelform her gestellte Druckvorlage übertragen und zuzüglich eines Überschusses von 30°/° für die zu erwartenden Nachbestellungen gedruckt. Das Ausdrucken und Versenden geschieht an den folgenden Tagen, so- daß die Bibliotheken genau zwei Wochen nach Ausgabe des be treffenden Höftes der Nationalbibliographie über die Titelkarten verfügen. Nachbestellungen können zu jedem Zeitpunkt erfolgen; die über den augenblicklichen Bedarf gedruckten Zettel werden längere Zeit — zunächst sind fünf Jahre vorgesehen — aus bewahrt. Reichen in einem Einzelfall einmal die vorhandenen Drucke nicht aus, so werden an Stelle der ausgedruckten Zettel aufgeklebte geliefert; zu diesem Zweck wird ein Vorrat von zwanzig Stück der Bibliotheksausgabe zur Verfügung gehalten. Der Preis der Zetteldrucke beträgt für die der Zentralkatalogisierung angeschlossenen Bibliotheken, Institute und Buchhandelsfirmen 2 Rpf. das Stück, bei Nachbestellungen 3 Rpf. einschließlich des vom Staatlichen Materialprüfungsamt in Berlin-Dahlem emp fohlenen, für den Druck benutzten Kartons. Die Auslandpreise sind zurzeit 25 °/° niedriger. Die Abrechnung erfolgt vierteljährlich. Titeldrucke und Zetteldrucke sind die beiden in sachlicher Hin sicht gleichen, in der äußeren Gestaltung ein wenig voneinander abweichenden Formen der Zentralkatalogisierung. Bei der Grün dung der Deutschen Bücherei war »die Sicherstellung einer absolut vollständigen deutschen Bibliographie» als eine ihrer Hauptauf gaben bezeichnet worden. Dieses Ziel kann seit dem Erscheinen der »Deutschen Nationalbibliographie» sl931) als erreicht gelten. Und auch die andere, bereits seit den achtziger Jahren erörterte Auf gabe, die Bibliographie für Katalogzwecke der Bibliotheken ver wendbar zu machen, ist durch die Schaffung der Titeldrucke und der Zetteldrucke der Nationalbibliographie als gelöst zu betrachten; der Erlaß des Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 11. Dezember 1935 hat diese Feststellung bestätigt. Die Zentralkatalogisierung als solche hat natürlich ihre Vorteile und Nachteile. Im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte sind diese in der Fachliteratur und auf Biblio thekartagen häufig erörtert worden. Das steht jedenfalls fest: die Voraussetzungen für die erfolgreiche Durch führung einer Zentralkatalogifierung liegen bei keiner Anstalt so günstig wie bei der Deut schen Bücherei. Daraus erklärt es sich auch, daß manche Bibliotheken ihre anfänglich abwrrtende Stellungnahme aus gegeben und sich dem Bezug der Titel angeschlossen haben. Die Ablieferung der Schriften an die Deutsche Bücherei erfolgt unmittelbar nach Herausgabe derselben. Durch Verordnung der Reichskulturkammer vom 20. September 1935 ist, »um die lückenlose Erfassung des gesamten deutschsprachigen Schrift tums durch die Deutsche Bücherei und seine laufende Be kanntgabe in der Deutschen Nationalbibliographie sicherzustellen-, den in Betracht kommenden reichsdeutschen Stellen die Abliefe rung aller neuen Druckschriften an die Deutsche Bücherei »spä testens innerhalb einer Woche nach Erscheinen» zur Pflicht gemacht worden. Die ausländischen Verlage, die deutschsprachige Schriften herausbringen und dem Börsenverein angehören, find durch § 4 Ziff. 6 der Satzung des Börsenvereins zur »sofortigen» Abgabe verpflichtet. Diesen Bestimmungen wird im allgemeinen zur Zu friedenheit entsprochen. Dafür ein Beispiel: Die DeutschesBücherei hatte sich vor einiger Zeit mit einem Rundschreiben an die Biblio theken gewandt, sowohl an jene, die mit Titeldrucken, wie jene, die mit Zetteldrucken arbeiten, und gebeten, alle Schriften, dis zehn Tage nach ihrem Eingang in der betreffenden Bibliothek noch nicht im .»Täglichen Verzeichnis» oder drei Wochen nach Eingang noch nicht in der »Deutschen Nationalbibliographie« angezeigt worden seien, in abgekürzter Form zu melden, da mit diese Schriften nachgefordert werden könnten. Dieser Auf forderung haben zweiundzwanzig meist größere Bibliotheken sehr verschiedenen Charakters und aus allen Teilen Deutsch lands entsprochen. Als Ergebnis der Gemeinschaftsarbeit ist zu berichten, daß in den sechs Monaten von Oktober 1936 bis März 1937 insgesamt dreihundertundzehn fehlende Titel gemeldet wurden. In dem gleichen Zeitraum wurden aber dreiundzwanzig- tauscnd Titel in der Nationalbibliographie veröffentlicht und stan den somit für Katalogzwecke zur Verfügung. Das Verhältnis der als fehlend gemeldeten Titel zur Gesamtzahl betrug somit 1,2 °/°, was als durchaus günstig bezeichnet werden kann. Dazu kommt, daß die fehlenden Titel in der Regel ausgesprochene Kleinliteratur betrafen, Schriften örtlichen Charakters und Gelegenheitsdrucke, die als minderwichtig anzusprechen find. In allen Fällen wurde die Beschaffung der Schriften sofort in die Wege.geleitet und die Lieferstelle (Verlag, Institut usw.) zur rechtzeitigen Abgabe für die Zukunft angehalten. Im allgemeinen konnten die Titel bereits im nächsten oder übernächsten Heft erscheinen. Es liegt jetzt natürlich die Frage nahe, wieviel Bibliotheken sich bisher der Leipziger Zentralkatalogisierung angeschlossen 1,6«! Nr. 193 Sonnabend, den 21. August 1987
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