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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1937
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- Deutsch
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Mehr Sorgfalt bei Zeitschriftenbestellungen! Von Äerbert Edlich »Wirtschaftlich arbeiten« ist das Gebot der Zeit. Es wird ange bracht sein, aus diesem Grundsatz heraus einen Ubelstand im Buch handel zu bekämpfen, der sich besonders in den letzten Jahren heran gebildet hat. Gemeint ist die nachlässige Behandlung von Zeitschriften- (und Fortsctzungs-) Bestellungen, vor allem in bezug auf das Ausschrciben der Bestellzettel von seiten des Sortimenters. Es ist keineswegs über trieben, wenn hier gesagt wird, das; nahezu jeder dritte Verlaugzcttel, der beim Verleger eingcht, ungenau oder unvollständig ausgestellt ist. Meist wird Anlas; vorliegeu, vor der Erledigung des Auftrages bei der bestellenden Firma Rückfrage zu halten. Wem dadurch, abge sehen von der Mehrarbeit, die dem Verlag aufgebürdet wird, eigent licher Schaden entsteht, bedarf kaum einer Erörterung. Schon mancher Sortimenter mag sich dies oder jenes Geschäft verscherzt haben, weil die Bestellung unklar weitergegebeu wurde. Der durch Rückfragen ver ursachte Zeitverlust kann leicht den Kunden bestimmen, seinen Ent schluß zu ändern. Freilich wird zum Schluß doch immer wieder dem Verleger die Schuld zugeschoben, wenn der Kunde tatsächlich abspringt. Am häufigsten kommt es vor, daß die Angabe fehlt, von welchem Zeitpunkt ab mit der Lieferung der betreffenden Zeitschrift begonnen werden soll. In solchen Fällen wird der Verleger von sich aus ent scheiden, ob er vom Beginn des laufenden Jahrganges, Halbjahres oder Vierteljahres an liefert oder ob er den Versand mit dem letzten bzw. nächsten Heft beginnt. Letzteres wird allgemein bei Wochen schriften mit rasch überholtem Inhalt der Fall sein. Wie oft aber liegt gerade die vom Verlag getroffene Entscheidung nicht im Sinne des Auftraggebers. Hier wird eingcweudet werden können, das; leider bei jedem Verlag andere Bezugszciteu maßgebend sind, die dem Sortiment im einzelnen unmöglich alle bekannt sein können. Es ließe sich jedoch auf Grund etwa bereits bestehender Fortsetzungen leicht ermitteln, für welche Zeitspanne zuletzt der Bezugspreis berechnet wurde. Danach wird sich in der Regel die jeweilige Abgabe der Zeitschrift im Abonne ment richten. Ferner besteht auch noch die Möglichkeit, in Sperlings Zcitschriften-Adreßbuch nachzuschlagen, für welche Bezugsdaucr die Berechnung der betreffenden Zeitschrift erfolgt. Die beste Lösung freilich wäre es, wenn der Sortimenter bei der Entgegennahme der Bestellung von seinem Kunden sich für den Fall, das; der Verlag aus grundsätzlichen Erwägungen heraus nicht wie von dem Besteller- gewünscht liefert, vorbehält, die Hefte so, wie sie ihm zugehen, ab- gebeu zu können. Sein Verlangzettel müßte dann entsprechend abge faßt sein, also etwa wie nachstehend zu lauten haben: noch 1 Münchner Medizinische Wochenschrift, ab sofort (oder, falls nicht anders abgegeben wird, ab Juli), oder Wie werbe 1. Theorie und Praxis. Notwendige Anmerkungen zu einem alten Thema. In jeder Berufsarbeit treiben zwei Arten von Menschen ihr be sonderes Unwesen: Die reinen »Theoretiker« und die reinen »Prakti ker«. Die ersteren sind in der Minderzahl. Sie »abstrahieren«. Ihnen werden die einfachsten und selbstverständlichsten Dinge unter der Hand zu »Problemen«. Sie tun furchtbar gelehrt und machen aus allem ein »System«. Sie theoretisiercn um der Theorie willen. Mitunter nennen sie das »Wissenschaft«. — Die anderen sind in der Mehrzahl und ebenso unfruchtbar. Sie schwören auf die »Erfahrung«. Sie kennen aber nur ihre eigene Erfahrung. Sie entwickeln daraus gern »Metho den«, mit denen sie die übrigen selig machen wollen. Sie sind recht haberisch nnd nehmen cs übel, wenn man ihre guten Ratschläge Über sicht. — Beide betätigen sich auch literarisch: im Fachschrifttum, in den Fachblättern sehr ausgiebig. Mitunter beunruhigen sie ihre Mit menschen mit »Denkschriften«. Nirgends wohl haben die beiden mehr Unheil augerichtet als auf dem Gebiet der Werbung. Die einen haben daraus eine regelrechte »Wissenschaft« gemacht. Und da sich das mit gewöhnlichen Worten gar nicht mehr ausdrücken ließ, schüfen sie sich sogar eine besondere Fach sprache. Die anderen machten aus der vernünftigen Arbeit groß mäulige Routine und beglückten die Welt mit ihren pfiffigen Kniffen, ihren »Winken« und Praktiken. Die nationalsozialistische Wirtschafts politik hat diesen Spuk — wenn auch noch nicht endgültig beseitigt — so doch wenigstens zunehmend eingedämmt. 2 Wild und Hund, Heft 17 u. ff. (Falls nur vierteljährlich: ab 1. Juli 1937). Dies ist jedoch nur in solchen Fällen nötig und sinngemäß anzuwcnden, wenn der Kunde eine Nachlieferung bereits erschienener Hefte von vornherein nicht ohne weiteres wünscht. Es wird nicht schwer sein für den Sortimenter, den Besteller von der Notwendigkeit des oben erwähnten Vorbehaltes zu überzeugen, und meist wird der Kunde nur dankbar sein, wenn dadurch unangenehme Verzögerungen vermieden werden. Sehr oft kann ferner beobachtet werden, das; auf dem Verlang zettel, besonders bei Änderungen der jeweils bereits laufenden Fort setzung, vergessen wird — sei cs aus Unkenntnis oder sei es absichtlich — die Stückzahl der künftig gewünschten Hefte anzugeben. Nicht um sonst trägt der vom Börseuverein herausgegebcne einheitliche Be stellzettel, der erfreulicherweise in steigendem Maße Verwendung findet, den Vermerk: Zur Fortsetzung jetzt Exemplare. Die wenigsten Sortimenter halten es für nötig, an diese Stelle die Zahl der nunmehr insgesamt erwünschten Stücke einzusetzen. Leichtfertig wird die Bestellung auf den Zettel hingeschrieben. Wenn dann sogar das Wörtchen »noch« fehlt, braucht der Besteller sich nicht zu wundern, wenn statt der erwarteten Sendung erst eine Anfrage eingcht. Es kann dem Verlag, der, sagen wir, eine Bestellung aus drei Exemplare seiner Zeitschrift erhält, nicht übclgeuommen werden, wenn er, da die gleiche Anzahl für die betreffende Firma bereits vorgemerkt ist, sich erst vergewissert, ob nunmehr tatsächlich insgesamt sechs Stücke zur Fortsetzung gewünscht werden. Dies besonders um die Zeit des Viertel jahrswechsels, in der damit zu rechnen ist, daß es sich um eine Fort setzungs-Erneuerung handelt. Die Zahl der Rücksendungen infolge Falschbestelluugen ist ohnehin schon hoch genug. Wie wenige Firmen wenden übrigens die Bezeichnung »Erneue rung« auf ihren Verlangzctteln an, wenn es sich in der Tat um eine solche dreht. An sich wären Weiterbestcllungen, soweit der Verkehr zwischen Sortiment und Verlag in Frage kommt, vollkommen über flüssig. Jeder Verleger wird, wenn ursprünglich »bis auf Widerruf« bestellt wurde, eben die bisher vorgemcrkte Anzahl weiterliefern (auch bei Beginn eines neuen Jahrganges), wenn keine Änderung bzw. Abbestellung eingegangen ist. Hier könnte sich das Sortiment eine Arbeit, sei sie auch noch so geringfügig, ersparen. Ausnahmen brauchten nur dann gemacht zu werden, wenn etwa der in Frage kommende Ver treter dieser oder jener Buchhandlung Barpakete nur mit beigefügtem Bestellzettel einzulösen beauftragt ist. Zusammenfassend kann gesagt werden, das; sich im Sortiment bei sorgfältigerer Weitergabe von Zeitschr'iften-Bestellungen manche Portoausgabe vermeiden ließe. ich fürs Buch? Das war natürlich auch in der Buchwerbung nicht viel anders. Man könnte ein ganzes Buch schreiben über den' »Unsinn in der Buch werbung«, über all das, was hier unsere »Theoretiker« und vor allem unsere »Praktiker« verpatzt haben und — noch verpatzen. Es liegt uns völlig fern, hier etwa die Theorie gegen die Praxis — oder umgekehrt — auszuspielcn. Wir lehnen die Theorie um ihrer selbst willen genau so scharf ab wie die Praxis um ihrer selbst willen. Beides ist Leerlauf. Die echte Praxis und die echte Theorie ergänzen und durchdringen sich von selbst. Das ist das Kennzeichen jeder auf die Dauer wirklich fruchtbaren Arbeit und damit auch das Kennzeichen jedes wirklich schöpferisch wirtschaftenden Menschen. Die anderen sind Ballast. Sie verbergen ihre geistige und — aufs Ganze gesehen — auch ihre wirtschaftliche Unfruchtbarkeit hinter blutleeren Abstraktionen und betriebsamer Routine. 2. Wie ein gutes Buch über Buchwerbung aussehcu soll. Das mußte erst einmal deutlich ausgesprochen werden, che wir das neue Buch von Kliemann*) über die Buchwerbung in die Hand nehmen. Denn wir haben damit den Maßstab gegeben, den wir an eine *) Horst Kliemann: Die Werbung fürs Buch. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage unter Mitwirkung von Br. Betcke, H. Bücking, W. Dietrich, A. Eckelt, Fr. Ehrenwirth, M. B. Gruenwald, A. Har- nach, H. Köster, G. Kramolowsky, H. F. Schulz, B. Wendt. Mit zahl reichen Abbildungen und Tafeln. Stuttgart: E. E. Poeschel 1937. XVI, 696 S. 8° Brosch. NM 22.50; Lw. NM 25.—.
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