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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1937
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- 1937-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1937
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deutschen Meistern erwarben und es waren solche — seltener allerdings —, denen Wien und Paris Ausgangspunkt war. Der Einfluß deutscher Kultur trug damals wie auch heute wesentlich zur Formung des rumänischen Kulturwillens bei, wenngleich Frankreich, zeitgeschichtlich bedingt, es verstand, kulturell und auch politisch aus die Gestaltung der neuen rumänischen Nation einzuwirken. — In erster Linie war es Bukarest, damals wie heute Hauptstadt des Landes und Mittelpunkt der geistigen Strö mungen, wo die ersten Ansätze zu dieser neuen Tat sich formten. Wenn wir im folgenden versuchen, an Hand des »Jahrbuches des rumänischen Buch- und Verlagsbuchhandels« einiges aus der Arbeit des rumänischen Verlages darzulcgen, so müssen wir dessen eingedenk bleiben, daß Maßstäbe, wie wir sie sonst anwendcn, hier nicht am Orte sind — was aber keine Minderung der Lei stung des rumänischen Berlagsbuchhandels bedeuten soll. In seinem Vorwort zu dem Jahrbuch spricht N. T. Jonnitiu, Vorstand des »Verbandes Rumänischer Verleger«, von den Schwierigkeiten, die sich bei der Gestaltung eben dieses Hand buches ergeben haben. Er spricht von der »Uninteressiertheit, die noch in weiten Kreisen des rumänischen Buchhandels vorherrscht, was aber zum Teil auf den kurzen Bestand dieses Handelszweiges, der für Handel und Kultur des rumänischen Volkes von gleicher Wichtigkeit ist, zurückzuführen sei. Weitere Beiträge, die ebenfalls zu den gleichen Schlüssen kommen, versuchen im einzelnen diese Gründe näher zu beleuchten. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß das rumänische Verlagswesen und damit verbunden das rumänische Sortiment in seiner heutigen Gestalt auf einen kaum zwanzig jährigen Bestand zurückblickt. Kurz vor Beginn des großen Krie ges, aber hauptsächlich nach diesem, der den Zusammenschluß des ganzen Numänentums zu einem Nationalstaat mit sich brachte, begann der systematische Einsatz der Kulturpropaganda und in deren Verfolg eben der Aufschwung des rumänischen Schrifttums und damit des rumänischen Verlagswesens. An bedeutenden Verlagen sind etwa zwanzig zu nennen. Zum größten Teil erst nach dem Krieg entstanden, mühen sie sich alle mit mehr oder minderem Erfolg, ihr Dasein zu rechtfertigen. Als bedeutendstes Verlagsunternehmen kann ohne Zweifel die Firma »Ourtes, komuneuseu L.6.« in Bukarest angesprochen werden. Sie wurde im Jahre 1919, auf der Grundlage dreier kleiner Unternehmen, mit einem Anfangskapital von Lei 12 000 000, d. s. RM 300 000, gegründet, das dann später auf Lei 100 000 000, d. s. RM 2 000 000 erhöht wurde. Die Hauptarbeitsgebiete um fassen: Graphische Industrie mit allen hierzu gehörenden Ncben- und Unterabteilungen, das Verlagswesen in seiner eigentlichen Form, den Buchhandel und eine Abteilung zur Herstellung von Lehrmitteln. Die Vcrlagstätigkcit erstreckt sich auf das ganze Gebiet des rumänischen Schrifttums in seiner ganzen Mannig faltigkeit. Als wichtigste Aufgabe erkannte man dis Durch dringung der breiten Volksmasse mit den Werken der rumänischen Dichtung. Eine Reihe »Auswahl aus den Werken Rumänischer Dichter und Schriftsteller« und eine zweite, populärwissenschaft liche Reihe »Nützliche Kenntnisse« konnten in Hunderttaufenden, ja Millionen Exemplaren verbreitet werden. An wichtigen Werken wären noch kurz zu erwähnen: »Enzyklopädisches Hand buch der rumänischen Sprache«, die bekannte und berühmte vier zehnbändige »Geschichte des Rumänischen Volkes« von A. D. Lenopol, die Reihe »Rumänische Klassiker« und in breiter Folge die Vielfalt der schöngeistigen Literatur. Hier finden wir die be deutendsten Vertreter des rumänischen Schrifttums vereinigt und es ist bemerkenswert, daß die Werke einzelner Dichter Auflagen bis zu vierzig und fünfzig Tausend Exemplaren erlebt haben, was einen durchaus beachtenswerten Erfolg darstellt, da im Durchschnitt der Leserkreis weit unter diesen Zahlen liegt. Die Sortimentsabteilung als wichtigster Abnehmer des eigenen Ver lages erfährt starke Förderung. Hinzu kommt noch die für den deutschen Berlagsbuchhandel wichtige Tatsache, daß dem Sorti ment ein großes Auslieferungslager für vorwiegend deutsche Bücher und Zeitschriften angeschlossen ist. Das nach »Oartea. Romansasoa« zweitgrößte Verlagshaus »8oeec K Oo. L.6.«, ebenfalls in Bukarest, kann auf eine achtzig jährige Vergangenheit zurückblicken und ist im Grund genommen das erste große Verlagsunternehmen. In seinem Aufbau und seinem Wirken dem erstgenannten durchaus ebenbürtig, kann es in den acht Jahrzehnten seiner Entwicklung Zeugnis über eine reiche und für das rumänische Volk und seine Kultur gesegnete Tätigkeit ablegen. »diutionala-Oiornöl L.6.« in Bukarest ist neben den beiden vorhergenannten das bedeutendste Verlagsunternehmen in Rumä nien. In dem knappen Jahrzehnt seines Bestehens erreichten die von ihm verlegten vielen hundert Werke eine Verbreitung von Hunderttausenden von Exemplaren, wobei zu betonen ist, daß diese, was Ausstattung und Qualität anbelangt, mit zu dem Besten gehören, was rumänische Buchkunst bisher hervorgebracht hat. Es gibt leinen Schriftsteller oder Dichter von Rang, der in den vom Verlag betreuten Reihen nicht seinen Platz gefunden hätte. Als weitere wichtige Verlagshäuser sehen wir noch »LcksvernI«- Bukarest, im Anschluß an die bekannte Zeitung gleichen Namens entstanden. Die erst kurze Zeit der Verlagstätigkeit umschließt im Gesamtschaffcn des rumänischen Verlagswesens einen wesentlichen Teil und bei Fortgang dieser Entwicklung ist das Vorrücken in die erste Reihe als sicher anzunehmen. Das staatliche Institut -»dass. Seoalelor si a Oultuiii I>oporului« ist, wie der Name schon andeutet, ein für die rumänische Kulturpropaganda zur Erfassung weitester Volksteile bestimmtes Unternehmen, dessen einzelne Ver öffentlichungen, hauptsächlich Volksausgaben wichtigen rumäni schen Schristtums, Schulbücher und Lehrmittel, gleichfalls eine große Verbreitung erzielen konnten. »Zerisul komaneso L.6.« in Craiova ist neben »8ooeo L Oo.« das älteste Verlagshaus, wenngleich nicht von derselben Bedeutung. Es pflegt, ebenso wie »kuvel 8urn« in Bukarest, eine junge, aufstrebende Gründung, vorwiegend das Gebiet des Schul-Schrifttums. »Onivsrsala- älealaz- L Oo.« in Bukarest ist durch seine Buchreihe »Libliotoea pontrn Toti« (Bücherei für alle) berühmt, die in ihrer Form der Reclam-Bibliothek angepaßt ist und ja auch tatsächlich vor nun mehr vierzig Jahren in Anlehnung an diese von einem deutschen Buchhändler gemeinsam mit einem damals bekannten rumäni schen Schriftsteller gegründet wurde. Mit ihren 1500 Nummern ist sie mit eines der stärksten und wirksamsten Mittel zur Er fassung weiter Kreise als Leser des rumänischen Schrifttums. Die weiter zu erwähnenden Firmen »Ougsturoa«, »Oultura dlutivnala», »Oultura. komansasea«, »Lminesou«, »läbraria. eckitoare Leackemioa«, »krineipols Nireea«, »Universal« — eben falls einer bekannten politischen Tageszeitung gehörend — und »Vremea«, alle in Bukarest, sind gleichfalls bestrebt, in dem vor handenen Nahmen an der Gestaltung des rumänischen Verlags wesens tatkräftig mitzuarbeiten. Alle hier aufgezählten Verlage betrachten die Herausgabe und Verbreitung des rumänischen Schulbuches als eine nationale Aufgabe, der ein großer Teil der aufgewendeten Arbeit zugute kommt. Für die Gestaltung des rumänischen Kulturwillens sind die »küinckutüle Oultnrals keAuIe« (Königliche Stiftungen für Kultur) von ausschlaggebender Bedeutung. Es gibt deren fünf, von denen jede bei einer besonderen Gelegenheit und für verschiedene Zwecke ins Leben gerufen wurde. Kunst und Wissenschaft und all das, was unter den Begriff Kultur fällt, wird durch diese Stiftungen betreut. Als für diese Übersicht wichtigste nennen wir die »kuncka- tia pontru luteratura si Lrta—Kegels Oarol II.« (Stiftung König Karl II. für Literatur und Kunst) deren Hauptaufgabe darin be steht, durch Herausgabe billiger, aber wertvoller Buchreihen das Niveau der Leserschaft zu heben und die Schaffung von Volks büchereien zu fördern. Im Jahre 1934 wurde der »Verband Rumänischer Verleger- gegründet. Er umfaßt vor allem die großen Verlagsunternehmen des Landes. Vorsteher ist N. Jonnitiu vom Verlag der »Ourtea. komuneasoa.», zweiter Vorsteher E. Tlltarescu vom »Zorisul ko- manese-, während Generalsekretär S. Ciornei vom »dlationala- Oiornei« ist. Als Vereinsorgan erscheint das »Nachrichtenblatt der vereinigten Verleger«. Der Sortimentsbuchhandel wurde im »Verband der Buch händler Rumäniens- mit dem Sitz in Bukarest im Jahre 1935 zusammengefaßt. Amtsblatt ist das »Nachrichtenblatt der vereinig ten Buchhändler Rumäniens«, das nach Bedarf erscheint. 715
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