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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1940
- Strukturtyp
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- 1940-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1940
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- Deutsch
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und -Anpreisungen -das für sie in Betracht Kommende nichtherausfinden oder die keine Zeit bzw. keine Lust zum Besuch einer Buch handlung aufbringen können. Deshalb ging das Buch in die Betriebe und Organisationen! ... das in der Liste zusammengestellte Schrifttum fand er gleichzeitig in würdiger Form und in klarer Gliederung auf einer Tischreihe des Ge meinschaftsraumes seines Betriebes.« Buchhändler Pg. Schulze geht dann weiter ein aus die Ein teilung der Ausstellung, deren innere Gliederung und schließlich ihren Wert: in die Hand nehmen, Durchblnttcrn, Anlescn», Be stellen an Ort und Stelle sind wichtige Einzelheiten: »Damit allerdings die Übereinstimmung von Auswahlverzeichnis und Schau gewährleistet blieb, wurden in diesem Falle die gewähl ten Bücher nicht sogleich vom Tisch genommen, sondern auf eine vorbereitete Liste gesetzt, die täglich vom Buchhändler bearbeitet wurde, sodaß jeder Arbeitskamerad nach spätestens 48 bis 72 Stunden in den Besitz des von ihm Bestellten gelangte.« Die Mithilfe des Betriebsobmanues bei der Bezahlung der Be stellungen war eine Selbstverständlichkeit und eine wertvolle Mithilfe für den Buchhändler. Über den Wert der Dichterlesung, die als wichtiges Element der Schristtumsfvrderung hinzutrat, äußert sich der Vertreter des Buchhandels wie folgt: »Als wertvollstes Mittel zur Errei chung dieses Zweckes (das Buch als notwendiges Mittel zur Lebensgestaltung) wurden Dichterlesungen veranstaltet. Eine solche fand in jedem der Betriebe jeweils innerhalb der Aus- stcllungswoche im Rahmen eines Betricbsappells statt, aus wel chem neben dein Betriebsführer Bezirksbürgermcister Mathow oder in seiner Vertretung der Büchercilciter noch besonders aus die vielfältige Bedeutung des Buches jeglicher Gattung für den schaffenden Volksgenossen hinwics, was alsdann durch das Gemeinschaftserlcbnis eines durch den Dichter selbst vorgetrage nen Romanabschnittes oder einer Erzählung seine nachhal tigste Bekräftigung und Bestätigung fand. Gerade das im Anschluß an solche Feierstunden jedesmal wachsende Interesse an der Ausstellung zeigt die Wichtigkeit des Zusa in menklingens zwi schen Schau und Lesung, ganz abgesehen von der Nachfrage nach den Büchern des betreffen den Dichters, der dann bereitwilligst Signie rungen vor nah m«. Es wird hervorgehoben, daß die Grundlisten in den ein zelnen Ausstellungen nur den Rahmen abgaben, daß daneben auf die besondere personelle Zusammensetzung eines Werkes und seine Aufgaben Rücksicht genommen wurde. Voraussetzung dafür war eine genaue soziale Gliederung der einzelnen Betriebe und deren Tätigkeit (Belegschaften mit vorwiegend männlicher oder weiblicher Gefolgschaft etwa mußten berücksichtigt werden). Als wichtiges Ergebnis stellen die Ausführungen des Buchhänd lers selbst das sich anbahnendc Vertrauensverhältnis zwischen Buchhandel und Betriebsgefolgschaft und Bücherei fest. Nur ein Paar Zahlen seien dem Bericht noch entnommen: Lesung in einem Draht- und Kabelwerk mit Beit Bürkle: Werkbüchercikäufe: RM 167.—, Einzelläufe: RM 454.—. Lesung in dem Gemein schaftsraum einer Brauerei mit Ferdinand Oppenberg: Einzelläufe: über RM 10V.— (bei der Struktur des dichterischen Werkes Oppcnbergs und seiner bewußten Begrenzung ein durchschlagender Erfolg der Lesung und der buchhändlerischen Werbung). In einer Großwäscherei mit Otto Rombach: Einzelkäufe: RM 111.—. Lesung in einer Ortsgruppe der NSDAP, mit Gottfried Rothacker: »Hier wurden uns die Rothacker-Bücher gleichsam aus den Händen gerissen«. Zusammensassend: »Neben der ideellen Bedeutung kommt in diesem Bericht auch der materielle Erfolg zum Ausdruck; ähn liche Umsätze sind in den Vorjahren, mitunter mit ziffernmäßig ganz kleinen Beträgen beginnend, dann regelmäßig Jahr für Jahr steigend, getätigt worden«. Wichtiger aber als Umsätze ist die Erkenntnis und die Er fahrung, daß das Buch und der Dichter wieder in die Vor stellung vieler Menschen rückten, die dazu seither keine Bindung hatten. Der Ausgangspunkt für diese einzelnen Lesungen bildete eine Veranstaltungsreihe »Dienst am Schrifttum«, wo im klei neren Kreise der vom Bezirksbürgermcister persönlich geladenen Leiter von Dienststellen der Partei, Behörden usw. und ihrer für das Schrifttum und seinen Einsatz im jeweiligen Bereich Ver antwortlichen Mitarbeiter die Dichter lasen. Die Dichter selbst sagen über diese Einrichtung, daß dieser Dienst am Dichter ein Dienst am Voll geworden ist. Daß sich alle diese Arbeiten be sonders segensreich bei den Großveranstaltungen der öffentlichen Buchwerbung (Buchwoche etwa) auswirken mußten, ist klar. Themen solcher Veranstaltungen, die ebenfalls in engster Füh lungnahme mit dem Buchhandel durchgeführt wurden, sind: »Das Buch der Jugend« — »Bücher in der Freizeit des schaffen den Menschen« — »Frau und Buch« — »Der schassende Deutsche und das Buch« u. a. m. Auch die zusammenfasscnden Berichte, wie z. B. »Dichtung und Gemeinschaft« (1939) oder der erwähnte Almanach »Der Spreetunnel« (1940) sind Zeugnisse schönster Gemeinschafts arbeit aller Beteiligten. Darin kommen die im Friedrichshagener- Kreis zusammengefaßten Dichter ebenso zu Wort wie die Ver anstalter und die Leiter der Gesamtarbeit. Der Almanach »Der-nSprectumiel« — wir nennen ihn, weil die in ihm nicdergclegte Arbeit vorbildlich ist und Vorbild werden sollte — uinrcißt in dem Vorwort Hanns Johsts den künstlerischen Willen der Arbeit. Bezirksbürgermcister Mathow spricht über »Schrifttums arbeit im Kriege« und zeigt, daß die in früheren Jahren seftsundierte Tätigkeit stark genug war, um zunächst die Veränderungen durch den Krieg zu Überstehen und Neues für die Zeit des Krieges einzuleiten, vr. Engelhardt gibt dann eine Zusammenfassung »Das dichterische Wort in der Gemeinde«. Daraus kann man viel lernen. Wenn es nun auch nicht darauf ankommt, das, was hier niedcrgelegt ist, nachzu machen, so wäre es doch sehr wichtig, für andere Voraussetzungen das Gehörte und Gelesene zu prüfen und mit entsprechendem Leben an anderen Orten zu erfüllen. Es folgen dann weiter eine Zusammen stellung aller Dichterabendc im Rahmen der Schrifttumsarbeit <1. »Dienst am Schrifttum«. Lesungen sunger Dichter der Bewegung — Erste, zweite und dritte Reihe: 2. Feierstunden für das deutsche Buch in-Ortsgruppen der NSDAP, und Betrieben: 3. Kundgebungen im Rahmen der »Woche des Deutschen Buches«: 4. Einzellesungcn) und ein Erlebnisbericht von Richard Meyer »Dichterabende in Fried- richshagcn bei Berlin» als Stimme eines Hörers. Veit Bürkle hat an der Zusammenstellung des Aimanachs entscheidend mitgearbeitct. Lebens- und Werknmrissc der beteiligten Dichter schließen die ein Izelncn SchasfenSprobcn ab. Eine interessante Karte »Wirkungs stätten des Schristtnms im Bezirk Köpenick der Rcichshanptstadt ist beigcgeben. Man mag sich vielleicht nun fragen, warum in dieser Aus führlichkeit auf diesen Teilausschnitt der Schrifttumspflegc ein gegangen worden ist. Die Antwort ist zunächst einfach: weil sic vorbildlich ist. Man mag erwidern, daß auch an anderer Stelle Ähnliches versucht worden ist. Dem sei entgegengehaltcn, daß es hier die Konsequenz des Einsatzes und die aller damit zusammen hängenden Veranstaltungen ist, die rühmenswert bleibt. Es ist kein Teilchen vergessen worden, das durch die Einbeziehung nicht wertvoll geworden wäre, es wurde keine der vielfältigen Möglichkeiten vergessen, die die Arbeit erweitern und unter bauen konnten. Die Ortsgruppe der NSDAP, oder die Heim abende der HI. wurden ebenso einbezogen wie die Veranstal tungen der NS.-Frauenschaft nnd der Betriebe. Die durch die Bücherei gegebenen Voraussetzungen wurden genützt und ent sprechend verbreitert, die Wcrkbüchereicn damit verknüpft. Wich tig ist uns aber vor allem die Teilnahme des Buch handels, der gerade an diesem Beispiel die Fülle seiner Wirkungsmöglichkeitcn zu er kennen vermag. Das Gezeigte läßt sich nun nicht schema tisch übernehmen, weil an anderem Ort andere Voraussetzungen maßgebend sind, aber der Wille zu dieser Arbeit wächst überall aus der gleichen Verpflichtung dem Volk und dem Buch gegen über. So hat diese Darstellung zunächst keine andere Aufgabe, als zum Nachdenken anzuregen und die Überprüfung eigener Möglichkeiten, zu veranlassen. E. W. L. :«>!>
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