Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1937

sidenten der NSK., SS.-Obersturmführer Menz: eine die Arbeit der ersten Tage ergänzende Arbeitsgemeinschaft leitete Erich Langenbucher über die »Neuerscheinungen des Buchherbstes 1937«. Mit diesen kurzen Hinweisen auf die wesentlichsten Themen der Woche kann ihr Inhalt nicht erschöpft sein, denn eines ist fast noch wichtiger: der junge werdende Mensch in dieser Landschaft. Wir haben es oft erlebt, in den Lagern der Hitlerjugend, auf Märschen mit den SA.-Kameraden und nicht zuletzt im Arbeitsdienst, wie ein landschaftliches Erlebnis den Menschen aufschließt, ja um formt und seinem weiteren Weg eine neue Richtung gibt. Gerade Schlesien, das Land mit seinen weiten Wäldern, seinen Bergen und Tälern und das Land mit seinen Grenzen, faßt den Menschen besonders stark an. Und es ist kaum einer — unter uns war keiner —, der sich diesem Land und seiner Sprache verschließen könnte. Nun mag mancher sagen, der diesen Bericht liest, das sei nicht nötig für die buchhändlerische Arbeit, er mag weiter sagen, das; er das früher auch nicht gebraucht hätte. Auch das ist nur zum Teil richtig. Gerade unter diesem landschaftlichen Erlebnis erschloß sich manch einer, und die Arbeit der Woche wurde für ihn zu einem Markstein in seinen wenigen Berufsjahren. Zu diesem Erlebnis gehört das letzte Ahren feld, das noch nicht geborgen werden konnte, weil die Sonne fehlte, das Haus am Berg gleichermaßen wie der Weg entlang der Grenze, der Wald und seine Abhänge, die Berge, der neblige Abend und die unendliche Weite des Sternenhimmels. Deshalb wird keiner der Jungen und keines der Mädel aus dem Süden, dem Westen und dem Norden des Reiches die eintägige Fahrt nach Oberschlesien, nach Beuthcn und Hindenburg vergessen, die hineinführte in eines der wichtigsten deutschen Industriegebiete, sie werden auch der kurzen Stunden im Heim der oberschlesischen HI. in Hindenburg gedenken, der Worte des Kameraden Kaselow und seiner Begeisterung für die Aufgabe, die ihm dort gestellt ist. (Es ist hier noch all denen zu danken, die durch ihre Unterstützung auch den Kameraden die Fah.rt ermöglichten, die sonst nur mit großen Opfern daran hätten teil nehmen können.) Zu diesen Tagen in Grunwald gehören für uns auch die heiteren Stunden, an denen wir zusammensaßen und sangen, oder an denen wir »zu Haufen geballt« die Berge hinauszogcn, die Wiesen über querten. Ja, sogar die heiteren Späße gehören dazu, die Überraschun gen der merkwürdigsten Art brachten. Das schönste aber ist und bleibt die gute Arbeitskameradschaft, der gemeinsame Wille, im Beruf dort anzu packen, wo der Einsatz dem Volk am meisten dient. So grüße ich auch alle Grunwalder auf diesem Weg. E. W. Langen. Vorbildliche Unterstützung der Werbung für das deutsche Gesundheitsschrifttum Die Neichsschrifttumskammer veranstaltet bekanntlich im Nahmen der großen »Werbung für das deutsche Gesundheitsschrifttum« einen Foto-Wettbewerb, an dem sich jeder Volksgenosse beteiligen kann. Der Werksunfallschutz des Werkes Leverkusen der I. G. Farben- inöustrie hat sich nun — in Zusammenarbeit mit der Werksleitung — entschlossen, Teilnahmescheine zu diesem Foto-Wettbewerb bei der Lohnzahlung allen Gefolgschaftsmitgliedern auszuhändigen und fordert diese gleichzeitig zu regster Beteiligung auf. Der Werksführer hat außerdem von sich aus zusätzliche Preise zur Verfügung gestellt. Reichsschrifttumskammer — Ausschlüffe und Nichtaufnahmen Aus der Neichsschrifttumskammer sind ausgeschlossen worden: Otto Albert A n s ch ü tz, München 38, Südl. Auffahrtsallee 67, Josef Eberle, Nexingen b. Horb/Neckar, Im Kaps; Franz Maria Feld- Haus, Berlin-Zehlendorf, Hochwildpfad 34; Wolfram v. L a n - stein, Berlin El,avlotteiiburg l, Gnerickestrnße 1: Kurt Erich Hechlern, Braunschweig, Hohetorwall 18; Hans H o f m a n n, Arz- berg (Bayr. Ostmark), Alte Turnhalle, vr. Zimmermannstraße; Max K. B. LLisch, Berlin NW 7, Schumannstraße 7; Hans Hermann N eUsH, z. Z. Sachsenhausen: Dr.-Jng. Otto Steinitz, Berlin SW 29, Bergmannstraße 51, Felix S t i e m e r, Berlin W 50, Augs burger Straße 70, Fritz T r o tz k i, Berlin W 30, Luitpoldstraße 6. — Die Aufnahme in die Neichsschrifttumskammer wurde versagt: Josef Moth wurf, München, Widenmayerstraße 49; Hans Joachim Schilling, Kiel, Neventlowallee 14,111; Werner Zorn, Leipzig N 22, Landsberger Straße 14. Sämtliche Genannten haben damit die Berechtigung verloren, sich auf irgendeinem zur Zuständigkeit der Neichsschrifttumskammer ge hörenden Gebiet zu betätigen sowie Decknamen zu führen. Reichsschrifttumskammer, Landesleitung Schlesien, Gruppe Buchhandel Im Anschluß an die Gehilfenprüfung findet Sonntag, den 26. Sep tember 1937, 20X Uhr im »Neuen Saal der Börse«, Graupen straße 15 ein Festabend statt, zu dem ich alle Mitglieder der Gruppe Buchhandel mit Angehörigen einlade. Programm: Trio Schmack- Urbach — Geleitwort von Adolf Osberghaus — Lesestunde unter Leitung von Hans Lenz — Kurze Ansprache und Überreichung der Diplome durch den Landesleiter — Anschließend kameradschaftliches Beisammensein. Gerhard Kauffmann, Gauobmann. Fachschaft Angestellte — Ortsgruppe Leipzig Der nächste Abend der Arbeitsgemeinschaft Leipziger Jungbuch- hänöler findet am Montag, dem 27. September, 20.15 Uhr im Buch händlerhaus (Tür III) statt. In der Form einer reinen Arbeits gemeinschaft (ohne Referat) werden wir unter der Leitung eines er fahrenen Buchhändlers über »Mittel und Wege zur Selbstbildung des Buchhändlers« diskutieren. Da nur eine begrenzte Anzahl teil nehmen kann, werden alle diejenigen, die an diesem Abend teilnehmen wollen, gebeten, skch schriftlich unter Angabe des Namens und der Firma bis spätestens Freitag, den 24. September bei Kamerad Her mann Kiessig i. H. B. G. Teubner anzumelden. Werbung für frühzeitige Weihnachtseinkäufe Um die Vorverlegung des Weihnachtsgeschäfts ist der Handel seit langem bemüht. Weite Kreise der Volkswirtschaft sind an der Lösung dieser Frage interessiert. Nicht zuletzt handelt es sich um ein sozialpolitisches Problem, da viele schaffende Volksgenossen durch das stoßweise Weihnachtsgeschäft zu schwerer Überarbeit gezwungen sind. Wie bringt man das Publikum dazu, die Weihnachtseinkäufe auf einen längeren Zeitraum zu verteilen? Der Reichsausschuß für Volkswirtschaftliche Aufklärung versucht u. a. durch Herausgabe einer Klebemarke, die wir hier abbilden, die Käufer entsprechend zu beein flussen. Diese Klebemarke soll die Freude am Schenken fördern, vor allem aber für einen zeitigen Weihnachtseinkauf werben. Verleihen Sie durch Verwendung dieser Marke Ihren Briefen und Paketen ein weihnachtliches Aussehen. Zu beziehen ist die in Vierfarbendruck ausgeführte Marke durch den Reichsausschuß für Volkswirtschaftliche Aufklärung, Berlin W 9, Bellevuestraße 5, zu folgenden Preisen: 500 Stück NM 1.65; 1000 Stück NM 3.-; 5000 Stück NM 14.—; 10 000 Stück NM 26.10, einschließlich Nachnahme, Porto und Versandkosten. Jubiläen Neben dem heute im Besitz der siebenten Generation der Familie Neuenhahn befindlichen seit 1674 bestehenden Verlag der Jenaischen Zeitung und einer 1849 hinzugekommenen Buchdruckerei besteht seit fünfundsiebzig Jahren der Buch- qnd Zeitschriftenverlag Gustav Neuenhahn in Jena, der hauptsächlich heimatkundlichen Zwecken 751