Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1940
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- 1940-06-11
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- 11.06.1940
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Deutschsprachige Zeitungen im Ausland Nach fünf ereignisreichen.Jahren erscheint soeben das »Hand buch der deutschsprachigen Zeitungen im Ausland«*) ln völliger Neu bearbeitung, die wiederum von Walther Heide hcrausgegeben und diesmal von Wolfgang Hollmann mit großer Sorgfalt durch geführt wurde. Zwei wesentliche Änderungen fallen gegenüber der ersten Ausgabe auf. Ergaben sich damals noch nahezu 1700 Blätter außerhalb des Reiches, die sich der deutschen Sprache bedienten, so sind es diesmal etwa 600 Zeitungen weniger; denn Österreich (da mals 236 Organe), die Tschccho-Slowakci (ohne Slowakei 238), Danzig (28) und Memel (3), Polen (79) und die Volksdeutschen Blätter der umgesiedclten Baltendeutschen sind inzwischen ins Deutsche Reich heimgekchrt oder haben ihr Erscheinen glücklich be enden können. Trotzdem spielt die deutsche Sprache in der Ans- landsprcsse (mit 1226 Titeln in 41 Staaten) noch eine unverändert große Nolle und wirbt, soweit es sich um wirklich Volksdeutsche Organe handelt (die sogenannte Emigrantenpresse ist besonders be handelt), für die Erhaltung und Verbreitung deutscher Kultur in der Welt. Zweitens sind den erdteil- und länöerweise geordneten Zeitungsangaben diesmal Texte vorangestellt, die in ihrer Gesamt heit einen kurzen Überblick über bas »Deutschtum« und die »Presse« der einzelnen Gebiete vermitteln — eine äußerst dankenswerte Bei gabe für alle, die sich schnell über die Nolle der Reichs- und Volks deutschen im Auslande und den Charakter ihrer Presse orientieren wollen, über die einzelnen Zeitungen selbst wird im Telegrammstil das Wichtigste gesagt, wobei besonders die Angabe der politischen Richtung erwähnt sei. Diese praktisch-wirtschaftlichen Mitteilungen sind es nicht zuletzt, die dieses Handbuch auch für jeden Buch händler zu einem wichtigen Nachschlagewerk werden lassen. Zei- tungs- und Ortsregister schließen es bequem auf, und die Essener Verlagsanstalt hat es zweckmäßig und gediegen ausgestattct. vr. Hans Praescnt. Tagung der Obmänner des Gaues Pommern Die Tagung fand am 19. Mai in Stettin statt. In seiner Be grüßung wies der Landesobmann W. Klein darauf hin, daß zur Zeit die wirtschaftlichen Fragen in den Hintergrund treten. Was uns bewegt sind kulturpolitische Fragen, besonders die Nach wuchsfrage. vr. Wolfgang Strauß, der stellvertretende Leiter der Neichs- schule des Deutschen Buchhandels, der als Lehrling und Gehilfe im pommerschen Buchhandel gearbeitet hatte, warf die Frage auf: Wie steht die Neichsschule zum Nachwuchs? — Die Reichs schule ist kein Vorbereitungsinstitut für die Gehilfenprüfung, keine Klinik für schlecht ausgebildete Lehrlinge, kein Kampfplatz für intel lektuelle geisttümelnde Köpfe. Jeder Lehrherr hat seinen Lehrling so auszubilden, als ob die Neichsschule nicht da wäre. Das Ziel der Neichsschule liegt in der politischen Bildung und Gestaltung des jungen Buchhändlers. Den Begriff des Politischen deutete vr. Strauß im weiteren Sinne: alles Denken und Tun des einzelnen wird am Leben des deutschen Volkes gewertet. Darum inter essiert auch die Neichsschule der Mensch weniger. Es handelt sich darum, den politischen, nationalsozialistischen Buchhändler zu schaffen. Die Neichsschule ist keine theoretische Angelegenheit, sondern baut sich auf der Praxis auf. Aus statistischen Angaben wies Vr. Strauß nach, daß die Leistung der weiblichen Lehrlinge die der männlichen Lehrlinge übersteigt. Leider zeigen sich bei einer großen Zahl der Schüler mangelnde Schulkenntnisse, Unsicherheit in der Rechtschreibung und Zeichensetzung und Ungeschicklichkeit im sprach lichen Ausdruck. Mangel an Konzentrationsfähigkeit, Planlosigkeit in der Arbeit und Interesselosigkeit am Beruf sind üble Zeichen. Die Kenntnisse im dichterischen und politischen Schrifttum sind nicht ausreichend. Lesen bedeutet Arbeit; nicht aus Spannung, nicht aus Abwechslung soll gelesen werden. Der junge Buchhändler muß an geleitet und geführt werden. Daraufhin besprach vr. Strauß den neuen Grundleseplan. Die Kenntnisse der großen Epochen der deut schen Literatur müssen gefordert werden. Er zeigte an inter essanten Beispielen, wieviel der junge Buchhändler noch auf dem Gebiet der Verlagskundc, der historischen und politischen Bil dung, der buchhändlerischen Bildung nachzuholen hat. Die Un kenntnis auf dem Gebiet der Bibliographie ist erschreckend. Die Bibliographie ist nicht Endzweck, sondern Handwerkzeug. Wer keine Bibliographie hat, sollte keine Lehrlinge ausbilden. *) Herausgegeben von vr. Walther Heide. 2. Ausl. (1940.) Essen: Essener Verl.-Anstalt 1940. XV, 362 S. gr.8° Lw. 18.^ Lehrlings, der Schulbildung und der buchhändlerischen Ausbildung. Zeigt sich, daß der Lehrling nach Ablauf der Probezeit nicht genügt, kann er eben nicht Buchhändler werden. Wir wollen keine Bildungs- Proletarier, sondern leistungsfähige Mitarbeiter! Wir schätzen nicht den verkrachten Akademiker, der sein Heil im Buchhandel sucht und sich den Anstrich des Geistigen gibt. Was der Lehrling von der Schule an Kenntnissen nicht mitgebracht hat, muß er in seiner Frei zeit nachholen. Ein schlechter Chef wird schlechte Lehrlinge zur Neichsschule senden. Die Schludrigkeiten bei der Ausstellung der Lehrpässc lassen erkennen, wes Geistes Kind der Lehrchcf ist. Die verschärften Anforderungen an den Lehrpaß und die neue Forde rung des Grundlescplans werden hier Abhilfe schaffen. Der Neichs- schnlc würde hier und da der Vorwurf gemacht, daß sie zu hohe Ansprüche stelle. Es komme aber darauf an, Leistungen zu erzeugen, und das erreicht man nur durch höhere Forderungen. Nach dem Kriege tritt die neue Prüfungsordnung in Kraft. Die Ausführungen des Redners, der mit Begeisterung sprach, der auch, wo es nottat offen, ehrlich und schonungslos die Schäden aufdeckte, fanden in der Hörerschaft reichen und dankbaren Beifall. Wir Pommern freuen uns, einen Mann des pommerschen Buch handels an verantwortungsvoller Stelle der Neichsschule zu wissen. Der Vortrag löste eine lebhafte Besprechung aus. Der Landesobmann sprach dann ausführlich und eindringlich über die Kriegsaufgaben des Buchhandels. Sch murr (Stettin) berichtete über die Schulbuchfrage. Garduhn (Stettin) erstattete den Jahresbericht für die Einkaufsgemeinschaft der staatlichen Volks- büchereistclle für den Regierungsbezirk Stettin. — Nach dem ge meinsamen Mittagessen beteiligten sich die meisten Kameraden an einer Oderfahrt nach Gotzlow. Ernst Garduhn Register zum Jahrbuch der Bücherpreise Dreiunddreißig Jahrgänge des Jahrbuches der Bücherpreise sind bisher erschienen. In ebensoviel Bänden mußte man bisher nachschlagen, wenn man daran interessiert war, zu erfahren, wie oft ein bestimmtes Buch auf den Versteigerungsmarkt gekommen war und welche Preise cs erzielt hatte. Diese Erschwerung der Be nutzung des Jahrbuchs wird nun zu einem großen Teil behoben durch die Herausgabe eines Registers zu den Bänden 19—30*), die die Ergebnisse der Jahre 1924—1935 enthalten, also der Jahre nach der Inflation, die wieder feste, vergleichbare Preise aufweisen. Weit über 60 000 Nachweisungen aus fast 700 Versteigerungs katalogen von 75 Firmen des In- und Auslandes sind in die sem Register verarbeitet. Man kann es den Bearbeitern — vr. Lotte und vr. Heinrich Schreiber — nachfühlen, wenn sie auf die Schwie rigkeiten Hinweisen, die darin bestanden, diese Nachwcisungen in ein Alphabet zu bringen. Mußten sie schon berücksichtigen, daß die Grund sätze der Bearbeitung des Jahrbuchs nicht immer die gleichen ge blieben sind, so war es noch schwieriger, die Verschiedenheiten der Bearbeitung der als Quelle dienenden Vcrstcigerungskataloge zu überbrücken. Ihr Name bürgt jedoch dafür, daß diesen Schwierig keiten mit allen nur möglichen bibliographischen Hilfsmitteln be gegnet wurde und daß sie überwunden worden sind. Wird das Regi ster in erster Linie dem zu Hilfe kommen, der das Jahrbuch der Bücherpreise selbst besitzt (ein günstiges Angebot des Verlages er leichtert weitgehend die Anschaffung der zwölf dnrch das Register erschlossenen Jahresbändc), so kann es doch auch für sich allein schon in vieler Hinsicht aufschlußreich sein. Man erfährt ans ihm — um nur ein paar Beispiele hcrauszugreifen —, daß die Schrift »Deutsch land in seiner tiefen Erniedrigung« in ihrer Erstausgabe in den Jahren 1924—35 sechsmal zur Versteigerung kam, Kants Kritik der reinen Vernunft zehnmal, Goethes Römischer Carncval clsmal, die Erstausgabe des »Theuerdank« viermal, der »Schatzbehalter« acht mal, die Erstausgabe von »des Knaben Wnnderhorn« zehnmal, eben sooft die des »Grünen Heinrich« von Keller. Ein vollständiges B:ld wird natürlich erst der Vergleich der erzielten Preise ergeben. Für die Geschichte der Bücherliebhaberei wertvoll ist das Verzeichnis her auf den Katalogen genannten Vorbesitzer, während das Firmenver zeichnis Aufschlüsse über die in den letzten Jahren eingetreteuen Änderungen unter den Antiquariatsfirmen gibt. — Antiquare, Bibliotheken und private Bücherliebhaber werden dem Verlag Otto Harrassowitz für die Herausgabe des Registers dankbar sein. Wa. *) Jahrbuch der Bücherpreise. Ergebnisse der Versteigerungen in Deutschland mit Protektorat Böhmen und Mähren, Holland, der Schweiz, Skandinavien und Ungarn. Register zu den Bänden XIX-XXX. 1924—1935. Leipzig 1940: Otto Harrassowitz. XVl, 623 S. 8° Lw. RM 50.—: Nr. 133 Dienstag, den 11. Juni 1940 219
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