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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1940
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- 1940-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1940
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Bücherverkauf nach der Elle Der Hallesche Thsologieprofessor I. S. Semler (1725—1791), Lohn eines Predigers zu Saalfeld, zeigte in seiner Jugend unstill baren Appetit auf Bücher. Sein Vater kam ihm in dieser Hinsicht sehr bereitwillig entgegen, und als er erfuhr, daß in Gräfenthal eine alte Bibliothek ellen weise verkauft werden sollte, beschloß er, den Sohn gebührend zu versorgen. Irgendwelche Wühlerei von seiten des Käufers- war natürlich ausgeschlossen beim ellenweisen Verkauf. Es wurde streng der Reihe nach fortgemessen. Trotzdem kam man bei der ganzen Sache nicht schlecht weg. Es mar dagegen stets »unfel bar etwas zu profitiren«. Vater Semler besprach sich also mit einem Mittelsmann, der nach Gräfenthal gehen wollte, und gab ihm den Auftrag, »so viel Ellen Folianten und Quartanten, als er um 25 Fl. (nach und nach zu bezahlen) erkaufen konnte«, zu erstehen. Der Kauf gestaltete sich, wie Semler, der Sohn, in seiner Selbstbiographie (D. I. S. Semlcrs Lebensbeschreibung von ihm selbst abgefaßt. Erster Thcil, Halle 1781) schreibt, sehr glücklich. Nur hörte leider die Elle bei dieser Verkaufsmethodc manchmal »unerbittlich« auf, ehe ein Werk zu Ende war, so das; noch ein oder zwei oder drei Bände fehlten. Diese gehörten dann ebenso unerbittlich zur neuen Elle. So erhielten auch die Semlers auf diese Weise »die schöne biblia antusrpisntia, die Plantin gedruckt hat« — aber ohne das Neue Testament! Dieses war, wie die Nachfrage ergab »anderweitig mit weggemcsscn« worden. Es waren ihnen aber sehr viel alte Bücher aus dem 15. Jahrhundert zugcmessen worden. Auch einen Ambrosius mit eingcmalten Anfangsbuchstaben bekamen sie auf solche Weise in Besitz und viele seltene Quartbände. K. v. I. Das Druckerwappen In Nummer 33/34 der »Zeitschrift für Deutschlands Druck- gcwerbe« werden unter der Überschrift »Wann entstanden die Druckerwapcn?« beachtliche Ausführungen zu diesem Thema gemacht. Wir zitieren auszugsweise: »Stärker als je wird in diesem Jahre durch das Jubiläum des Buchdrucks die Erinnerung an dessen Ge schichte wachgerufen. Damit ist auch die Frage nach dem Ursprung der Druckermappen wieder von Bedeutung geworden. Der genaue Zeitpunkt der Entstehung des Buchdruckerwappens ist nicht fest- zustellcn. Sicher ist, das; das Buchdruckerwappen mit dem Greif zu jener Zeit entstand, als die Druckkunst auf Grund von Privilegien ausgeübt wurde, die die regierenden Fürsten verliehen. Nach einer Überlieferung, die urkundlich nicht verbürgt ist, soll Kaiser Friedrich 1470 den Buchdruckern ein Wappen verliehen haben, um sie be sonders zu ehren und vor anderen Handwerkern auszuzeichnen. In diesem ersten Wappen war aber die Figur des Greifen noch nicht enthalten. Zum ersten Male zeigt sich das Wappen mit dem Greif in einer Druckerciordnung aus dem Jahre 1573. Der Doppeladler im Wappenschilds der Buchdrucker wurde 1837 von dem Hofbuch- und Buchhändler-Versammlung bei Einweihung des Gutenberg- Denkmals in Mainz zur Beurteilung vorgelegt. Das Wappen fand Anerkennung, trotzdem aber wurde das alte Wappen weitergeführt. Allerdings hatten auch schon einige Buchdrucker-Innungen früher den Doppeladler im Wappen. Das Wappen, das später der Heral diker Hcycr von Nosenfeld entwarf, fand allgemeinen Beifall. Das Wappen zeigt: Im goldenen Felde einen nimbiertcn, rot bewehrten, schwarzen Doppeladler, rechts ein Tenakel mit Divisorium, links einen Winkelhaken in den Fängen tragend. Aus der Krone des Helmes mit rotsilberner Decke wächst ein silberner, rot bewehrter, geflügelter Greif mit ausgestreckter roter Zunge, zwei schwarze Druckerballen in den Klauen haltend. Die Buchdrucker haben an diesem Wappen bis heute festgehalten.« Jubiläum Am 12. Juni besteht die Buchhandlung Friedrich Gast in Z c r b st fllnfnndsiebzig Jahre. Sie wurde von Heinrich Zeidler ge gründet, der sie, da ihn eine 1872 erworbene Druckerei und die von ihm ins Leben gerufene »Zerbster Zeitung« zu sehr in Anspruch nahm, 1878 an Friedrich Gast verkaufte. Dieser führte die Buchhand lung bis zum Ende des Weltkrieges mit stetem Erfolg. Am 1. Ja nuar 1919 übernahm sie sein Sohn Friedrich Gast, nachdem dieser vier Jahre lang als Offizier vor dem Feinde gestanden und vorher eine vielseitige Ausbildung im Buchhandel genossen hatte. Er setzte das Werk seines Vaters mit solchem Erfolge fort, daß seine Buchhand lung zu einem der angesehensten Provinzsortimente zu zählen ist. Schon die Zahl von 146 von ihm veranstalteten Kulturabenden — neben Dichterabenden Vorträge, Konzerte, Kammermusik- und Ge- sangsabendc — zeigt, wie er seine Aufgabe als Buchhändler anfsaßt und erfüllt. 1927 wurde von ihm E. Luppe's Buchhandlung erworben, die als eigene Firma weiterbestcht. Der Pflege der Heimatlitcratur dient eine im Laufe der Zeit immer mehr ausgebaute Verlags- abtcilung. Schaffende geben fürs Deutsche Rote Kreuz In einmütiger Opserfrendigkeit stellte die Gefolgschaft der Spanier A.-G., Druckerei und Binderei, Leipzig, das Entgelt einer Arbeitsstunde dem Kriegshilfswerk für das Deutsche Note Kreuz zur Verfügung. Die dadurch erzielte Spende von 1308.69 NM rundete die Betriebsführung der Firma Spamer auf 2500 Mark ab. Personalnachrichten Herr Franz Lühr, Prokurist der Firma Fritzsche-Hager- Sieke, Buchgeiverbliche Betriebe in Leipzig, vollendete am 9. Juni das fünfzigste Jahr seiner Zugehörigkeit zum Betriebe. Der Jubilar begann seine Laufbahn in der Firma als Buchbinder (Presser), 1904 rückte er zum Werkmeister der Presser-Abteilung auf, im Jahre 1909 trat er in den kaufmännischen Betricbsteil über und zwar als Kalkulator. Wenige Jahre später schon wurde auch auf diesem neuen Arbeitsgebiet aus dem Abteilungsmitarbeitcr der Abteilungsleiter. Am 12. Januar-1921 wurde Herr Lühr zum Pro kuristen bestellt. Seitdem versieht er in dieser leitenden Stellung in unermüdlicher Schaffensfreude und mit nimmer rastendem Fleiß seinen verantwortungsvollen und vielgestaltigen Dienst. Für Führer und Vaterland fielen am 18. Mai Rudolf Przioda, Mitarbeiter des Musikverlages Hans C. Sikorski; am 21. Mai Fritz Förster, Mitarbeiter der Firma H. Haessel, Kommissions-Geschäft; am 24. Mai Hugo Walz, Mitarbeiter der Firmen Carl Fr. Fleischer und Otto Klemm; am 27. Mai Herbert Köhler, Mitarbeiter der Firma Otto Harrassowitz, sämtlich in Leipzig. Für die Fachbücherei des Buchhändlers Die Anzeige. 16. Jg. H. 5. Reutlingen. Aus dem Inhalt: F. Beck: Die Anzeige im Tätigkeitsbericht des Werberates. Archiv für Buchgewerbe u. Gcbrauchsgraphik. 77. Jg. H. 5. Leipzig. Aus dem Inhalt: W. Olbrich: Druck- und buchgeschichtliche Ergeb nisse aus dem Gcsamtkatalog der Wiegendrucke. (Bd. I—VII.) — L. Schöler: Das österreichische Druckgewerbe. — F. Hoyer: Die Oberflächenbehandlung von Druckpapieren. — A. Grams: Scheren schnitte und Schattenrisse in Blei und Linol. — A. Grams: Pa piertechnisches Wissen für den Papierverarbeiter, ll. Boyscn L Mansch, Hamburg: Tcchn. Bücherschau Nr. 54. 5. Ausg. Frühjahr 1940: Chemietechnik Abt. 8. 94 S. 16° 30 Pfg. Nr. 59. 2. Ausg. Frühjahr 1940: Haus, Raum und Garten. 63 S. 16° 30 Pfg. Bücherwurm, Ter. 25. Jg. H. 10/12. Dessau. Aus dem Inhalt: W. G. Oschilewski: Gntenberg und die Bnchdruckcrkunst. — I. Noden- berg: Gutenbergs 42zeilige Bibel. — H. Rüdiger: Ketzereien über die schwarze Kunst. — G. Hölscher: Dichten, Denken und Drucken. — K. F. Bauer: llber Carl Ernst Poeschcls Werk. W. G. Oschilewski: Schrift, Druck und Buch. Eine Literaturübcrsicht. Buchvcrtreter, Der Deutsche. 7. Jg. Nr. 11/12. Leipzig. Aus dem In halt: N. Klein: Johannes Gntenberg, Urkunden zu seinem Leben und seine Drucke. — G. Menz: Bedarfswcckung und Bedarfs lenkung. — I. Schlcmminger: Das buchhändlerische Kommissions geschäft und der Leipziger Platz des Zwischenbuchhandcls mit seinen Einrichtungen. II. - N. Stosfrcgcn: Die Entwicklung unse rer deutschen Schreib- und Druckschriften. (Forts.) Literatur, Tie. 42. Jg. H. 9. Stuttgart. Aus dem Inhalt: Zeitlupe.— P. Gerhardt: Zwiesprache und Dialog. — H. ^aekel: Tragisches Lebensgefühl. Um das Drama der Zukunft. — H. Rüdiger: Ge schichte im Roman. Literatur, Die Neue. Jg. 41, H. 6. Leipzig. Aus dem Inhalt: F. Tumler: Uber Heimat und Ahnen. — G. Schmidt: Anmerkun gen zum historischen Roman. Musikerzieher, Der. 36. Jg. H. 9. Mainz. Aus dem Inhalt: Neuzeit liche Musikausbildungsstätten: I. A. Greiner: Die Volkssingschule. — II. K. Thomas: Das Musische Gymnasium — im Echo der Ge rüchte. — III. K. E. Hirschmann: Musikschulen für Jugend und Volk. Zcitschriften-Vcrleger, Der. 42. Jg. H. 22. Aus dem Inhalt: H. Max: Ein Handbuch der Zeitungswissenschaft. Zeitungs-Verlag, Der. 41. Jg. Nr. 21. Berlin. Aus dem Inhalt: Deutsche Zeitungen kehrten heim. — »Deutsche Zeitung in Nor wegen«. — Schutzfrist für Lichtbilder jetzt 25 Jahre. Hauptschriftleitcr: vr. Hellmuth Langcnbucher, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftleiters: Franz Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigcnleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenverctns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe dition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschlteßfach 274/75. — Druck: Ernst Hcdrich Nachf., Leipzig 6 1, Hospitalstras,e 11a-13. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 2LO
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