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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1940
- Strukturtyp
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- 1940-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1940
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- Deutsch
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prüfen, ob er für die bestellten Prospekte auch wirklich Verwendung hat. Jedem Verleger sind jetzt Einschränkungen auferlegt. Vom richtigen Ausschreiben der Bestellungen Beim Verlag gehen viele Bestellungen ein, denen man es an merkt, daß der Titel nur nach dem »Hörensagen« ausgeschrieben wurde, anstatt zuvor die Preis- bzw. Verlagsliste des in Betracht kommenden Verlages aufzuschlagen, um so eine sachgemäße Bestellung ausschreiben zu können. So kommt es auch, daß die Bestellung direkt an den Verlag geschickt wird, der aber nur in Leipzig aus liefern läßt. Das bringen selbst Leipziger Buchhändler fertig! Frage kommenden Verlagsverzeichnisse oder schenkt er ihnen zu wenig Beachtung. Wie das möglich ist, zeigt »unser Fall«. Wir haben für unsere Fachzeitschrift rund 1200 Buchhändler als Ab nehmer. Als wir durch eine halbseitige Anzeige den Buchhandel auf forderten, die nur noch maßgebliche neue Vcrlagsliste kostenlos bei unserem Kommissionär anzufordcrn, gingen 31 Bestellungen ein. Also nur ein Bruchteil der Buchhandlungen, die durch Lieferung unseres Fachblattcs mit dem Kundenkreis unseres Faches Geschäftsverbin dungen pflegen, hielt es für angezeigt, sich durch Bezug der Liste über verkäufliche Fachliteratur zu orientieren. Der Sortimenter kann dem Verleger die Arbeit vereinfachen Wenn man allmonatlich viele hundert Nabattvcrgiitungen zu bearbeiten hat, dabei aber feststellt, daß eine Aufrechnung der Quit tungen zumeist höchstens der Anzahl der Quittungen nach, selten aber der Summe nach erfolgt, dann vielfach auch die Postscheck angabe fehlt, so wissen die Buchhändler gar nicht, was das für unnötige Arbeit bedeutet und das in einer Zeit, wo keine Arbeits kraft vergeudet werden soll. Also bei zwecks Nabattvergütnng ein gereichten Postzeitungsquittungen die Endsumme und das Postscheck konto angebcn! Paul Richter Die Weltbedeutung des Leipziger Buchhandels Vortrag von Dr. Lest im Rahmen der Leipziger Gutenbergjahr-Veranstaltungen Im Zuge der vom Verkehrs-Verein Leipzig, c. V. gemeinsam mit der Volksbildungsstätte Kreis Leipzig und der Fachabteilung Druck und Papier veranstalteten Vortragsfolge und Besichtigungs reihe: »Leipzig und das Buch«, die neben der eigentlichen Großver anstaltung zum Gutenbergjahr 1940 läuft, hielt am Freitag, dem 7. Juni, der Geschäftsführer des Börsenvereins, Herr vr. Heß, einen umfassenden Vortrag über das Thema: Die Weltbedeutung des Leip ziger Buchhandels. Das Auditorium maximum der Universität war trotz der hochsommerlichen Hitze bis auf den letzten Platz gefüllt. Außer Ehrengästen des Leipziger Wirtschafts- und Kulturlebens er freute sich der Vortrag auch des Besuchs von zahlreichen Angehöri gen außerbuchhänölerischer Berufskreise. Der Vortragende begann in lebendiger Weise gleich mit der Gegenwart und stellte die Stand ortfrage an den Ausgangspunkt seiner Betrachtung. Beim Vergleich von Verlagssitz und Verlagsproduktion zwischen der Rcichshaupt- stadt und der Reichsmessestadt Leipzig als Stadt der Bücher wurde herausgestellt, es bleibe für die Eigenart des deutschen Kulturlebens wichtig, daß Berlin nicht zu einem verlegerischen Wasserkopf wird, daß vor allem nicht immer mehr Verlagsfirmen von Leipzig nach Berlin abwandern. Die führende Stellung Leipzigs auf dem Gebiete der Buchwirtschaft und seiner buchhändlerischen Bedeutung nicht nur für den gesamten großdeutschen Raum, sondern darüber hinaus für die Welt wurden vom Redner in klarer, jedermann verständlicher Weise auf folgende drei ursächlichen Hauptfaktoren zurückgeführt: Einmal ist es die in Leipzig in über zwei Jahrhunderten organisatorisch entwickelte Zentralisierung und Zusammenfassung der gesamten buchhändleri schen Bestellungen und Lieferungen. Die tatsächliche und rechtliche Konstruktion des »Leipziger Platzes« als Musterbeispiel echter Na tionalisierung machte vr. Heß durch Erläuterung der Funktionen und Arbeitsweisen der in Leipzig vorhandenen 38 Kommissionäre deutlich. Der buchhändlerische Kommissionär in Leipzig sei gleichsam als die Leipziger Filiale des auswärtigen Kunden anzusehen. Dem in Leipzig konzentrierten Bestell-, Nachrichten- und Lieferungsver kehr wurde als Abschluß des ersten Faktors des KomMissions platzes Leipzig die Zusammenfassung der Zahlungen über Leipzig zur Seite gestellt und dabei »der Verkehr über Leipzig«, auf ein fachste Formel gebracht, als Gestaltung einer Waren- und Zahlungs empfangs- und -sendestation bezeichnet. Durch den alten Grundsatz der verpackungs- und postfrcien Lieferung nach dem Kommissions platz Leipzig und den anderen Kardinalsatz, daß Zahlungen an den Kommissionär als Zahlungen an seinen Auftraggeber gelten, ist Leipzigs Stellung als zentraler Stapel- und Umschlagsplatz für den deutschen Buchhandel zu einem Waren- und Zahlungs-Clearing größten Ausmaßes geworden. Die Ausführungen über den Kom missionsverkehr wurden durch eindrucksvolle Einzelangaben und Zahlenbelcge der besonderen Einrichtungen des Leipziger Platzes: Der Bestcllanstalt, der Paket-Austauschstelle, der Barsortimente, der Buchhandels- Verkehr und -Verrechnung G. m. b. H. und der Ab- rechnungsgcnossenschaft deutscher Buchhändler (BAG) lebendig ge staltet und durch einen eingeschalteten buchhandelsgeschichtlichen Abriß in großen Zügen vervollständigt. Als zweiten Faktor für die Weltgeltung des Leipziger Buch handels stellte der Redner die in Leipzig ansässigen Ein- und Ausfuhrfirmen des Buchhandels heraus, die dank ihrer jahr zehntelangen zielbewußten Beschränkung auf fest umrissene Spezial gebiete des Schrifttums der ganzen Welt hervorragenden Anteil an dieser Entwicklung haben, der die weltweite Bedeutung der großen Leipziger Verlagshäuser aller Sparten zur Seite gestellt wurde. Als weitere Ursache für Leipzigs führende Stellung im Buchhandel wurde der dritte und letzte Faktor: Leipzig als Sitz der großen buchhändlerischen Organisationen, betont. Hierzu gab der Vortragende einen kurzen Abriß der berufsständi schen Organisation, der Reichsschrifttumskammer Gruppe Buchhandel nach Schaffung der Neichskulturkammcr, der die alte Zentralorgani sation des deutschen Gesamtbuchhandels, der Börsenverein, als markt- rcgelnder Wirtschaftsverbaud gegenübergestellt wurde. Nachdrückliche Hervorhebung verdient hiervon besonders der folgende Satz: Der Börscnverein war von Anfang an großdcutsch und wuchs schließlich auf dem Gebiete der Regelung des Verkehrs- und Verkaufsrechtes und des Zusammenschlusses mit Auslandvereinen zu internationaler Bedeutung. Buchhandelsmcssen, buchhändlerisches Abrechnungswescn und Kantate-Veranstaltungen wurden in diesem Zusammenhänge ebenso wie die zahlreichen buchhändlerischen Bildungsanstalten in Leipzig knapp und anschaulich skizziert. Der Redner schloß mit dem Spruch, den das Leipziger Sicgesdenkmal trägt: Enkel mögen kraftvol walten, schwer Errungenes zu erhalten, dem er hinzu fügte: Und es stets neu zu gestalten. Diese ständige Neugestaltung fordere, daß das deutsche Buch stets wie das deutsche Schwert kraft voll und weltbeherrschend sei. Leipzigs Aufgabe ist, den Buchhandel wirtschaftlich stark zu machen, damit das deutsche Buch seine Kultur mission in der Welt erfüllen kann. Der vielgestaltige Inhalt des umfassenden Vortrags von vr. Heß wurde durch die Projektion von 61 Lichtbildern jedermann sehr an schaulich vor Augen geführt. Diese größtenteils eigens für diesen Vortrag von Mitarbeitern der Geschäftsstelle des Börsenvcreins an- gesertigten Lichtbilder verdienen, auch an anderer Stätte und wei teren Kreisen zum Verständnis der Zusammenhänge des deutschen Gcsamtbuchhandels vorgeführt zu werden; sie bieten aber auch allen Buchhandelsangehörigen, insbesondere denen außerhalb der Buch- und Druckstadt Leipzig, manches Neue. Schl. Auf den nächsten Vortrag: »Die B u ch st a d t Leipzig und die Presse« von Prof. Or. Menz am 14. Juni, 20 Uhr, im Hörsaal 35 der Universität, weisen wir nochmals hin. Verleger, beachtet bei der Auslieferung genau die Liefer vorschriften des Buchhändlers! vergeht nicht, auf den Rechnungen öie Kommissionäre der Empfänger, die Bestellnummern oder Vestellzeichen anzugeben! Gebt auf den Rechnungen das Postscheckkonto so deutlich an, daß nicht erst danach gesucht werden muß! Meldet dem Buchhändler unverzüglich in jedem Kalle Liefer hindernisse! S18 Nr. 183 Dienstag, den 11. Juni 1U4N
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