Wir liefern aus: Heinz Becker-Trier Paradiesvögel Roman. 208 Seiten. In Leinen gebunden mit färb. Schutzumschlag RM 2.90 Die ersten Prefseurteile: Hamburger Fremdenblatt: Der Batschari-Verlag, Berlin, gibt eine bunte Buchreihe heraus, die nicht übel „An den Hecken entlang" benannt ist. Der erste, den er auf der Streife entlang den Hecken aufstöberte, ist überraschenderweise nicht ein Epiker oder als Epiker schon Bekannter, sondern ein, wie es schien, dem Dramatischen ganz und gar Verhafteter: Heinz Becker-Trier. Run steht er plötzlich, am Anfang dieser Buchreihe, als Erzähler, als Verfasser des Romans „Paradiesvögel" vor uns. „Paradiesvögel", sagt er eingangs augenzwinkernd, „sind jene Vögel, die nichts mit dem Paradies zu tun haben, obwohl Vögel gleichen Namens paradiesisch sind." Und dann stürzt eine Reihe sonderbarer Gestalten auf unS zu, Menschen, Männlein wie Weiblein, die belustigend wirken in der besonderen Lust der Jahre vor dem Umschwung. Auf keiner Seite seines Buches aber kann Becker- Trier verleugnen, daß, wenn er sich auch episch gibt, das Blut des Dramatikers in seinen Adern fließt. ES verrät sich in der drängenden Sprache, in der Knappheit der Sätze, in der Vorliebe für das Dia logische. Jedoch macht gerade dies einen Teil des Reizes dieses Romanes aus, hinter dessen kecker und fftscher Lustigkeit viel Emst steckt. Chemnitzer Tageszeitung:... Beim Lesen dieses klugen und heiteren Romans ist einem zumute, als säße man am Ende eines zufriedenen Tages mit einem Menschen beisammen, dem für das An schauen der Welt die Unbeschwertheit der Jugend und das Wissen eines dem Philistertum spinne feind gebliebenen Alters zu Gebote steht und der in unermüdlichem Plauderton ein unaufhörliches kleines Feuerwerk zündenden Humors, in dem es an leichtem Spott nicht fehlt, abschießt. Das be hagliche Schmunzeln des Lesers bleibt, auch wenn er das Buch aus der Hand gelegt hat. Neunkirchener Zeitung: ... Der Dichter Heinz Becker-Trier ist als Dramatiker bekannt... Auch den Romanschriftsteller Heinz Becker-Trier wird man von jetzt an öfter nennen hören, denn eine so ursprüngliche Begabung kann nicht länger übersehen werden; nicht von der Kritik und erst recht nicht von dem romanlescnden Publikum ... Jeder Leser wird dem bekannten Romanschriftsteller Anton Gabele Recht geben, wenn er in seinem Geleitwort, das er diesem Roman mit auf den Weg gegeben hat, schreibt: „Becker-Triers Roman erzählt aus der Welt von iyg i bis 19z;, also aus den Jahren, über die heute jeder Deutsche schimpft, und die er mit Recht verwirft. Allein dies ist das Seltsame: Der Dichter erzählt, wir lachen und lä cheln und schmunzeln mit ihm. Und plötzlich sehen wir durch die Gestalten hindurch wie in einem Zauberspiegel uns selbst, wie wir damals waren und wandelten. Und wir begreifen wieder ein wenig jene Tage, die uns heute so fern und unbegrciflch erscheinen. Und so ist es gut. Was >im heutigen Tage ist, steht auf dem Grunde oder auf dem Moder der Vergangenheit. Und nichts, was geschah, geschah jemals umsonst. Das ist dann die Berechtigung zu diesem Buche, das alle mit ebenso viel Freude und Spannung lesen mögen, wie ich es tat". Wir haben dem nichts mehr hinzuzufügcn, es sei denn die Feststellung, daß Heinz Becker-Trier in der deutschen Literatur der Gegenwart seine besondere Stellung einnehmen wird als der große Saty- riker, der zugleich zu erzählen und zu unterhalten weiß ... G Batschari-Verlag G. m. b. H., Berlin W 35 4388 Nr. 328 Sonnabend, den 3. Oktober 1987