7r e rr sf - ?L6LI. Das Fräulein aujl dem Regenbogen Roman. Einband and Umschlag von Friß Basse. Leinen Rm. 4-80, geheftet Rm. z.— /Jk"in Liebeslied voll zauberhafter Schönheit ist die Mär von dem wundersamen Fräulein Madelou, vO, das den deutschen Kriegsgefangenen Jasper liebt und die Regenbogeubrncke vom Süden nach dem Norden gehen will! Man ist trunken von der traumhaften Herrlichkeit der sndftanzöftschen Landschaft und von der herben Größe des Nordens, erschüttert und entzückt zugleich von der sehnsüchtig-innigen Gestalt der Madeion, die, ohne einen Hauch von ihrer Süße zu verlieren, noch größer wird als ihre Liebe, um ihres Landes willen einem Gesetz gehorchend, zu dem Jasper ste führt wider sein eigenes Herz. Ethos wird hier Lied, Verzicht Erhebung, und alle Wirklichkeit Verzauberung, Dichtung wird zur Begegnung zwischen den Völkern: Hier ward ein Wunder, hier waltet Gnade um einen jungen Dichter, dem es gegeben ist, mit reinen Händen alles Traurige ins Licht zu heben, daß es in Verklärung leuchtet, süß und selig wird. Hier fand die Seele eine neue Offenbarung, hier ward ein erstes Werk, ge segnet mit der klaren Reife der Vollendung, das zum unvergänglichen dichterischen Besitz der Nation gehören wird. Der- /^.ornari e?-§c^e,7it a/s ,7t cssT- 2e7tll7tA f. 6. coTT^'8S»L A»>Ii-s,n>»g I» !->»>>» b-i Carl Fr. Flrischrr, 4»»8 Nr. 229 M-nu 7 e ^ t 6 7- / 7er ^n/an- rerAt 7,e -/er Dichter-»/ / <^7>as Fräulein stand im Tor und horchte nach dem alten Gärtnerhäuschen außerhalb der Mauer hin. Es lag ein leises Rauschen in der Dunkelheit, das hörte sich so an, als ob ln großen Weiten Regen siele. An den Horizonten zuckten manch mal Feuerscheine auf, leckten grell die Wolkenränöer und versanken wieder hinter Wäldern, die aus fernen Höhenzügen standen. Endlich Huben sie im Gärtnerhäuschen mit dem Singen an. Das Fräulein schob die Hände in die Manteltaschen,machke seine Augen zu und lehnte sich zurück. Wie immer sangen sie zuerst ein etwas müdes Lied, dann kamen Melodien, die ein wenig lustig, aber doch auch herbe waren, und zuletzt begann die eine Stimme wieder jenes kleine Singen, Las wie ein freches Lachen klang und in Wirklichkeit sich doch zu Tode blutete. Danach blieb es still. Der Nachtwind tat sich auf und säuselte, versunken ln sein eigenes Spiel, vorüber; hin und wieder sielen ein paar feine Regentropfen. Auf der Straße, die vom Dorf her durch die Felder kam, klangen Schritte, und nach einer Weile wurde auch ein Lachen laut, das gleich darauf in sorgenloses Sprechen überging. Hochecorne und Dillard kehrten aus der Schenke heim. Das Fräulein richtete sich auf, trat aus dem Tor und ging im Mauerschakten bis zur Gartentür; dort stand es wieder still. Als das Sprechen auf der Straße näher kam, legte es die Hände hinter sich, lehnte seinen Kopf zurück und stand nun steil und unbeweglich an den Steinen da. Hochecorne und Dillard sprachen von dem Wein, den sic getrunken hatten, von den Schnäpsen, die sie morgen trinken würden, und von der Frau, die ihnen Wein und Schnäpse trällernd an die Tische trug. Ihre Zigaretten glühten durch die Dunkelheit, der Nachtwind wehte schwachen Tabakduft vor ihnen her; wenn ihnen lustige Gedanken kamen, standen sie ein Weilchen still und rüttelten sich lachend an den Schultern. /Hobelt ,,^/eue Romane //eröä't 7927" 1o»ten/or 6 / 8TVTT6HT.T 0!°i,„ >» BS» S-mIS A) Oktober 1987 43VS