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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1937
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- Deutsch
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auf die weibliche Jugend. Die fünfzig meldepslichtigen Todesfälle betrafen alle Altersklassen der Versicherten. Am schwersten heimgesucht wurden aber wieder die Jugendlichen und im besten Alter Stehende, waren doch mehr als dreißig Getötete erst bis 30 Jahre alt. Mit nicrundvierzig tödlichen Verunglückungen sorderte der Straßenverkehr die meisten Todesopfer. In der technischen Unfallbekämpfung richtete die Be- russgenossenschaft für den Einzelhandel das Hauptaugenmerk u. a. aus die Fußboden- und Lciterunsälle. Als wesentliche Ursache für Len Sturz aus Fußböden erwiesen sich Unvorsichtigkeit, unnötige Hast, ungeeignetes Schuhwerk (Stöckelabsätze) und die Glätte der Gehflächen. Die Gefährlichkeit gebohnerter Linoleumbeläge und Fußböden erhöht sich noch bei unsachgemäßer Behandlung. Die Berussgenossenschast für den Einzelhandel empfiehlt, das Linoleum täglich zu kehren. Um Staubbildung zu vermeiden, ist bei größeren Flächen das Absegen mit Sägemehl, dem aus 1 Liter 3S-^iü Gramm sarbloseS Wachsöl zugesctzt werden muß, angebracht. Verschmutztes Linoleum ist mit kaltem, höchstens aber lauwarmem Seifenwasser sKernseifel) zu säubern, mit klarem Wasser nachzuwaschen und dann gut trocken zu reiben. Heißes Wasser und Soda dürfen nie verwendet werden. Diese Methode hat sich in jeder Hinsicht bewährt. Dank der zunehmenden Verbreitung der bei allen Neuanschaffungen vorgeschriebenen unfallsicheren »VM-Ii^I^-Geschästsleiter nach Vor schrift der Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel« ist die Zahl der Unfälle durch Fall von Stehleitern zuxllckgegangen. In dem Kapitel »Neuartige und bewährte Schutzvorrichtungen» beschreibt der Bericht u. a. eine Gittertür sllr den Abschluß der Fahr körbe von 'Personenausziigen, die Fingerguetschungen des Auszugsührers ausschließt, und ein gutes Verfahren zur Ausbesserung abgetre tener Treppenstufen, die mit einer Estrichmasse abgeglichen und mit einem Belag aus Korklinoleum versehen werden. Wenn auch das Verständnis für die Unsallverhlltungsarbeit all gemein befriedigte, so war vielfach eine Erinnerung, manchmal sogar eine Ordnungsstrafe nötig, damit die berufSgenossenschastllchen Aus lagen erledigt wurden. In der deutschen Wirtschaft ist der schassende Mensch das wertvollste Gut. An feinem Schutz kann und muß jeder Angehörige des Berufsstandes durch verständnisvolles und freudiges Befolgen aller Ratschläge und Vorschriften zur Unfallverhütung mithelsen. Was bei Telegramm-Anschriften zu beachten ist Damit der Absender eines Telegramms notwendige Angaben in der Anschrist nicht wegläßt, zeigen die Postverwaltungen bei der Zähl weise der Anschriftswörter besonderes Entgegenkommen. Sie gestatten in der Anschrift Kürzungen und Wortverbindungen, die im übrigen Telegrammteil als unzulässig angesehen werden, und zählen Angaben zur genauen Bezeichnung der Wohnung als nur ein Wort, wenn eine bestimmte Länge nicht überschritten wird. Es ist nachgegeben worden, baß in der Anschrift aller Telegramme jedes Wort" der vorbezeichneten Art bis zu je sünszehn Buchstaben als ein Gebührenwort zählt. Eine besondere Stellung nehmen die Namen der Bestimmungspostanstalt, des Bestimmungslandes und des Bezirks, in dem der Bestimmungsort liegt, ein. Der Name der Bestimmungsanstalt wird ebenso wie der Name des Bestimmungslandes oder des Bezirks ungeachtet seiner Länge stets als ein einziges Bort gezählt, vorausgesetzt, daß er so geschrieben ist, wie er in den amtlichen Verzeichnissen der Telegraphenanstalten oder Funkstellen ausgesllhrt steht; z. B. zählt Frankfurt (Main) oder auch Franksurtmain als ein Wort, Frankfurt am Main dagegen als drei Wörter. In der Anschrist zählen, wie die »Verkehrsnachrtchten sllr Post und Telegraphie- vom LS. September schreiben, bis zu sünszehn Buch staben als ein Wort: a) Familiennamen wie Vonspangenberg, Von- derheydt, Vandenberg, Müklerstrehla; t>) Vornamen wie Hansjllrgen, Rosemarie, Anneliese; c) Kurzanschristen, die der Empfänger mit seinem Amt vereinbart; 6) Wohnungsangaben zur vollständigen Be zeichnung von Straßen, Plätzen usw. — auch sprachverständkich ab gekürzt oder zusammengeschrieben — wie Nollendorfpl., Adolfhitlerstr., Prinzaugustvonwürttembergstr-, Anderstechbahn, Hinterdermauer, Von- tirpitzufer; e> Gasthofnamen, z. B. Hoteldunord, Grandhotel, Rotes- haus, Zumgrünenbaum; 1) Namen von Schissen, Lustsahrzeugen und Zügen, soweit sie in einem Wort geschrieben sind, z. B. Princeoswales, Deraltedessauer; g> jedes andere Wort der Anschrift, wie allgemein verständliche Abkürzungen; z. B. Gerichtsvollz., Stellmachermstr., Pro- duktenhdlg., Klostertorbhf. oder Anhalterbhs. Bis z» fünf Zissern oder Zeichen zählen in der Anschrist als ein Wort: u) Haus- und Wohnungsbezeichnungen wie 18Q3I (Nr. 18, Ouergebäude 3 Treppen links); i>) Postschließsachbezeichnungen, mit der Nummer der Postanstalt vereinigt, wie 11/M, d. i. beim Postamt 11 Schließfach öll; e) Vereinigte Wagen- und Platznummern in Zugsunl- telegrammen oder in anderen Telegrammen an Reisende in Zügen, z. B. 3/KS. — Fernsprechanschlußbezeichnungen satten nicht hierunter; sie werden ohne Rücksicht aus ihre Länge oder die Zahl der Wörter, aus denen sie bestehen, in der Anschrist stets als ein Gebühren- wort gezählt. Der Einzelhandel wirbt für frühzeitigen Weihnachtseinkauf Seit Jahren versucht der Einzelhandel durch entsprechende Werbe maßnahmen die Verbraucher von den Vorteilen eines frühzeitigen Weihnachtseinkaufes zu überzeugen. Zur Unterstützung dieser Be strebungen gibt der »Reichsausschuß für volkswirtschaftliche Auf klärung« im Benehmen mit der Wirtschaftsgrnppe Einzelhandel in diesem Jahr einen »Schaufenster-Werbekalender für den frühzeitigen Weihnachtseinkauf« heraus. Dieser Werbekalender ist zum Aushang im Schaufenster bestimmt und so aufgemacht, daß seine all gemeine Verwendung beim Publikum zweifellos zu einer stärkeren Beachtung der Vorteile des frühzeitigen Geschenkeinkaufs führen kann. Darüber hinaus will der Schaufensterwerbekalender aber auch ein Kaufwegweiser sein: denn überall dort, wo der Kalender ein Schaufenster schmückt, kann der Käufer gewiß sein, ein Geschäft an zutreffen, das zum Weihnachtsverkauf gelüstet ist. Der Schaufenster-Werbekalender besteht aus sechzehn mehr farbigen Einzelblättern, die in Kalenderform geblockt und abreißbar sind. Die Größe des Kalenders ist 30,5X44 cm. Jedes der sechzehn bunten Blätter ^veist mit immer neuen Motiven auf das nahende Fest hin und fördert so mit dem Wachsen der festlichen Stimmung die Lust zum rechtzeitigen Einkauf der Weihnachtsgeschenke. Der Schau- senster-Werbekalenüer beginnt mit dem 22. November und behält bis zum Fest seine Wirksamkeit. In den letzten Tagen vor Weihnachten weist er das Publikum auf die günstigen Einkaufsmöglichkeiten am Vormittag und am frühen Nachmittag hin. Sein Preis beträgt einschl. Porto, Verpackung und spesenfreier Nachnahme NM 1.50. Der Kalender kann bis zum 20. Oktober beim Neichsausschuß für volks wirtschaftliche Aufklärung, Berlin W 9, Bellevuestraße 5, bestellt werden. Der Versand erfolgt rechtzeitig etwa am 15. November. Was ist ein „Manierenbuch"? Bei der Bezeichnung »M a n i e r e n b u ch« denken wir sicher sofort an eine Anstandslehre, an einen »guten Ton in allen Lebens lagen«. Aber ein »Manierenbuch« ist etwas ganz anderes gewesen. So wie der Reisende heute die Kamera mitnimmt in die Fremde, um mit Bildern heimkehren zu können, so nahm der Reisende des 16. Jahrhunderts ein leeres Buch mit, das er mit zeichnerischen oder malerischen Darstellungen füllte, die Sitten und Gebräuche (»Manie ren«) der aufgesuchten Völker festhalten sollten. Ein berühmtes Manierenbuch ist das des Gregorius Amman von Ammansegg. Auf seinen 159 Blättern enthält es »sehr scharf beobachtete, treffend und anschaulich wiedergegebene zeitgenössische Darstellungen, die ein vornehmer Europäer bei seinem Besuch in der Türkei von einem Maler, den er als Reisebegleiter mitnahm, an fertigen ließ, und die daher kulturhistorisch von außerordentlicher Bedeutung sind«. Vermutlich wurde — die Bilder lassen darauf schließen — auf dem Landweg über Budapest nach Konstantinopel, dann auf dem Seeweg nach Ägypten gereist. Die Rückfahrt ging über Kreta und den Archipel nach Syrien und Palästina. Von dort ging es zurück, und zwar nach Italien. Das Mani/renbuch, das von dieser Reise heimgebracht wurde, ist in der Hauptsache angefüllt mit Bildern von Volkstypen aller Art und mit Szenen aus dem Leben der aufgesuchten fremden Völker. Man sieht da die Menschen festgehalten beim Essen und Trinken, beim Gebet und beim Gebetswaschen, bei ihrer morgenländischen Art, zu sitzen, beim Rennbahnspiel, bei Hochzeit und Begräbnis. Das Weintreten auf den griechischen Inseln, das Kornausdreschen in Ägypten, die Zeremonien am Heiligen Grabe, alles ist mit Liebe und Wirkungskraft wiedergegeben. Außerdem tauchen einige Bilder architektonischen Inhalts auf: Säulen, eine Moschee, eine Vadstube, ein ägyptischer Brutofen usw. Dieses wohl im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts entstandene Manierenbuch des Gregorius Ammau von Ammansegg wird auch das »Türken buch« genannt. Es befindet sich unter den Handschriftenschätzeu der von ihrem Direktor W. Hopf in einer schönen Monographie beschriebenen Landesbiblio- thek Kassel. K. v. I. Nr. 230 Dienstag, den 5. Oktober 1937 7N1
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