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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1937
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- Deutsch
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1881 im Börsenblatt bekanntzugeben, datz er in vier Jahren 8000 anderweitig (also bei Hinrichs und Kayser) nicht verzeichnele Büchertitel gesammelt habe. Heinsius war also vollständiger. Der Wettbewerb wurde verschärft, als Carl Georg durch seinen mit Leopold Ost bearbeiteten Schlagwortkatalog 1889 eine neue Seite in die buchhändlerische Bibliographie brachte. Die bisher vorhandenen Verzeichnisse waren in erster Linie soge nannte Verfasserkataloge. Der Erfassung des Schrifttums vom In halt her war bisher weniger Wert beigemessen worden. Die bereits vorhandenen Sachregister waren in der Hauptsache nur Stichwort register, sodaß man durchaus nicht in der Lage war, die gesamte ver- zeichnete Literatur über einen bestimmten Gegenstand daraus rasch zu ermitteln. Durch den »Georg und Ost- erhielt die buchhänd- lcrische Bibliographie einen neuen, heute nicht mehr wegzudenken den Typus. Weder die Ordnung nach den im Sachtitel eines Wer kes vorhandenen Stichwörtern noch die komplizierte Methode des systematischen -Kataloges können mit dem Schlagwortkatalog wett eifern, in dem unabhängig von der Titelsassung eines Buches das jenige Kernwort für die Einordnung maßgebend ist, das den Inhalt am treffendsten bezeichnet. Georgs Verdienste sind mit der Schaffung des buchhändlcri- schen Schlagwortkataloges nicht erschöpft. Er hat im Jahre 1891 zur Neugestaltung der deutschen Bibliographie Vorschläge ver öffentlicht, die fünfundzwanzig Jahre später ihre Verwirklichung fanden. Dieser weitblickende Buchhändler sührte damals aus, daß durch die Bearbeitung der Bibliographie von privater Seite der Buchhandel nicht in der Lage sei, schlagfertig zu sein. Er kritisierte einmal die Unvollständigkeit, dann aber auch die Art der Verzeich nung, die die Bibliographie nicht in -den Stand setze, den Anforde rungen zu genügen, die an ein brauchbares Handwerkszeug gestellt werden müßten. Georg forderte vom Börsenverein, daß er die Herausgabe der die Grundlage der deutschen Bibliographie bil denden Bücherverzeichnisse selbst in die Hand nehmen sollte durch die Schaffung eines deutschen Buchamtss, dessen voraus sichtliche Tätigkeit er wie folgt skizzierte: 1. Die Herausgabe einer offiziellen Bibliographie. 2. Aufstellung einer umfassenden bibliographischen Muster- Libliothek. 3. Ausbildung geschulter Bibliographen. 4. Auskunftserteilung über anderweitig nicht zu ermittelnde Büchertitel. 5. Pflege der Bibliographie überhaupt durch Bekanntgabe neuer bibliographischer Arbeiten, fachmännische Kritik der selben usw. Die Entwicklung ist den Georgfchen Plänen gefolgt. Zuvor kamen freilich erst noch bewegte Zeiten für die Bibliographie. Heinsius war im Konkurrenzkämpfe erlegen und hatte mit dem Jahre 1892 das Erscheinen eingestellt. Hinrichs prozessierte mehr fach mit dem Verlage des Kayser wegen Nachdruck, mußte daneben aber auch mit dem Georgschen Schlagwortkatalog einen Wett bewerbskamps auf Biegen oder Brechen ausfechten; denn Georg hatte durch die Einfügung eines Autorenverzöichnisfes seine Biblio graphie noch vollwertiger gemacht, woraus Hinrichs 1913 sein Sachregister nach der Methode der Schlagwortkataloge umformte. Die Erscheinungsweise der Bibliographien wurde so verkürzt, daß man dem Konkurrenten möglichst ein halbes Jahr zuvorkam. Georg sührte den Zweieinhalbjahrskatalog ein und bei Hinrichs erschien statt des Fünfjahrskatalogs zunächst ein Vierjahrs- und später sogar nur ein Dreijahrskatalog. Diesen und ähnlichen Wett bewerbserscheinungen wurde ein Ende gemacht, als »der -Gedanke, die deutsche Bibliographie von den Schwankungen des Privat unternehmertums zu befreien-, mit der Gründung der Deutschen Bücherei greifbare Gestalt annahm, und der Börsenverein die Bibliographie in seine eigene Verwaltung nahm. Er stellte der Deutschen Bücherei bekanntlich u. a. die Aufgabe »Sicherstellung einer absolut vollständigen deutschen Bibliographie-, kaufte in die sem Zusammenhang Kaysers Bücherverzeichnis auf, entschädigte Hinrichs (der zuvor die Abonncntenlisten von Georgs Schlagwort katalog übernommen hatte) und vereinigte die drei Verzeichnisse zum Deutschen Bücherverzeichnis. Damit waren Georgs Forde rungen in noch großzügigerer Weise, als sich ihr Urheber gedacht hatte, erfüllt und ein neuer bedeutender Abschnitt in der buch händlerischen Bibliographie, gekennzeichnet durch eine Zusammen fassung der Kräfte, gewissermaßen unter amtlicher Obhut, konnte beginnen. (Schluß folgt.) Der Buchhandel in Finnland Das erste Buch, das -für Finnland gedruckt wurde, war das dlissals Lboense, das 1488 in Lübeck erschien, das erste Buch in finnischer Sprache, Mikael Agcicolas ABC-Buch, erschien 1543, und die erste Buchdruckerei — die Universitätsdruckerei in Aabo (Turku) — wurde 1642 eingerichtet. Als Geburtsjahr des eigent lichen Buchhandels wird in Finnland das Jahr 1858 bezeichnet, in dem mit der Gründung des finnländischen Berlegervereins (Suomen Uustavvus^Iickistxs) geordnete Verhältnisse im Buch handel geschaffen wurden. Der finnische Buchhandel hat sich, wie in den übrigen nordi schen Ländern, auf der vom deutschen Buchhandel geschaffenen Grundlage entwickelt; aber im Laufe der Jahre haben sich -bei ihm doch so -viele besondere Züge herausgsbildet, daß es von Interesse sein kann, seine Organisation und Tätigkeit einmal näher zu be trachten. Der finnische Verlegerverein, der aus siebzehn Mitgliedern besteht, verfügt über die Buchhändlerrechte, die die Verleger auf Antrag verteilen, während sie gleichzeitig den Übergang der Buch handlungen von einem Inhaber aus einen anderen kontrollieren. Die Hauptstadt Helsingfors (Helsinki) ist auch die Hauptstadt des Buchhandels. Hier haben die größten Verlagsbetriebe ihren Sitz. Aber auch in mehreren Provinzstädten gibt es recht bedeu tende Verlage. Die größten Unternehmen sind hier Werner Söder ström O. D. (Aktiengesellschaft), Kuftannus O. I. Otrva, K. I. Gummerus O. D., Arvi A. Karisto O. D. und Statsrradet Pu-bli- kationsförraad. Die beiden erstgenannten geben ungefähr die Hälfte der finnischen Literatur heraus. Von den Verlegern schwe discher Literatur sind Söderström L Co. Förlagsaktiebolag und Holger Schildts Förlagsaktiebolag die bedeutendsten. Diese Ver lage, unter denen Otava durch Herausgabe großer Serien der finnischen Nationalliteratur und Konversationslexika die gleiche Stellung einnimmt wie Gyldendal in Dänemark, geben jährlich etwa 1500 Bücher heraus, davon sind etwa tausend in finnischer und etwa vierhundert in schwedischer Sprache. Die recht hohe Pro duktion von Büchern in schwedischer Sprache ist darauf zurückzu führen, daß die finnischen Verleger die Auflage oft mit schwedischen Verlegern teilen. Die Auflagenhöhe der finnischen Bücher liegt meist zwischen 2000—5000 Exemplaren. Der Rabatt beträgt bei fester Abnahme im allgemeinen 30"/» für ein bis fünf Exemplare und 35°/« für sechs Exemplare und darüber. Die Verleger versenden die Neuerscheinungen frachtfrei, dagegen tragen die Buchhandlungen die Unkosten bei anderer Ver- sendungsart. Für Schulbücher und Zeitschriften sind die Rabatte geringer, für den Kolportageverkauf wird ein -Sonderrabatt ein geräumt. Die größten Buchhandlungen haben auch ein Lager auslän discher Literatur, die sie in der Regel durch die großen Helsing- forser Buchhandlungen (Akateeminen Kirjakauppa und Suoma- lainen Kirjakauppa Mimische Buchhandlung)) erhalten. Diese Buchhandlungen sind beide von erstaunlicher Größe, und ihr Lager an ausländischer Literatur ist außerordentlich umfassend. Die größte Buchhandlung, die Akateeminen Kirjakauppa, die Mit Recht den Beinamen »größte des Nordens- trägt, hat ihre Räume in Stockmanns Warenhaus, wo sie drei Stockwerke ein nimmt. Im Keller befindet sich ein Lagerraum von 900 qm, der in zahlreichen dicht angefüllten Regalen ein riesiges Bücherlager Nr. eso Dienstag, den r. Oktober lW7 787
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