Mazo de la Loche Die Familie auf Dalna Mazo de la Roche hat der Welt ein RiesenepoS eines kämpferischen Kolo- nistengeschlechtS gegeben, von Lulu von Strauß und Torney vorbildlich übertragen. Ein breiter Strom erdgeborenen und erdgebundenen Lebens voll Kraft und naturhafter Schönheit fließt durch diesen LebenSgesang. In dieser bunten, reichen Lebensfülle ist Raum für alle Leidenschaften des menschlichen Herzens, Raum auch für eine solche Fülle seelisch so ver schiedenartiger Naturen, wie Mazo de la Roche sie hier vereint. Wer von außen in diese Welt einbricht, wie die wundervolle Alayne, oder aus ihr heraus will, wie der hochbegabte Finch — die beiden zartesten Gestalten des Werkes — der stößt sich die Seele wund an dem zügellosen Egois mus dieser herrischen Naturen. Hier baut eine wahrhaft große Dichterin in ruhiger Sicherheit eine ungekünstelte Welt auf, gestaltet die Lebens schicksale dreier Generationen in all ihrer Unentrinnbarkeit und Unerbitt lichkeit. Hier steht drastisch-derber Humor neben tiefgründigem Ernst, er schütternder Verrat der Seele und des Körpers neben verzehrendem Gottes ringen, Sehnsucht des Herzens neben mitleidloser Grausamkeit. Mazo de la Roches Werk ist das Zeugnis einer ursprünglichen dichterischen Kraft, geschöpft aus der Lebens- und Erdnähe eines Volkstums, das in tiefer Gläubigkeit das Leben in seiner ganzen Fülle bejaht. Denke/re I. Die Brüder und ihre Frauen ig. Tsd. geh. 4.—, in Leinen ;.8o II. Das unerwartete Erbe 8. Tsd. geh. 4.—, in Leinen 5.80 Eugen Diedertchs Verlag Jena 4810 Nr. 241 Montag, den 18. Oktober 1987