Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1942

Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 277 (R. 60) Leipzig, Sonnabend den 5. Dezember 1942 109. Jahrgang Bekanntmachungen und Mitteilungen Bekanntmachung der Reichsschrifttumskammer — Gruppe Schriftsteller I. Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat ge mäß § 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskultur- kammergesetj vom 1. November 1933 (RGBl. I S. 797) die nach stehend aufgeführten Personen von der Mitgliedschaft ausgeschlo- sen bzw. ihre Aufnahme abgelehnt. Den Betreffenden ist damit eine schriftstellerische Tätigkeit untersagt: Bajohr, August, Coadjuthen/Memelland, Brors, Franz, Radevormwald/Rhld., Hohenfuhrstraße 10, v. Eckardt, Hans, Prof. Dr., Frankfurt/Main, Beethovenstr. 2, Finkenzeller, Ambrosius, München 25, Plinganserstr. 42/2, Heipen, Reinhold, Dr., Berg vor Nideggen 82/Eifel, Horneffer, Ernst, Prof. Dr., Northeim/Hann., Friedrichstr. 2, Nolden, Hubert, Reichenstein/Schles., Langestr. 203, Pieper, Dr. Kurt, Berlin-Charlottenburg 9, Ahornallee 6, Schaum, Karl, Bielefeld, Detmolder Str. 170, Schindler, Richard, Berlin-Charlottenburg 2. Bismarckstr. 6, Seber, Max, Dr. med. vet., Dresden A 36, Scheidemantelstr. 6, Sobota, Kurt, Berlin W 62, Bayreuther Str. 39, Zangerle, Hans, Reutte 117/Tirol. II. Folgende Mitgliedsausweise sind abhanden gekommen, die ich hiermit für ungültig erkläre: Nr. A 14008: Schriftstellerin Bertha Husmann, geb. Dieck, geb. am 5. August 1914 in Pree^/Holstein, wohnhaft: Berlin NW 87, Bachstr. 10, II; Nr. A 14356: Schriftstellerin Ilse Ringler, geb. Kellner, geb. am 9. September 1894 in Serajewo, wohnhaft: Baden b. Wien, Weilburgstr. 71. Berlin, den 1. Dezember 1942 Im Aufträge: gez. Ihde Mitteilung der Reichsschrifttumskammer, Abt. III Bctr.: Verlust eines Ausweises Der in Verlust geratene Ausweis der Reichsschrifttumskam mer E 461 wird hierdurch für ungültig erklärt. Mitteilung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Betr.: Normung für Briefblätter usw. Der Reichsminister für Bewaffnung und Munition und Ge neralbevollmächtigte für Rüstungsaufgaben im Vierjahresplan hat im Reichsanzeiger Nr. 268 vom 14. November 1942 folgende Anordnung erlassen: Anordnung über die Einführung von Normen für Briefblätter, Halbbtiefblätter und Postkarten vom 12. November 1942 Auf Grund der mir durch Erlaß des Reichsmarschalls des Großdeutschen Reiches vom 1. März 1942 im Rahmen des Vier jahresplanes erteilten Befugnisse ordne ich an: § 1. Briefblätter, Halbbriefblätter und Postkarten, die für den Geschäftsverkehr der Betriebe der Organisation der gewerb lichen Wirtschaft bestimmt sind, müssen in ihrem Format und Vordruck den Vorschriften der DIN-Normen 676, 677 und 679 (Ausgabe vom Oktober 1941) entsprechen. § 2. Vorhandene Bestände dürfen bis zum 31. Dezember 1943 aufgebraucht werden. Eine Weiterverwendung über diesen Zeit punkt hinaus bedarf der Genehmigung des Reichsministers für Bewaffnung und Munition. Der Antrag ist über die zuständige Wirtschaftsgruppe der Organisation der gewerblichen Wirtschaft vorzulegen. § 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden nach den Vorschriften der 2. Verordnung zur Durchführung des Vier jahresplanes vom 5. November 1936 (RGBl. I S. 936) bestraft. § 4. Diese Anordnung trat am 1. Dezember 1942 in Kraft. Sie gilt auch in den eingegliederten Ostgebieten. Nach dieser Anordnung sind für die Vordrucke folgende Größen maßgebend: Briefblätter: Höhe 297 mm Breite 210 mm Halbbriefblätter: „ 210 mm „ 148 mm ,, „ (Querformat):. „ 148 mm „ 210 mm Postkarten: „ 105 mm „ 148 mm Der Aufdruck muß genau den Mustern, die in den Normblät tern 676, 677 und 679 abgedruckt sind, entsprechen. Auf die Ausgabe der Normblätter vom Oktober 1941 ist be sonders zu achten. Die Normblätter 676, 677 und 679 sind vom Beuth-Vertrieb G. m. b. H., Berlin SW 68, Postscheckkonto Berlin 20068 gegen Einsendung von RM 2.30 einschließlich Porto zu beziehen. Schulbuchbestellung und -lieferung Am 12. November 1942 fand zwischen den Vertretern der Arbeitsgemeinschaften der Schulbuchverleger und der Schulbuch sortimenter im Beisein des Vertreters der Reichsstelle für das Schul- und Unterrichtsschrifttum eine Besprechung beim Börsen verein statt. Sie hatte folgendes Ergebnis: 1. Es ist notwendig, im Schulbuchsortiment das örtliche Aus tauschverfahren schnellstens durchzuführen, d. h. wenn eine Buchhandlung nach Ausführung der vorliegenden Bestellun gen noch Bestände an Schulbüchern besitjt und eine andere Buchhandlung Bestellungen auf dasselbe Buch nicht ausführen kann, so sollen die benötigten Bücher örtlich ausgotauscht wer den. Verbleiben dem Schulbuchhandel nach Abschluß des Aus tauschverfahrens noch Restbestände, so sind diese dem betref fenden Verlag vom Sortiment zu melden. Entsprechende An weisung an den Schulbuchhandel ist ergangen. Die Verlage sind angewiesen, vom Schulbuchhandel er teilte Aufträge ganz oder teilweise zu streichen, wenn die Lie ferung infolge des durchgeführten Austausch Verfahrens nicht mehr nötig ist. Die Meldung des Sortiments über die Restbe stände nach Abschluß des Austauschverfahrens soll den Verlag in die Lage versehen, Restlieferungen für das laufende Schul jahr, die an anderer Stelle dringend benötigt werden, zu be friedigen und so Nachdrucke zu ersparen. 2. Das für das Schuljahr 1942/43 eingeführte Bestellverfahren für Schulbücher muß auch für das Schuljahr 1943/44 bestehen bleiben. 3. Rechtzeitig vor Schulschluß (Ende April—Anfang Mai) wer den die Schulbehörden eindringlich auf die Bestimmungen des Bestellverfahrens hingewiesen. 4. Das Erscheinen der restlichen Schulbücher für das Schuljahr 1942/43 hat sich durch die bekannten kriegsbedingten Maß nahmen weiterhin verzögert. Der Rest an Schulbüchern wird voraussichtlich bis Ende dieses Jahres ausgeliefert werden kön nen. Die Schulen sollen von dieser Terminverschiebung ver ständigt werden. 5. Bei der Belieferung der Schulbücher für das Schuljahr 1943/44 soll es dem Sortimenter freigestellt sein, vom Eintreffen der Schulbücher die Erziehungsberechtigten unmittelbar verstän digen zu können. 6. Vorschriften über die Bedarfsdeckung der Schullektüre wer den noch bekanntgegeben. Nr. 277, Sonnabend, den 6. Dezember 1942 248