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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-01-06
- Erscheinungsdatum
- 06.01.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 4 Leipzig, Donnerstag den 6, Januar 1938 105. Jahrgang Das Buch ist keine Markenware*) Von Diplomkaufmann Dr. I. Schlemminger, Leipzig Im Fachschrift!»», über Markenartikel wird selbst von guten Kennern dieses Fragenkreises das Buch und sein angeblich fest stehender Markenwarencharaktcr zumeist nur mit kurzen Worten als unbestritten erwähnt und so nebenhin abgetan. Es erscheint daher notwendig und für den deutschen Gesamtbuchhandel wich tig, ganz allgemein die Frage der Markenartikcleigcnschast von Büchern und Buchhandclsgegeuständen zu klären und fcstzu- stellen, daß sie keine Markenartikel und auch nicht markenartikel- ähnlich sind. Der vorliegende Beitrag soll nur die wesentlichen Unterschiede zwischen Buch und Markenware aufzeigen und dabei die Merkmale Herausstellen, die klar gegen die Markenartikel- eigcuschaft des Buches sprechen. Zur Übersicht und klaren Abgrenzung schicken wir ein kur zes Wort über die Begriffsbestimmungen der Markenware vor aus. In dem sehr umsangreichen Schrifttum über Markenware herrscht durchaus keine Einheitlichkeit darüber, welche Merkmale insgesamt zum Markcnartikclbegriff gehören, übereinstimmend wird allein die besondere Kennzeichnung hervorgehoben. Außer der besonderen Kennzeichnung werden — jeweils verschieden kombiniert — als weitere Merkmale verlangt: Einheitliche Aufmachung und Verpackung, gleiche und gleich- bleibende Güte, gleiche Absatztcchnik, standardisierte Berkaufs- cinheitcii, großes Absatzgebiet, Massenbedarf und Massenerzeu gung sowie schließlich der einheitliche und geschützte Verkaufs preis. Die gegen die Markciinmrcncigcnschast des Buches sprechende» Gründe Zahlreiche sehr verschiedenartige Momente könnten gegen die oberflächliche Behauptung der Markenartikclcigenschaft des Buches hcrangezogen werden. Aus der Fülle der gegen den Markenartikelcharakter des Buches anzuführenden Merkmale, Tatsachen und Folgeerscheinungen wollen wir nachstehend nur die wesentlichen Punkte stichwortartig ancinandcrrcihcn. In Rücksicht auf den beschränkten Umfang der Gesamtdarlegungen kann diese Aufzählung der cntgegcnstehcnden Punkte nur durch kurze Erläuterungen verdeutlicht werden. I.FehlcnvonMassenbedarf, Massenherstellung und Massenabsatz beim Buch Das in den Definitionen vielfach fehlende oder ungenügend hervorgehobcne Hauptmerkmal jeder Markenware ist — dies sei hier kurz vorwcggenommcn — das Borliegcn eines ziemlich beständigen Massenabsatzcs auf Grund eines sich ständig er neuernden Massenbedarfs. Um mit der Herstellung zu beginnen, sei die Massenherstellung jeder Markenware zunächst hervorge hoben. Die Markcnartikclcigenschafteii: Massenbedarf — Massen herstellung — Massenabsatz zeigen gleich den ersten grundlegen den Unterschied des Buches von der Markenware. Wir müssen allerdings wegen des erforderlichen eng begrenzten Rahmens unserer Darlegungen auf eine hier einzuschaltende, grundlegende Feststellung des Warencharakters der -»Buchware» verzichten. Wir beschränken uns daher auf folgende Hervorhebung: für den Warencharakter des einzelnen Buches ist die Notwendigkeit der serienmäßigen Produktion, der Auflagenherstellung Im Einverständnis mit dem Vertag Wirtschaftsquelle, Berlin- Chemnitz, als Teilabdruck dem Nachschlage- und Lieserungswerk »Die WirtschastSquellc», Lieferung M, entnommen. entscheidend. Die gleichzeitige Herstellung des Buches in einer Auflage von 1000 oder 5000 Stück ist allein drucktechnisch be dingt. Nur in seltenen, zumeist einmaligen Fällen eines über ragenden Werkes, aber auch des sogenannten Schlagers, Modc- buchcs usf. werden vielfache Auflagen und höhere Auflageziffern erreicht, während die meisten Bücher niemals über die erste Auf lage hcrauskoinmcn und z. B. auf dem großen Gebiet des wis scnschaftlichcn Schrifttums die Auslagcnhöhe oft erheblich unter 1000 liegt. Ein Vergleich mit den stets wicdcrkehrenden hohen Millioncnzahlen echter Markenwaren beweist, daß beim einzel nen Buch niemals von einer Massen- und Markenware die Rede sein kann. Die Hcrstcllungswcisc des Buches, dessen »Auflage» in kurzer Zeit Produziert ist und dann großenteils eingelagert wird, widerspricht dem Wesen des Markenerzeugnisses. Wenn, durch die graphische Vervielfältigungstechnik bedingt, ein Buch handclsgcgenstand in einer ganzen Auflage »auf einmal», in einem Arbcitsgang hergestellt ist, bleibt er zunächst bis zu sei nem Ausverkauf, d. h. bis er »vergriffen» ist, auf dem Markt; er braucht also dann entsprechend dem Einzelabsatz nicht nach produziert zu werden. Bei später etwa notwendig werdenden Neuauflagen ist zwischen unveränderten Neudrucken »nd in Umfang und Ausstattung veränderten, d. h. zumeist erweiterten Neubearbeitungen zu unterscheiden. Der Herstellungsvorgang der Markenware zeigt dagegen im Gegensatz zum Buch als typisches Merkmal die Permanente Massenproduktion bei — im allgemeinen — glcichblcibcnder Bc- rechnungsgrundlagc. 2. Sind Buchreihen, wie Reclam, Insel und Gö schen usf. mit »insgesamt Massenauflagen Markenartikel? Ebenso abwegig wäre es, von den einzelnen Bändchen irgendeiner Buchreihe oder Sammlung auf den Markenartikel charakter des Buches überhaupt schließet! zu wollen. Für das Erscheinen eines Büchleins in einer solchen Sammlung sind fast ausschließlich absatztechnische Gründe ausschlaggebend: als selb ständiges Buch wäre ein Erscheinen vielfach überhaupt aussichts los. Der betreffende Einzeltitel würde zumeist schon in der buch- händlerischen Bibliographie untergchcn. Allein die stetigen Er innerungshinweise in allen anderen Bändchen und Werbemit teln derselben Sammlung verhelfen auch dem sonst vielleicht un- Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Belieferung von Walter Geyer Auf Veranlassung des Vereins der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Wien weisen wir darauf hin, daß Herr Walter Geyer, Mauer bei Wien — auch Wien 6., Linke Wienzeile 48 —, als Publikum zu beliefern ist. Es werden insbesondere die Zeitschriftcnverlcger und -Händler ersucht, diese Maßnahme durchzuführen, da Geyer Inhaber eines Lesezirkels ist und beharrlich die Handelsbräuche im Zeitschrif tenhandel verletzt. L e i pz i g, den 4. Januar 1938 Or. Heß IS
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