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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1938
- Strukturtyp
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- 1938-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1938
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Tag des Schrifttums in der Gaukulturwoche Köln—Aachen 10. Januar I9Z8 Zu dieser Tagung innerhalb der Veranstaltungen der Gau kulturwoche hatte die Reichsschrifttumskammer nach Köln in den historischen Jsabellensaal des Gürzenichs eingeladen. Mit glieder der Kammer, Dichter, Schriftsteller, der Buchhandel, waren in stattlicher Zahl der Einladung gefolgt, sodaß der stell vertretende Landesleiter Pg. Otto Klein eine festliche Versamm lung begrüßen konnte, darunter auch die maßgebenden Stellen von Partei, Staat und Behörden. Der Veranstaltung war ein festlicher Rahmen gegeben, der Saal war würdig geschmückt und ein Trio der Musikhochschule umrahmte die Feier mit musikalischen Darbietungen. Als erster Redner sprach unser Landesobmann Pg. Hein rich Hof über »Die Aufgaben des Buchhändlers im Dritten Reich«. Der Redner zeichnete zuerst in klaren und eindringlichen Worten die Lage, die die deutsche Literatur und der deutsche Buchhandel beim Umbruch boten und stellte diesem Zustande die heutige Lage gegenüber. Es ergab sich hier aus ein außerordentlich anschauliches Bild, das erkennen ließ, welche Leistung vollbracht werden mußte, um diese Entwicklung zu erreichen. Erforderlich war die Säuberung der Buchläden von undeutschem Schrifttum, von undeutschen Elementen und die Vorbereitung des deutschen Buchhandels für seine großen Auf gaben im neuen Reich. Die führenden Männer des neuen Staa tes haben dann in Erkenntnis der ungeheuren Bedeutung und Wirkung des Buches für und auf den deutschen Menschen dem Schrifttum die Richtung gegeben, die cs im deutschen Geistes leben und im Leben des einfachsten Menschen spielen muß. Der Buchhändler im Dritten Reich hat eine wesentlich kulturpolitische Aufgabe zu erfüllen: Er ist vor allen Dingen Mittler des deutschen Geistes. In keinem Lande ist der Buch handel so tief dem Staate verpflichtet wie bei uns. Deshalb ist die erste Pflicht des Buchhändlers der Einsatz für das national sozialistische Schrifttum und für jene Dichter, die des Dritten Reiches geächtete Bahnbrecher waren. Des Buchhändlers Arbeit muß eingebaut sein in das Leben der Nation. Zur Erziehung des Nachwuchses im nationalsozialistischen Geiste wurde die Reichsschule des Deutschen Buchhandels geschaffen, deren Be such Pflicht ist. Die völlige Lösung der größten und schönsten Aufgabe aber steht dem Buchhandel noch bevor: er muß dem deutschen Arbeiter den Weg in die Werkstatt der deutschen Dichter noch deutlicher zeigen. Volksbüchereien und Werkbibliotheken haben die Wege zu dem unvergänglichen Gut der deutschen Dichtung, das auch für den einfachsten Volksgenossen geschaffen wurde, bereits ge ebnet. »Der Verstand des deutschen Arbeiters ist wach allen Dingen gegenüber, die ihn angehen, und auch die deutsche Kul tur geht ihn an . . . Der Weg des Buches in das Volk muß ein Weg des Buchhandels in das Volk sein.« Besondere Worte der Anerkennung fand der Redner für den Leiter des Deutschen Buchhandels, Pg. Wilhelm Baur. »Wenn einst die Geschichte des Buchhandels des Dritten Reiches geschrieben wird, dann steht neben vielen Mitstreitern an erster Stelle der Name Wilhelm Baur.« Bis zur heutigen Stunde hat er mit ungeheurer Energie den deutschen Buchhändler im nationalsozialistischen Geiste erzogen und ihn zur höchsten Pflichterfüllung gegenüber Volk und Staat angehalten. — Der Buchhändler ist an seinen Platz gestellt, endgültig in den Dienst des Volkes. Er wird jede an ihn gestellte harte und neue Auf gabe bewältigen, wenn er den Blick nie abwendet von dem Manne, in dem deutscher Geist und deutsche Macht vereinigt sind. — Der Redner fand mit seinen Ausführungen den lebhaf ten Beifall der Versammlung. Anschließend sprach der Landesleiter der Reichsschrifttums kammer, Heinz Steguweit, in scharf charakterisierenden Prägungen über die volksbildende Kraft des Beispiels: »Das Volk bildet sich an Beispielen«. Das Literatentum hat unser Schrifttum ehedem kaum weniger schlimm in Verruf gebracht wie der Marxismus den Sozialismus. Der Snob und die intel lektuellen Literaten, die glauben, sie könnten sich an den Forde rungen der Stunde vorbeimogeln, betrachten das Buch heute noch als ein Reservat der Besitzenden oder Kennenden, was ja im umzäunten Jagdrevier des Literarischen das gleiche ist. Die sen Irrgläubigen, die hartnäckig am Astloch der Literatur aus der Lauer sitzen, sei entgegengehalten, daß das Volk Beispiele und keine Probleme will. Es will etwas für seine Seele, es will Leben, Kraft, Einfalt und schlichtes Wesen, da es selbst lebendig und einfach ist. Räumen wir doch endlich der Volksdichtung ihren Platz ein, den sie zu beanspruchen hat: Verkünden wir die Vor herrschaft der Seele gegen die arrogante Souveränität des In tellekts! Wir stehen sonst in Gefahr, die Breite und Weite des Volkes zu verlieren, das seine unstillbare Sehnsucht hat. Der Buchhändler darf das Kaufmännische somit nie vom Erziehe rischen im außergewöhnlichen Sinne scheiden . . . Das Wort des Führers: »Du bist nichts, dein Volk ist alles« steht leuchtend über den noch ungefüllten Truhen der neuen Dichter, deren Losung es ist, dem Volk Beispiele und Gedanken statt Phrasen und Schemen zu geben. Die Tagung fand ihren Ausklang in den klar und form schön vorgetragenen Gedanken des Münchner Ehrengastes Pro fessor vr. Richard Suchenwirth über »Deutsche Dichter als Mitgestalter deutschen Schicksals», die hier nur angedeutet werden können. Im Reigen aller Künste vermag die Dichtung am stärksten am Innern des Menschen zu rütteln und sein Schicksal zu bestimmen. Sie ist ein unabsehbarer »Aufmarschraum« für neue Kräfte: Der Dichter formt Menschen, indem er Vorbilder setzt, deutsches Leben aus der Vergangenheit holt, in vielverästelten Entwicklungsromanen die Gesetze des Werdens, Reifens und Vollenkens klarlegt, Schicksale aufzeich net mit einer Eindringlichkeit, daß sich unser eigenes Denken, Tun und Reifen danach formt. Er gibt Zielsetzungen und legt Lebensadern frei, die er mitten im einfachsten Dasein entdeckt hat. In seinem Werk, das an der Erhaltung des Daseins selbst mitbaut, ruhen ewige, bindende, fortzeugende Kräfte für die Er haltung des deutschen Lebens. Zum Abschluß der Tagung fand abends im Kölner Schau spielhaus eine Festausführung von Bethges »Marsch der Vete ranen« statt. Die Organisation des fünften Reichs-Berufs-Wettkampfes Am IS. Januar ist die Anmeldepflicht für den fünften Reichsberufswettkampf abgelaufen. Die Berufs- und Material listen sind nunmehr endgültig ausgestellt, und es kann mit dem Versand der Astfgaben an weit über viertausend Wettkampf leitungen im Reich begonnen werden. In den Ortswett- kämpsen wird sich in der Zeit vom 13. bis 27. Februar die erste Auslese der zum Wettkampf angetretenen schaffenden Jugend vollziehen. Die vorliegenden Teilnehmermeldungen deu ten darauf hin, daß die Einrichtung des Berufswett kampfes aller Schaffenden die werktätige Jugend zu einem erhöhten Ehrgeiz im freiwilligen Leistungseinsatz ver anlaßt hat. Die gewaltige Teilnehmerziffer von l,8 Millionen im letzten Berufswettkampf dürfte diesmal die 2-Millionen- grenze übersteigen. Nach Abschluß der Meldefrist ist es an der Zeit, etwas über die wichtigsten technischen Voraussetzungen des Wettkampfes zu sagen. Für jeden Wettkampfort wird ein Gesamtwettkampfleiter berufen, der nach einer Verfügung des Reichsorganisations leiters der Kreisobmann bzw. der Ortsobmann der Deutschen 71 Rr. M Dienstag, ien SS. Januar ISSS
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