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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1897
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- Deutsch
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Literarischer Betrug. — Der -Post» entnehmen wir folgenden Bericht über eine Gerichtsverhandlung: Auf litterarischem Gebiete lag ein Betrug, der in voriger Woche den Schriftsteller Reinhold Hermann vor das Landgericht I. Berlin führte. Der Schriftsteller Reinhold Orthmann pflegte seine Romane bis weilen auch unter dem Pseudonym Ferd. Hermann zu veröffent lichen. So war auch im Jahre 1892 im -Kleinen Journal- ein Roman, -Der Kampf um das Glück» unter diesem Pseudonym er schienen. Der Angeklagte hat sich nun die zufällige Ueberein- stimmung des Pseudonyms mit seinem Vatersnamen in eigen nütziger Weise zu nutze gemacht. Er erschien bei dem Feuilleton. Verleger Entrich und bot ihm den Roman zum Kauf an unter dem Vorgeben, daß er der Verfasser Hermann sei. Das Geschäft kam auch in der Weise zustande, daß er von Entrich für das Recht der Veröffentlichung des Romans achtunddreißig Mark in Gestalt eines Wechsels erhielt, den er, so gut es eben ging, zu Gelbe gemacht hat. Hermann ist dann von Berlin weggegangen. Später wurde hinter ihm ein Steckbrief erlassen, und als er dann wieder nach Berlin zurückkehrte, wurde er verhaftet, wobei er sich einen falschen Namen beilegte. Der im vollen Umfange geständige Angeklagte gab an, daß er zu jener Zeit alles verloren und sich in der denkbar größten Not befunden habe; in seiner Verzweiflung habe er jenen Streich ausgeführt, den er später vergeblich versucht habe, rückgängig zu machen. Der Gerichtshof verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis und wegen Führung falschen Namens zu drei Tagen Haft. Ausstellungspreis. — Auf der vor kurzem beendeten phila- telistischen Ausstellung zu London wurde der weitbekannten Firma C. F. Lücke in Leipzig (Verlag von Schaubeks Briefmarken- und LückeS Postkarten-Albums) die bronzene Medaille und damit der höchste Preis für Sammelbücher mit Vordruck verliehen. Personalnachrichten. Gestorben: am 2. Oktober im fast vollendeten siebenundachtzigsten Lebensjahre der Buchhändler und Stadtälteste Herr Adolf Müller in Brandenburg a. H. Der hochbetagt Ver storbene, der dem Börsenverein von 1849 bis 1883 als Mit glied angehört hat, war ein rechter Buchhändler alten Schlages, der durch eisernen Fleiß und klaren Blick viel in seinem langen Leben erreicht hat. Er trat im Jahre 1827 als Lehrling bei Eduard Anton in Halle ein und war darauf bei Carl Friedrich Appun in Bunzlau und bei Fer dinand Riegel in Potsdam als Gehilfe thätig. 1836 wurde er Leiter einer in Brandenburg eröffneten Filiale Riegels und 1838 übernahm er diese in eigenen Besitz. Er firmierte mit seinem Namen. 1848 übernahm er neben seiner Branden burger Handlung auch die Volgersche Buchhandlung in Burg und führte sie unter seinem Namen als Filiale des Branden burger Geschäfts, trat sie aber 1851 an August Hopfer ab. Neben dem blühenden Sortimentsgeschäft erwuchs mit der Zeit unter feinen geschickten Händen auch ein ansehnlicher Verlag. Von diesem ging ein Teil, und zwar der von 1838 bis 1854 entstandene, 1854 an Otto Holtze in Leipzig, der andere, von 1855 bis 1880 neu entstandene Teil 1880 an R. Eisenschmidt in Berlin über. 1882 verkaufte er auch sein Sortiment, und zwar an Otto Mar Döring aus Pots dam; 1889 kam die Handlung in den Besitz von Paul Haeckert in Brandenburg, der sie mit seiner Firma I. Wiesikes Sorti mentsbuchhandlung vereinigte und erst einige Zeit unter der Firma Müller L Wiesike (P. Haeckert), später nur unter seinem Namen P. Haeckert weitersührte. Seit 1895 ist die Handlung im Besitz des Herrn Martin EveniuS. — Der Verstorbene arbeitete auch thätig in der Stadtverwaltung Brandenburgs mit, von 1847 bis 1860 als Stadtverordneter und von 1860 bis 1893 als Stadtrat. 1893 trat er von allen Aemtern zur wohlverdienten Ruhe zurück und erhielt den Ehrentitel -Stadtältester». — Wie er bei seinen Mitbürgern hochge achtet war und bleiben wird, so werden auch seine Berufs genossen ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Sprechsaal. Unsittliche Buchhändler-Cirkulare. Am 20. vorigen Monats erschienen in meinem Geschästslokal zwei Beamte der Berliner Sittenpolizei, um nach unsittlichen Schriften zu forschen, und zwar auf Grund einer gegen mich ge- richteten Denunziation des Berliner Männerbundes zur Bekämpfung der Unsittlichkeit. Da ich als Verlagsbuchhändler und Inhaber einer Reisebuch handlung für derartige Schriften überhaupt keine Verwendung habe, so erwies sich die Denunziation als gegenstandslos. Veranlassung zur Denunziation gaben zwei Prospekte von Leipziger Verlagsfirmen, die mit meiner aufgeklebten Adresse ver sehen, mir jedoch nie zugegangen waren. Meiner an den genannten Verein gerichteten Aufforderung um Aufklärung und Entschuldigung seines Vorgehens gegen mich wurde dann auch in korrektester Weise entsprochen mit der Ausführung, daß ein bedauerliches Versehen vorliege, indem man irrtümlich bei der Denunziation meine Firma anstatt die der betreffenden Verleger genannt habe. Unerklärlich bleibt mir nur noch, wie und wo die beiden Pro spekte, die meines Wissens nie in meinen Besitz gelangt waren, in die Hände des genannten Männerbundes kommen konnten. Der Männerbund konnte mir hierüber keine Auskunft erteilen, da solche Zusendungen meist anonym oder mit der Bedingung einliefen, daß der Einsender nicht genannt werden dürfe. Sind gleiche Vorkommnisse den Herren Kollegen schon bekannt geworden, und giebt es Mittel, sich vor derartigen Unannehmlich keiten zu schützen? Ergebenst Berlin. Reinhold Kühn. Anzeigevlatt. Geschäftliche Einrichtungen und Äeränderungen. s4489Sj Pr. Eylau, 10. Oktober 1897. Hierdurch erlaube ich mir, die ergebene Mitteilung zu machen, daß ich meinen Ver lag mit dem Gesamtbuchhandel in direkten Verkehr bringe. Ueber meine Unterneh mungen versende ich in den nächsten Tagen ein ausführliches Rundschreiben und bitte schon heute um gef. Beachtung und gütige Verwendung für meine gangbaren Verlags artikel. Meine Vertretung in Leipzig hat Herr H. G. Wallmann übernommen, und werde ich dort Auslieferungslager halten. Hochachtungsvoll R. Scheffler. s44891s Lärmen, 1. Oktober 1897. Lew versbrlicbsn Nusikalienbandsl dis ergebene Mitteilung, dass lob in meiner llsiwatsstadt Lsssnskubr), Obaussssstrasss 2, eins Uu8iIrLlivn - ULiiäluilA 8ortimsiti nnä Vsrlktx errichtet Habs. Lskannt mit den dortigen Verhältnissen, dark ich voll auk einen guten Krtolg rechnen. Komwissionsssodungsn neuer Nusikalisn sind wir in 2 Kxswplarsn srvünsobt. Oer Verkehr der Lilials lassen gebt dureii das Hauptgeschäft Lärmen. Hochachtungsvoll und ergebenst Ll. Ossig, Lärmen, Labnhotsstrasss 6. Kilials: lassen (liukr), Okaussosstr. 2. ltsksrsne: Lärmer Lank-Verein. Kommissionär: Lsrr K. Volckmar, Lsipri^. s448l6j Vtzl-I»F8-V«rünä«ruiiA. ilus dem Kommissionsverlags der Lirma Sc/imorl von Vac/:/. in Hannover*) ging in weinen Verlag über: v. Dornotli, Zlurtin I-utkvr. Lad llarrburg, 10. Oktober 1897. Luä. Stalls. *) IVird bestätigt: Lcbworl L von Lsstsld Hackt. Hierdurch zur gef. Kenntnisnahme, daß ich von heute ab mit dem Buchhandel in den Verkehr trete und Herr F. E. Fischer in Leipzig die Güte hatte, meine Kommission zu übernehmen. Wahlzettel, Prospekte, Kata loge rc. sind erbeten. Hochachtend Ebersbach i/Sachsen, 12. Oktober 1897. M. Krause. 990 Vierundsechzigstcr Jahrgang.
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