Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1897

gezogen werden, die gutachtlich zu hören waren; auch Frauen konnten als Sachverständige beigezogen werden. Die Preise wurden in Medaillen nach nachstehender Reihenfolge erteilt: 1) Staats medaillen, 2) goldene Medaillen der Stadt Leipzig, 3) goldene Medaillen der Ausstellung, 4) silberne Medaillen der Stadt Leipzig, 5) silberne Medaillen der Ausstellung. Jeder Prämiierte erhält mit der Medaille ein Diplom, in dem die Gründe der Preis- zuerkennung kurz angeführt sind. Eine Prämiierung fand nicht statt: 1) für Ausstellungsgegenstände, die nach der Erklärung des Ausstellers bei der Prämiierung unberücksichtigt bleiben sollten (-Außer Preisbewerbung«), 2) für Ausstellungsgegenstände von Ausstellern, die persönlich in der betreffenden Gruppe als Preisrichter thätig waren, sowie 3) für Ausstellungsgegenstände, die nicht im Aus- stellungsgebieie ihre Entstehung undVollendung fandenodervon denen das Preisgericht zu der Ueberzeugung kam, daß sie nicht eigene Er zeugnisse des Ausstellers waren. Bei der Beurteilung der aus gestellten Gegenstände war das Augenmerk zu richten auf die technische Ausführung, die Zweckmäßigkeit, die Preiswürdig keit, die Wahl und Güte des Rohmaterials und die Schönheit der Form und Farbe; auch sollten die Leistungsfähigkeit des Ausstellers, die geschichtliche Bedeutung seines Geschäfts für die Industrie und seine Bestrebungen nach Fortschritten in Bezug auf die Einführung neuer Produkte und Herstellungs arten besondere Berücksichtigung finden. Kollektiv-Ausstellungen sollten in der Regel als Ganzes beurteilt werden, doch konnte ein Einzelner besondere Beurteilung verlangen, wenn seine Leistung in der Gesamtleistung sicher zu erkennen war; Mitarbeitern konnten auf Antrag Anerkennungsdiplome verliehen werden. Die Ent scheidungen der Preisgerichte erfolgten mittels Abstimmung durch einfache Stimmenmehrheit; die Preisgerichte waren bei Anwesen heit von mindestens der Hälfte der Mitglieder beschlußfähig; Re klamationen gegen die Entscheidungen des Preisgerichtes sind nicht zulässig. Deutsche Kunst- und Kunstgewerbe-Ausstellung. — Eine vom Dresdener Oberbürgermeister Beutler einberufene Ver sammlung von Stadtverordneten, zahlreichen Künstlern und Kunst freunden hat beschlossen, im Jahre 1899 in Dresden eine deutsch nationale Kunst- und kunstgewerbliche Ausstellung zu veranstalten. Personalnachrichten. Vermählungsfeter. — Die Vermählung des Herrn Wilhelm Müller (Fa. R. Lechner) in Wien mit Fräulein Lili Bachmayr wird am Sonnabend den 23. d. M. vormittags '/gll Uhr in der evangelischen Kirche .4. 0. I, Dorotheergasse 18, zu Wien erfolgen. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. (45678) Lacbdem lob meine unter der Kirwa O. K. Lücksrdt in Osnabrück betriebene Lack-, Kunst- und Masikalisnbandlung an Herrn Otto Lüsing käuklicb abgetreten babe, begründe icb beute, den 15. Oktober, in Magdeburg unter der bandelsgsriebtiicb eingetragenen kirma 8. eins Vsrlagsbucbbandlung «unäckst tbsologiscb - xädagogiscbsr Licbtung. LIs erstes oröissres Werk erscbeint linde Oktober d. d. in meinem Verlags: Lktnätmod äsr kssodivdts äss itltsit imä LSIISÜ öniläss von Ino. tbsol. Dr. 0. kbowas, Königl. 8swinar'sbrsr. I. tAeseflioflke ries «iten Srrwries. Din Landbuob rum gesobiobtliobsn Ver ständnis des reiten lestaments, besonders kür Dsbrer. 6a. 52 Druckbogen stark, kreis 9 ^ ord. Oer II. 1'eil, das bleue 1'sstamsnt sr- «cbsint mögliebst linde näcbstsn dabrss, wäbrend scbon im krübjabr 1898 ein Orund- riss der Osscbicbts des alten Lundes, sin I.sbrbuck tür den Lsligionsuntsrriokt an Lewiuarisn sowie den oberen Klassen böbe- rer Lsbranstaltsn ea. 20 — 24 Druckbogen stark, und im krübzabr 1899 sin solobsr des neuen Lundes tolgsn soll. Neins Vertretung in Leipzig babe icb aucb lür mein neues Osscbätt den bswabrtsn Länden des Herrn Kran r. Wagner über lassen, der msinsn Vsrlag bar auslisksrn wird. Weiters lirscbeinungen werde icb dureb Oirkular rscbtr-eitig bekannt geben und bitte icb den Sortiments buck Kandel um reckt tbätigs Verwendung kür meinen mit gröss ter 8orgka.lt gswäkltsn Verlag. Locbacbtungsvoll Magdeburg, den 15. Oktober 1897. 8. Lüdllvg, Vsrlagsbucbbandlung. Anzeigeblatt. Weimar, am 15. Oktober 1897. (45601) x x. Infolge zunehmender Kränklichkeit habe ich mich genötigt gesehen, die Leitung meiner Verlagsbuchhandlung unter der Firma Bernhard Friedrich Boigt in die Hände einer jüngeren Kraft zu legen, zu der ich das Vertrauen habe, daß sie das Geschäft im bisherigen Geiste weiter führen und womöglich noch zu größerer Blüte ent falten werde. Mein Nachfolger, Herr Wilhelm Berudt aus Odessa, hat das Geschäft mit allen Zweigen und mit allen Aktiven und Passiven am heutigen Tage käuflich erworben, wird es unter der alten seit 1812 bestehenden Firma weiterführen und bedarf es daher keiner Aenderung in den Äeschäftsbüchern u.s.w. Indem ich somit, nach 54jährtger Berufs- thätigkeit, vom Buchhandel bewegten Herzens Abschied nehme, drängt es mich, dem un ehrlichen Sortimentsbuchhandel für die er freuliche Verwendung, die er meinen Unter nehmungen allezeit gewidmet hat, meinen wärmsten Dank auszusprechen, mit der Bitte, das gleiche Wohlwollen und Vertrauen auch meinem Herrn Nachfolger entgegenbringen zu wollen. Ebenso sage ich meinem verehrten Kom missionär, Herrn F. Volckmar in Leipzig, verbindlichsten Dank für die den Interessen meiner Firma jederzeit gewidmete Sorgfalt und empfehle mich dem Andenken der mir befreundeten Herren Kollegen. Hochachtungsvoll Heinrich Boigt. Heinrich Voigt hört aus zu zeichnen: B. F. Voigt. s45602j Weimar, am 15. Oktober 1897. k. k. Im Anschluß an vorstehendes Rund schreiben beehre ich mich. Ihnen ergebenst anzuzeigen', daß ich am heutigen Tage die hier bestehende Verlagsbuchhandlung von Bernhard Friedrich Voigt mit allen Rechten und Pflichten, Aktiven und Passiven durch Kauf erworben habe und sie unter der gleichen Firma im gleichen Geiste sortführen werde. Die eigenartige Richtung des allgemein bekannten und geschätzten Verlages werde ich, treu den bewährten Grundsätzen meiner Herren Vorgänger, beibehalten und auch sernerhin zu pflegen und auszubauen bestrebl sein, wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, daß auch dir bisherigen günstigen Bezugs bedingungen in unveränderter Weise be stehen bleiben. Die Firma F. Volckmar in Leipzig wird die Güte haben, meine Kommission nach wie vor zu besorgen und ebenso die tägliche Auslieferung meines neueren Verlages mit der gewohnten Sorgfalt zu erledigen. Indem ich Sie zum Schlüsse um fort gesetzte thätige Verwendung für die gut ein geführten, leicht absetzbaren Artikel meines neuerworbenen Verlages ersuche, zeichne ich hochachtungsvoll Wilhelm Berndl. Wilhelm Berndt wird zeichnen: B. F. Voigt. Ein eigeuhäudig uuterzeichuetes Ejemplar dieses Rundschreibens wurde bei der Geschäftsstelle des Binien- vereinS hinterlegt. (45675) leb übsroabm dis Kornrnissioosbs- sorguug kür dis kirma ^äwillistrLtloil äsr iülsrllktlioiikttsil illiistrirtsii Lsitsodrikt „Vtl8 VVolt-jwIllk', Wi«ii, VII, AirriirdMsr8t.r3.886 8 and verweise aak dis Ankündigung dieser kirrna in der beutigsn Lummer. Leipzig, 18. Oktober 1897. Suslav LraurrS- (45672) Die Jul. Bindewald'sche Buch handlung in Greifswald, im Konkurs befind lich, wird fortgeführt. Die Amelang'sche Sortimentsbuchhand lung in Berlin und Herr Rudolf Hart mann in Leipzig lösen die für die Konkurs masse bestellten Sachen ein. Greifswald, 15. Oktober 1897. Der Konkursverwalter, Droysen, Rechtsanwalt.