Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1938
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- 1938-03-05
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Prof. Or. Helmuth Kanter in Hamburg an die u. Marburg für Geographie. vr. Fritz Körner in Leipzig in die med. Fak. der U. Würz- b u r g. Prof. Dr. Gerhard P f a h l e r in Gießen an die U. G ö t t i n g e n. 1)r. KlausWilhelm Nath zum ao. Prof, für den neuen volks wirtschaftlichen Lehrstuhl an der U. Göttin gen. Prof. I)r. Carl Troll in Berlin an die U. Bonn für Geo graphie. Die diesjährige Tagung der Internationalen Ver ein i g u n g f ü r D o k u m e n t a t i o n, die aus dem Internationalen Institut für Dokumentation hervorgegangen ist, findet vom 21. bis 2b. September in Oxford, Lady Margaret Hall, statt. Auf der Tages ordnung steht u. a. die endgültige Beschlußfassung über die neuen Satzungen, die sich aus der Umgestaltung ergeben. Zu gleicher Zeit findet in Oxford die Jahresversammlung der »^88ociation vk Lpsaial Iübra1ri68 an<i Information Uureaux« statt. Folgende Themen sind für die Tagung vorgesehen: Grundsätzliches über Klassifikation, Katalogisierung und Nachweis von Schrifttum — Formen und Hilfsmittel der Organisation von Büchereien, Archiven und Auskunftsstellen — Anwendung photographischer Verfahren aus dem Gebiete der Dokumentation — Arbeitsvorgänge und Zusammen arbeit bei Schrifttumsauskunftsstellen — Nationaler und Inter nationaler Austausch zwischen Verlagen — Leihverkehr — Prak tische Anwendung von Bibliographien. Auch der Stand bibliographi scher Arbeiten auf einzelnen Gebieten der Wissenschaft, z. B. Archäo logie, Archivkunde, Wirtschaft, Geschichte, Sprachwissenschaft, Natur wissenschaft und deren Anwendungen, soll erörtert werden. Nähere Einzelheiten über Teilnahme und Vortragsanmeldung gibt der Deutsche Normenausschuß, Berlin NW 7, Dorotheenstraße 40, bekannt. Der B i b l i o t h e k a r t a g 19 3 8 findet in der Pfingstwoche (8. bis 10. Juni) in Passau statt. Ende Januar tagte in Leipzig unter dem Vorsitz des Direktors der Bibliothek beim Reichsgericht vr. jur. Güntzel der Ausschuß der Akademie für Deutsches Recht für das rechts wissenschaftliche Bibliothekswesen, der sich insbe sondere mit dringenden Fragen des rechtswissenschaftlichen Zeit schriftenwesens befaßte. „Genialität und Buchhandel" Gedanken eines Schriftstellers vor hundert Jahren In der Nummer 95 des Jahrgangs 1Z30 des bei Cotta in Stutt gart erschienenen »Morgenblatts« las man einen Aussatz: »Genialität und Buchhandel«. Versaßt war er von Ludwig Bauer (1803 —1846), dem Freunde Eduard Mörikes, mit dem zusammen er in Tübingen in der von ihnen selbst geschaffenen Märchenwelt Orplid lebte. Sie fand bei Bauer in den Dramen »Der heimliche Malusf« und »Orplids letzte Tage«, bei Mörike in seinem Roman »Maler Nolten« ihre dichterische Gestaltung. Aus der oben genannten heiteren Betrachtung Ludwig Bauers wollen wir nachstehend einige kurze Stellen, die mit ihren Seitenhieben auf den damaligen Buchhandel heute noch ergötzlich zu lesen sind, der Vergessenheit entreißen. » . . . Welch ein Heer von Dilettanten, und alle, wenigstens provisorisch, in des einen Apollos Diensten! Rechnen wir dazu die bereits förmlich angestellten Poeten und zu diesen manche veraltete Dichter, die doch immer noch ihren Ruhegehalt vom Pegasus beziehen, so kann uns wahrlich für das Budget bange werden. Apollo zwar kann sich sicher stellen; im schlimmsten Falle würde er sich an die Buchhändler, und diese würden sich an die Rezensenten halten . . . Ehemals war es ein merkwürdiges Ereignis, wenn wieder ein neues Buch erschien. Man hatte kaum das Herz, einen Schriftsteller anzu reden. Gegenwärtig ist man nicht mehr so blöde, und es wäre auch schlimm: unsere Väter müßten sonst mit ihren eigenen Kindern Komplimente machen. Man trete in unsere Bibliotheken; so bestäubt sie auch sein mögen, voran steht doch immer eine hübsche Anzahl reinlich gehaltener Bücher, und diese haben wir selbst geschrieben. Nun, der Staub wird auch noch an sie kommen! Man lese unsere Zeitungen. Von Jahr zu Jahr wird eine Summe neuer Zeitschriften angegeben. Warum nicht auch die neuen Gedanken, die darin ent halten sind? Die Mühe könnte so groß nicht sein . . . Die Hellen Tränen stehen mir oft in den Augen, wenn ich in jedem Zeitungsblatt Ankündigungen neuer Bücher lese, und was für Ankündigungen! Da kommt keine Schrift heraus, die nicht eine Lücke der Literatur ausfüllte, keine Broschüre, die nicht einem längst ge fühlten Bedürfnis zu Hülfe käme, kein historischer Versuch, der nicht über diese oder jene Epoche ein ganz neues Licht verbreitete, kein Sitten- und Anstandsbüchlein, ohne welches man vernünftig leben könnte . . . Neulich wurde uns sogar ein Lexikon geschenkt, das für den Gelehrten und den Dilettanten, für den Kaufmann und den Landwirt gleich unentbehrlich ist, ohne welches man überhaupt weder deutsch sprechen noch schreiben kann. Wie mich der gute Schiller dauert, daß er nicht einmal dieses Lexikon erlebt hat! So märe er doch wenigstens zu einem ordentlichen Deutsch gekommen. Das Herr lichste in dieser Art sind die Anzeigen neuer Gedichte oder Erzählun gen für das andere Geschlecht. Da dampft es von Wohlgerüchen, da perlt es von Tautropfen, da drängt sich das Vergißmeinnicht und Immergrün, da sind die buntesten Blüten der Liebe und Sehn sucht in einen duftenden Kranz gewunden . . . Wir wissen gar nicht, wie reich wir sind. Übrigens noch weiter als wir selbst haben es diejenigen gebracht, die den Druck und den Verlag unserer Schriften besorgen. Die Interessen des Staates und der Kirche, der Wissenschaft und der Kunst, des Handels und der Landwirtschaft begegnen sich in ihrem Beutel. Protestantismus und Papismus erscheinen von ihrem Standpunkt nicht mehr als etwas Entgegengesetztes. Für sie gibt es keine Widersprüche, die konträrsten Tinge klingen für ihr Gehör in einem Silberton zusammen. Mit gleicher Wärme empfehlen sie eine neue Philosophie und eine Instruktion für Seifensieder. Bald führen sie ein Kind des Freisinns, bald eine Ausgeburt des Absolutismus in die Welt, und beides ist vortrefflich, beides unentbehrlich und wahr! Welch ein Überblick, welche Höhe der Spekulation! Ich habe mich oft bemüht, für das Benehmen der Buchhändler gegenüber dem Publikum einen würdigen Namen zu finden, allein kein Name schien mir an den Gegenstand hinzureichen, wenn wir's nicht etwa Edelsinn oder Großmut nennen wollen. Denn was kann sie bewegen, für alle unsere Bedürfnisse zu sorgen, unseren Wünschen zuvorzukommen und selbst über Dinge uns aufzuklären, die wir nicht einmal zu wissen brauchen. Was verdanken sie uns denn, das bischen Geld ausge nommen, so Großes, daß sie die Früchte aller Regionen des Erdballs für uns pflücken und abdörren, daß sie britischen und nordamerikani schen Schriftstellern ihre Romane unter der Feder abfassen, sic unbe sehen in Dampfschiffe einpacken und dann beispiellos wohlseil an uns verkaufen? Freilich hierzu gehören auch prompte Übersetzer, die nie über den Ausdruck verlegen sind, und diesen sage ich hiermit öffent lichen Dank. Durch das Lesen ihrer Übersetzungen sind mir unver merkt so viele englische Redensarten geläufig geworden, daß ich mir nun mit Hilfe eines Handwörterbuches fast jede englische Schrift im Original zu lesen getraue«. N. H. Kalkulations-KarteimitDruckmuster-Beispielen Im Verlag des Deutschen Buchdrucker-Vereins (Berlin W 9, Köthener Straße 33), herausgegeben von der Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker nnd verwandte Gewerbe«, ist unter dem Titel »Kal kulations-Kartei mit Truckmuster-Beispielen 1937« (4° Lw. NM 4.50) ein in erster Linie für Fachleute bestimmtes Werk erschienen. Zweifel los wird es beim Kalkulieren von Drucksachen der verschiedensten Art nicht nur vortreffliche Dienste leisten, sondern auch den Anfänger und weniger Kundigen in dieses kaufmännisch-technische Wissens gebiet gut einführen. Zweck und Sinn dieses Buches gipfeln darin, »zur Hebung des allgemeinen Leistungsniveaus und zur Förderung der Qualitätsarbeit« im Buchdruckgewerbe beizutragen. Selbstver ständlich stehen die errechnten Preise im Einklang mit den auf Grund der Marktordnung für das Buchdruckgewcrbe vom Deutschen Buch drucker-Verein im September 1935 herausgegebenen unverbindlichen Richtpreisen, für die ja in der Praxis die jeweiligen Gestehungs kosten maßgebend sein sollen. Uber den engeren Kreis dvr Bcrufs- angehörigen hinaus werden aber auch manche Auftraggeber von Druckarbeiten, namentlich aus dem Verlagsgewerbe, dieser Kalku lationskartei Interesse entgegenbringen, da sic ja ein durch konkrete Beispiele veranschaulichtes Bild von dem Zustandekommen der Druck preise vermittelt. Diese Tatsache wird noch deutlicher, wenn man den weiten Umfang berücksichtigt, auf den sich das in Rede stehende Werk und dessen Materie aufbaut, namentlich auf dem Gebiet einer zeitgemäßen Werbung. An Hand dieser Kalkulationen mit den dazu gehörigen Druckbeispielen wird es auch möglich sein, Vergleiche mit Rechnungen über ähnliche Drucksachen vorzunehmen und sich darüber zu vergewissern, ob der jeweils in Rede stehende Vergleichspreis einigermaßen dem in der Kalkulations-Kartei errechnten Preis ent spricht. D. Nr. 54 Sonnabend, den 5. März 1V38 187
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