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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1938
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- 1938-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1938
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Buchstaben (BuchdruÜlettern) aus Kunststoff In Nr. 269/1937 (Seite 931) hatten wir bereits kurz auf einen von Dipl.-Jng. Strunk und Di-. Bekk erfundenen Kunststoff hinge- wiesen, der bei der Anfertigung von Bnchdrucklettern an die Stelle der bisherigen Metallkomposition Blei, Antimon und Zinn tritt. Dipl.-Jng. Strunk veröffentlichte nun in Nr. 2 der Zeitschrift »Der Bierjahresplan« (Februar 1938) einen durch Abbildungen unter stützten erläuternden Aufsatz über diese Buchstaben aus dem neuen Kunststoff. Wie aus einer der Abbildungen ersichtlich ist, unter scheidet sich das Setzen mit Kunststoffbuchstaben in nichts von dem mit Metall-Lettern. Nach einem Hinweis auf gewisse Schattenseiten der Bleilegierungen wird gesagt, daß zu den Lettern aus Kunst stoff solche Kunststoffe verwendet werden, die beim Erwärmen er weichen. Größtem Interesse wird die Feststellung begegnen, das; der in Rede stehende Kunststoff auch für Setzmaschinen in Be tracht kommt (an Stelle des bisherigen Setzmaschinenmetalls). Es wird betont, daß z. B. in Zeilen-Setzmaschinen die vielfältigen Vor richtungen zum eigentlichen Setzen, d. h. für das Auslösen, Sammeln, Ausschließen und Wiederablegen der Matrizen, praktisch unverändert beibehalten werden können. In einer beheizten Schmelzkammer er hält der neue Werkstoff seinen plastisch-flüssigen Zustand; aus der Schmelzkammer wird der Werkstoff durch eine Düse in die Hohl form für den herzustellenden Druckformkörper gedrückt. Sehr wichtig ist, daß die Einzelbuchstaben oder Zeilen aus diesem neuen Werkstoff nach dem Gebrauch um ge sch molzen und der Werkstoff nun wieder für den Neuguß von Druckformen, d. h. Buch staben, Zeilen u. dgl. verwendet werden kann. Das Gewicht des Letternmetalls übersteigt das des neuen Werkstoffes bis um rund das Zehnfache. Die Erfinder, die den neuen Werkstoff bereits jahre lang im Betriebe des Deutschen Berlages in Berlin (vordem Verlag Ullstein A.-G.) ausprobiert und entwickelt haben, schreiben diesem Werkstoff auch die Möglichkeit einer Leistungssteigerung der Buch druckmaschinen zu, namentlich der Schnellpressen. Man wird auch mit Genugtuung davon Kenntnis nehmen, daß die neuen Druckform träger, also Buchstaben und Zeilen, sich durch hohe Maßgenauigkeit und Güte auszeichnen. (Tadellose systematische Genauigkeit von Buch staben und Zeilen weiß jeder Fachmann nicht genug zu würdigen.) Die neuen Druckformen sind zudem prägefest — auch beim Warm prägen — und beständig gegen Waschmittel; Oxydation (wie bei Metall-Lettern) kommt nicht in Frage. Die Buchstaben bzw. Zeilen aus dem neuen Werkstoff halten sehr hohe Auflagen aus. So wurden z. B. die Seiten 88 bis 91 der Zeitschrift »Der Vierjahresplan«, die den Aufsatz über die neuen Kunststoffbuchstaben enthalten, in einer Auslage von 80 000 von ein und demselben Satz, der mit den nach dem neuen Verfahren hergestellten Kunststoffbuchstaben gesetzt wurde, gedruckt. Im Gegensatz zu Blei wird der neue Kunststoff in hygie nischer Beziehung als völlig unbedenklich beurteilt. Dipl.-Jng. Strunk, der Verfasser des Aufsatzes, erklärt abschließend, daß dieses Ver fahren neue Wege zu technischem Fortschritt aufzeige, und daß darüber hinaus sich die Möglichkeit ergebe, den Verbrauch an Me tallen auf diesem Gebiete zu verringern. — Es wird nun abzuwarten sein, wie der nene Werkstoff, d. h. die aus ihm hergestellten Kunst stoffbuchstaben und Setzmaschinenzeilen, sich in der täglichen Arbeits praxis bewährt. N. Lukas Loffius über die Erfindung Gutenbergs Es ist schon viel darüber geschrieben morden, wann der Buch druck erfunden worden ist und zu welchem Zeitpunkte die Jahrhundert feier dafür abgehalten werden soll. Da das genaue Jahr der Er findung nicht mehr festzustellen ist, hat man sich seit alters her auf einen annähernd richtigen, dazu runden Zeitpunkt geeinigt und das Jahr 1440 als Geburtsjahr der Buchdruckerkunst für die späteren Jahrhundertfeiern 1640, 1740, 1840 angesetzt. Das Jahr 1940 wird uns demgemäß die besonders bedeutsame fünfte Jahrhundertfeier bringen. Es fehlt aber auch heute nicht an Stimmen, die ein anderes, bald früheres, bald späteres Geburtsjahr festsetzen möchten. Da ist es nicht ohne Bedeutung, neben anderen Zeugnissen auch eine Stimme aus dem 16. Jahrhundert zu hören, wie man da über das Jahr der Erfindung Gutenbergs gedacht hat. Lukas Lossius, ein gelehrter Jünger Melanchthons und Schul mann in Lüneburg, bittet in seiner 1570 bei den Erben Egenolphs zu Frankfurt erschienenen Psalmen-Erklärung (?83lmorum vavickis enrirralio) in einem eigenen Vorwort die Buchdrucker seiner Zeit, die Erben des um Kirche und Schule hochverdienten Druckers Christian Egenolph bei der Herausgabe ihrer Schulbücher zu unter stützen und vor allem die vorliegende Psalmen-Erklärung nicht nach- zndrucken, bevor nicht die ganze Auflage verkauft sei. Da die Ver leger große Kosten darauf verwandt hätten, wäre ein gegenteiliges Verhalten ein grober Verstoß gegen die schuldige Bruderliebe. Ein dringlich schlicht die Mahnung: »Lens valste, cksta Imuasbei-Zue anno 1569, cum ar8 V68tia typo^iaptiioa, 8iu8u1ars Osi bonekieium, Zrata mente et voee eele- Iübro8 8eribere yuas ckoee3 premencko«. Zu deutsch: »Lebt wohl, geschrieben zu Lüneburg im Jahre 1569, da vor 129 Jahren Euere Buchdruckerkunst, ein einzigartiges Geschenk Gottes, würdig, dankbaren Herzens und Wortes gefeiert zu werden, durch Johann Gutenberg aus Straßburg erfunden und von ihm in Mainz verbessert und verfeinert worden ist: eine überragende Hilfe des menschlichen Lebens, eine gefeierte Zier unseres Deutschlands, wie Filippo Beraldo in Phaläkischem Versmaße singt: Deutschland du, du Erfinderin der Gabe, Wie uns nützlicher keine bracht die Vorzeit, Bücher schreiben durch Druck fürwahr das lehrst du«. Also auch Lukas Lossius nimmt 1440 als Geburtsjahr der Buch druckerkunst an. Es ist vielleicht nicht unangemessen, zum kommenden Jubelfestjahr auf die bisher anscheinend unbeachtete Kundgebung des wackeren Lüneburger Schulmanns für Johann Gutenberg hinzu weisen. Or. Karl S ch o t t e n l o h e r. Adressenänderung: Landesleitung Schleswig. Holstein der RSK. Die L a n d c s l e i t u n g S ch l e s w i g - H o l st e i n der Rcichs- schrifttumskammcr ist am 1. Mürz 1938 verzogen nach dem Nie- mannsweg 160 (Kiel) (Fernruf 9650>. Jubiläum Am 1. März bestand die Grossobuchhandlung Louis Fried rich AbelL Co. in Berlin fünfundzwanzig Jahre. Sie ist aus der von Louis Abel 1877 gegründeten Buch- und Zeitschriftenhand lung hervorgegangen. Nach dem Tode des Gründers hat es sich seine Ehefrau, die jetzige Chefin und Jubilarin Frau Greinert, zur Lebens aufgabe gemacht, die Firma weiterzuführen. Die Mitarbeit ihres Bruders P. Krockow war dabei von entscheidender Bedeutung. Verkehrsnachrichten Einstellung des Nachnahmedienstes nach Finnland Die Postverwaltung von Finnland läßt mit Wirkung vom 1. März 1938 an Nachnahmen aus Deutschland aus eingeschriebenen Bries- sendungen, Wertbriefen und Postpaketen bis auf weiteres nicht' mehr zu. Personalnachrichten Herr Johannes Meißner, ein Mitarbeiter der Geschäfts stelle des Börsenvereins, Abteilung Adreßbücher-Redaktion, ist vom Beauftragten der NSDAP. Kreisleiter Wettengel zum Ratsherrn der Stadt Markkleeberg berufen worden. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst Am 1. März starb in Gardone im 75. Jahre der Dichter und Präsi dent der Kgl. Italienischen Akademie der Wissenschaften Gabriele d ' Annunzio ; in Berlin im 69. Jahre der frühere Präsident des Preuß. Oberverwaltungsgerichts Staatsminister Prof. Or. Bill Drews; in Dresden im Alter von 91 Jahren der Senior der Technischen Hochschule Geh. Hofrat Prof. Hugo Fischer; in Dresden im 77. Jahre der frühere Inhaber des Lehrstuhls für Wasser wirtschaft an der Techn. Hochschule Prof. Or. Harry Gravelius; in Bonn im 72. Jahre der Früh- und Vorgeschichtsforscher Prof. Or. Hans Lehner; in Aschau b. Prien der Geologe Geh. Rat Prof, vr. Hans Lenk, Univ.-Prof. in Erlangen; in Berlin im Alter von 65 Jahren der Dichter und Kulturpolitiker O t t o z u r L i n d e ; in Berlin im 71. Jahre der einer. Professor der systematischen Theo logie Geh. Konsistorialrat V. W i l h e l m L ü t g e r t; in Kufstein im 87. Jahre der frühere Professor für Knnstgewerbe an der Dresdner- Akademie Hofrat Paul Hermann Nauma n n ; in Gundels- heim der Ernährungstherapeut Geh. Hofrat vr. Ludwig Noem- Held; durch Unglücksfall im 29. Jahre der Dramatiker Thilo von Trotha, Hauptstellenleiter im A: ' 'lolitischen Amt der NSDAP.; in Lemberg der polnische Philosoph Prof. Or. Kasimir vonTwardowski; in Jena im 72. Jahre der Physiker Geh. Hofrat Prof. Or. Max Wien. Walter Herfurth, Leipzig — Verlag: Verlag dcS Börsenverctns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Anschrist der Schriftleitung und Erve bition: Leipzig 6 I, Gerichtsweg 26. Postschließfach 274/76. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig 6 1, Hospitalstraße 11a- 13. — DA. 7V26/H. Davon 6420 durchschnittlich mit Angebotene und Gesuchte Bücher. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 188 Nr. 64 Sonnabend, den 6. März 1S38
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