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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1938
- Strukturtyp
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- 1938-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1938
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4. An Annunqsversammlunqen, Aachkurscn, Lchulungsabendcn usw. sind die vom Kuratorium fiir Aachschrifttum herausgegebenen Fachbuchlisten, die in allen Buchhandlunflen kostenlos zu haben sind, zu verteilen. Falls notwendig, können auch die vom Reichsstand des deutschen Handwerks verbreiteten Aachbuchlisten zur Ergänzung von den Handwerkskammern oder Gcwerbesörderungsstcllen angefordert werden. Insbesondere sind auch die Gesellen und Lehrlinge mit Aach- buchlistcn zu versehen. Nach der Priifung ist jedem Prtifling eine Aachbuchliste zu übergeben. 5. Die bezirklichen Handwerksorganisationen haben sich unver züglich mit den »Örtlichen Werbegemeinschaften« der Neichsschrift- tumskammcr in Verbindung zu sehen? 6. Alihrcnde Persönlichkeiten der Gliederungen des Neichsstandes haben sich durch Aufrufe, «durch besondere Abhandlungen in der Presse, als Redner in geeigneten Veranstaltungen, gegebenenfalls auch im Rundfunk usw. der Fachbuchwerbnng zur Verfügung zu stellen. 7. Sofern nicht eigene Aachbnchansstellungen des Handwerks in Frage kommen, beteiligen sich die bezirklichen Handwerksgliederungen an Fachschrifttums-Ausstellungen der »örtlichen Werbegemein schaften«. Es ist darauf zu achten, daß in den Ausstellungen die »Fachlichen Vorschriften«, die Buchführungsanleitungen und das sonstige Fachschrifttum des Neichsstandes einen ihrer Bedeutung ent sprechenden Platz erhalten. 8. Das in allen Buchhandlungen kostenlos erhältliche Plakat »Das Fachbuch —ein Weg zu Leistung uud Erfolg« ist während der Werbungsmonate in allen Dienststellen des Handwerks und bei allen handwerklichen Veranstaltungen auszuhängen. 9. Den Fachzeitschriften des Handwerks ist nahezulegen, die in Frage kommenden Fachbuchlisten sowie die Liste der Allgemeinen Handwerksliteratur mehrmals abzudrucken. Ferner wird es eine wich tige Aufgabe sein, in Abhandlungen von führenden Männern der Praxis Fachbuchfragen zu erörtern. (Beispiele: Fachbücher als Preis, als Ehrengabe, Ausbildung und Fortbildung durch das Fachbuch, Fachbuch und Leistungssteigerung, Wie lese ich ein Fachbuch? usw.» 10. Der Tagespresse find über Veranstaltungen des Handwerks im Rahmen der Fachbuchwerbung ausführliche Berichte zuzusenden. Buch und Verlag auf der Jubiläumsausstellung „Leipzig — die Musikstadt" Wie bekannt, hat die am 22. Mai zu erwartende hundert- undfünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages, an dem Leipzigs großer Sohn Richard Wagner das Licht der Welt erblickte, Veranlassung nicht nur zu einer lückenlosen sestspielmäßigen Wie dergabe seines gesamten tondramatischen Werkes gegeben, son dern man hat auch eine — durch einige Nebenschauen ergänzte — Ausstellung im Museum der bildenden Künste veranstaltet, die erweist, daß Leipzig den Ehrentitel Musikstadt verdient. Jedwede schöpferische Tätigkeit auf dem Gebiets der Dich tung und dem der Komposition wird auf das Schrifttum und damit auch den Buch- und Musikalienverlag übergreifen, wenn sie über Stunde und Tag hinübergerettet werden soll. Und so hat der Betrachter der Ausstellung am Augustusplatz bereits Ge legenheit, den Anteil zu ermessen, den Leipzig, die Buch- und Verlags st ad t, am Fortleben der großen Genies, wie Johann Sebastian Bach und Richard Wagner, und an der Si cherstellung der Lebensleistung starker Talente hat. Dort natur gemäß aufgelockert und bis zu einem gewissen, unvermeidlichen Grade aus dem Zusammenhang gerissen durch Porträts und slulpturelle Bildnisse, durch Notenhandschriften, Briefwechsel, Photowiedergaben, Musikinstrumente, Szenarien, Bühnenbild- Dioramen und auch allerhand Kuriositäten auf dem Gebiete des Kunsthandwerks, findet man eine runde, sehr übersichtliche und ausstellungstechnisch gemeisterte Sonderschau im Gohliser Schlößchen, dem ersten deutschen »Haus der Kultur-, die ganz besonders Leipzig die Musik st adt im neueren deutschen Schrifttum sichtbar werden läßt. Um chronologisch vorzugehen und Altehrwürdigem den Vor tritt zu lassen, erst einige Hinweise auf Buch- und Verleger schätze im Museum der bildenden Künste. Und hier muß wieder um billigerweise der zweihundertjährige Verlag Breitkopf sc Härtel zuerst Berücksichtigung finden, von dem die reiche Ent wicklung des Notendrucks in Leipzig ausging. Schon die erste Probe des Breitkopfschen Notentypendrucks von 1745 fesselt das Auge, ebenso interessant ist der Druck der Oper »II Trionko ckella vsckslta«, 1756, die Maria Antonia Walpurgis, Kurfürstin von Sachsen, komponierte. Noch älter ist das 1736 von Bernhard Christoph Breitkopf gedruckte Schemelli'sche Gesangsbuch, dessen musikalischen Teil Johann Sebastian Bach besorgte. Neben Ma nuskripten von unschätzbarem Werte, als Vorlage späterer Ver öffentlichungen, darunter die von Johann Sebastian Bach eigen händig zu einer ebenso vorliegenden Solo-Kantate von Händel ausgeschriebenen Orchesterstimmen, neben Erstausgaben vieler Singspiele Johann Adam Hillers und einer Klaviersonate von Jos. Haydn, Melodien zu Gellerts geistlichen Liedern und Oden, wobei man als Drucker und Herausgeber Bernhardt Christoph Breitkopf L Sohn, zuvor schon Johann Gottlieb Immanuel Breitkopf liest und bereits bald das bekannte Bären-Vcrlags- Signet bemerkt, sieht man in den Vitrinen auch einen Original vertrag, beiderseits unterschrieben, mit Ludwig van Beethoven, die Ausgabe der autographierten Lohengrin-Partitur Richard Wagners von 1852, Robert Schumanns »Lieder für die Ju gend«, Erstausgabe mit dem Titelbild von Ludwig Richter. Und so geht es fort über Schubert, Brahms, Liszt. Bibliophile Kost barkeiten anderer Musikverlcger schließen sich diesem Sonder raum an, wie etwa die Nachbildung der Originalpartitur von Beethovens »Neunter« bei Fr. Kistner sc C. F. W. Siegel, und geleiten über die vielen Leipziger namhaften Musikverlage und Probestücke ihrer Autoren ses seien heraus gegriffen Max Brockhaus, Leuckart, Hofmeister, Schuberth, Steingräber, ohne die anderen zurückstellen zu wollen) zu den Schätzen der Leipziger Stadtbibliothek, die kaum ihresgleichen finden. Die älteste deutsche Gesangspraxis des Presbyters Regino von Prüm aus dem Jahre 900, Arnolt Schlicks von Peter Schösser gedruckte Tabulatur sl512), die älteste bekannt gewordene spanische Tabulatur des Luys Milan, um 1536, nur in vier Exemplaren über die ganze Welt gerettet, der althochdeutsche Traktat »Vs mouoctrorclo«, eine Sonate Rosenmüllers in erster runder Notenform 1682 gedruckt, dazu eine reichhaltige Sammlung alter Fachzeitschriften, vom »Musi kalischen Starstecher- des Jahres 1740 und der Allgemeinen Musikzeitung des verdienstvollen Fr. Rochlitz über die von Franz Brendel redigierte Reue Zeitschrift für Musik, aus der die Nummer vom 3. September 1850 mit dem »Judentum in der Musik«, von Richard Wagner unter dem Pseudonym K. Frei- gedank veröffentlicht, aufgeschlagen ist, bis zu Fritzschs Musika lischem Wochenblatt und Barthold Senffs »Signalen« — auch diese reiche Fachzeitschriften-Literatur kennzeichnet die Welt geltung Leipzigs als Musik- und Verlagsstadt. Nicht unerwähnt dürfen die kostbaren Leihgaben der Sammlung Kippenbcrg u. a. mit Goethes Widmungsexemplar des »Leipziger Liederbuches«, dem Erstdruck von Schuberts »Erlkönig«, den Corona-Schröte- rischen Liedkompositionen, der Musikbibliothek Peters, darunter das Dresdner Gesangbuch des Heinrich Schütz von 1676, bleiben. Auch vr. Stummes Faust-Sammlung ist mit Wahlstücken der ungezählten Gretchenlied-Vertonungen vertreten, ebenso die Universitätsbibliothek mit des Sperontes »Singender Muse an der Pleiße« von 1737, und die Thomaskirche zeigt ihr Gradualc aus dem 13. Jahrhundert. Daß die Thomasschule samt ihren Kantoren und Knabensängern, das Leipziger Landeskonserva torium der Musik, das Gewandhaus mit seiner geschichtlichen Entwicklung, seinen berühmten Dirigenten und Solisten, daß auch die großen Leipziger Sängervereinigungen Anlaß zu vielen Berlagsveröffentlichungen gaben, erkennt man hier schon, in gesteigertem Maße aber noch im Gohliser Schlößchen. Ehe wir uns dorthin begeben, sei noch der Ehrenraum ausgesucht, der im Ostflügel des Städtischen Bildcrmuseums den Manen Richard Wagners bereitet ist. Buchmäßig-verlegs- risch begegnet man hier am häufigsten den Namen I. I. Weber und Otto Wigand, die des Genies Bedeutung auch als künst lerisch inspirierter Kulturpolitiker früh erkannten, E. W. Fritzsch, 18»
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