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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1940
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- 1940-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1940
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fahrbaren Frontbuchhandlungen erforderten eine Kapitalinvesti- tion, die vom Berufsstand niemals aufzubringen gewesen wäre, und es muß in diesem Zusammenhang dankbar des Entschlusses des Reichsorganisationsleitcrs Pg. vr. Ley gedacht werden, der die erforderlichen Mittel sofort zur Verfügung stellte. Tief im Wege- - losen ehemaligen Polen und von Hammerfest bis Biarritz ver sehen heute Frontbuchhändler ihren Dienst. Sie dringen bis zur kleinsten abgelegenen Einheit vor, die abgeschnitten von aller Welt auf sich selbst gestellt den Kamerad Frontbuchhändler mit Begeisterung empfängt. Das Wichtigste aber an dieser Einrich tung ist wohl die damit geschaffene Gewähr, daß nur wertvolles deutsches Schriftgut in die Hände der Soldaten gelegt wird; und wir dürfen uns von dieser selbstverständlichen Pflicht, die wir heute damit unseren Soldaten gegenüber erfüllen, auch einen nachhaltigen Erfolg für die Frledenszeit versprechen. FSrdcrungsmatznahmen für Buch und Buchhandel Aber neben dieser durch die Kriegsverhältnisse bedingten Neuerung sind schon in den Jahren seit der Machtergreifung Einrichtungen geschaffen, die vordem entweder nicht durchführ bar waren oder als wahnwitzig bezeichnet worden wären. Zum allerersten gingen wir daran, dafür zu sorgen, daß nur mehr jener den Beruf des Buchhändlers ergreifen kann, der die Voraussetzung in fachlicher wie in weltanschaulicher Hinsicht erfüllte. Wir legten keinen Wert mehr auf Leute, die in der Herstellung und dem Vertrieb oder im Verleih des Buches nur noch rein handclsmäßige Vorgänge sahen. Selbstverständlich wußten wir, daß nur ein wirtschaftlich gesunder Buchhandel in der Lage war, dem deutschen Dichter am besten zu dienen. Wir machten aber den Verleger und Buchhändler frei von den Bin dungen überlebter Ansichten, die meistens darin bestanden, daß nur ausländische Schmocks oder zusammengeklaubte Sittenge schichten das Schrifttum Deutschlands darstellen dürften. Ich habe schon gesagt, daß der heutige Buchhandel des nationalsozialistischen Staates kein Jota verloren hat, weil er sich von diesen alten Gedankengängen freimachte; erhatda- sür das Volk, und vor allem wiederum Sie, meine Kameraden vom deutschen Schrifttum, für sich gewonnen. In der Reichsschule des Deutschen Buchhandels wird heute jeder junge Buchhändler vier Wochen lang in Leipzig auf Herz und Nieren geprüft, ob er das Zeug mitbringt, was wir vom Jungbuchhändler verlangen. Er lernt dort nicht nur die Ein richtungen eines traditionsreichen Bcrufsstandes kennen, sondern wird hier durch Dichterlesungen und Besuch von Theatervor stellungen aufs lebendigste mit unserem Kulturgebiet vertraut gemacht. Unabhängig davon muß der junge, angehende Buch händler aber noch in Lehrlingsprüfungen, die in den einzelnen Gaubereichen stattfinden, beweisen, daß er allen Erfordernissen seines Berufes wirklich gewachsen ist. Ferner schuf unser Staat die »Woche des Deutschen Buches«. Der Staat der Systemparteien, der sich auch mit dem Namen Der Schriftsteller in der Nach dem Beifall, der dem Leiter des Deutschen Buchhan dels für seine Ansprache dankte, übergab dieser das Wort an den Abteilungsleiter der Reichsschrifttumskammer, Kurt O. Fr. Metzner, der in seiner Rede zunächst einen historischen Rück blick über das Werden der Gruppe Schriftsteller gab, um daran die Schwierigkeiten aufzuzeigen, die es zu überwinden galt, um das gesamte deutsche Schrifttum in berufsständischer Ordnung zu erfassen. Im weiteren prüfte er, inwieweit durch diesen Aufbau die Forderungen des Reichskulturkammergesetzes erfüllt worden sind. Ausführlich legte er die Leistung dar, die in der Schaffung des Normalvertrages enthalten ist. Nach einem Rückblick auf die früheren Verhältnisse sagte er: »Alles Gerede vor 1933 aber war nicht in der Lage, solche einheitlichen Formen zu ent wickeln, wie sie jetzt der Normalverlagsvertrag darstellt. Das war schon aus dem einfachen Grunde nicht möglich, weil sich die Ver bände untereinander nicht einig waren, mehr noch aber deshalb nicht, weil die Verbände von sich aus ja gar nicht in der Lage gewesen wären, den Buchhändlern entsprechende Vorschläge zu dieser, dem deutschen Geistesleben am engsten verbundenen Stadt bekränzte, hat es niemals über einen Tag des Buches hinaus gebracht; ein wahrhaft beschämendes Armutszeugnis für jenen Staat geistiger Anleihen. Die »Woche des Deutschen Buches« hat dazu geführt, einmal im Jahr das gesamte deutsche Volk auf den in dem Schaffen seiner Dichter liegenden Wert hinzuweisen. Die von Jahr zu Jahr sich steigernden Umsätze im deutschen Buchhandel sind als das Echo dieser Veranstaltung der beste Beweis für ihre Berechtigung. Sie wurde zum Quell eines gewal tigen Stromes, der heute das ganze Volk durchdringt. Der Erfolg konnte aber auch nur sichergestellt werden durch die in allen Gauen des Reiches geleistete Kleinarbeit der Vertrauensmänner. So mancher Zopf, so manche ehrwürdige Tradition, die jeder Berechtigung entbehrte, mußten entfernt werden, damit die von der staatlichen Spitze ausgehenden Antriebsmomentc auch im letz ten Marktflecken nicht durch Nachlässigkeit oder Unverständnis zerstört wurden. Eine riesige Schulungsarbcit innerhalb der Reichsschrifttumskammer liegt hinter uns. In zahlreichen Ar beitswochen wurden die Berusskameraden an den schönsten Flecken unserer deutschen Heimat zusammengezogen. Hier wurde ihnen der größere Gedanke ihres Berufes dargelcgt. über die steigende Entwicklung der Buchproduk tion wie auch über die der Auflagen sind alljährlich bei den Kantatetagungen des Buchhandels ausführliche Zahlen genannt worden. Ich kann es mir daher wohl ersparen darauf einzu- gchen. Aber jeder von uns weiß, daß der noch zu Beginn des Jahres 1933 als ungeistig verrufene Nationalsozialismus nicht nur inzwischen die schönsten Werke in der bildenden Kunst und Malerei, die schönsten Straßen, großartige Bauwerke, sondern bereits auch beste Schöpfungen auf dem Gebiet des Schrifttums herausgcbracht hat. Revolutionen sind, wenn sie aus dem Volk hervorkommcn — und wirkliche Revolutionen können nur aus den Tiefen des Volkes kommen — immer produktiv. Auch das deutsche Volk hat sich endlich nach Jahrhunderten wieder auf seine inneren Kräfte und inneren Werte besonnen. Nichts vermag diese Wahrheit Wohl besser zu erhärten als die Tatsache, daß sich die Reichsregierung und die zuständige Berufsvertretung mitten in dem gewaltigen Ringen um Sein oder Nichtsein des Volkes entschlossen, die wichtigsten kulturpolitischen Veranstal tungen, die immer im Frieden durchgeführt worden sind, auch jetzt abzuhalten. Wir können dies aber nicht nur als Beweis für unsere äußere und innere Stärke buchen, sondern dürfen und müssen es als Zeichen dafür ansehen, daß neben dem äußeren Kampf auch jener um die totale Gewinnung des deutschen Men schen für unsere Weltanschauung weitergeht. Das Bewußtsein, damit etwas zum Bestand des vom Führer geschaffenen Groß- deutschen Reiches beitragen zu dürfen, erfüllt uns mit Stolz und innerer Genugtuung. Neben der Front des deutschen Soldaten steht auch jene des deutschen Schrifttums ein heitlicher und gestärkter denn je! Reichsschrifttumskammer machen. Ich weiß, daß Sie an gewisse Richtlinien denken, die vor 1933 ausgestellt wurden, genau so gut wie ich wissen Sie aber auch, daß diese Richtlinien doch eigentlich in den meisten Fällen nur dazu da waren, um sich nicht nach ihnen zu richten. Wir sind mit dem Normalverlagsvertrag, was ich ausdrücklich noch einmal betonen möchte, keineswegs am Ziel unserer Wünsche angelangt, wie wir überhaupt nicht behaupten können, auch in anderen Dingen dieses Ziel bereits erreicht zu haben. Aber eines können wir zugleich für die verschiedensten Aufgaben bereits sest- stöllen, nämlich, daß wir den Ausmarsch auf einer uns genau bekannten Straße zu den uns genau bekannten Zielen angetreten haben. Und darauf kommt es an. Nur Vermessene könnten ver langen, daß wir mit einem Sprung in den Zielen stehen. Aber selbst der Märchenkönig würde für seine schriftstellerische Tages- praxis diesem Beispiel nicht folgen können, weiß er doch zu ge nau, daß solche Wunderleistungcn wegen ihrer Unnatürlichkeit noch immer die Gefahr von Rückschlägen in sich getragen haben und daß diese Rückschläge nicht nur den getroffen haben, der den Nr. 2SS Donncritag, »IN S1. LItobcr l»u> 40»
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