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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1937
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- Deutsch
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Leipzig in der Buchwoche Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig stellt wieder namhaften Betrag für städtische Büchereien zur Verfügung Etwa gleichzeitig mit Weimar wurde auch in Leipzig die Jahresschau des deutschen Schrifttums am Sonnabend Nachmittag, am Vortag des Beginnes der Buch woche, eröffnet. Als schöner Rahmen dafür wurde der große Fest saal des Stadtgeschichtlichen Museums gewählt. Unter den Augen würdiger Ratsherren aus vergangener Zeit und überschattet von alten Zunftfahnen, die von der Decke herabhängen — darunter eine besonders kostbare, zum Gutenberg-Jubiläum 1840 gestif tete —, breitet sich die Ernte des Schrifttums des verflossenen Jahres in langen Reihen aus. Der reichlich zur Verfügung stehende Platz gestattete eine sehr übersichtliche Anordnung der Bücher und läßt andererseits auch bei großem Besucherandrang kein Gedränge entstehen. Zur eingehenden Besichtigung der Bü cher ist also — im Gegensatz zu mancher anderen Buchausstellung, die wir in letzter Zeit erlebten — gute Gelegenheit vorhanden. Die Eröffnung der Jahresschau fand im Rahmen einer klei nen Feier im Beisein von Vertretern der Stadt, der Partei, der Presse und des Buchhandels statt. Einführende Worte sprach der neue Direktor der Städtischen Bücherhallen — bis vor kurzem Leiter der Reichsschule des Deutschen Buchhandels — vr. H o y e r. Er verglich die Buchwoche mit einem geistigen Erntedankfest, zu dem das ganze Volk als Gast geladen ist. Die Ausstellung soll einem jeden Gelegenheit geben, mit ruhiger Be sinnung das fleißige Werk eines Jahres zu überschauen Nachdem vr. Hoher noch von der Bedeutung des Buches als geistiges Füh rungsmittel, von der Sorge, die ihm die nationalsozialistische Regierung angedeihen läßt und von der Pflicht, Bücher zu be sitzen oder zu lesen, gesprochen hatte, wurde die Ausstellung vom Gauobmann des Buchhandels vr. Walther Klinkhardt nach kurzen Dankesworten als eröffnet erklärt. — Die Bücher sind, wie schon erwähnt wurde, sehr übersichtlich nach den verschiede nen Abteilungen des »Führers durch die Leistungsschau des deut schen Schrifttums- angeordnet. Den besonders geschmückten Ehrenplatz nimmt die erste Abteilung »Der Führer- ein. — Außerhalb des Rahmens der Leistungsschau sind die Bücher Robert Hohlbaums ausgestellt, der während der Buchwoche in Leipzig aus seinen Werken las. Der Festakt am Mittwoch Abend im Gewandhaus wurde wieder zu einer machtvollen Kundgebung für das Buch. Zahl reiche Vertreter der Gliederungen der Partei und der Behörden waren als Gäste erschienen, um mit den Angehörigen des Buch handels und — nicht zuletzt — den Freunden des Buches »ein Bekenntnis für das Buch abzulegen«, wie der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Walter Dönicke in seiner Ansprache aus- sührtc. Oberbürgermeister Dönicke wies auch darauf hin, daß es ihn besonders freue, als eine seiner ersten Amtshandlungen als Oberbürgermeister während der Woche des Deutschen Buches sprechen zu können, denn auch ihm liege die Bedeutung Leipzigs als Buchstadt sehr am Herzen, deren großer Tradition er sich zur Verfügung stelle. Für den Nationalsozialismus habe ja das Buch eine ganz besondere Bedeutung und so hoffe er, daß sich alle am Buche Mitschafsenden ihrer großen Verantwortung be wußt bleiben. Unter lebhaftem Beifall verkündete Oberbürgermeister Dö nicke, daß die Stadt in diesem Jahre aus Anlaß der Buchwoche 30000 RM für Buchankäufe ihren Büchereien zur Verfügung stelle. Die Stadt habe sich aber auch noch andere Ausgaben gestellt. Dazu zähle die Ausgestaltung des »Buchforums«, das mit dem Neubau des Buchgewerbevereins in der Nachbarschaft des Buchhändlerhauses Gestalt gewinne und der Bedeutung Leipzigs als Buchstadt äußeren Ausdruck geben solle. Die zweite große Aufgabe liegt in der Vorbereitung einer würdigen Ausstellung des Buchhandels und graphischen Gewerbes im Gutenberg-Jahr 1940, mit der Leipzig unter Beweis stellen will, daß sein Anspruch, im Buch gewerbe führend zu sein, berechtigt ist. Nach Oberbürgermeister Dönicke trat der sudetendeutsche Dichter Robert H o h l b a u m, der jetzt die Stadtbibliothek in Duisburg leitet, ans Pult, um aus seinen Werken zu lesen. Mit einigen Proben aus seinem Roman »Zweikamps um Deutsch land« und aus der Erzählung »Getrennt marschieren« gewann er sich schnell die Herzen der Zuhörer, die sowohl von dem Thema: »Deutschland—Österreich« als auch von der Art des Vortrages gepackt wurden. Wie es bei der Buchwoche in Leipzig zur Gewohnheit gewor den ist und wie es auch der Ort der Feierstunde, das Gewand haus, erheischt, kam auch diesmal die Musik zu ihrem Recht. Von der Kantorei des Landeskonservatoriums unter Leitung von Jo hann Nepomuk David gesungene Lieder von Joh. Brahms fanden reichen und verdienten Beifall. — Den Dank an alle Mitwirkenden sprach der Gauobmann des Buchhandels vr. Wal ther Klinkhardt aus. Unter den sonstigen Veranstaltungen Leipzigs zur Buch woche sind zu erwähnen: eine Ausstellung »Der deutsche Soldat in der Bücherei der Kreisleitung der NSDAP., — Buchausstel lungen in den fünf städtischen Bücherhallen, — die Ausstellung der Universitätsbibliothek »Vom Autor zum Leser- sowie die täg lichen Führungen durch die Ptadtbibliothek mit einer Besich tigung der Schausammlung sowie Einführung in ihre Benutzung. Die Lesungen Leipziger Dichter in den Schulen sowie Feier stunden in jeder Schule sind dazu bestimmt, die Jugend zum Buch zu führen. In einigen großen Betrieben finden ebenfalls Dichterlesungen statt, in anderen werden von Leipziger Buch handlungen Ausstellungen veranstaltet. Werbemittel für den Reisebuchhandel Die Werbemittel, die der Reisebuchhandel vom Verleger be anspruchen kann und muß, erfordern zum Teil eine andere Ge staltung als die sonst üblichen für das Sortiment und das Publi kum, denn sie müssen ja Rüstzeug für den einzelnen Vertreter dar- stellen. Eine Drucksache, die ein Buchvertreter mit sich führt, muß so gut wie alles enthalten, was erforderlich ist, um den Kunden zu überzeugen und somit zum Verkauf zu bewegen. Dies ist schon deshalb dringend notwendig, weil nur selten der erste Besuch eines Vertreters zum Abschluß führt, sodaß der Vertreter unter Hinterlassung eines Prospektes seinen Besuch ein oder mehrere Male zu wiederholen gezwungen ist. Die Vorteile des Angebots, die dem mutmaßlichen Käufer mündlich unterbreitet wurden, müssen unbedingt auch im hinterlassenen Prospekt enthalten sein, damit dieser bei Rücksprache mit Arbeitskameraden an jeden wich tigen Punkt des Verkaufsgespräches erinnert wird. Hieraus ergibt sich bereits, daß der Text lebendig und inter essant gestaltet werden muß, also irgendwelche Einwände im Hin blick auf den hohen Wert des betreffenden Werkes gar nicht auf- kommen können. Einen solchen Prospekt kann natürlich wiederum nur jemand zusammenstellen, der den Inhalt des Werkes ganz genau kennt, denn schon der Vertreter, dem man den Vertrieb des Werkes übertragen will, muß durch den Wortlaut der Drucksachen von der Absatzfähigkeit überzeugt werden. Er muß zu einem wesent lichen Teil sein ganzes Verkaufsgespräch auf den Prospektinhalt aufbauen können, um an Hand seines Reisemusters alles Weitere zu erläutern. Neben dem Prospekt wird der Vertreter (und zwar nur für seinen eigenen Gebrauch, nicht aber fürs Publikum bestimmt) eine Berkaufsan Weisung erhalten. Diese gibt Ausschluß über den Interessentenkreis, ferner enthält sie Winke 884
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