Vergänglichkeit des Einzelschicksals zu über winden, zuüberwindendurchgei st igeGe st altnng, durch Zuchtwahl und Form! Wenn wir das Buch, das schon als Wort aus dem Baum: »die Buche» gewachsen ist, dem wir auch die buchenen Stabe dan ken, die Buchstaben, die unsere Vorväter auflasen und somit ihre Weisheit unmittelbar aus dem Geheimnis des Waldes schöpften, wenn wir das Buch so tief und so mächtig einwerten, wissen wir, weswegen der nationalsozialistische Staat mit voller Kraft das Schwergewicht seines Kulturwillens und seiner Propaganda auf das Buch wirft. Es geht diesem modernen Staat, der im Kampf mit allen internationalen sogenannten geistigen Mächten und Ohnmächten und Vormächten liegt, ja gerade darum, diesen verhcuchelten Gegnern ein offenes, durchgeistigtes Antlitz nationaler und sozia listischer Prägung gegenüberzustellen! Das Buch aber ist und bleibt der Ort, an dem alle weltanschaulichen Architekturen ihren Grundriß, ihren Aufbau und ihre Vollendung erfahren. Das Buch ist der Heimatsort der Seele, des Gemütes, des Herzens und des Geistes! Es darf daher keinen deutschen Menschen geben, der nicht in einem Buche feine seelische, geistige Wahlheimat gesunden hätte. Kein Staat der Welt kann allen seinen Mitbürgern Reich- tümer verschenken, aber er kann alle seine Volksgenossen mit einem Adel beleihen, einem Selbstbewußtsein und Stolz begütern und mit einem seelischen Reichtum bedenken, der sie durch diese Liebes- kraft einer weltanschaulichen Gemeinschaft frei werden läßt von jedem Klassenhaß. Der Mensch, der ein einziges gutes Buch innerlich wahrhaft in Besitz genommen hat, ist viel zu erhaben und zu beglückt, als daß er um eines Schweinskotelettes mehr oder weniger willen einen Mitmenschen hassen könnte. Diese Überwindung jeden Klassenhasses ist aber die Voraussetzung für die vom Dritten Reich proklamierte Volksgemeinschaft. Alle Instanzen dieses Reiches haben also ein tief inneres Verhältnis zum deutschen Buch. Dieses Jahr haben wir die Propaganda der Kommunal- bchörden in den Mittelpunkt unserer Buchwoche gestellt. Wir wollten zeigen, welche starken Förderungsmittel des Buchlebens den Kommunalbehörden möglich sind. Volksbildung, die von den Stadtvätern ausgeht und in Bibliotheken und Ausstellungen ihren praktischen Ausdruck findet. Die Stadt der Arbeit, das eiserne Herz Deutschlands, hat nun in geradezu vollendeter Weise dieser Anregung Folge geleistet. Ich spreche! hrdahermeinenaufrichtig st enDankaus. Mit diesem Dank ist die Woche des Buches geschlossen! Das Jahr des Buches kann beginnen! » Noch einmal hörten die Anwesenden das Ruhrland- Orchester. Unter Leitung seines Dirigenten bot es die Ouvertüre zur Oper »Don Juan» von Mozart. Reichskultursenator Kelter schloß die Feier mit dem Gruß an den Führer und Reichskanzler, mit den Liedern des Reiches fand sie ihren Ausklang. über die Veranstaltung des Gaues Essen am Nachmittag des 7. November, in der auch der Leiter des Deutschen Buchhandels und Vizepräsident der Reichsschristtumskammer Wilhelm Baur sprach, berichten wir in einer der nächsten Nummern. Bild von der Schlußkundgebung im Saalbau zu Essen. dlnsn.t LSckmann, Eil-» Von links nach rechts: Wilhelm Baur, Karl Heinz Hederich, Oberbürgermeister Dlllgarbt, Hanns Johst. btitd» Nr. 260 Dienstag, den 9. November 1937