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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1937
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- Deutsch
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Gautreffen des Thüringer Buchhandels zur Eröffnung der Buchwoche in der Weimarhalle Ansprache des Vizepräsidenten der Reichsschrifttumskammer Wilhelm Baur — Die wichtigsten Bücher des Jahres — Öffentliche Dichterstunde mit Heinrich Zillich Nach der Eröffnung der Buchwoche in Weimar durch Reichs minister 2r. Goebbels fand am Nachmittag, ebenfalls im großen Saale der Weimarhalle, ein Treffen des Gaues Thüringen der Gruppe Buchhandel statt. Etwa 500 Berufskameraden, Betriebs führer und Gefolgschaft, hatten sich zu diesem Treffen eingefun den, unter ihnen zahlreiche Vertreter aus anderen Gaugebieten. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Thüringer Gau- obinanns Wolfgang Knabe, in der er aus den Erfolg der Buch- förderungsmaßnahmen durch die Regierung, auf ihre besonderen Erfolge in Thüringen hinwies und weiteren verstärkten Einsatz gelobte, machte der Leiter des Deutschen Buchhandels und Vize präsident der Reichsschrifttumskammer Wilhelm Baur einige grundsätzliche Ausführungen über die Einrichtungen der Reichsfchristtumskammer und ihre Aufgaben. Er rief den Anwesen den noch einmal die trostlosen kulturellen Verhältnisse der Ver fallszeit ins Gedächtnis zurück, in der ein Kurt Tucholsky oder Alfred Kcrr und ihre Trabanten bestimmten, was deutsche »Kul tur- und »Dichtung- sei und was nicht. Aus der Gründlichkeit, mit der hier gesäubert werden mußte, erklärte Wilhelm Baur auch die Sorgfalt, mit der die Reichskulturkammer mit sämtlichen Untergliederungen ans Werk gehen mußte. Er unterstrich die großzügigen Förderungsmaßnahmen, deren sich jegliches Kultur- fchaffen, sofern cs deutscher und positiver Art ist, heute bei uns zu erfreuen hat. Und der Erfolg: daß wir gerade in diesem Jahre einer ungewöhnlich schönen und reichen Ernte an wertvollem Schrifttum gegenüberstünden, beweise die Richtigkeit des einge schlagenen Weges. Er gab dann noch ins einzelne gehende Auf klärungen über Maßnahmen, die den Buchhandel insbesondere betreffen und bat um Verständnis und ehrliche Mitarbeit von seiten auch des letzten Berufskameraden. Künftig wird alljährlich einmal im Zusammenhang mit der Buchwoche in Weimar der Buchhandel zusammenkommen und Rechenschaft erhalten über alles das, was im Laufe des Jahres an Wichtigem geschah. Er zeigte die Wege auf, die man inzwischen zur Ertüchtigung des Nachwuchses beschickten hat und erkannte vor allem die segens reiche Arbeit der Reichsschule an, die für die innere, wesens mäßige Gleichrichtung der Jungbuchhändler heute eine so ent scheidende Rolle spiele. Er ging auf die guten Auswirkungen der buchhändlerischcn Arbeitswochen, der früheren Freizeiten, ein und gab bekannt, daß schon vom nächsten Jahre an der Besuch dieser Arbeitswochen in den Ausbildungsplan unseres Nachwuch ses eingebaut werde. Wenigstens zweimal während seiner Lehr zeit muß jeder Jungbuchhändler in diesen Lagern gewesen sein, damit wir die Gewißheit haben, über einen Nachwuchs von aus gesuchten Qualitäten zu verfügen, wie er allein unseres verant- wortungsbeladenen Standes würdig ist. — Zum Schluß ging Vizepräsident Baur noch auf die äußere Gestaltung der Buch- lädcn ein, die immer ihrer hohen Aufgabe gemäß sich besonders auszeichnen müßten. Schon durch einen Blick ins Schaufenster sollte sich jeder überzeugen können, daß hier ein verantwortungs bewußter Stand am Werke sei, das Volk mit den höchsten Idea len der eigenen Art, Überlieferung, Rasse und Werthaftigkeit zu erfüllen. — Langanhaltender Beifall dankte Wilhelm Baur für seine interessanten und wertvollen Hinweise. Dann versuchte ich in etwa andcrthalbstündigen Ausführun gen einen überblick über das bedeutsamste schön geistige Schrifttum des Jahres zu geben. Es wurde ein kurzer Gang durch die reiche Jahresernte, deren Zweck es war, den Berufskameraden Fingerzeige zu geben, Hinweise und Anregungen oder aber Bestätigung ihres eigenen Urteils. In der Einleitung meines Buchberichts führte ich etwa aus: Ich halte mich nicht streng an den Begriff Neuerscheinung. Ich betone ausdrücklich: daß ich selber über diesen unglückseligen Begriff ganz anderer Meinung bin! Wir müssen uns gegen die Modefexerei wenden, die auch im Pu blikum stark um sich gegriffen hat. Es kommt darauf an, auch das bewährte und erprobte Alte immer wieder hervorzuholen und so werde ich auch hier und da ein paar ältere Titel erwähnen. Wir müssen unser Herz fest machen und es nicht treiben lassen von der Gier nach dem .letzten Schrei'! Denn Kulturbuchhändler sein heißt: prüfen und sichten, dem eilenden Tage seinen Tribut leisten, aber auch die kostbaren Edelsteine bewahren und immer wieder leuchten lassen. Aus diesem Grunde will ich mich auch nicht darauf beschränken, fünf oder sechs Bücher als ,das große Geschäft des Jahres' herauszustellen, sondern die ganze Vielfalt ehrlichen Schaffens ausmarschieren lassen, die allein unseres Vol kes würdig ist, das auch heute noch — und vielleicht heute mehr denn je! — ein Volk der Dichter und Denker ist. Das Maß, mit dem ich messe, werden Sie bald an dem einen oder anderen Bei spiel erkennen: es ist das Maß, das bestimmt ist vom Leben unseres Volkes, von seinen Notwendigkeiten, seiner Geschichte, seiner Arbeit, seiner Treue, seiner Liebe, seinem wackeren Men schentum, von seiner Seele und ihrer schönsten Reife und Ent faltung! So ist es in der Hauptsache ein deutscher Buch bericht geworden, der von unserer völkischen Verantwortung aus geht und Ihnen eine Heerschau über die Hilfstruppen bedeuten soll, die zur Verfügung stehen, ein Blick gewissermaßen in die Hausapotheke des deutschen Geistes mit ihren hundert wunder vollen Mitteln zur Stärkung, Aufrichtung und Führung der Herzen!« Den Abschluß des Tages bildete wie in den Vorjahren eine öffentliche Dichter stunde im großen Saal der Weimarhalle, zu der jedermann freien Zutritt hatte. Diesmal las der Sieben- bllrgener Dichter Heinrich Zillich aus seinen Werken, und zwar die Novelle »Der Urlaub« und einige Gedichte. Gebannt folgten die Hunderte von Zuhörern den Worten und Bildern des Dichters. Starker Beifall belohnte ihn zum Schluß. Reinhold Vesper- Jena. Verfügung des Führers über die Wiedergabe seiner Reden Der „Völkische Beobachter" vom 4. November igg/ veröffentlicht nachstehende Verfügung des Führers: Bei der Wiedergabe meiner Reden in Broschüren und Buch form oder in Sammelwerken und Zeitschriften treten immer wieder starke Mängel auf. So werden oft ganze Sätze weg- gelassen und manchmal auch willkürliche und dadurch oft sinitt störende Umstellungen vorgenommen. Diese Tatsache veranlaßt mich anzuordnen, daß in Schrift werken obengenannterArt keine Reden von mir mehr zum Abdruck kommen dürfen, wenn sie nicht vorher dem Chef der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bo uhler, Vorgelegen haben. Ausführungsbestimmungen zu dieser Anordnung erläßt der Chef der Kanzlei des Führers und Vorsitzende der Parteiamt lichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums, Reichsleiter Philipp Bouhler. gez. Adolf Hitler Berlin, den 2. November igz/ 89S
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