Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19371109
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193711099
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19371109
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-09
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Geist und Schwert Festakt der Landesleitung Berlin der Neichsschrifttumskammer zur Woche des Deutschen Buches 1937 Am 31. Oktober wurde die Woche des Deutschen Buches in Weimar durch Reichsminister vr. Goebbels eröffnet. In allen deutschen Gauen, besonders aber in den Gauhauptstädten und dar über hinaus in vielen hundert kleinen und großen Städten fand sich das deutsche Volk in den Veranstaltungen, die zur Woche des Deutschen Buches durchgeführt wurden, zusammen, Dichter lasen aus ihren Werken und in größeren oder kleineren Buchausstellun gen wurde jedem Volksgenossen Gelegenheit gegeben, das wert volle deutsche Schrifttum kennenzulernen. Zu einem besonderen Festakt, der den Höhepunkt der Veranstal tungen zur Buchwoche in Berlin bildete, hatte der Landesleiter der Reichsschrifttumskammer, Pg. Martin Wülfing, in den fest lich geschmückten Saal des Lehrervereinshauses geladen. Martin Wülfing begrüßte die zahlreichen Gäste und betonte in seiner An sprache, daß diese Feierstunde den Sinn hätte, auch in der Reichshauptstadt ein Bekenntnis zum deutschen Buch abzulegen, ein.Bekenntnis, das nicht in irgendwelchen Äußerlichkeiten seinen Ausdruck finden dürfte, das aus dem Herzen kommen müsse, um den Weg zum Herzen zu finden. Es ginge bei der Woche des Deutschen Buches um nichts anderes, als im deutschen Volk die Kräfte zu wecken und zu fördern, die im Schrifttum ver borgen liegen. Es ginge darum, das Erlebnis unserer Zeit zu einer Erkenntnis werden zu lassen. Dieses Erlebnis aber könne nur verwirklicht werden, wenn alle Freunde des Buches zu tätiger Mitarbeit zusammenständen. Pg. Wülfing begrüßte danach den Stadtpräsidenten und Oberbürgermeister der Reichs- Hauptstadt, vr. Lippert, den Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda Partei genossen Hederich, den Vizepräsidenten der Reichsschrifttums kammer Hauptamtsleiter Baur und die zahlreich erschienenen Vertreter von Partei, Staat, den Organisationen und der Wehr macht. Den festlichen Aufklang des Abends bildete die »Feier der n eu e n Fro n t«, ein Chorwerk von Richard Trunk nach Worten Baldur von Schirachs. Die einzelnen Teile »Hitler«, »Des Führers Wächter«, »O Land« und »Horst Wessel« trug der Chor des NS.-Lehrerbundes unter der Stabführung des ersten Chordirektors der Staatsoper, Karl Schmidt, vor. Trunk schuf mit diesem Chor werk eine musikalische Arbeit, die unserem Lebensgesühl Ausdruck gibt. Anschließend betrat Oberbürgermeister und Stadtpräsident vr. Lippert das Podium, um über die Leistungen der Stadt Berlin im Zusammenhang mit dem Buchschasfen und der Buch förderung zu sprechen, vr. Lippert gab seiner Freude darüber Aus druck, daß er Gelegenheit habe, vor einem größeren Kreis die. Arbeiten der Stadtverwaltung seit der Machtübernahme zp schildern, die sie für die Verbreitung und Vertiefung der Buchkultur geleistet habe. Er betonte, daß vor dem Jahre 1833 das Büchereiwesen der Stadt Berlin völlig systemlos gewesen sei und daß seine Wirkungs- Möglichkeiten unter dieser Zersplitterung gelitten hätten. Im Jahre 1933 wurden die notwendigen Maßnahmen zur einheitlichen Ausrichtung des Büchereiwesens sofort in Angriff ge nommen. Nach der durchgeführten Reinigung der Bü chereien sei deren neuer Aufbau gefolgt, bis heute seien neun neue Büchereien eingerichtet worden, sechzehn wären umgebaut und vergrößert, vr. Lippert wies darauf hin, daß sich zur Zeit sieben neue Büchereien im Bau befinden. Sie werden im nächsten Jahr der Öffentlichkeit zugänglich sein. Hinzu käme die von der Stadt Berlin geförderte fachliche Schulung und weltanschauliche Ausrichtung der Bibliothekare. Zur Förderung des dichterischen Schaffens habe die Reichs hauptstadt ihren Literatur preis gestiftet, vr. Lippert gab der Hoffnung Ausdruck, daß in kommenden Jahren noch mehr getan werden könne, da das Buch einer der wenigen wirk lich treuen Freunde des Menschen sei. Nach vr. Lippert sprach der Leiter des Deutschen Buchhandels, Vizepräsident und Hauptamtsleiter RL. Wilhelm Baur. Baur ging in seiner Rede ein aus die Grundlagen, die diese Woche ermöglichten. Erst der Aufschwung auf allen Lebensgebieten habe es möglich gemacht, heute in Deutschland wieder auf kulturelle Dinge hin zuweisen, so auch auf das deutsche Schrifttum. Mit Worten bitterer Ironie wandte sich HauptamtÄeiter Baur dem früheren Tag des Buches zu und den »Dichterlesungen«, bei denen man nie etwas vom Volk bemerkt hätte. Der deutsche Dichter der Gegenwart habe es nicht mehr nötig, um Gunst zu betteln, er wisse, daß der Staat hinter ihm stehe. Baur erwähnte dann die Mittel, die während der Buchwoche zum Einsatz gekommen sind, besonders die vielen Dichterveranstaltungen, in denen die Einheit zwischen Arbeiter und Dichter Tatsache geworden sei. Er sprach dann von den Veranstal tungen in Berlin und dankte vr. Lippert für die Mitarbeit der Reichshauptstadt. Zum Schlüsse kommend führte er aus, daß die Buchwochen der letzten Jahre Lehrmeister gewesen seien. Das Jahr 1937 zeige den immer sichtbarer werdenden Erfolg. Der Buchhändler sei herausgetreten aus seiner Zurückhaltung und zu einem tätigen Glied der ltulturgemeinschaft geworden. Baur würdigte zusammen fassend diese Arbeit mit folgenden Worten: »Fürwahr, es ist eben falls eine Leistungsschau, die neben den übrigen Erfolgen, die unsere Bewegung auf allen Gebieten errungen hat, stolz bestehen kann. Dafür stets dankbar und gläubig an die Durch führung der neuen Aufgaben zu gehen, ist Sacht aller, deren Schicksal mit unseren Büchern eng st ens verknüpft ist und zugleich die beste Möglich keit, den Dank jenem Manne abzustatten, dem wir die Wiedergeburt unseres Volkes zu verdanken habe n«. Hauptamtsleiter Hederich, stellvertretender Vorsitzender der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrift- tums, ergriff nach Vizepräsident Baur das Wort. Durch das Hervortreten des Vorsitzenden der Parteiamtlichen Prüfungskom mission, des Reichsleiters Philipp Bouhler, sei in Weimar bei der Eröffnung der Buchwoche weithin sichtbar die Bedeutung der Buchwoche unterstrichen worden. In den Reden von vr. Goebbels und Bouhler käme das Zusammenklingen der Arbeiten von Parte! und Staat ani Schrifttum sinnfällig zum Ausdruck. Hederich fuhr fort, daß es mit unsere Ausgabe sei, die innere Einheit zwischen Schwert und Buch so zu gestalten, daß an ihr niemals mehr das deutsche Volk zerbrechen könne. Vom Veranstaltungsprogramm der Reichshauptstadt sagte er, daß e^ würdig und geeignet sei, die Men schen wirklich an alle die Fragen hcranzusühren, »um die wir im Schrifttum heute ringen, und die der deutsche Mensch aufnehmen, weiterbilden und weitcrtragen soll«. Dieser Unterstützung sprach Hederich besonderen Dank aus. Er wünschte zuvorderst den Werk lesungen Erfolg, durch die das Buch mitten hinein in das Leben des deutschen Arbeiters gestellt werde. Eingehend auf die »Jahresschau des deutschen Schrifttums«, die in Berlin zweimal gezeigt wird, erklärte Hederich, daß daraus Verleger und Buchhändler eine Dankesschuld entnehmen könnten, die durch nichts besser ausgeglichen würde, als daß diese sich immer mehr und mehr der hohen Verpflichtung im Dienst an der deutschen Idee bewußt würden und ihren Ehrgeiz dareinsctzten, mit einer größtmöglichen Anzahl wertvoller Werke am Erntedank des deut schen Geistes — dem Tag von Weimar — hcrvorzutrctcn. Aber, so schloß Hederich seine Ansprache, kein Erfolg und keine noch so schöne Leistung dürfe zufriedenstellcn. Der Dienst am deut schen Schrifttum sei ein immerwährender und so ewig wie der Dienst am deutschen Volk. Die Ausführungen der Redner des Abends wurden mit Bei fall ausgenommen. Schlußworte sprach der Gauobmann des Berliner Buchhandels, Pg. Gustav Langenscheid t. Er wandte sich dabei an seine Berufskameraden und sprach zu ihnen von der Leidenschaft, die allein ein großes Werk zum Gelingen führen könne. Er gedachte der Weimarer Tage, die für die Arbeit des Buchhandels wichtige Voraussetzungen gebracht habe. Die Lieder des Reiches bildeten den Abschluß der schönen Feier stunde. E. L. Nr. 260 Dienstag, öen s. November 1SS7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder