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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1937
- Strukturtyp
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- 1937-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1937
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- Deutsch
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Berlins „Iahresschau" — mitten im Großstadtverkehr An Stelle eines Eröffnungsberichtes Ein Laden wandelt sich! So könnte man über diesen ersten Abschnitt schreiben. Noch vor einigen Tagen erinnerte in dem Haus »Unter den Linden 43. nichts an die jetzt dort untergebrachte »Jahresschau des deutschen Schrifttums 1937«. An den grasten Scheiben der Fenster war in Riesenbuchstaben aufgemalt, daß der Aufn.: Presse Jllustrat. Hoffmann Laden zu vermieten wäre. Mit einem Schlage änderte sich das! Und zwar damit, daß die Landesleitung der Reichsschrifttums- kammer in dem weiten Raum ihre Jahresschau aufbaute. Am Tage der Eröffnung war dem Raum nicht mehr anzusehen, daß er auf einen Mieter wartet. In den Fenstern grüßten den Vorbei gehenden große gelbe Chrysanthemen in reicher Fülle, einige Schriftplakate berichteten, was in dem Raum selbst zu sehen sei. So ist der Berliner nun einmal: alles neue interessiert ihn zu nächst gründlich. Er hemmt seinen eiligen Gang und -guckt«. Erst wenn er genau Bescheid weiß, geht er zufrieden weiter. Vor dem Haus Nr. 43 blieb er stehen, auch als er Bescheid wußte. Zunächst freilich mußte -der Berliner«, d. s. Männer und Frauen, sich ge dulden, denn: — der Aufnahmewagen des Deutschlandsenders kam langsam angefahren und machte Halt! Vom Wagen aus gingen die Kabel in den Ausstellungsraum. Der Landesleiter der Reichs schrifttumskammer, Pg. Wülfing, spricht ins Mikrophon, er erzählt von der letztjährigen Ausstellung Im Reichstag, von den Ausgaben der Buchwoche. Der Aufnahmeleiter macht seinen Rund- gang durch die Jahresschau, er plaudert für die Hörer von der Jahresschau, über deren besonderen Sinn Erich Langenbucher von der Reichsschrifttumsstelle spricht, übrigens: die vor der Tür War tenden haben die Gelegenheit benützt, nun auch -einzutreten«. Der Gauobmann des Berliner Buchhandels, Pg. Langenscheidt, hat es nicht ganz leicht, durch die Menschenmauer zu kommen, als er ans Mikrophon will, um als Buchhändler noch einiges zu erzählen. Als der Rundfunk »abgebraust« ist, betrachten die Zu schauer die Ausstellung ganz als »ihre Sache-, die Berliner haben ihre -Iahresschau des deutschen Schrifttums« selbst eröffnet. Auch als ich abends vorbeikomme und rasch einen Blick Hineinwerse, sehe ich fast nur Menschen; die Tische sind umlagert, die hohen Stapel des -Führers« und anderer Kataloge sind merklich zusammengeschmolzen. Nur eines noch: jetzt sind es ganz andere Menschen. Denn es ist unterdessen dunkel geworden. Die Berliner kommen von der Arbeit, wollen zur U-Bahn in der Friedrichstraße oder zur S-Bahn. Aber heute warten sie vor der Ausstellung, gehen hinein und haben auf einmal vergessen, daß sie nach Hause wollen. Nun bleiben sie und erleben eine Stunde mitten unter Büchern. Bleibt noch zu erwähnen, daß die Landesleitung der Reichs schrifttumskammer die Schau in Berlin zweimal aufgebaut hat. In der Lessinghochschule ist das gleiche Bild zu beobachten. Die Räume dort haben SA.-Männer eines Sturmes der Horst- Wessel - Standarte ausgeschmückt, und die Räume haben -Schwung«. ^ Auch den Dank möchten wir nicht vergessen. Der Eifer, mit dem die von Landesleiter Wülfing beauftragten Mitarbeiter an ihre Arbeit gegangen sind, ist lobenswert. Sicher ist diese Einsatz freudigkeit der wesentlichste Teil, der die Ausstellung zu dem werden ließ, was sie ist: nämlich zu einer wirklichen Volks- Buchschau. Der sonst so eilige Berliner hat es auf einmal nicht mehr eilig und läßt sich höchst ungern stören, wenn er vor den Tischen der Berliner -Iahresschau des deutschen Schrifttums« steht. —bu. Ausstellungen zur „Woche des Deutschen Buches" in Berlin Hitlerjugend und Buch / Schöpferisches Buchbindcrhandwerk / Vorbildliches Buchschnffen / Will Faber Die Hitlerjugend hat es immer für eine ihrer wichtigsten Auf gaben gehalten, die ihr anvertrauten jungen Menschen hinzuführen zu den Gütern deutscher Kultur, so vor allem zum Buch. Alle wich tigen Anregungen zur Frage des Jugendbuches sind von ihrer Seite gekommen. Sie hat Beispiele genug gegeben, nicht allein dem Schrift steller und Verleger, sondern auch der Elternschaft und vor allem der Jugend selbst. In der Hochschule für Politik eröffnete die Gebietsführung der HI. und die Obergauführung des BDM., Berlin, eine Schau »Hitlerjugend und Bu ch«. So klein diese Ausstellung ist, so bedeutsam ist sie. Mancher Verleger von Jugendbüchern würde ver wundert sein über das, was er hier als Buch für die Jugend sieht. Er würde dabei vielleicht sehen, wie weit' er noch entfernt ist von dem, was die Jugend will. Denn die Bücher- die die Schau zeigt, werden von HI. und BDM. gelesen. In einer kurzen Eröffnungs ansprache ging Bannsührer Zeller auf die Bedeutung und Aufgabe der Schau ein und begründete die Beschränkung ans eine kleine, aber um so wesentlichere Auswahl. Er kennzeichnete die verschiedenen Ge biete der Ausstellung und streifte einige Gruppen des Buchschasfens, deren Bestand heute noch spürbare Lücken aufweist, so vor allem das Gebiet der Geschichte und Vorgeschichte. Die Hitlerjugend hat übrigens im Hinblick auf die Buchwoche eine Auswahl von Büchern zusammengestellt, die in zahlreichen Ausstellungen gezeigt werden. Zeller teilte ebenfalls mit, daß noch in diesem Monat, recht zeitig vor Weihnachten, Buchlisten für die Elternschaft und die Jugend selbst herauskommen würden, die aus allen Gebieten des Schrifttums einige wichtige Bücher nennen werden. Ein Plan, der begrüßt werden darf, besonders wenn man daran denkt, wie planlos und zufällig die Buchkäuse für junge Menschen durch Eltern und Verwandle heute leider noch allzuoft gehandhabt werden. Die Aus- «01
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