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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1937
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- Deutsch
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gtuppen, sondern er ist für alle schaffenden deutschen Menschen ihr eigenster Staat, auf den sie Anrecht haben, und der nur ihnen in ihrer Gesamtheit als Nation verpflichtet ist und dient. Es war nur allzu natürlich, daß diese Verbindung von Welt bürgertum einerseits und lebensverneinender Dogmatik anderer seits zu ein- und demselben Ziele führte, nämlich zur Entseelung und Entgeistigung des Lebens. Jetzt erst, nachdem die Kräfte der völkischen Lebenserhaltung genug zerstört und unterwühlt waren, war es möglich, daß unser Volk das Bewußtsein der Zusammen gehörigkeit über alle Zeit und über alle Gegensätzlichkeit hinweg verlor, daß es sich langsam ausspaltete in die verschiedensten Gruppen, die sich in einem immer bedrohenderen Maße nicht mehr als Söhne gleichen Blutes, sondern als fanatisierende Feinde aus einem irregeleiteten Intellekt heraus gegenüberstandcn. Wenn ich den deutschen Volksgenossen, der feinem Volk und seinem Staat aus tiefstem Herzen heraus dienen möchte, zurück stoße in die Masse, hinauswerfe auf die Straße, ihn bitten und betteln lasse um das tägliche Brot, dann darf ich mich nicht wundern, wenn er allmählich reif geworden ist für jene letzte Folgerung aus der verderblichen Lehre, die wir im Marxismus und seiner Fortsetzung, dem Bolschewismus, finden. In einer solchen Lage begann auch die Sendung des Buches ihre Kraft zu verlieren. Der Volksgenosse, der seine Hand aus- streckte, um die Gemeinschaft zu erfahren, der sein Herz aufschloß, um teilzuhaben an den politischen und kulturellen Gütern der Nation, aber zurückgestoßen wurde, flüchtete sich in die Literatur. Und so wurde auch das Buch durch jene unseligen Lehren in seiner hohen Sendung erniedrigt und zu einem Surrogat für die ver lorengegangene lebendige Verbundenheit aller Volksgenossen. Wenn man den Geist vergewaltigt und in eine verkrüppelte, wesensfeindliche Form zwängt/ dann kann man sich nicht wun- Buch und Schon einmal sind in unserer Geschichte unter einer solchen Lösung deutsche Menschen ausgebrochen, weil sie einen neuen Frühling unseres Volkes ersehnten. Damals, vor 120 Jahren, waren es deutsche Studenten, die sich aus der Enttäuschung über den Ausklang der Freiheitskriege gegen die Napolconische Zwing herrschast versammelten und sich zuschworcn, nimmer zu ruhen im Streben nach der Grüße ihres Volkes. »Weimar und Blücher« hieß die Losung, und in dieser Losung klingt uns ein Ahnen unse rer Tage der deutschen Wiedergeburt aus. »Weimar und Blücher- das heißt nichts anderes als »Buch und Schwert«. Wir, die wir an den Ausgaben des deutschen Schrifttums wirken und gestalten dürfen, wollen es uns geloben und als Ge setz unserer Arbeit bekennen, daß die Einheit zwischen Wille und Macht nimmermehr zuschanden wird. Wenn bisher nur allzuost die Feder verdorben hat, was das Schwert gut gemacht und das Schwert nicht immer zum Besten unseres Vaterlandes die Bahn verlassen hat, die der deutsche Geist durch die Feder ge zogen hat, so soll uns das Mahnung sein in der Woche des Deutschen Buches, auch diesem Ziel zu dienen, daß das Schwert, wenn cs sein muß, auch immer nur im Geiste des deutschen Schick sals und damit im Geiste der Bewegung geführt wird. Unsere Armee als Wassenträger Iler Nation ist Hüter dieses Schwertes und hat die Ausgabe, cs blank und scharf zu halten, damit es eine Masse ist, die den Bau, den wir im Dienste des Führers errichten, einmal gegen jeden Angriss, komme er woher immer, zu schützen vermag. Wir aber sind politische Soldaten des Führers. Wir sind die Träger seines politischen Gestaltungswillcns und uns ist eine »och schwerere und wirksamere Masse in seinem Namen in die Hand gegeben. Denn härter und schneidender als Stahl ist immer der Geist. Der Geist ist der wahre Beweger der Völker und ihres Schicksals, und um seine Sendung zu verwirklichen, bedient er sich des Buches. So sind auch wir in diesem hohen Sinne des Wortes als politische Soldaten des Führers Wassenträger der Nation, und erst durch den Geist erhält das Schwert seine innere Sendung und seinen Adel. der», daß er sich nicht mehr entfalten kann und manchmal selt same Wege geht, die in einem Aufschrei der Empörung und der Erbitterung enden. So tat sich zwischen dem Volk und seinen geistigen Gütern eine tiefe Kluft auf. Im gleichen Zeitraum, in dem mächtige Fabriken entstanden und die Grundlagen» gelegt wurden für eine kraftvoll sich entfaltende Wirtschaft, vereinsamte der deutsche Mensch immer mehr und mehr. Das gute Büch war das letzte stärkste Band, das ihn mit allen Deutschen, die guten Willens sind, verband. Aber auch dem schlechten Buch war durch diese Entwicklung Tür und Tor geöffnet, und ich möchte sagen, auf keinem Gebiet hat sich dieser kalte Zugriff des Kapitalismus auf das völkische Leben so verheerend ausgewirkt als auf dem geisti gen untr kulturschöpferischen Lebensgebiet der Nation. Wir haben durch die Revolution des Nationalsozialismus diese Dinge überwunden und da, wo noch Zwingburgen dieses seindlichen Geistes stehen, werden sie durch die Kraft der national sozialistischen Idee überwunden werden. Damit aber ist auch das Schrifttum und das gute deutsche Buch wieder aus seinen Ehren platz zuriickgcrusen worden, von dem aus es im vornehmsten Sinne des Wortes wirken und dienen soll, damit dieses durch die Tat des Führers uns wiedergegcbene Lcbensgesühl einer aus Tod und Leben miteinander verbundenen Schicksalsgemeinschast nimmermehr vergehen soll. Parteigenosse I)r. Goebbels hat in Weimar auch für diese Aufgabe, der die Woche des Deutschen Buches dient, die Losung gegeben, als er die innere Verbundenheit von Schwert und Buch als verpflichtende Aufgabe und als Forderung der Bewegung an uns verkündete. Schwert So erfüllt uns die Woche des Deutschen Buches zwei große Aufgaben: Einmal Zeuge und Künder zu sein der endlich er rungenen Einheit des Lebensgefühls und des Willens aller Deut schen, die sich in Partei und Staat dokumentieren, und zum andern ein Mahnmal zu sein, das uns immer vor der Seele die Verpflichtung wachrust, nie die Gemeinschaft aller Deutschen zu vergessen, die der sicherste Bürge ist für die Einheit von Buch und Schwert. Wenn wir uns entschlossen haben, die Woche des Deutschen Buches, die in Weimar — der Stadt, von der aus der deutsche Geist am strahlendsten seinen Ausgang in die Welt genommen — begonnen hat, nun in Essen zu beschließen, so liegt auch darin ein tiefer innerer Sinn. Wir wenden uns hier in Essen an die deutschen Gemeinden. Gerade den deutschen Gemeinden mit ihrer Vielfältigkeit der Aus gaben, mit denen sie in die Volksordnung eingcsügt sind, erwächst aus der Sendung des deutschen Schrifttums eine große und ver- pslichtende Ausgabe. Sie sind berufen, in tätiger Kleinarbeit über die Zeitspanne der Woche des Deutschen Buches hinaus die Impulse und Anregungen auszunchmen, die uns diese Tage ge geben haben und sie umzusctzen in die Kleinarbeit des Tages und der Stunde. Wenn wir mit der politischen Forderung: »Das deutsche Buch in die Hand des ganzen Volkes«, mit der Pg. vr. Goebbels die Eröffnung der Woche beschloß, von Weimar hierherkommen, dann wird diese Forderung durch den Gedanken »Gemeinde und Buch«, den wir mit dieser Veranstaltung zum Ausdruck bringen, aufs nachdrücklichste ausgenommen. Die Gemeinde kann dem deutschen Buch den Weg ins Volk ebnen und bereiten wie keiner sonst. Die Möglichkeiten, die sie besitzt als eine natürliche und organische Zelle im Aufbau utlserer volklichen und staatlichen Ordnung sind so mannigfaltig und wirksam, daß man wohl sagen kann, daß die Gemeinde, wenn sie ihre Aufgabe erkennt, zu einem der vor nehmsten Diener an der Sendung des deutschen Schrifttums be rufen ist. Es steht ja bei der Frage »Gemeinde und Buch- die Aufgabe im Vordergrund, gerade den durch die Mühsal der Tagesarbeit besonders eingespannten und belasteten deutschen Volksgenossen Nr. 26V Dienstag, üen S. November 1S37 8VS
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