krieg, oder ihre inneren Spannungen, wie sie sich für Deutschland durch die Entlassung Bismarcks, für Frankreich durch den Drey- sus-Prozeß, für England durch die irischen Wirren und für Ruß land durch den nihilistischen Terror ergaben — alles das spiegelt sich in diesen Briefen wider. Und zwar nicht nur mit Streiflichtern, sondern in aufschlußreichen Begegnungen und Berührungen mit den bedeutendsten politischen Akteuren und kulturellen Nepräsen« Lanken der Zeit: Wilhelm II., Bismarck, Chlodwig Hohenlohe, Bülow, Hindenburg, Gladsione und Balfour, die Queen und Eduard VII., Nikolaus II. von Rußland und König Ferdinand von Bulgarien, sie alle treten hier dem Leser ebenso unmittelbar nah entgegen wie Lenbach, Adolf Hildebrand, Gerhart Hanptmann, Henry Irving, H. St. Chamberlain und vor allem die große Welt der Sänger, Dirigenten und Komponisten inner- oder außerhalb des Bannkreises von Bayreuth. Und durch alles dieses leuchtet wie eine Zentralsonne die geniale Persönlichkeit Costma Wagners mit ihrem unermüdlichen Kampf um die Bewahrung des künstlerischen Ideals von Bayreuth und um die Heranbildung eines wahrhaft deutschen Menschentums. So ist dieser lebens- und schönheiksvolle Briefwechsel, dieses leuch tende Dokument einer für alles hohe Geistige erglühenden Freund« schafk sicher eine würdige Gabe zum 100. Geburtstag der „Meisterin von Bayreuth". 782* Nr. 2S2 Donnerstag, den 11. November 1987 5 ,.i8