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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1937
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- 1937-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1937
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- Deutsch
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Wenn ich heute meine Auszüge aus Ihrer Zeitschrift »Deut sches Schrifttum- wieder überfliege, dann überkommt mich von neuem wie damals, als ich die Auszüge machte, das Bedauern darüber, daß Sie, sehr verehrter Herr Professor Bartels, nie die Möglichkeit hatten, an einer deutschen Hochschule als Lehrer zu wirken. So tief war unser Volk gesunken, daß es frei giebig einen germanistischen Lehrstuhl nach dem andern Juden anvertraute, daß es aber mit gleicher Hartnäckigkeit Ihnen die Möglichkeit, auf einem dieser Lehrstühle für das deutsche Volk und für die Säuberung des deutschen Geisteslebens zu wirken, ver wehrte. Wie herrlich wäre es heute, wenn wir aus unsern Hoch schulen schon einen von Ihnen nicht nur beeinflußten, sondern auch wirklich geschulten Nachwuchs für das Gebiet der deutschen Dich tung zur Verfügung hätten! Mit Wehmut lese ich die Sätze, die ich mir festgehalten habe, als Sie in Ihrem im Jahre 1813 er schienenen Aufsatz »In eigner und deutscher Sache- zu der Ange legenheit der Nachfolge für Erich Schmidt in Berlin oder Jakob Minor in Wien Stellung nahmen. ^s war ja nun keineswegs so, daß Sie sich während Ihres arbeitsreichen, kämpferischen Lebens nur mit literarischen Dingen befaßt hätten. Gerade die Tatsache, daß Sie immer wieder rein praktische Fragen des deutschen Lebens mit sachlicher Zuverlässig keit und mit stolzem Bckennermut anpackten, machte einen starken Eindruck aus mich, als ich damals jedes Ihrer Bücher oder jede Ihrer Schriften las, die ich in die Hand bekommen konnte. Es sei z. B. an den im Jahre 1914 in Weimar erschienenen Privatdruck über »Die Notwendigkeit einer deutsch-völkischen Zeitung und ihre Möglichkeit- erinnert, in dem Sie, ausgehend von einer scharfen Kritik des damaligen Pressewesens, einen Weg zur Schaffung einer von Anzeigen unabhängigen und darum in ihrer Arbeit innerlich und äußerlich völlig freien völkischen Presse auszeigten. Zehn Jahre darauf bewiesen Sie mit Ihrer Schrift »Der National sozialismus Deutschlands Rettung-, daß Sie Ihre Arbeit in stren ger Folgerichtigkeit durchgcführt hatten. In dieser 1824 erschienenen Schrift steht schon ein Satz wie der folgende: »Nicht von den Zu- sallsabstimmungen schwankender Wählermassen darf das Schicksal des deutschen Volkes abhängen, es muß in den verläßlichen Händen entschlossener, Pflichtbewußter Führer ruhen.- Wie haben wir uns alle für Sie gefreut, als Ihnen der Führer, an den Sie damals schon glaubten, im Mai dieses Jahres die höchste Auszeichnung, den Adlerschild des Deutschen Reiches, verlieh »in Anerkennung Ihrer großen Verdienste um die deutsche Literaturwissenschaft und Ihres Wirkens für die völkische Kulturerneuerung-. Einer der Kernpunkte Ihrer Schrift »Der Nationalsozialis mus Deutschlands Rettung- war die Behandlung der Judenfrage, die Sie stets richtig als eins entscheidende deutsche Lebensfrage ge sehen haben. Die Erkenntnis von der ungeheuren Bedeutung der Judenfrage und ihrer Lösung für die Zukunftsgestaltung des deut schen Volkes und die Behandlung dieser Frage in Ihren Schriften war es freilich, die Ihnen die Todfeindschaft nicht nur des Juden tums, sondern auch der vielen, allzuvielen eingetragen hat, die vor 1933 in deutschen Regierungen und an den deutschen Hochschulen etwas zu sagen hatten. Man hat Ihnen den Vorwurf gemacht, daß Sie ein »sturer Antisemit- seien, dem die »angebliche» Gefahr des Judentums zur »fixen Idee- geworden sei. Vielleicht hat kein einziger von denen, der mit in diesen Vorwurf einstimmte, sich je einmal die Mühe gemacht, zu erforschen, wie tief Sie Lei der Be handlung der Judenfrage geschürft haben und von welch hohem Verantwortungsernst Sie erfüllt waren, -wenn Sie dem deutschen Volke immer wieder predigten, daß es die Gefahr des Judentums erkennen und in letzter Stunde sich dagegen zur Wehr setzen solle. So gehört für mich neben Ihrer Schrift über dis »Berechtigung des Antisemitismus-, in der Sie sich mit der Schrift »Antisemi tismus?» von Fr. von Oppeln-Bronikowfki auseinandersetzten, und neben Ihrem beispiellosen und erst heute in seiner Berech tigung anerkannten Kampf gegen Heinrich Heine zum Eindruck vollsten immer wieder Ihre Untersuchung »Hebbel und die Juden- und über das »literarische Judentum seiner Zeit», in der Sie aus Grund genauester Quellenforschung zu dem Ergebnis kamen, daß Hebbel auf dem Gebiet der Judenfrage ein »scharfer Beobachter-, »großer Ahner- Zpd »wirklicher Mitleber- gewesen sei, der sich den jüdischen Fangarmen nur noch mit größter Mühe und nicht mehr völlig entziehen konnte. Untersuchungen wie diese werden immer als ein Musterbeispiel für eine Art der Literaturforschung gelten dürfen, die vom Leben ausgeht und auf das Leben zurückwirkt. Wenn man bedenkt, daß zu der Zeit, als Sie mit Ihrem Kamps gegen Heinrich Heine begannen, einer der führenden Li terarhistoriker des Vorkriegsdeutschlands eine Weisheit vom Sta pel lassen konnte wie diese: »Man könnte leichter auf die Uhland und Eichendorff, denn auf Heinrich Heine verzichten, dem deutsches Nationalgesühl niemals gemangelt habe-, dann muß man es fast für unbegreiflich halten, daß Sie in Ihrem über Menschenkräfte gehenden Kampf Nicht müde geworden sind. Nur die grenzenlose Liebe zu Ihrem Volke, das Sie vor dem ihm durch eine weitere Duldung des Judentums drohenden Ende bewahren wollten, und nur der unerschütterliche Glaube an die Wiedergeburt des deut schen Volkes konnten Ihnen immer die Kraft geben, die nötig war, um den guten Kampf, den Sie kämpften, durchzuhalten. Das Schicksal war Ihnen gnädig — Sie durften die große Wende in der Geschichte des deutschen Volkes erleben, die Ihnen schönster Lohn für all Ihre Bemühungen geworden ist. Aber Sie waren nicht nur Wissenschaftler, als der Sie uns Ihre Literaturdarstellungen schenkten, Sic waren auch Dichter. Wir verdanken Ihnen mit den Romanen »Die Dithmarscher- und »Dietrich Sebrandt- zwei der schönsten geschichtlichen Ro mane, die wir aus neuerer Zeit besitzen; wir verdanken Ihnen viele dramatische Arbeiten und lyrische Gestaltungen deutschen Lebens. Wir verdanken Ihnen vor allem auch Klarheit über so wichtige Fragen wie das Problem der Heimatkunst. Und obwohl Sie Ihr ganzes Leben lang nur für die deutsche Dichtung kämpf ten, wurden Sie nie so weit geführt, daß Sie der Kunst vor dem Leben ein höheres Recht zugestanden. Immer haben Sie klar ge sehen, daß eine Kunst aus deutscher Art erst wieder wachsen und gedeihen kann, wenn das deutsche Volk die Gestaltung seines poli tischen Schicksals entschlossen in die eigne Hand genommen haben würde. Schon vor dem Kriege schrieben Sie den Satz: -Kunst hat noch nie ein Volk gerettet, das kann nur eine neue religiöse, sitt liche, vaterländische Bewegung größten Stils.« So stehen wir, die wir es heute in unsrer Arbeit so unendlich viel leichter haben als Sie, voll bewundernder Dankbarkeit vor der Leistung Ihres Lebens. Unsre Dankbarkeit schließt ein das Ge löbnis, das ich auch für meine Kameraden an dieser Stelle aus sprechen möchte, das Gelöbnis, daß wir bemüht sein werden, Ihnen nachzustreben und unsre Arbeit für die deutsche Dichtung und damit auch für das deutsche Volk stets mit dem gleichen Fleiß, dem gleichen Ernst, der gleichen selbstlosen Hingabe und inneren Sauberkeit zu tun, wie Sie es uns vorgelebt haben. Mit den besten Wünschen für Ihr ferneres Wirken und Heil Hitler! bin ich Ihr Hellmuth Langenbuche r. Die Welt-Llrheberrechts-Konvention Von Rechtsanwalt Dr. Willy Loffmann in Leipzig <Schl»ß zu Nr. 2ö8> k>. Die fünfte panamerikanische Konferenz von Santiago im Jahre 1923 hat sich lediglich damit begnügt, in einer Resolution auf den Text von Buenos Aires hinzuweisen und Wünsche, ins besondere hinsichtlich der Registrierung der Werke und der inter nationalen Anerkennung der erfolgten Registrierung zu äußern. 8. Die sechste panamerikanische Konferenz von Habana im Jahre 1929 hat die begonnenen Arbeiten folgerichtig weiterge führt. a) An dem System des'Schutzes ist nicht gerüttelt worden. Vielmehr ist dieser Schutz noch weiter ausgebaut worden durch aus drückliche Normierung der ausschließlichen Befugnisse der kinema- tographischen (Art. 4i>), rundsunkmäßigen (Art. 4o) und der mechanischen Wiedergabe (Art. b) und des Urheberpersönlichkeits rechts (Art. 13 b). Dagegen erscheint vom europäischen Standpunkt aus es als Rückschritt, daß die Förmlichkeiten, von deren Einhaltung die Ge- 908
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