Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1938
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- 1938-04-14
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- 14.04.1938
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Dr. Alfred Giesecke siebzig Jahre alt Am 16. April begeht der Seniorchef der Firma B. G. Tcubner in Leipzig, Herr I)r. Alfred Giesecke, seinen siebzigsten Geburtstag. Als Sohn des Gcheimrats Or. Giesecke, des Mitinhabers der Firma Giesecke L Devrient, hat er eine sorgfältige wissenschaftliche und buch händlerische Ausbildung genossen. Nach seinem Stuoium vor allem der klassischen Philologie und seiner buchhändlerischen Lehrzeit bei Lipsius L Tischer in Kiel, trat er im November 1892 in die Firma seines Urgroßvaters und Großvaters, B. G. Teubner, ein. Damit und als ihm auch noch sein Bruder Konrad Giesecke 1931) einige Jahre später zur Seite trat, begann der eigentliche Aufstieg der Firma, die sich schon damals im deutschen Buchhandel und graphischen Gewerbe eines großen Ansehens erfreute. Oe. Giesecke übernahm seiner Neigung und Borbildung ent sprechend in erster Linie die Leitung der philologischen Abteilung. Der Altertumswissenschaft gehört bis heute sein größtes Interesse. Die vielhundertbändige »Bibliotke^ ^snbnerianr»« und der »l'b«- saurns linAuae latinso«, die den Ruhm deutscher Wissenschaft und das Ansehen des deutschen Buches in die ganze Welt getragen haben, sind beide unter seiner persönlichen Förderung entstanden und ausge baut worden. Seine vielseitigen Interessen führten Or. Giesecke aber auch sehr bald auf andere Gebiete. Das große, infolge des Krieges leider unvollendet gebliebene Sammelwerk »Kultur der Gegenwart«, die in Milliionen Bänden verbreitete Sammlung »Aus Natur und Geistes welt« und die Kttnstlersteinzeichnungen seien nur als besonders re präsentative Beispiele seines verlegerischen Schaffens genannt. Weitere Gebiete, auf denen sich unter Leitung Or. Gieseckes die Firma be tätigte, sind Philosophie und Psychologie, Religionswissenschaft, Sprachwissenschaft, Geschichte, Deutschkunde, Kunstwissenschaft und die neueren Fremdsprachen. Hunderte von größeren und kleineren Ver öffentlichungen, Tausende von Zeitschriftennummern erschienen im Laufe der Jahre, und keine mar darunter, an der nicht Or. Giesecke persönlich in der einen oder anderen Weise mitgewirkt hatte. Für die Schulen schuf er Unterrichtsmittel aller Art, unterstützt von be deutenden Pädagogen wie Hugo Gaudig und Georg Kerschensteiner, mit denen er persönlich befreundet war. Dem scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg der Firma B. G. Teubner auf allen Gebieten machte der allgemeine Zusammenbruch nach dem Kriege und in der Inflationszeit ein jähes Ende. Aber ungebrochenen Mutes gingen die beiden Brüder Giesecke an den Wiederaufbau, und zwar zunächst des Schulbuchverlages. Dabei gewann Or. Giesecke, der die Verlagsarbeit auf dem Gebiete der Geisteswissenschaften bis her im wesentlichen allein geleistet hatte, nach und nach für die einzelnen Wissensgebiete fachlich und meist auch unterrichtlich vor gebildete Mitarbeiter, die er anfangs persönlich und in täglich engster Zusammenarbeit in die Verlagsarbeit einführtc, und auch heute noch ist keiner unter ihnen, der nicht aufs stärkste direkt oder indirekt von der Arbeitsweise des Seniorchefs beeinflußt ist. Unter den vielen hundert Angehörigen der Firma B. G. Teubner können wohl nur die wenigen, die in unmittelbarer Nähe von Or. Giesecke arbeiten, er messen, was seine fünfun'dvierzigjährige unermüdliche Arbeit für die Firma bedeutet. Nächst dem Firmengründer, seinem Urgroß vater, verdanken die Firma und alle, die in ihr arbeiten, ihm bei weitem das meiste in ihrer hundertfünfundzwanzigjährigen Geschichte. Wenn auch die Hauptarbeit Or. Gieseckes immer de? Firma ge widmet gewesen ist, so hat er doch daneben tatkräftig an der Ge staltung des Gesamtbuchhandels mitgearbeitet, insbesondere in der von ihm mitgegründeten Bereinigung der: Schulbuchverleger (der heutigen Arbeitsgemeinschaft, die er lange Jahre geleitet hat. Auch dem Börscnverein hat er durch Mitarbeit in zahlreichen Ausschüssen und Kommissionen sz. B. Ausschuß für Verkehrsreform 1929—23; Ausschuß zur Prüfung der »Kulturabgabe« und der »Nechtschreibungs- reform« 1921; Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht 1923—28) wertvolle Dienste geleistet. Zeitschriften- und Zeitungswesen Zeitschristen-Verlegertaqunfl in Berlin In der Reihe der Arbeitstagungen des Ncichsnerbandes der deutschen Zeitschriftenverleger fand kürzlich in Berlin eine Mit gliederversammlung des Landesverbandes Berlin - Brandenburg des Neichsverbandes statt, die von fast tausend Mitgliedern besucht war. Der Leiter des Neichsverbandes der deutschen Zeitschriften-Verleger Willi Bischofs wies in seinen Ausführungen u. a. darauf hin, daß seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus die Auf lagen der deutschen Zeitschriften ständig gestiegen seien. Die Gesamt jahresauflage betrug sin Millionen Stück) 1934: 1715, 1935: 1871, 1996: 1945. Im Jahre 1937 ist die Zweimikliardengrenze erreicht worden. In diesenZahlen sind dieNundsunkpresse und die konfessionelle Presse sowie die reinen Forschungszeitschriften, die von der Neichs- schrifttumskammer erfaßt werden, nicht einbegriffen. Kultursenator Bischofs behandelte dann die Frage des Papierverbrauchs, wobei er die Zeitschriftenverlcger dringend ermahnte, die Anordnungen zur Papiereinsparung unter allen Umständen einzuhalten. Seine weiteren Ausführungen galten der notwendig gewordenen Überdruck-Anord nung und der Anordnung zur Aufhebung des Pflichtbezuges. — Oberführer Alfred Hofsmann, der Stellvertreter des Leiters des Neichsverbandes, der anschließend über Gegenwartsfragen des Zeit schriftenwesens sprach, nannte diese Anordnung ein Millionengeschenk für den Berufszeitschristenverlag. Bei der Erörterung der Frage der Auslandtätigkeit des Neichsverbandes bemerkte er, daß der Verband großen Wert aus die Zugehörigkeit zur k'sck^rativn Internationale cke la ?v688S lectzvigue et Oeviockique lege. — Den Abschluß der Versammlung bildete ein Vortrag mit Lichtbildern von Or. Or. babil. Lehmann-Berlin über »Die typographische 'Gestaltung der Zeitschrift«, wobei dieser u. a. den Standpunkt vertrat, daß viele Zeitschriften zwar inhaltlich gut geleitet würden, daß sie aber typographisch noch veraltete Formen zeigten. Fachzeitschriften in Betrieben In einem Rundschreiben, mit dem Zwecke, eine bessere Aus wirkung des Inhalts der Fachzeitschriften zu erreichen, hat die Neichs- gruppe Industrie vor einiger Zeit sich an ihre Mitglieder gewandt. In diesem Rundschreiben wird u. a. ausgeführt, daß vielfach der Wirkungsgrad von Fachzeitschriften, die von industriellen Betrieben gehalten und gelesen werden, sowie andererseits auch als Träger der Wirtschaftswerbung benutzt werden, deshalb nachgelassen hat, weil häufig Betriebssichrer: und leitende Angestellte aus Zeitmangel die Zeitung nicht lesen können, sie zurücklegen und nichtandie Mit arbeiter weitergeben, die zur Auswertung der Zeitschriften in sachlicher und werblicher Hinsicht in der Lage wären. Es wird daher empfohlen, in den Betrieben Anregungen weiterzugeben, die eine sinnvolle und zweckmäßige Auswertung der Zeitschriften sicher stellen. Zeitungsdienst mit dem Lande Österreich 1. V e r l a g s st ü ck e. Von sogleich an sind Verlagsstücke nach dem Lande Österreich für Zeitungen jeder Art, also auch für die seltener als sechsmal wöchentlich erscheinenden Zeitungen zugelassen. Die Einweisungen können für das Vierteljahr, für den Nest des Vierteljahrs, für einzelne Monate oder für restliche Teile eines Monats vorgenommen werden. Daueranmcldungen sind einstweilen noch nicht zugelassen. Zur Einweisung der Stücke haben di« Verleger die für den Jnlandsdienst vorgeschriebcncn Anmcldeverzeichnisse und Lieferkarten in einfacher Ausfertigung vorzulcgen und darin auch bei den Stücken, die für mehrere Monate geliefert werden sollen, die Lieferzeit genau anzugcbcn. Für Verlagsstücke nach dem Lande Österreich wird die deutsche Zeitungsgebühr sowie für Zustellstücke die Zustellgebühr und für die von der Post verpackten Stücke die Vcrpackungsgebühr erhoben. Diese Art der GebUhrcnberechnung gilt auch für die zum April usw. bereits angemeldeten Verlagsstücke. Verlagsstücke aus dem Lande Österreich nach dem alten Reichs gebiet sind ebenfalls für Zeitungen jeder Art zugelasscn. Zur Ein weisung dieser Stücke können noch die für den Auslanddienst vorge sehenen Anmeldeverzeichnisse und Lieferschreiben benutzt werden. 2. B a h nh o f s ze i t u n g e n. Für Bahnhofszeitungen nach und aus dem Lande Österreich ist die Ausfertigung von Anmeldeverzeich- nissen und Lieferschrciben nicht mehr erforderlich. Die Gebühren werden nach den für das alte Reichsgebiet vorgesehenen Sätzen durch Absenderfreistcmpel oder Postwertzeichen auf den Sendungen ver rechnet. Die Berechnung von Durchgangskosten fällt weg. Von den Empfängern der Sendungen werden keine zusätzlichen Gebühren mehr erhoben. Nr. 88 Donnerstag, den 14. April ISS3 3l3
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